Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Op sinnvoll?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo

    Ich brauche ein paar Erfahrungen von euch. Habe letzte Woche zwei Knoten bei meinem Meerschweinchen entdeckt und habe morgen einen Tierarzt termin. Die Ärztin meinte am Telefon dass man eine Biopsie machen muss um zu sehen was es ist. Und nun zu meinem Problem. Da ich als Kind jahrelang Meerschweinchen hatte, hatten wir auch viele Op's. Und keinen der Meerschweinchen ist es danach besser gegangen, im Gegenteil sie wurden aus der Gruppe verstoßen, haben sich selber die Fäden gezogen oder sind an den Folgen gestorben. Es hat wirklich nie etwas gebracht. Ich könnte das nicht mit ansehen, vorallem in einer Bockgruppe weiß ich nicht ob er von seinen Partner noch so respektiert wird.

    Würdet ihr sagen eine OP ist sinnvoll (vllt hat sich ja in der Medizin einiges getan) oder so schwer es mir fällt, gleich erlösen lassen wenn es bösartig ist? Und wie verträgt das Schweinchen eine Biopsie?

    Meine Jungs sind beide um die drei Jahre alt. Wollte sie im Sommer kastrieren lassen, was ich natürlich der Situation entsprechend vorziehen werde.

    Vielen Dank schon mal.

  • Vom Alter her ist das noch kein Problem. Entscheidend ist neben Ursache selbst (Tumor gutartig oder bösartig) die Qualität des Operateurs und der Narkoseform die er anwendet. Wir hatten früher ähnliche Erfahrungen mit OPs bei Schweinchen gehabt, Ausnahme kein Tier wurde ausgeschlossen aus der Gruppe. Seit wir aber unsere Spezialistin in Berlin bei schwierigen Fällen aufsuchen ging noch nie etwas schief (auf Holz klopfen). Vor 4 Wochen wurde unsere 6jährige Kaninchendame Flocke wegen Gebärmuttertumor operiert und sie hat das hervorragend überstanden obwohl es nicht ganz einfach in diesem Alter ist.


    Andreas

  • pauschal kann man das nicht sagen denn es spielen verschiedene Faktoren mit rein. Viele TAs sind leider kaum weiter was Meerschweinchen angeht als vorvielen Jahren. Einige Spezialisten können aber mit viel erfahrung und Wissen sowie notwendigem Equipment auswarten. Es hängt von dem TA ab. Ich würde nur zum Spezialisten gehen und alles darüber lesen was geht, um genau nachvollziehen zu können was vor sich geht. Und es hängt auch von der Qualität der Nachsorge ab. Eine Böckchengruppe mit zwei gleichalten womöglich nicht gut sozialisierte Tieren ist nicht so geeignet damit sich ein Patient auskurieren kann. Ebensowenig Aussenhaltung, zu kleine Käfige, eine schlecht Konstitution und falsche Fütterung. Ich würde erst alle Risikofaktoren ausschließen.

    Direkt einschläfern sowieso erst wenn der Tumor sehr große Beschwerden macht. Es kann ja auch noch was Anderes sein, das Tier war ja noch nicht beim Doc. Wenn es eine Diagnose gibt würde ich vor einer OP auch immer noch eine zweite Meinung einholen. Außerdem muss man sich darauf einstellen, dass es teuer werden kann.

    Berichte aber gerne was dein TA sagt, hier kennen sich einige richtig gut aus. Aber so pauschal kann man das, denke ich, nicht sagen. Es spielen viele Faktoren mit rein.

  • Vielen Dank.

    Das mit der schlechten Sozialisierung stimmt den Rest hab ich nachgebessert und sie wohnen in einem 2,80x80 großem Gehege. Aber dann such ich Mal nach weiteren Tierärzten.

    Mit dem Schmerzen ist ja auch schwierig bei Meerschweinchen. Wenn sie es zeigen ist es meist schon zu spät und das möchte ich auf keinen Fall... Aber ich warte Mal ab was morgen rauskommt.

    Ist die Biopsie auch eine Mini-op?

  • Übrigens das Buch "Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu: Diagnostischer Leitfaden und Therapie" gehört fast dazu wenn man sich als Meerschweinchenhalter sieht. Übrigens eine der beiden Autoren des Buches ist unsere Spezialistin für eben alle Kleintiere.


    Andreas

    Ja. Ich wünsche es mir von meiner Familia zum Geburtstag. Habe in der Uni Bibliothek Mal reingeschaut und muss es haben.

  • Dass eine Biopsie gemacht wird kenne ich so nicht, halte ich auch nur für Geldmacherei. Sinn macht das aus meiner Sicht nicht, da man dem Tier ja so gleich 2x eine OP/Narkose zumutet.


    Meine Tierärzte können durch Abtasten, Lage und die Schnelligkeit des Wachstums grob einschätzen ob es eher bösartig oder gutartig ist. Je nachdem wird dann operiert oder abgewartet.

  • Meine Tierärztin handhabt es auch so, wie bei Flummi. Sie meinte mal, dass eine Biopsie auch einen Tumor animieren kann, zu streuen. Wobei man oft eh nicht weiss, ob er schon gestreut hat. Wenn es etwas ist, was man wegschneiden kann und die Verfassung des Tieres diese OP zulässt, dann schneidet sie es weg.

