Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Zysten, Hormone Wirkungslos?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Kurz zur Geschichte:

    Lumi ist ein bald zwei jähriges Lunkyweibchen und war schon immer tendenziell „brommselig“ für ein Weibchen. Seit sie etwa 8 Monate alt ist, war sie sehr auffällig wenn sie brünstig war und war auch sonst recht auffällig sexuell motiviert.
    Vor einigen Wochen wurde das extrem und sie begann nun dauernd andere Meerschweinchen, sogar einen der Kastrate zu besteigen. Der Wechsel in die grosse Gruppe brachte kurzzeitig Verbesserung, dann fing es aber wieder an. Schliesslich kam Haarverlust und Gewichtsabnahme dazu und vor zwei Wochen wurde sie dem Tierarzt vorgestellt.
    Dank Corona war alles etwas komplizierter. Meine Schwester hat sie hingefahren, durfte aber nicht mit rein. Die Tierärztin vermutet Zysten (ich auch) und hat Hormone gespritzt. Anfangs war sie dadurch auch ausgeglichener, hat zugenommen und die Haare begannen zu wachsen. Nun nach zwei Wochen sind wir wieder bei der gleichen Ausgangslage. Sie hat nur noch gut 950g und die Haare fehlen wieder. Sie beginnt auch wieder andere Weibchen zu besteigen.


    Nun frage ich mich, ob es noch eine Chance gibt, dass die Hormone doch wirken oder ob uns nur noch eine OP bleibt. Der aktuelle Zustand ist weder für sie noch für die Gruppe langfristig tragbar. Allerdings stehen die Chancen für eine OP auch recht schlecht, da sie im Moment sehr leicht ist und ein allgemein empfindliches Meerschweinchen ist.

  • So wie ich das kenne spritzen sie Ovogest und das muß dann im Abstand von 10-14 Tagen noch zweimal wiederholt werden. Einmal allein gerade bei so einem Tier mit ausgeprägten Verhalten wird nicht ausreichen. Diese Woche habe ich die Spritze selbst gesetzt nach Tierarztanleitung um einen Arztbesuch zu umgehen. Wenn der Arzt die aufgezogenen Spritzen mitgeben sollte müssen sie gekühlt transportiert werden und dann im Kühlschrank gelagert werden bis der Termin ran ist.

    Es wird einfach unter die Haut auf dem Rücken gespritzt und man zieht das Fell hoch so das sich ein kleines Zelt bildet in das man dann reinsticht.


    Andreas

  • So mal ein Update:

    Madame wurde nochmals gespritzt aber mit einem anderen Präparat (das erste war auch kein Ovogest), den Namen kenne ich leider nicht, da meine Schwester es sich nicht merken konnte. (Lumi gehört offiziell ihr, wir wohnen beide noch zuhause und ich bin einfach Chefbetreuer)
    Dank Corona darf nach wie vor niemand mit in die Praxis.
    An der Kompetenz der Tierärztin zweifle ich allerdings nicht, die ist Nager- und Exotenspezialistin und gilt als die Adresse in der Schweiz. Sie behandelt unsere „Sonderfälle“ (alles ausser Routinedinge) seit etwa 15 Jahren.
    Sie sagt, sollte diese Spritze wieder nicht wirken, sollte eine OP in Betracht gezogen werden. Lumi sei ihrer Einschätzung nach (meine Einschätzung ist die gleiche) keine Kandidatin für regelmässiges Spritzen, da sie das psychisch nicht verkraften würde. Offenbar war sie wieder sehr gestresst in der Praxis.
    Niilo, der als Begleitschwein dabei war wurde dagegen für seine coole, selbstsichere Art gelobt. Er sei sehr entspannt gewesen.

  • Meine Lotta wurde Anfang letzten Jahres, nach dem Tod des geliebten Kastraten, sehr aufdringlich, ritt auf, bedrängte das Ömchen Latika :angel:

    Diverse homöopathische Mittelchen und auch Ovogest (3x3) brachten auf Dauer nicht wirklich viel. Es wurde nur kurzzeitig besser.


    Die TA wollte kastrieren, ich hatte schon einen Termin, habe den dann aber doch abgesagt und nochmal mit Ovogest weitergemacht.


    Vor einigen Wochen ging es der alten Dame immer schlechter, Lotta ritt nicht mehr auf. Ich dachte, es sei der Tatsache geschuldet, dass Latika wirklich sehr alt und krank war.


    Seit gut einer Woche habe ich ein junges Mädel hier (Aurelia, ein Jahr) Ich dachte, es geht wieder los mit der Aufreiterei ...aber nein....Die Zitzen fast auf Normal, die Zyste kleiner (war wegen einer anderen Sache mit ihr beim TA), ein Knubbel neben der Zitze nicht mehr fühlbar.


    Auch der Kastrat kommt jetzt seinen Verpflichtungen nach.


    Lange Rede ohne Sinn: ich habe fast den Eindruck, bei meiner Lotta war es was "psychisches". Der Tod des Kastraten, der neue Frühkastrat (den Frau zunächst nicht ernst nehmen konnte), ein krankes Tier.......und nun alles neu und anders und für alle harmonisch und schön :)


    Haben sich bei Deiner Lumi auch irgendwelche Umstände geändert, bevor sie so aufdringlich wurde?

  • Nein sie war schon seit „Jugenalter“ etwas mehr sexuell aktiv, als die anderen Mädels. Dann als Linnea (Zysten, aber mittlerweile kaum mehr merkbar) älter wurde hat sie Linnea massiv bedrängt. Lumi war dann zusammen mit Balu (Noti, das nicht in die grosse Gruppe passt) einige Wochen als Paar zusammen. Anfangs war sie da ruhiger, hat aber dann auch ihn konstant bestiegen. Da das so nicht mehr ging, tauschten Linnea und Lumi die Plätze und Lumi durfte wieder in die grosse Gruppe. Dort war wieder anfangs Ruhe, bis sie neue „Opfer“ fand.


    Ich denke beim nächsten Rückfall würde ich auf Kastration entscheiden. Nach den Spritzen braucht sie jeweils fast eine Woche um den Stress zu verarbeiten. Sie ist noch jung und ein Leben lang Hormone sicher nicht optimal.