Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Spätkastration Risiken

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo erstmal,

    Ich habe mich vor ein paar Tagen entschlossen, mein (etwas älter als) 3,5 jähriges Meerie zu kastrieren, damit er danach zu 1-2 Weibchen kann. Ich habe mir die meisten Infoseiten zu Spätkastrationen bei Meerschweinchen durchgelesen, zu den Risiken ist aber meist nur wenig beschrieben. Ich weiß, dass er von der Narkose eventuell nicht mehr aufwachen könnte|| und sich ein Abszess bilden kann (was soll man dann machen??), und ähnliches.

    Vielleicht kennt ihr noch eine Seite bei der alles was passieren kann, wie man es erkennt und was man dann am besten tut aufgelistet ist. Oder ihr schreibt das wichtigste auf.

    Liebe Grüße und Danke für alle Antworten 🙏

  • MissUnruh

    Hat den Titel des Themas von „Spätkastration Risikos“ zu „Spätkastration Risiken“ geändert.
  • Wenn eine Kastration nötig ist muß sie gemacht werden und mit 3,5 Jahren besteht kein außerordentlich großes Risiko. Nach der Kastration bekommt man einen Termin zur Nachkontrolle um solche angesprochenen Komplikationen ausschließen zu können. Deshalb würde ich nun nicht überall recherchieren was passieren kann, sondern schnell einen Termin machen und eher darauf achten das der Arzt kompetent ist.


    Andreas

  • Einen Termin zur Kontrolle davor habe ich bereits (Donnerstag) und wenn alles gut ist (wovon ich ausgehe) wird die Kastration danach so bald wie möglich gemacht. Tut mir leid, dass ich das so genau wissen möchte - ich habe nur ein wenig Angst, dass etwas passiert und ich nicht weiß, was zu tun ist=O

  • Hi,

    wichtig ist, dass jemand die Kastration durchführt, der sich mit Meerschweinchen auskennt. Nicht die OP an sich ist das Risiko, sondern die Narkose und die Nachsorge.

    Wachen die Tiere nach der Narkose nicht auf, dann war sie oft nicht richtig dosiert. Hier ist es wichtig, dass ein Tierarzt die Kastration durchführt, der sich mit Meerschweinchen auskennt.

    Wichtig ist, dass er nach der OP gut mit Antibiotika (5 Tage) + Benebac für de Darm, wird mindestens 1 Std. zeitversetzt zum AB gegeben + Schmerzmittel gut abgedeckt ist.

    Die ersten Tage nach der OP würde ich ihn auf Handtüchern halten, also nicht auf Streu.

    Ich hatte bis erst vor Kurzem noch hier 3 Notherren, die kastriert worden sind.

    Ich habe sie die ersten 3 Tage 2x täglich kontrolliert, ob sie sich nicht selbst die Fäden ziehen und ob sich kein Abszess bildet.

    Wichtig ist auch, dass der Tierarzt dir den Kerl erst mit nach Hause gibt, wenn er stabil ist, also von selbst frisst und gut laufen kann. Halb noch betäubte Tiere gehören in die Praxis.

    Und mit 3,5 Jahren ist er noch in einem guten Alter. Ich würde mir erst ab 5 Jahen Gedanken machen.

    Ich drücke die Daumen, dass alles klappt!

  • Danke für die Antwort!

    Bei meinem Tierarzt bin ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher. Ich war bisher nur zwei Mal dort, wegen Milben bei meinem Rennmäusen. Scheint zwar sehr nett zu sein, aber ich weiß eben nicht, wie gut sie sich mit Meerschweinchen auskennen (Tierarztpraxis Bergheim). Ich habe mir schon überlegt ihn bei AniCura (am klinkerberg) behandeln zu lassen, dort wurde einmal meine Rennmaus eingeschläfert.

    Hoffentlich wird das bei dem Gesundheitscheck bzw. Beratungsgespräch ein bisschen klarer.

    Lg

  • Was ich in solchen unsicheren "Situationen" gemacht habe:

    Ich habe eine große Notstation angemail und um Tierarzttips gebeten. Durch deren Hände gehen viele Meerschweinchen und alle müssen untersucht werden.

    Bis jetzt habe ich so immer den passenden Arzt genannt bekommen.

  • Hallo!


    Das wichtigste ist eigentlich, dass der Tierarzt/die Tierärztin viel Erfahrung mit Operationen bei Meerschweinchen hat.


