Hallo ihr Lieben
Ich bin neu hier im Forum, war bisher nur stille Mitleserin, möchte mich jetzt aber gerne mit einer Frage an euch wenden.
Folgende Situation:
Als ich vor knapp 5 Jahren mit meiner Meerschweinchen-Haltung angefangen habe, habe ich mich so viel eingelesen wie möglich, damals aber auch viel auf die Meinung des Züchters vertraut, was sich wohl als nicht ganz so vorteilhaft erwiesen hat. Ich habe mich für zwei Böckchen (unkastriert) entschieden. Einer war 4 Monate älter als der andere, sie kamen beide ab dem Zeitpunkt zu mir, ab dem der Jüngere ausziehen durfte. Sein Argument: Wenn sie von klein auf zusammen gehalten werden, klappt das in der Regel gut. Etwa ein Jahr später wurde ich zurecht darauf aufmerksam gemacht, dass es sinnvoller wäre, beide kastrieren zu lassen, was ich dann auch gemacht habe. Fakt ist, dass die beiden sich auch wirklich bis zum Tod meines älteren Meerschweinchens, das leider vor Kurzem im Alter von 4 Jahren und 7 Monaten gestorben ist, blendend verstanden haben.
Nun stehe ich vor dem Problem, wie ich meinen verbliebenen Kastraten (4 Jahre und 3 Monate alt) vergesellschafte. Mein Ziel war es, ein Meerschweinchen in Not zu retten, sodass ich den ersten Versuch mit einer zweijährigen Dame wagte. Das Ganze ging mächtig in die Hose: Sie hat ihn konstant verfolgt (fast schon aufgesucht, weil er bei ihren Angriffen teils gar nicht in ihrer Nähe war), gebissen usw. Es hörte nicht auf, sondern wurde vielmehr schlimmer. Der Arme war vollkommen verstört und saß nur noch in Schockstarre in der Ecke. Sie musste sich ihm nur nähern (ohne Angriff) und er fing an zu fiepen. Da ich auch eine nicht zu vernachlässigende Gewichtsabnahme festgestellt habe, habe ich mich dazu entschieden, sie zurückzugeben, was auch problemlos geklappt hat.
Ich hatte das Gefühl, dass er die „Meerschweinchensprache“ auch nicht richtig einordnen konnte und nicht wusste, wie ihm geschieht. Als ich die Dame, von der ich das Weibchen hatte (sie hat langjährige Erfahrung), gefragt habe, ob er vielleicht schlecht sozialisiert sei, meinte sie, dass das oftmals der Fall ist, wenn man zwei Jungtiere zusammensteckt, die sich logischerweise nichts von erwachsenen Tieren abschauen können.
Nun frage ich mich, was ich machen soll. Nochmal mit einem anderen etwa zweijährigen Weibchen ausprobieren (ich habe da die Befürchtung, dass es wieder ähnlich aussehen wird)? Oder doch lieber ein Baby? Und falls ja, ein Weibchen oder einen Frühkastraten? Kommt er vielleicht mit Männchen besser zurecht, weil er bis dato keinen Weibchen-Kontakt hatte? Ich habe bereits zahlreiche Meerschweinchen-Erfahrene gefragt, von denen ich ein Tier zur Vergesellschaftung haben könnte und die Infos fallen allesamt sehr unterschiedlich aus (teilweise rein gefühlsmäßig danach, welche Tiere sie im Moment haben). Dementsprechend würde ich mir da gerne ein paar „unbefangene“ Meinungen/Erfahrungen einholen, weil ich meinem, aber auch dem anderen Tier so wenig Stress wie möglich zumuten möchte. Dass eine Vergesellschaftung problemlos klappt, muss ja nicht zwangsläufig der Fall sein, aber vielleicht habt ihr ja dahingehend Erfahrungen gemacht und ich kann mir dann ein grobes Bild machen
Ich danke euch im Voraus!