Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Falsches Meerschweinchenweibchen vom TA kastriert

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    dies ist mein erster Forumsbeitrag und leider ein sehr trauriger.


    Bei zwei meiner Weibchen haben sich Ovarialzysten gebildet, wobei bei dem einen (Maja) letzte Woche mit einer Hormontherapie begonnen wurde, da es noch nicht so stark war. Beim zweiten (Lotte) war es leider schon so vorangeschritten, dass eine Kastration laut Tierarzt unausweichlich sei.


    Montag habe ich beide zum Tierarzt gebracht, Maja als Begleitschweinchen für Lotte. Als ich die beiden nachmittags abholen wollte, durfte ich dann feststellen, dass der Tierarzt das falsche Meerschweinchen (nämlich Maja) kastriert hat. Er hat sich tausend mal entschuldigt und erklärt, dass über kurz oder lang Maja wohl auch hätte kastriert werden müssen.

    Nichts desto trotz schienen mir die Helferinnen total unfähig und die erste Frage bei der Abholung war auch nochmal die Nachfrage, welches Meerschweinchen denn genau kastriert werden sollte. Wenn sich das Praxisteam unsicher ist, gehe ich schon davon aus, dass ich angerufen werde, damit sich alle nochmal vergewissern können. Hier war dies leider nicht der Fall. Ich bin einfach total erschüttert.


    Mir wurden die beiden dann mitgegeben, aber ohne große weitere Erklärungen wie die Nachsorge nun funktioniert, welches Verhalten normal ist oder auch nicht. Entweder stand das Team selbst unter Schock oder es wird grundsätzlich nichts an Infos mitgegeben (was natürlich überhaupt nicht geht). Deswegen melde ich mich nun hier, weil ich das Vertrauen in den Tierarzt komplett verloren habe.


    Maja habe ich separiert von den anderen Schweinchen auf Handtüchern geparkt. Sie setzt sehr unregelmäßig Kot ab, teilweise als einen größeren Klumpen, wobei sich das in ihrem Fell verklebt. Heute habe ich sie dann einmal abgewaschen. Ansonsten liegt sie eigentlich nur rum, bewegt sich so gut wie gar nicht. Ab und zu hebt sie den Kopf, aber sie läuft nicht. Wenn sie Urin absetzt quiekt sie laut, ich denke sie hat Schmerzen.

    Was mich auch interessiert, wie viele Schnitte sind bei diesem Eingriff normal? Bei Maja sind jeweils rechts und links an den Flanken welche und ein großer Bauchschnitt. Das erscheint mir ziemlich viel.


    Allgemein würde ich mich freuen, worauf ich bei Maja jetzt achten muss, weil sie wie gesagt total erschöpft wirkt (ist ja auch klar), aber ab wann sollte ich mir Sorgen machen bzw. ab wann kann ich damit rechnen, dass sich die kleine Maus erholt? Und was kann ich tun, damit ihr Zustand sich schnell bessert.


    Vielen lieben Dank bereits im Voraus.

  • Hallo, ich bin echt geschockt, das zu lesen und als erstes drücke ich dich erstmal. Hat dir das Praxisteam wenigstens Schmerzmittel und ein AB für Maja mitgegeben nach dem schweren Eingriff? Du kannst auf http://www.diebrain.de/Iext-zysten.html ganz unten alles zu dem Eingriff nachlesen. Dort kannst du unter dem Topic Operationen nachlesen, was man beachten sollte. Ich würde Maja einem anderen TA vorsichtshalber nochmal vorstellen. Hoffentlich hast du noch einen in der Nähe. Das ist gut, dass du sie auf Handtücher gebettet hast und sie erstmal separierst. Ich kann dir leider nicht mehr Tipps geben. Alles Gute, das wünsche ich dir von Herzen!

  • Das hört sich alles wirklich nicht gut an. Zunächst würde ich erstmal Päppelbrei anbieten. Die Anzahl der Schnitte klingt auch nicht professionell. Wir hatten am 2.März 2020 unser 6jähriges Kaninchen Flocke (Avatar-Foto) wegen Gebärmuttertumor kastrieren lassen müssen. Sie hatte einen sehr kleinen Längsschnitt mittig am Bauch. 1-2 Tage bekam sie Päppelbrei und etwa 36 Stunden nach der OP fraß sie schon wieder selbst. Aktuell hat sie sich sehr gut erholt von der OP.

    Hoffentlich hast du die falsche OP nicht bezahlt. Sowas geht überhaupt nicht. Bei dem Arzt würde ich mich nicht mal darauf einlassen das wenn die 1.OP bezahlt wurde die 2.OP kostenlos gemacht wird.

    Alles Gute für Maja und einen Gruß von unserer 9-monatigen Rosette Maja.


    Andreas

  • Da verschlägt es einem glatt die Sprache, kein Verständnis für das Verhalten des Teams.

    Tur mir unglaublich leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest.

    Bei uns war es auch "nur" ein längsschnitt am Bauch.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Maja nicht nur durch die OP erschöpft ist, sondern auch aufgrund der Schnitte an den Flanken vielleicht Bewegung vermeiden möchte, Nähte sind ja eine recht unangenehm Sache.

