Gestern musste ich die Entscheidung treffen, Miki erlösen zu lassen. Wie einige ja vielleicht an anderer Stelle gelesen haben, wurde bei ihr im September Leukose festgestellt. Sie hat noch einige Monate sehr gut damit leben können, doch in den letzten Wochen sind ihre Lymphknoten rapide gewachsen und am Montagabend ging sie in ihr Häuschen und kam auch nicht mehr raus. Damit sie nicht im Nassen sitzt, musste ich sie leider ab und zu sanft woanders hinschicken und dabei fiel auf, dass sie wirklich kaum noch laufen kann. Im Häuschen saß sie die meiste Zeit aufgeplustert mit dem Gesicht zur Wand und zeigte immer stärkere Flankenatmung. Da sie trotz allem immer noch alles gefressen hat, was ich ihr ins Häuschen gelegt hab, tat ich mich mit der Entscheidung sehr schwer.
Gestern morgen hab ich mir dann die Frage gestellt, ob es wirklich noch schlimmer werden muss, bevor ich sie erlösen lasse. Wenn es ihr doch jetzt schon so schlecht geht und auch nie mehr besser werden kann. Auch die anderen Schweinchen haben gemerkt, dass ihre Zeit kommt, denn seit Dienstag lagen sie stets unmittelbar in ihrer Nähe.
Am Nachmittag haben mein Freund und ich dann gemeinsam die Entscheidung getroffen, ihr auf ihrer letzten Reise zu helfen. Beim Tierarzt durfte sie friedlich in ihrer heißgeliebten Kuschelrolle einschlafen, es ging alles ganz schnell und komplikationslos. Wieder zuhause legte ich sie ins Gehege und Krümel und Baby verabschiedeten sich bei ihr, indem sie sie am ganzen Körper beschnüffelten und putzten.
Nun liegt sie direkt neben ihrer Schwester Tori, die uns im Mai letzten Jahres verlassen hat.
Schlaf gut meine kleine Maus.
Aufgrund von Mikis Herzkrankheit, hatte ich zu ihr ehrlich gesagt eine innigere Beziehung als zu den anderen, allein durch die seit gut einem Jahr tägliche Medikamentengabe. Sie hatte auch immer mal gesundheitliche Probleme, war erkältungsanfällig und hatte zwischenzeitlich sogar eine halbseitige Gesichtslähmung, die durch Medikamente Gott sei Dank wieder wegging. Ich musste mich um sie immer irgendwie mehr kümmern, als um die anderen. Da sie morgens und abends Medikamente bekam, war ich im letzten Jahr auch nie länger als einen halben Tag weg.
Miki hatte die Angewohnheit, sobald ich mich morgens im Bett aufsetze (das Gehege steht direkt daneben), zu mir zu laufen und nach Leckerli zu betteln. Dann nahm sie brav ihre Herzmedizin und wurde stets mit Erbsenflocken belohnt. Sie fehlt mir sehr und ich weiß gar nicht so richtig wohin mit mir.