    Würde das Tier diese OP nicht überstehen, dann operiert sie nicht, sondern versucht dem Tier eine so lange schmerzfreie Zeit wie möglich zu gönnen.

    Op wird dann gemacht, wenn es auch eine Aussicht auf Erfolg hat.

    Sie hatte mal ein Schweinchen von mir nach einer solchen OP mit einer Absprache mit mir, nicht mehr aufwachen lassen, als sie gesehen hat, dass der Tumor innerlich riesig war. Sie meinte damals, dass die OP so groß sein wird, dass es das Tier kaum schaffen würde, da der ganze Bauchraum voller Tumore war. Wenn sie sie hätte aufwachen lassen, dann hätte sie vielleicht noch 1-2 Wochen gehabt, ehe sie anfangen würde, zu leiden.

    Ich habe keine Ahnung wie groß die Knubbel sind.

    Ihr werdet schon das richtige entscheiden.

  • Hallo!


    Die Meerschweinchen deiner Kindheit sind sicher schon die eine oder andere Woche her, oder?


    Die Tiermedizin hat sich weiterentwickelt. Es ist immer normaler, auch Meerschweinchen operieren zu lassen, die Tierärzte haben passende Medikamente und Narkosemittel da statt Dosierungen für Hunde und Katzen runterzurechnen. Und natürlich braucht es auch Übung, damit eine Operation gelingt.


    Ich würde die Tumore gleich entfernen lassen, statt erst zu biopsieren. Entweder, der Tierarzt sieht dann gleich so, was es war, oder man kann es immer noch einschicken. Wenn es was bösartiges ist, muss es ja sowieso raus, und wenn es was gutartiges ist wie ein Lipom, dann schadet es auch nichts, wenn es raus kommt - meistens ist das besser als drinnen lassen, manchmal gehen die Dinger auf.


    Lipome sind relativ häufig, also hoffen wir ganz stark darauf.

  • Also komme gerade vom Tierarzt. Der meinte mein Meerschweinchen hat leukose. Und da sie noch viele gefunden hat kann man leider nichts mehr machen. Ich soll mich nun alle zwei Wochen melden um das Gewicht und den Gesundheitszustand ihr mitzuteilen und dann werden wir entscheiden wann wir ihn einschläfern. 😔 Noch hat er keine Schmerzen und sein herz und seine Lunge sind gesund.

    Ich wollte dann eigentlich gleich den anderen kastrieren lassen. Nun meinte sie aber dass ich abwarten soll, denn falls er die Kastration nicht übersteht habe ich einen kranken Bock allein daheim. Mein Bock den ich kastrieren lassen möchte sei nämlich sehr schwer und durch das Fettgewebe ist eine Narkose etwas kritischer aber ist ein bedenken von ihr aus außerdem ist leukose ein Virus und den könnte mein anderer auch bekommen. Ich kann natürlich entscheiden wie ich möchte. Ich bin nun echt unsicher. Ich will dass keiner von beiden alleine ist.

  • Och nee. Ihr armen. Erstmal herzliches Beileid. Die Übertragung erfolgt aber soweit ich weiss über Muttermilch oder Plazenta. Das bedeutet, dass du ihn schon krank bekommen hast. Falls er von einem Züchter oder einer Zoohandlung ist würde ich da nie wieder ein Tier holen. Evita auch eine Bewertung im Netz lassen.

    Zu der Frage mit dem neuen Tier: ich würde mir eine zweite Meinung zur Kastration holen. Vielleicht bei einem routinierter en TA. Wenn du deine Tiere artgerecht fütterst und sie genug Platz haben werden sie ja eigentlich nicht zu fett sein. Das sagt vielleicht ein Tierarzt der die Kriterien einer katze aufs schwein anlegt? Sicher bin ich mir da auch nicht. Ich würde ihn aber kastrieren, damit er nach dem Tod des anderen nicht noch 6 Wochen alleine sitzen muss, das wäre echt hart.

    Tja und dann ist da noch das Problem, dass dein Tier schlecht sozialisiert ist. Was man da am besten macht gute Frage. Ich tendiere zu einer Notation, weil man da am ehesten ein passendes Tier findet.

    Uuund vielleicht ist es ja auch eine Möglichkeit nochmal ein Böckchen zu holen. Normalerweise rät man da eher nicht zu aber in deinem Fall... Auch da würde ich mich Mal an die Notstation wenden...

    Aber Mal sehen was hier noch so an Lösungsansätzen kommt...

  • Ja des war der Tierarzt bei dem ich schon mit meinen Hund war. Sie meinte nur das ist das schwerste Tier was sie seit 20 Jahren gesehen hat. Obwohl es nur Kräuter Heu und Gemüse kriegt (selten Obst).

    Aber ich finde toll dass sie Recht ehrlich und vernünftig ist. Und ich hätte sowieso ein Meerschweinchen aus der Notstation genommen wenn ich eine finde die noch zur Zeit vermittelt.

    Aber beides wäre grausam, wenn der Kranke allein bleibt weil der andere bei der Narkose gestorben ist oder wenn der übrig gebliebene sechs Wochen alleine bleiben muss und die Kastration Frist absitzt. Ich hätte schon gerne ein oder zwei Weibchen dazu weil es ja heißt dass ein Weibchen einem Männchen mehr verzeiht als ein Männchen. Bin auch gespannt wie andere handeln würden.

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