Meerschweinchen Verhalten

tritt Rappelphase bei jedem Meerie auf?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • In Zusammenhang mit der geplanten Aufnahme eines Baby-Böckchens tritt gerade sehr akut folgende Frage auf:


    Ist eine Rappelphase mit ca. 6 Mon. üblich bei den Schweinchen? Oder nur bei manchen?


    Ich halte seit über 15 Jahren Meerschweinchen, kann mich aber nur in gerade mal 2 Fällen an so etwas erinnern:

    Schweinchen 1, weiblich, mit 6 Monaten bei mir eingezogen. Sie rappelte sehr massiv und hörte erst viele Jahre später, beim ihrem Tod, endlich damit auf. Ich setzte sie notgedungen separat und gab ihr ein richtiges Baby-Mädel dazu. Mit der kam sie super zurecht, mit allen anderen jedoch zeitlebens nicht.

    Schweinchen 2, männlich, bei mir geboren. Er hatte mit ca. 7 Wochen eine sehr heftige Phase. Seine Mamas stutzten ihn ein paar Mal kräftig zurecht, dann war diese Phase vorbei. Mit 6 Monaten oder auch nicht danach gab es nie wieder ein entsprechendes Verhalten.


    Hatte ich bisher einfach nur Glück?

  • Deine Frage ist so ähnlich wie, tritt die Pupertät bei jedem Teeni auf?

    Ja, natürlich, mehr oder weniger intensiv. Das ist in der Adoleszens ganz normal. Bei MS beginnt sie erst richtig mit 6 Monaten und setzt sich besonders bei männlichen Tieren bis zum 2. Lebensjahr in sogenannten Rappel-Phasen fort. Bei Kastraten und Mädels ist sie weniger heftig zu spüren. In dieser Zeit versuchen männliche MS in der Natur im Rang aufzusteigen und einen Harem zu ergattern um ihre Gene weiterzugeben und den Fortbestand der Art zu sichern. Jungs die älter als 2 Jahre sind, werden ruhiger und leben in der Natur meist in Junggesellen-Gruppen am Rande der Gesellschaft. Viel älter werden Wild-MS in der Natur selten, also ist es wichtig, sich bis dahin vermehrt zu haben.

    LG

    Gabi

  • Also meine Jungs sind jetzt 2 Monate alt und rappeln hier schon gewaltig, beide. Nicht einmal gegeneinander, sondern gegen das Leitmeeri rosi. Ich würde da also auf keinen Fall sagen , dass es erst mit 6 Monaten losgeht. Das ist eher ein permanentes stänkern und gerade wenn man ältere Tiere in der Gruppe hat, kann ich mir das schnell stressig vorstellen

  • juffi


    Das Babyböckchen das du aufnehmen möchtest, passt wie schon gesagt, nicht zu deinen vorhandenen Meeris.

    Dem stimme ich voll und ganz zu. Die unerzogenen Rüpel können einem Baby kein Sozialverhalten beibringen, woher auch, sie haben ja selber keines gelernt. Bei Bockgruppen immer die Anzahl DREI dringend vermeiden!

    Sonst ist irgendwann einer das dritte Rad am Wagen. Zwei verbünden sich und mobben den dritten. Bitte lasse Deine Jungs zuerst einmal kastrieren und schaue dann, wie es sich entwickelt, wenn der Hormonhaushalt heruntergefahren ist.

    LG

  • Es kann gut sein, dass Babyböckchen in die "Rappelphase" kommt, es jedes einzelne Schweinchen in der Gruppe "austestet" und den erwachsenen Tieren ganz schön auf den Nerven herumspringt. Die Erwachsenen weisen es dann zurecht, so dass es am Ende seinen Platz in der Gruppe findet. Dein Tier von 6 Jahren, zählt wie eine 60 jährige Oma. Dieser Oma mutest du einen pubertären Jungspund zu, der sie austestet und nervt. Das kann für das alte Tier so stressig sein, dass sie mit Krankheiten reagiert.

    So etwas muss doch nicht sein, wenn es planbar ist.

