Es gab mal ein Thema... Das ist aber so alt, dass ich ein neues eröffnet habe.
Ich will euch von meinem Müffelstück schreiben, von meinem geliebten Müffelstück, dem ich zum schlafen mit in mein Bett nehmen konnte, ohne Angst zu haben dass ich ihn während des schlafens zerquetsche.
Er war rotbraun, ein Glatthaarschwein und sein Name war Otto. Er war mein Schwein, was ich mir mit 12 Jahren angeschafft hatte. Leider ist er schon lange nicht mehr bei mir und ich vermisse ihn immer noch sehr.
Ich war mir nie sicher, wieso ich das Müffelstück so genannt habe, sicherlich weil mein Vater Otto mit Spitznamen hieß und dieser gestorben war, als ich 10 war. Jedoch ist das ein anderes Thema. Otto war ein richtiges Faulpelz. Er war ein Einzelschwein. Ja, ich weiß, Schwejne sollen nicht alleine gehalten werden, aber ich war 12 und ich habe mich sehr um ihn gesorgt. Ich habe ihm Kunststücke beigebracht, mit ihm gespielt, ihm schöne Unterschlüpfe gebaut und er durfte mit Unfreude meiner Pflegemutter mein ganzes Zimmer vollkötteln. Für mich gab es nach der Schule nichts anderes, als Otto. Ich habe mich lieber mit Otto beschäftigt als mit anderen Kindern. Tiere waren mir schon immer die besseren Menschen. Otto hat meine Geheimnisse für sicb behalten und ich konnte mir die Seele reden und er hat mir zugehört, mehr oder weniger. Ich muss sagen, dass Otto leider nur 2x Tag Fressen bekam und auch nicht so, wie jetzt meine Müffelstücke bekommen. Zumal ich sie jetzt sogar zu viert halte, aber egal, es geht nicht um sie, sondern um Otto. Otto mein tollstes Schwein. Ich konnte ihn in den Garten ohne Zaun lassen. Mit der Katze hat er sich auch vertragen und sie gekuschelt. Kaum war er im Garten, hatte er sich unter seinen Lieblingsplatu bequem gemacht und hat sich dort hinge pflanzt und ist kein Zentimeter weiter gelaufen, ausser ich habe nach ihm gerufen. Er kam sofort angerannt, hat mein Gesicht abgeschleckt oder sich beschwert, wenn ich ihm nicht die nötige Aufmerksamkeit schenke, weil ich gerade mit einem Buch beschäftigt war. Ich konnte sogar mit ihm spazieren gehen, wenn er nicht so lauffaul gewesen wäre. Er war nicht einmal krank gewesen und immer wenn ich die Tür zu meinem Zimmer aufgemacht hatte, als ich von der Schule kam, hat er mich mit einem lauten quiken begrüßt, vorallem auch weil er wusste, dass er jetzt was ganz leckeres zu fressen bekommt und Aufmerksamkeit von mir bekommt. Er hat sogar einmal meine Hausaufgaben gefressen, dass kleine Müffelstück, und hat mich dann mit seiner Nase angestubst, als ich ihn böse angeschaut habe und ihn fragte, ob das sein Ernst ist. Er kam wenn er in meinen Zimmer rumlief von sich aus immer selbst auf mein Schoß und hat sich immer meiner Hand entgegen gestreckt, man kann sagen was man will, aber er liebte es, unter dem Kopf gekrault zu werden. Ich habe ihm jeden Morgen 15 min meiner Zeit geschenkt, bevor ich los musste, um mit ihm zu schmusen und ihn zu verwöhnen, ihm fressen zu geben. Ich habe ihm immer guten Morgen und gute Nacht gesagt und er hat es immer mit einem zarten quiken erwiedert, als würde er wissen, was ich ihm gewünscht hatte....
Dann kam der Tag, den ich nicht gewollt hatte. Den ich nie so schnell vor Augen gesehn hatte. Ich hatte gedacht, mir bleiben noch 2 Jahre mit ihm, aber leider wollte es die Natur nicht so. Als ich am Morgen aufgewacht bin, kam kein quiken von ihm. Er lag da, ausgestreckt, nicht vor Freude oder Bequemlichkeit, sondern weil er sich nicht mehr auf seine Beinchen halten konnte. Er war kalt. Den Abend davor ist er überraschenderweise durch mejn Zimmer geflitzt,... Dass er so schnell rennen konnte, hatte ich nie gewusst. Er hätte auch Speedy Gonzales heißen können, oder Flizzpiepe. Mein kleiner Otto. Ich hab ihn hochgenommen und ihm gesagt, dass alles gut werden würde. Ich hab die Transportbox genommen, sie schön weich gemacht und so stabil mit Tüchern ausgelegt, dass er nicht ständig zur Seite fällt. Beim Arzt wurde ich runter gemacht. Otto tat mir total leid und mein Herz hat geblutet. Letztendlich musste er eingeschläfert werden. Während er die Spitze der Erlösung bekam, hatte ich ihn auf meinen Armen und die Tränen tropften auf seine Nase. Als würde er wissen, dass traurig bin und das es zu ende geht, hat er sein Köpfchen nochmal gehoben und mein Gesicht abgeschleckt, was ich in seinem Fell gesteckt hatte, ein zartes quiken kam von ihm, bis es immer leiser und stiller wurde. Otto war eingeschlafen und hatte eine Leere hinterlassen. Kein Müffelstück hat mich bis jetzt so berührt wie er. Er wurde gerade mal 4 1/2 Jahre alt. Laut Tierarzt soll er eine Fehlbildung des MagenDarm Traktes gehabt haben, die auf Inzucht hindeutet. Er sagte, dass es ein Wunder gewesen ist, dass er überhaupt so lange gelebt hatte. Otto war laut Tierarzt sehr dünn gewesen, hatte man aber nicht bemerkt, weil in seinem Bauch zu viel Luft war, die wohl von der Fehlbildung kam.
Nach ihm kamen Rosie, Varus und Schnüffel... Alle aus der Zoohandlung und Schnuffel hatte gerade mal 1 Tag bei mir gelebt und starb an einer schweren Lungenentzündung, die er sich in der Zoohandlung eingefangen hatte. Ich hatte versucht ihn aufzupeppeln, aber Schnuffel ist in der Nacht beim Tierarzt eingeschlafen.