Meerschweinchen Verhalten

Tipps zur Angstbekämpfung

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Joe63 Danke, ich denke auch das wird mit der Zeit! :):thumbup:


    Ich glaube der Schlüssel heißt einfach Geduld und den Tieren ihre Zeit geben, um sich an das anfassen zu gewöhnen.

    Sie sind ja auch schon zutraulich und fressen aus der Hand und alles nur das raus nehmen kennen sie halt einfach noch nicht so gut...


    Danke für eure vielen Antworten. Ich werde sie anwenden und ausprobieren. Habe da ein gutes Gefühl! ;)

  • Zwei Aspekte möchte ich noch als Ergänzung nennen:


    Ich zeige mit Geste und Worten an, dass ich die Schweinchen hochnehmen will. Bei mir sind es die geöffneten, nebeneinandergehaltenen Hände, die ich den Schweinchen zuerst zeige. Dazu sage ich ein Schlüsselwort wie "Wir gehen schlafen" o.ä. Unsere Tiere waren anfangs (mit 10 Monaten übernommen) extrem ängstlich und haben Wochen gebraucht, bis sie ohne Angst Futter aus der Hand genommen haben. Wir haben täglich viele Stücke Gemüse aus der Hand angeboten, was wichtig war für den Abbau der Angst, da Futter ja für Schweinchen das Ding schlechthin ist. Wenn wir Futter anbieten, gibt es auch immer den gleichen Locklaut oder ein Schlüsselwort dazu (wenn sie nicht ganz offensichtlich betteln und eh wissen, worum es geht ;-) ).


    Der Sinn von beidem liegt auf der Hand: Die Tiere sind viel zutraulicher, wenn sie mir vertrauen können und vorhersehen können, was ich vorhabe. Ich habe sie noch nie überrumpelt! Wenn ich Futter anbiete, nehme ich sie nie hoch, fasse sie noch nicht einmal an. So vorsichtig muss man nicht bei zutraulichen Tieren sein, aber bei unseren Jungs war das hilfreich.


    Der andere Aspekt ist: Da unsere Schweinchen bislang nicht alleine den Eigenbau verlassen können, für den Freilauf im Zimmer oder erst recht im Garten, muss ich sie täglich zweimal hochnehmen. Mittlerweile sind sie dabei meistens sehr entspannt. Ich halte sie dann auch kurz auf dem Arm und wenn ich sie heruntersetze, rennen sie nicht mehr los, sondern bleiben noch kurz halb auf der Hand stehen, beschnuppern mich o.ä. und gehen dann ruhig weg.


    Ich verbringe viele Stunden täglich im gleichen Zimmer wie die Schweinchen und beschäftige mich viel mit ihnen. Als Ergänzung ist das relativ häufige Anfassen aus meiner Sicht eine HIlfe für die Schweinchen, ihre Angst abzulegen. Ja, es bedeutet zunächst leider mehr Angst, aber es bringt - richtig gemacht - den Tieren für anfängliche kurze Angsterlebnisse ein langes entspannteres Leben und angstfreien Umgang mit den Menschen.


    An alle, die jetzt denken, ich wollte dazu aufrufen, mit Schweinchen um jeden Preis zu schmusen: Darum geht es nicht. Aber die Schweinchen müssen mit uns leben (und es kann ja auch schön sein für sie). Da ist es leichter und gewinnbringender für sie, wenn sie zahmer sind.


    Eine Bestätigung für die These, dass engerer Kontakt die Schweinchen zutraulicher und nicht verstört macht, ist was Löwenzahn und viele andere Halter berichten von kranken Tieren, die viel Pflege bekommen müssen. Dabei sind es dann ja oft unschöne Dinge, die man leider mit ihnen machen muss. Dennoch wirkt sich der engere Kontakt positiv auf ihr Verhältnis zu uns aus.

  • Hallo Marie-Luise hab meinen auch immer schon angewöhnt bei einem Lockruf zu kommen, jedenfalls meöden sie sicj durch Quieken und kommen raus, was hilfreich ist beim Freigang im Zimmer, da muss ich nicht lange suchen wo sie sind. Als Belohnung gibt's dann einen Grashalm oder Kürbiskern (auf den fahren meine besonders ab). Wenn ich das Kernchen einen Moment festhalte, hab ich immer noch 1 Finger frei zum Kinnkraulen. Meist bohren sie dann ihre Nase in meine Hand und wollen Nachschub.