    Ich finde die Oma hat verdient, dass man Rücksicht auf sie nimmt.

  • Als ich gerade nach Hause kam und die vielen Antworten auf meine beiden Threads „Tritt Rappelphase bei jedem Meerie auf?“ und „Lange Kastationsfrist wirklich notwendig?“ las, war ich erst mal wie erschlagen. Auf eure Beiträge zu „Rappelphase“ werde ich noch antworten, sobald ich mich wieder etwas erholt habe. Das kann aber etwas dauern – und vielleicht gibt es bis dahin ja noch mehr Beiträge und Meinungen dazu.


    Zum Charakter des Baby-Böckchens kann ich bisher noch nichts sagen, dazu ist er viel zu klein. An seinem 2. Lebenstag war er total süß und lieb – das sind ja wohl alle Babys. Ob ich ihn tatsächlich holen werde, kann ich im Moment auch noch nicht sagen, weil mir der Kopf schwirrt.

    Dafür weiß ich jedoch sehr viel über meine 6-jährige Oma Adiri:

    Sie wurde bei mir geboren, war ein ganz liebes und vermutlich gut sozialisiertes Jungschweinchen (ihre drei Geschwister waren definitiv gut sozialisiert), wurde später eine unfreundliche Einzelgängerin und kam, außer mit ihrem gleichaltrigen Böckchen, mit keinem anderen erwachsenen Schweinchen zurecht. Vor 1 ½ Jahren geschah dann ein Wunder: Obwohl ohne untere Schneidezähne und somit ohne beißen oder Haare ausreißen zu können, setzte sie sich gegen die damalige Chefin (jünger als die damals schon 4 ½-jährige Adiri) durch und übernahm das Rudel. Wie sie das völlig ohne „Nahkampfwaffen“ geschafft hat, weiß ich nicht. Seitdem ist Ruhe und sogar regelrecht Harmonie im Rudel und die Machtkämpfe, die bis dahin gerne auch mit Zähnen ausgetragen wurden, hörten komplett auf. Wenn Adiri zum Futternapf geht, macht eines der beiden anderen Mädels ihr Platz und wechselt zum anderen Napf rüber. Einfach so. Durchsetzen kann sie sich (trotz fehlender Zähne) offensichtlich ganz gut. Jetzt als Chefin macht sie als ehemalige Einzelgängerin plötzlich vieles gemeinsam mit den jüngeren. Sie braucht zwischendurch ihre Ruhe und hat auch einen sehr geschützten Platz, den keiner ihr streitig macht. Will aber auch oft in der Nähe der anderen sein und liegt dann dicht an dicht mit ihnen.

    Vor 9 Monaten nahm Adiri dann einen 8 Monate alten Kastraten (Neuzugang nach dem Tod des alten Böckchens) und 2 Monate später ein 8 Wochen altes Baby-Mädel unter ihre Fittiche. Das Böckchen war von Anfang an äußerst umgänglich. Er verstarb leider 6 Monate später an einer schlimmen Krankheit. Alle meine Mädels haben bis vor wenigen Wochen immer noch sehr um ihn getrauert, weil er allseits sehr beliebt war. Adiri jedoch am meisten von allen. Das Baby-Mädel war bei der Züchterin ein heftiger Wildfang und Rabauke gewesen, wuselte überall herum und klaute jedem das Futter (in Außenhaltung, wo es genügend Wiese für jeden gab). Von den dortigen erwachsenen Schweinchen wurde sie deswegen häufig gebissen. In den ersten Wochen nach ihrem Umzug meinte sie, sie kann dies auch hier so weiterführen. Oma Adiri, als Chefin, hat ihr dies schnell abgewöhnt (vermutlich in Teamarbeit mit der 3-jährigen). Das Baby hatte hier im Rudel nie Bisswunden und hat sich in kurzer Zeit völlig eingefügt. Falls sie so anhänglich gegenüber dem Neuzugang sein wird wie gegenüber dem vorherigen Jungböckchen, kann es sogar sein, dass sie ihn adoptiert und erzieht. Wer so perfekt Regeln einhalten kann wie sie, kann diese Regeln auch gut weitergeben.