    In Manchen Praxen werden nur sehr selten Nager behandelt, die haben dann teilweise auch nur Narkosemittel für Hunde und Katzen da, und geben Meerschweinchen dann so quer über den Daumen so viel wie einer Katze die mit einem halben Jahr kastriert werden soll. Das ist aber bei Meerschweinchen schon eine etwas üppige Dosis, die dazu führt, dass die Schweinchen etliche Stunden schlafen, für eine OP die selbst keine 10 Minuten dauert.


    Da kommt dann die Frage, was macht die Praxis in der Zeit, die das Schweinchen noch schläft? Liegt es auf einer Wärmematte und wird regelmäßig umgedreht? Soll der Halter das Tier etwa mitnehmen, solange es noch in Narkose liegt? Das ist einfach eine gefährliche Phase, die Tiere sind nicht transportfähig, können ihren Körper nicht alleine warm halten, die Lungenflügel werden nicht gleichmäßig belüftet. Aber natürlich braucht es Personal und ggf. müsste jemand über Mittag in der Praxis bleiben, einfach um alle halbe Stunde ein Meerschweinchen zu wenden.


    Alternativ gibt es auch modernere Narkosemittel, mit denen man Meerschweinchen nach der OP wieder wach spritzen kann. Die kosten etwas mehr und die hat auch nicht jede Praxis vorrätig. Da muss man gezielt fragen, was sie da haben und ob das möglich ist. Manche Tierärzte sagen dann,dass das Tier dann mehr Schmerzen hat - stimmt, deswegen gehört hier ein vernünftiges Schmerzmittel dazu.


    Der Rest an Komplikationen ist harmlos. Ein Abszess heißt einfach nur, dass sich an der Wunde Eiter gebildet hat. Das kommt einfach vor. Da muss man einfach nochmal aufmachen, Eiter ausspülen, Antibiotikum geben, und nach ein paar Tagen nochmal nachschauen. In aller Regel heilt das aber gut ab.

    Und manchmal sitzt die Narkosespritze ungünstig und das Schweinchen humpelt ein paar Tage, weil es quasi "eingeschlafene Beine" hat, das gibt sich aber nach einigen Tagen von alleine.


    Nachdem Notstationen halt schon ein paar Mehr Schweinchen haben und damit alleine der Tierarzt oft 5 oder mehr Tiere im Monat kastriert, kann man davon ausgehen, dass der Tierarzt Übung hat und alles notwendige im Haus hat.

  • So wie ich das verstehe, ist das wichtigste also die Narkose bzw. dass der Tierarzt viel Erfahrung hat. Ich habe nach einem Tip von wassn die Meerschweinchen Notstation Heuwusler angeschrieben, ob sie mir einen guten Tierarzt in Augsburg empfehlen können bzw. ob sie Erfahrung mit "meinem" Tierarzt haben. Im Moment warte ich noch auf eine Antwort (Mail ist noch nicht lange her), ich hoffe nur die kommt vor morgen Nachmittag, da habe ich einen Termin beim TA und muss mich dann für oder gegen eine Kastration bei ihnen entscheiden. Vielleicht rufe ich morgen Vormittag einfach Mal bei den Heuwuslern an, Kontakt zu haben ist ja sowieso gut, da ich mich danach auf die Suche nach einem Weibchen von einer Notstation mache.

    LG und danke für eure Hilfe

  • Das klingt nach einem guten Plan!

    Wenn du nichts von den Heuwuslern hörst, kann ich dir http://www.heimtieraerztin.de/

    noch nennen. Diesen Tip hatte ich von meiner Tierärztin, die bei ihr schon Schulungen besucht hat. Ich habe selbst ein Tier mit gesundheitlichen Problemen und dies war schon so weit, dass ich mit ihr auch nach Augsburg zu Frau Dr. Hein oder nach Berlin zu Frau Dr. Ewringmann gefahren währe.

  • Wassn

    Ich habe mir Frau Dr. Jutta Hein angesehen und sie arbeitet/hilft (bin nicht ganz sicher) jetzt seit April diesen Jahres tatsächlich in der Tierarztpraxis Bergheim, in der ich morgen einen Termin habe! Was für ein glücklicher Zufall, nachdem sie erst seit ein paar Tagen dort ist, kenne ich sie zwar nicht, aber ich vertraue der Empfehlung, sie scheint ja wirklich Erfahrung zu haben. Das hat mich jetzt sehr beruhigt😅.


    Allen noch einen schönen Abend

  • 85€ finde ich eigentlich sehr teuer. Ich habe pro frühkastration 70€ gezahlt, aber schon gelesen, dass Kastration zwischen 40-60€ gemacht wird