    Auf jeden Fall nochmal bei einem anderen Tierarzt vorstellen, vielleicht kann dir auch am Telefon schonmal geholfen werden, wenn du die Situation erläuterst.

    Darauf achten, dass sie genügend Nahrung und Flüssigkeit aufnimmt (um Dehydration zu vermeiden). Ansonsten denke ich, kann man mehr erstmal nicht machen, sie wird viel Ruhe brauchen.

    Kann sie denn die anderen Tiere wahr nehmen? Bei uns hat die Nähe des Partners ganz gut geholfen. (Sind allerdings auch nur 2 Tiere gewesen)


    Alles Gute und gute Besserung für die Kleine.:huh: Hoffentlich hast du noch kompetente Tierärzte bei dir, vielleicht können dir auch welche empfohlen werden.

  • Danke für eure Antworten.


    Bezüglich Zahlung war ich einfach so perplex dass ich kommentarlos bezahlt habe, im Nachhinein eigentlich gar nicht tragbar. Die zweite OP soll jetzt wohl nur noch die Hälfte kosten, wobei ich heute schon bei einem anderen TA vorstellig war, sodass ich die OP eher dort machen werden. Dieses "für die Hälfte" hatte für mich am Montag auch nur noch einen Basar-Charakter.


    Maja wurde heute nochmal durchgecheckt, wie gesagt bei einem anderen TA. Sie ist wohl sehr schmerzgeplagt. Ihre Darmaktivität ist wohl eingeschränkt, dadurch auch kein Appetit und eigentlich resultierend ein kleiner Teufelskreis, Luft im Bauch etc.

    Seit Montag hatte sie von mir eigentlich schon was gegen die Entzündung und Schmerzen bekommen. Heute beim TA wurde dann aber auf ein anderes Schmerzmedikament umgestellt und zusätzlich Dimeticon mitgegeben, sowie Päppelbrei.

    Der TA wollte keine all zu positive Prognose geben, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass sich Maja von allem erholt. Zumindest beim Päppeln und den Medis war sie vorhin etwas wehrig, was ja zumindest auf ein paar verbliebene Kraftreserven schließen lässt.


    Morgen gehe ich nochmal zur Kontrolle zum TA. Ich habe in der Klinik auf jeden Fall ein viel besseres Gefühl und werde Lotte denke ich auch dort operieren lassen.


    Drückt der kleinen Maja die Daumen.

  • Helfen kann ich zwar nicht, aber ich möchte Maja fest die Daumen drücken! Ich bin einfach nur sprachlos, was hier so alles verpfuscht wurde. Da kommen einen echt die Tränen. Solche Stümper... Wünsche alles erdenklich Gute!

    Auf jeden Fall stimme ich @Marschmallow zu!

    Einfach zu sagen „früher oder später hätte sie auch sterelisiert werden müssen..“ das ist untragbar! Schließlich ging es ja um Lotta und nicht um Maja..

    Ich hoffe Maja kommt wieder zur absoluten Lebensfreude und Lotta durchsteht eine optimal verlaufende OP-Geschichte!

  • Huhu,

    Ich möchte erst einmal sagen wie sprachlos ich bin und gleichzeitig bin ich unglaublich wütend über den Arzt und sein Team. Ich drücke der kleinen Maja ganz fest die Daumen.

    Das Geld würde ich übrigens zurück fordern.

  • BIn auch echt geschockt...wie grausam ist das denn?


    Gute Besserung an Maja.


    Meine Shirley wurde im Dezember 2019 auch operiert, allerdings wegen einem Gebärmuttertumors und sie hatte einen

    größeren Bauchschnitt. Sie wurde mir erst mitgegeben, als sie selbständig gefressen hat und Kot abgesetzt hat.

    Vorher gibt meine TÄ kein Tier raus. Schmerzmittel musste ich erst ab dem nächsten Tag geben und auch das Antibiotika.

    Kontrolle war dann ein paar Tage später. Die Fäden haben sich im lauf der Zeit aufgelöst.

    Gepäppelt hab ich morgens und abends.

  • Eine Kastration bei einem Weibchen ist eine große Sache. Eine Tierärztin hat mir mal erklärt, dass man, jeh nachdem wie der Arzt operiert und was gemacht werden muss, die Organe auch zur Seite geschoben werden. Also innerlich wird da einiges durcheinander gebracht.

    Setzt sie Kot und Urin ab?

    Ich denke, daß der Körper nun ganz schön in den Seilen hängt. Was bekommt sie an Medikamenten?

    Päppelt weiter und bietet ihr ihr Lieblingsfutter an. Evtl geht sie ja an Haferflocken?`

    Es gibt auch Rodicare Appetit. Ich habe es mir für solche Kandidaten hier im Hause. Ab und zu kommt es auch vor, dass ein frisch kastrierter Bock nicht so futtern mag, wie er soll. Ich habe mit dem Mittelchen gute Erfahrungen gemacht.