    Adiri war in diesen 9 Monaten mit zwei Jungschweinchen kein bisschen gestresst. Dass sie auf Babys steht, weiß ich schon lange. Denen kann sie nämlich Vorschriften machen. Seit sie Chefin ist, konnte sie sich dann auch den Böckchen (dem alten und später dem Jungböckchen) ebenso wie ihrer entthronten Vorgängerin gegenüber durchsetzen. Meinem Eindruck nach wird sie sich auch einem rappelnden Baby-Böckchen (er würde bei Ankunft etwa 2 ½ - 3 Monate alt sein) gegenüber durchsetzen können und wird es bei ihm möglicherweise überhaupt nicht zu einer ausgeprägten Rappelphase kommen lassen. Wobei es eben sehr vom Charakter des Böckchens abhängt. Sie hat bisher ausgezeichnete Führungs- und Erzieherqualitäten bewiesen.


    Ich mache mir viel eher Sorgen, ob Adiri sich in ihrem Alter gegenüber einem erwachsenen, erfahrenen Böckchen noch durchsetzen kann, zumal sie nicht zurückbeißen kann. Ohne die unteren Schneidezähne sieht sie zwar aus wie ein Säbelzahntiger, aber auch die beiden Mädels hatten schnell herausgefunden, dass sie nur drohen aber nicht tatsächlich zubeißen kann. Und ob Adiri nicht zerbricht, falls ein solches Böckchen sie als Chefin absetzen würde. Dass ein neues Böckchen die Chefin absetzt, habe ich bei meinen eigenen Tieren nie erlebt. Dies wird jedoch oft so beschrieben. Sie hat aber noch nie ohne Böckchen gelebt und kam mit den Böckchen gut zurecht (Ausnahme: ihr eigener Papa). Bei denen musste sie ihre Position aber nicht verteidigen. Völlig ohne Böckchen möchte ich weder Adiri noch die anderen beiden Mädels lassen, und alle drei werden ja auch nicht jünger.


    Vor einigen Jahren hatte ich schon mal eine Oma in meinem Rudel. Gleicher Charakter wie meine Adiri: Einzelgängertyp, grantig und übellaunig, konnte sich nie wirklich in das Rudel einordnen. Auch sie hat sich mit großer Begeisterung auf jedes Baby gestürzt. Mit stolzen 6 Jahren, nach dem Tod der Vorgängerin, wurde sie die neue Chefin. Genau 1 Monat danach hat diese alte Dame völlig freiwillig ein neugeborenes Böckchen mitsamt seiner nur 14 Wochen älteren Mama gleich im Doppelpack adoptiert und großgezogen. Sie hat nicht lange nachgedacht sondern sofort bei seiner Geburt die Chance ergriffen, endlich doch noch Mama zu werden. Da war sie genauso alt wie Adiri jetzt ist. Aus beiden Babys wurden tolle Schweinchen, die nie irgendwelche Probleme gemacht haben.

