Meerschweinchen Vergesellschaftung

Kastrat für die Damen

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Huhu....

    Ich habe jetzt Kontakt zu 2 Notstationen hier in der Nähe aufgenommen!

    Es gibt mehrere Kastraten die i. Frage kommen.... Zwei sind allerdings selbst erst 6 Monate, was mir für meine 24 Wochen alten Damen noch sehr jung vor kommt für ein Erzieherschwein, oder?

    Und ein 13 Monate alter Herr....

    Die andere Notstation hat einen 1,5 jährigen Kastraten..... Was meint ihr?

  • Da stellt sich wirklich keine Frage wer einziehen sollte. Nur der 1,5jährige junge Mann könnte als Erzieherschwein fungieren sofern er selbst mal Sozialisierung erfahren hat. Wenn das nicht der Fall ist hilft auch sein Alter nicht. Die Jünglinge würde ich als Erzieher von vorn herein ausschließen, das kann nichts werden in Sachen Erziehung.


    Andreas

  • Huhu,


    Ich sehe das wie Löwenzahn


    Hast du nur nach einem Kastraten gefragt oder bewusst nach einem Erzieher-Kastraten? Bei letzterem sollte dir eine gute notstation eigentlich nur Tiere ab eineinhalb Jahren anbieten.


    Lass dir schildern woher das Tier stammt und wie es vorher gelebt hat.


    Lg

  • Hier muss ich kurz einwenden. Wenn ein Tier gut sozialisiert ist, dann kann es auch mit einem Lebensjahr schon jüngere Schweine erziehen. Auch bei einem 1,5 jährigen Tier ist es wichtig, dass es gut sozialisiert ist. Das Alter alleine reicht nicht aus. Der 13 Monate alte Herr könnte demnach auch geeignet sein. Unterhalte dich einfach mal mit den Leuten. Und ja, die Vorgeschichte spielt auch eine Rolle. Ein Schwein, was 1,5 Jahre alt ist und alleine oder Zeit seines Lebens nur mit seinem Bruder in einem Kinderzimmer gelebt hat, ist wahrscheinlich weniger geeignet, als ein 12 oder 13 monatiger Bock, der gemeinsam mit Mutter und Geschwistern + anderen Tieren zusammen gelebt hat. Manchmal sind auch Tiere aus einer Paarhaltung, gut geeignet. Hier ist dann auch wieder wichtig, dass der ehemalige Partner oder Partnerin älter war. Und der Charakter spielt auch noch eine Rolle. Sind deine Tiere eher dominant, dann kann ein sehr dominanter Herr evtl nicht passen. Bei der Erziehung ist auch Ruhe und Geduld gefragt.

    Letzten Endes ist es wichtig, dass sie jemanden an ihre Seite bekommen, der weiss was er tut, der Sicherheit gibt und Sozialverhalten vermitteln kann.

    Was das Gute ist, an einer Notstation: wenn die Vergesellschaftung nicht klappt, dann wird der Herr wieder zurück genommen. Ich würde mir von beiden Herren etwas erzählen lassen, über ihre Vorgeschichte usw.. und dann entscheiden.

  • Okay.... Ja das habe ich mir gedacht, ich werde heute nochmal mit beiden Damen schreiben und fragen stellen!

    Unsere Elsa ist schon sehr Dominant und hat schon immer eigentlich das Sagen gehabt! Wer von den anderen beiden nicht spurt, wird direkt zurecht gewiesen 😂🙈

    Die beiden gehen schon meist freiwillig aus dem Haus wenn die Diva kommt...

    Habe nach einem Kastraten gefragt, da ihr es mir empfohlen habt 😉

  • Die Dame hat bis jetzt freie Bahn gehabt. Sie ist die Chefin und weiss genau was sie will. Es kann gut sein, dass wenn jetzt ein Kastrat einzieht, es erst einmal "kracht". Dann bitte nicht wundern. Und auch wenn der Bock am Ende evtl nicht die Hosen an hat, wird er trotzdem seinen "Senf" für die Gruppe dazu beitragen.

    Als Beispiel:

    Meine Gruppe besteht aus 4 Tieren. Als der Kastrat einzog, er war 8 Monate alt. Die Gruppe bestand zu der Zeit aus einer 7 jährigen, einer 5 jährigen und einer einjährigen Dame. Die 7 Jähre, eine resolute Rosettendame, hat das Regiment geführt. Die 5 Jährige hat sich auch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und die Einjährige hat einfach ihre kindliche Freude ausgelebt. Die beiden älteren kamen aus dem Tierschutz, eine davon aus einer Beschlagnahmung. Die Jüngste von einer Züchterin. Der 8 Monate alte Kastrat kam auch aus dem Tierschutz aus schlimmster Haltung, (Massenhaltung). Er war vom Charakter her aufdringlich und selbstbewusst. Mit einer Gruppe von weniger als 3 Weibchen, kam er nicht zurecht, war er unterfordert.