    Beim Rausholen haben wir eine andere Taktik. Momentan hab ich den besten Erfolg, wenn Schwein gut drauf ist und nicht im Zuge von Reinigung oder Umbauten..

    Hab da so ein Lieblingshäuschen, wo sie gern abhängen, liegen aber komischerweise immer zum Rausnehmen drinnen...

    Hab die Erfahrung gemacht, dass Krankschweinchen zutraulicher sind solange sie Hilfe brauchen, Schwein gesund - Gegenwehr oder Laufspiel mit Zweibein..

  • Marie-Luise Vielen Dank, das sind sehr realistische Aspekte und sie helfen mir wirklich weiter! Manches, was du oben genannt hast, trifft bei meinen Meeris mittlerweile auch schon zu. Zum Beispiel das sie nicht mehr all zu ängstlich sind wenn sie erst einmal auf der Hand sind und auch sehr entspannt, beim wieder ins Gehege setzen. Ich beschäftige mich auch intensiv mit ihnen und werde fleißig weiter üben, damit sie merken/lernen, dass sie keine Angst haben müssen. ;)

  • Mein Lucky schreit beim rausholen für den TÜV, als würde ich ihn schlachten...^^

    Ich scheuche ihn dann immer in einen Tunnel und hebe den hoch, während ich die Enden zuhalte. Beim TÜV ist er dann immer in der Schockstarre:|, Futter hilft nichts, aber es ist ja nur einmal die Woche :S, da muss er durch.

    Ich habe ihn aber auch noch nicht soo lange. Vielleicht gewöhnt er sich noch daran.

  • Wir haben unsere Schweinchen auch noch nicht so lange und üben uns auch noch in Geduld. ;)


    Für den TÜV haben wir unsere Transportbox mit einer vorderen Tür. Die stelle ich in das Gehege und lege etwas Leckeres z.B. Petersilie hinein. Heidi ist gestern einfach reingelaufen, weil sie so neugierig ist. Aber auch die anderen bekommen wir so stressfreier eingefangen und sparen uns das Gerenne durch das Gehege. Aus der Box lassen sie sich auch besser auf die Hand nehmen, um alles zu kontrollieren. Gewogen wird mit Transportbox. :)

  • Was ich anfangs im Zimmer oder im Gartengehege genutzt hatte, war ein aufgefalteter Pappkarton, mit denen ich sie vorsichtig in eine Ecke drängen und dann am Weglaufen hindern konnte. Auf dem reduzierten Platz konnte ich sie dann besser greifen. Sie wiederholt durch das Zimmer oder das große Gehege zu verfolgen, wäre vor allem am Anfang gar nicht gut gewesen.


    Wichtig ist auch, dass man sie möglichst nicht von oben, sondern von vorne oder seitlich unten greift. Das ist leichter gesagt, als getan, löst aber weniger den Reflex aus "Jetzt packt mich der Greifvogel!".


    Genauso sollte man natürlich schnelle Bewegungen oder Geräusche versuchen zu vermeiden, die ihnen Angst machen. Letztgenanntes ist wohl sehr individuell. Während der Krach vom Staubsauger sie kalt lässt, hat einer zumindest Angst, wenn ein Schlüsselbund auch nur leicht klappert oder der künstliche Auslöser- oder Bestätigungston beim Handy zu hören ist. :huh:


    Noch etwas musste ich lernen: immer wenn ich in das Zimmer oder an bzw. in das Gehege komme, spreche ich schon bevor sie mich sehen können. Anfangs hatte ich sie auch damit erschreckt, selbst wenn ich ohne zu ihnen zu wollen, das Zimmer wortlos betrat. Es ist ja auch logisch: Schweinchen reden ja sehr viel und nähern sich einander auch oft oder manche immer nur mit "reden". Ich musste also nur lernen, es ihnen nachzumachen. Quicken kann ich noch nicht, aber darauf kommt es wohl nicht an. ;)

  • ...das lernst vielleicht noch:D

    Bei mir ist auch die Transportbox als ganzes oder geteilt fixer Bestandteil der Einrichtung. So kennen sie's schon und sind wesentlich entspannter.

    Manchmal sitzt halt dann das falsche drin^^

    Übrigens wegen Schockstarre: geht der TÜV schneller, aber fressen wollen meine wegen der Aufregung erst wieder danach - nix mit gleich Leckerli..

    LG