    Dieser Bub ist das in meinem Thread anfangs beschriebene Böckchen, das mit 7 Wochen kurzzeitig seine Flegeljahre auslebte. Er war später Adiris Böckchen und, nach dem Tod des anderen Böckchens (= Adiris Papa) und Wieder-Zusammenlegung beider Rudel, für alle Mädels zuständig. Er war als Kuckucksbaby im Bauch seiner Mama zu mir gekommen, wegen ihm musste ich das Rudel teilen. Zwei Geburten mit insgesamt 5 Babys (davon 3 Böckchen) innerhalb von 6 Wochen waren ein ziemlicher Stress für das gesamte Rudel. Diese Oma lebte durch „ihre“ beiden Babys völlig auf und war ab da richtig glücklich und entspannt. Drei Schweinchen (dicht an dicht gekuschelt, weil die Oma kuscheln so toll fand) gemeinsam auf einer kleinen Hängematte, so was hat es weder zuvor noch seitdem im Rudel gegeben. Dies war ein ganzes Jahr lang der Normalzustand, bis die alte Dame im Alter von 7 Jahren an den Folgen einer Niereninsuffizienz starb. Ich habe noch nie eine derart harmonische Gruppe erlebt, trotz des gewaltigen Altersunterschieds. Zur Erinnerung: Diese Oma fühlte sich mit umgerechnet 60 Menschenjahren jung genug, um sich die Erziehung zweier Babys anzutun, und genoss dies in höchstem Maße. Ich bin genauso alt, aber ganz ehrlich gesagt, ich würde mir so etwas um keinen Preis antun. Ich denke allerdings (zumindest meistens) nach, bevor ich etwas mache. Was nicht immer hilfreich ist. Tiere dagegen handeln einfach und sie wissen meistens instinktiv, was zu tun ist. Adiri neigt ebenfalls dazu, Babys zu adoptieren. Und irgendwie hoffe ich, dass sie dies nochmals tun wird (hoffen ungleich wissen…). Wie schon gesagt, im Moment weiß ich noch nicht, was ich machen werde in Bezug auf Adiri und Baby-Böckchen.


    Bisher hatte ich 4x ein Jungböckchen im Rudel. Bei ihrem Einzug waren sie 2 Monate, 4 Monate bzw. 8 Monate alt, sowie das gerade beschriebene, hier geborene Böckchen. Bei keinem von ihnen habe ich irgendetwas von einer Rappelphase mitbekommen, obwohl ich die Schweinchen im Wohnzimmer halte.

    Meine bisherigen Erfahrungen decken sich also überhaupt nicht mit euren Erfahrungen. Ihr habt mir aber durchaus einen ziemlichen Schrecken eingejagt mit dem Thema Rappelphase. Ich kann eure Erfahrungen halt überhaupt nicht nachvollziehen. Allerdings sehe ich jetzt, dass die Dinge auch völlig anders laufen können/könnten.

    Mir ist schon klar, dass jedes Schweinchen (so wie ein Mensch) in die Pubertät kommt. Aber eine Rappelphase, in der es wirklich so richtig heftig rappelt, habe ich halt nur bei dem beschriebenen Weibchen erlebt. Da dies mein erstes Erlebnis dieser Art war, nahm ich an, dass sie einfach vom Charakter her ein Stänkerschweinchen ist. Mit mir verstand sie sich supertoll. Sie hat sich (vermutlich mangels anderer Gesprächspartner, weil sie von jedem Schweinchen gemieden wurde) jeden Abend auf ihre Hängematte gesetzt und sich laut mit mir unterhalten und mir Geschichten erzählt.


    Meine Mädels müssen jetzt schon fast ½ Jahr auf ein Böckchen verzichten. Trotz aller nach wie vor vorhandenen Harmonie, aber mit Böckchen war ihr Leben einfach schöner als jetzt ohne. Ihr redet ja auch immer von "artgerecht". Ich möchte auch nur ungern bis zu Adiris Tod warten, bis es wieder ein richtiges Rudel mit Böckchen geben kann. Auch ihr fehlt ein Böckchen im Rudel, sie hatte ja zeitlebens eines gehabt.

    Jedes Böckchen bis hin zu 2 Jahren kann laut euren Angaben weiterhin immer wieder Rappelphasen durchmachen. Abgesehen davon gibt es hier (mitten in der Pampa) keine Auswahl an Böckchen (außer Babys), und fast alle sind unkastriert. Ich suche schon seit Monaten vergeblich. Dieses eine Baby-Böckchen könnte dagegen voraussichtlich bis zum Absitzen der Kastrationsfrist noch bei seinem Bruder und seinem Papa verbleiben und würde erst Mai/Juni bei mir einziehen. In dieser Zeit hätte er auch schon einiges an Böckchen-Verhalten gelernt.

  • Ich frage mich im Moment so ein bisschen, was du gerne von uns hören, bzw lesen möchtest. Deine Frage, ob jedes Tier in die Rappelphase kommt, zeigt mir, dass du in deiner Entscheidung unsicher bist.