    Kurz gesagt.. als all diese Charkatertiere hier aufeinander trafen... gab es Zähnegeklapper und Drohgebärden. Nicht einmal wurde Gebissen.

    Der kleine Herr, hat sich anscheinend "gefügt".. so sah es auf den ersten Blick aus. Aber hat man die Bande beobachtet, hat er immer nur kurz klein beigegeben.

    Mittlerweile sind die älteren Tiere verstorben. Der Herr ist gemütlich und sanft geworden. Die Damen bringen da wesentlich mehr Unruhe in die Gruppe. Eine von ihnen mischt immer alles auf, wenn sie brünstig ist. Sie nervt dann einfach alle und ich habe das Bedürfnis, sie zu "verschenken". Aber trifft sie dann auf den "Dicken"... dann schaut er sie nur fragend an, wenn sie am zappeln ist... macht seinen Job und dreht sich wieder um. Alles in Ruhe und Gelassenheit. Er weist sie nicht zurecht, er ist einfach nur da, wenn es notwendig ist.

    Meine beiden Jüngsten, kamen zu mir, als der "Dicke" selbst ca. ein Jahr alt war, bisschen mehr, so 13 - 14 Monate. Und sie haben sich sofort an ihm orientiert. Haben sich hinter ihm versteckt, wenn ich am Gehege vorbei gegangen bin, haben das Grünfutter gefressen, was er gefressen hat.

    Erziehung heisst in erster Linie: Vorbild sein, Geduld haben, so dass sich die Kleinen sicher fühlen und auch in Sicherheit sind. Dann kommt gleich danach Grenzen zeigen und setzen.

    Wenn er nun einzieht und die Mutter nicht gleich "unterweist" sondern sie vielleicht die Dominantere bleibt, dann ist dies überhaupt nicht schlimm. Sie werden trotzdem einiges von ihm lernen.

    Hier war die "Eiscreme" noch recht klein. Sie hat oft nur das gegessen, was der "Dicke" gekaut hat.

    Oder hier mit Susanne:

    Sie hat oft hinter ihm geschlafen.

  • Ich stimme da Wassn voll und ganz zu. Unsere Erzieherin Lotta ist auch nicht die Chefin. Das ist nach wie vor Rosettendame rosi, aber der Einfluss von Lotta ist bei allen zu spüren. Bin sehr gespannt welches Tier es schlussendlich bei dir wird

  • Wenn er aus einer guten Notstation kommt, muss er nicht in Quarantäne. Dann sollter durch einen Tierarztcheck gelaufen sein. Das kannst du ja einfach nachfragen.

    So kenne ich das von guten Notstationen: die Tiere werden aufgenommen, dann einem Gesundheitscheck + Kotprobe unterzogen. Ist alles in Ordnung, kommen sie in die Vermittlung. Vorher nicht.

  • Und zur Vergesellschaftung, wenn es dann soweit ist....


    ... wenn wissentlich eines der Tiere schon dominant ist (Dame) würde ich folgendermaßen vorgehen (ich mache es immer so):

    Alle Schweine aus dem Gehege raus.

    Das Gehege säubern und die Häuser und Unterstände umstellen, so dass es nicht wie immer ist.

    Den Herren würde ich mit verschmutzem Streu aus dem Gehege der Ladies ein bisschen einreiben, so dass er nach ihnen riecht.

    Dann ihn zuerst in das Gehege lassen, ca. 20 -30 Mins. Dann die Damen dazu.

    Das Futter an mehreren Stellen verteilen.

    Wichtig ist: dass es keine Sackgassen gibt. Evlt gar keine Häuser reinstellen sondern nur Unterstände mit Handtüchern darüber (1-2 Seiten zugehängt, 2-3 Seiten offen). Dann kann Schwein aus 4 Seiten heraus gehen, falls notwendig.

    Und mach dir einen Beruhigungstee... und eine Tüte Popcorn. Die wirst du brauchen....

  • Keine Angst machen lassen, das wird möglicherweise ganz entspannt ablaufen. Zähneklappern gehört dazu, auch Drohgebärden wie quer voreinander aufstellen um sich größer zu machen. Möglicherweise bilden sie auch mal ein Knäuel. Es sieht aber oft gefährlicher aus als es ist und meist bleibt es ganz ruhig.
    Viel Erfolg beim Einzug des Kastraten.


    Andreas

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