    Und trotzdem lese ich aus deinem Text heraus, dass du schon Richtung Babybock tendierst.

    Was ist, wenn er deine "Oma" dann auf dem Kieker hat, sie verfolgt.. umbromselt und sie nicht in Ruhe lässt, wenn sie es möchte? Sie dann eingedrängt, laut schreiend vielleicht in einer Ecke hockt?

    Machst du dann einen neuen Threat auf und fragst was zu tun ist?

    Du gehst mit der Entscheidung für den Babybock, ein Risiko auf Kosten der Oma ein und es gibt einfach keine Garantie, ob es gut gehen wird. Es kann sein, dass alles funktioniert. Es kann sein, es geht bitter böse in die Hose. Es kann sein, dass bis jetzt deine Oma vielleicht ein starkes Schwein sein wird. Es kann auch sein, dass sie sich dem Kleinen erst einmal annimmt. Und ich sage dir auch, wenn der kleine die paar Wochen noch bis zum Ende der Kastrafrist bei seinen Brüdern und Vater sitzt, ist dann die Sozialisierung noch nicht abgeschlossen. Sie beginnt dann erst. Die Erziehung dauert länger als die ersten paar Lebensmonate.

    Und dann, wenn der Kerl ca. 6 Monate alt ist, wird er höchst wahrscheinlich versuchen, die Macht an sich zu reissen. Und wenn du Pech hast, lässt er sich nicht so schnell beeindrucken.

    Und wenn er eh erst Mai oder Juni einziehen wird... warum die Zeit nicht nutzen, und ein älteres Tier suchen? Das verstehe ich nicht. Ich glaube einfach, du hast dich in den kleinen Kerl verguckt und suchst nun die "Absolution" für diese Entscheidung.

    Sorry, so kommt mir das Ganze einfach vor.

    Wenn du dich für ihn tatsächlich entscheiden solltest, dann habe der Oma zuliebe, wenigstens eine Alternative in der Hinterhand. Z.B. könnte es dann notwendig werden, dass du die Gruppe trennen musst.

    Das solltest du bedenken. Und manchmal muss man, wenn sich das passende Tier nicht findet, seinen "Suchradius" ausdehnen.

    https://www.biolib.cz/en/taxon/id616626/

  • Ich schließe mich Wassn an und vermute auch, dass du das Baby meeri möchtest und demnach alles Risiko teils ausblendest.


    Mein Foxi ist 2 Monate alt und geht täglich auf rosi (10 Monate) , die sich als Chefin heraus kristallisiert hat. Ich habe hier von brommseln bis drohen, Zähne klappern und Angriffe alles. Dass es bisher nicht blutet ist Glück und geschuldet, dass rosi jung und konsequent ist.


    Du hast viele Argumente FÜR deine Konstellation gebracht und auch an zig Beispielen gezeigt, dass die Omi das können müsste. Aber was ist, wenn sie krank wird? Das ist mit 6 Jahren nicht unrealistisch. Meeris stoßen per se schwache Tiere aus der Gruppe aus.


    Ich halte es auf jeden Fall für wichtig, dass du einen stabilen Plan B hast. Ohne solltest du das Risiko nicht eingehen. Nummer sicher wäre übrigens ein kastrat zwischen 2 und 3 Jahren.

  • Alles steht und fällt mit dem Charakter des Böckchens.

    Ich kann aus deinen Zeilen rauslesen das du dich bereits verliebt hast, das ist mir auch schon passiert, bisher konnte ich mich immer selbst bremsen, weil ich immer nur das Beste für meine Gruppe will. Ich würde nie meine eigenen Präferenzen über das meiner Tiere stellen, denn sie müssen ausbaden und damit Leben was ich ihnen in die Wohnung setzte.


    Als Anges letztes Jahr verstarb, fiel es mir schwer überhaupt an wen Neues zu denken. Zudem habe ich vom Charakter so unterschiedliches Mädels, das es mir anfangs schier unmöglich vorkam, überhaupt ein neues Böckchen zu finden.

    Er musste mit Leni haushalten können, denn dieses Schwein ist einfach ... fies, aber auch nett zu Frieda sein, die sehr sensibel und Harmoniebedürftig ist und mit Motte, die grob, ungehobelt und immer mit dem Kopf durch die Wand will und seinen Job sollte er ja schließlich auch machen...

    Ich hatte Glück, das Chester so gut zu allen 3en passt. Frieda hat ihn gleich adoptiert und die beiden lieben sich einfach, das ist echt süß die 2 zu beobachten. Gegen Leni kann er sich gut zu wehr setzten, mit Motte wird noch diskutiert, da steht die Chance noch 50:50, aber auf kurz oder lang wird er sich hoffentlich bei ihr durchsetzen, weil sie schon echt gemein zu ihm ist.

    Diese Diskussion der Beiden geht jetzt schon ne ganze Weile, sicher schon 1-2 Monate (die kommen einfach noch auf keinen grünen Zweig, die sind wie Politiker...) 1-2 Monate gebrommsel, gerenne, verscheuchen und angiften.


    Hätte ich Chester auf einer Internetseite gesehen, hätte ich ihn niemals ausgewählt, ich mag weder Rosetten noch seine Farbe. Mittlerweile lieb ich ihn und finde ihn zuckersüß und mit seinem weißen Kinn und weißen Füßen bezaubernd, aber trotzdem war es nicht Liebe auf den 1. Blick.

    Trotzdem ist er ein Rotzlöffel und macht nur Blödsinn...


    Falls du ihn wirklich nimmst, es kann ja auch wirklich alles glatt laufen, rate ich dir wirklich einen Plan B im Kopf zu haben, falls die Stimmung kippt.

  • Wenn so viele meinen, dass ein kleines Böckchen keine gute Idee ist, kan man ja mal in Notstationen gucken. Bei mir in der Nähe wird gerade ein lieber 1.5 jähriger Agouti Kastrat abgegeben, aus einer Notstation. Super hübsch und beschrieben als zurückhaltend aber führend.


    Wo kommst du denn her?


    Vielleicht finden wir ja einen Kandidaten der dich das Baby Böckchen etwas vergessen lässt. Baby Meerschweinchen sind halt IMMER super süß und zu verlieben :) Vielleicht ist ein Baby oder zwei, eher was für wann anders, wenn neue Weibchen gewünscht sind.

  • Naja ich habe das Gefühl, dass du deine Meerschweinchen gut kennst. Niemand kann und darf dir vorschreiben was du zu tun hast und man sollte auch nicht vergessen, dass es auch mit einem älteren Böckchen schief gehen kann. Auch wenn alle dazu raten. Und auch dann trägst du alleine das Risiko und hier im Forum wird dir das keiner abnehmen. In jedem Fall ist es deine Verantwortung. Deswegen finde ich solltest du auf jeden Fall noch einen Plan b-d haben ;)

  • Hallo!


    Bei dem geplanten Jungbock ist das Timing halt echt doof. Wenn er kastriert wird, hat er den ersten Hormonschub schon hinter sich, und mit der Kastrationsfrist ist er eben dann absolut kein Baby mehr, wenn er bei Dir einzieht, sondern im rotzigsten Teenager-Alter, das man sich nur vorstellen kann.


    Das ist also kein süßes Baby mehr, das Adiri als Oma unter ihre Fittiche nehmen könnte, dafür ist er dann einfach schon zu alt. Das würde nur klappen, wenn du doch einen Tierarzt auftreiben kannst, der ihn mit weniger als 300g kastriert. Nach jetzigem Stand kriegst Du einen Jungbock mit um die 400-600g, der ein gesundes Selbstbewusstsein hat und womöglich die Truppe wirklich übernehmen will.


    Da würde ich einen gut sozialisierten Bock mit Erfahrung mit Weibchen dann doch bevorzugen, vor allem, weil da bessere Chancen bestehen, dass er anfangs Adiri weiter Chefin spielen lässt und nur nach und nach Aufgaben übernimmt.


    Alternativ wäre eben nur die Frühkastration, aber da müsstest eben du einen Tierarzt finden und auch fahren.