Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen besonders anfällig für Krankheiten?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,

    wie die ein oder anderen vielleicht schon wissen, habe ich noch keinerlei Erfahrungen mit Meerschweinchen.

    Da hier im Thread über Krankheiten besonders aktiv geschrieben wird, frage ich mich jetzt, ob Meerschweinchen besonders anfällig für Krankheiten sind oder ob es einfach, wie bei anderen Tieren, reine "Glückssache" ist, ob man ein anfälliges Meerie hat oder nicht.


    Komische Frage, ich weiß ^^


    Liebe Grüße

    Clara

  • Anfällig würde ich vielleicht nicht sagen, nur verstecken sie ihre Probleme sehr gut und man benötigt schon etwas Erfahrung Probleme zu erkennen. Man kann mit Züchtertieren Probleme bekommen und auch mit Tieren die nicht reinrassig sind und umgekehrt gibt es auch in beiden Kategorien langlebige, gesunde Exemplare. Einmal wöchentlichen Schweinchen-TÜV mit Gewichtskontrolle, gut beobachten und etwas Glück haben, dann wird das was mit einem gesunden Schweinchenharem. Es gibt auch etwas anfällige Tiere oder besondere Kreuzungen zwischen verschiedenen Rassen wo es häufiger zu gesundheitlichen Problemen kommt. Gute Züchter kennen sich aber damit aus was geht und was nicht.


    Andreas

  • Das kann man so pauschal gar nicht beantworten, da nicht jedes Schwein gleich ist. Es gibt Schweine die sind ein Lebenlang nicht einmal krank und dann gibt es die "Montagsmodelle"


    Was man auf jeden Fall wissen sollte, sie sind unglaublich gute Schauspieler. Das müssen sie in der Natur auch sein, denn ein krankes Mitglied wird aus dem Rudel gemobbt und wird sich selbst überlassen.

    Wenn man seine Schweine und deren Charakter gut kennt, erkennt man als Besitzer aber meist schnell, wenn etwas nicht stimmt.

    Ein erstes Indiz ist meist das Gewicht, das geht bei Krankheit als erstes nach unten. Deswegen ist es Vorteilhaft, wenn man einmal in der Woche den Meerschweinchen Tüv macht. Dh man wiegt sie, kontrolliert Ohren, Augen, Nase, Po und Füße und tastet sie am Kiefer und am Bauch ab.


    Ihre größte Schwäche (ihr Kryptonit sozusagen) ist die Verdauung. Meerschweinchen haben einen Stopfdarm, dh wenn oben nichts rein kommt, kommt unten nichts raus. Haben sie Verstopfungen, Durchfall, Blähungen oder fressen nicht ausreichend, können sie binnen kürzester Zeit versterben.

    Da ist es natürlich wenig Hilfreich, dass man kleine Schauspieler zu Hause hat.

    Sollte ein Schwein nicht Fressen, muss es Zwangsernährt werden, das ist nicht jedermanns Sache, aber zwingend Notwendig, will man sein Tier nicht elendig sterben lassen. Auch ich musste schon meine Kastraten alle 2h (ja auch Nachts) füttern.


    Es gibt auch einige Krankheiten, die häufiger mal vorkommen. Dazu gehören Schnupfen, Lungenentzündungen, dann wie oben geschrieben Durchfall und Blähungen. Parasiten und Pilze, sowohl auf dem Tier als auch im Tier.

    Dann gibt es noch Krankheiten, die "chronisch" sind Zahnfehlstellungen kommen häufiger mal vor.


    Das Schwein auf meinem Avatar Bild hat mir zb Tierarztkosten im 4 stelligen Bereich verursacht. Das sind allerdings die Ausnahmen, können aber durchaus vorkommen.

    Ein gewisses Tierarztgeld-Polster sollte man sich zulegen. Ich stecke zb. jeden Monat 50 Euro ins Schweine Sparschwein.


    Sie sind also nicht die einfachsten Tiere, aber ich finde sie einfach wundervoll und sie geben einem so viel Liebe und Vertrauen und sehen dabei noch so unendlich niedlich aus.

    (Aber auch ich denke mir manchmal "neiiiiin nicht schon wieder! Warum immer ich! ;(")

  • Hallo, ich finde schon das Meeris ab und zu krank sind und man oft zum TA gehen muss mit ihnen.

    auch macht man sich schon Sorgen und hat schlaflose Nächte wegen ihnen.

    Ich kenne Leute die haben die Haltung deswegen auf gegeben, die Belastung war zu Gros und die trauer bei Todesfall zu schmerzhaft,

    Manchmal ist es auch schwierig einen guten TA für sie zu finden.


    Die meisten Krankheiten kommen aus Haltungsfehler und Fehler in der Ernährung, mann lernt ja immer dazu.


    noch einen interessanten link


    Dr. Diana Ruf
    http://tieraerztin-ruf.de/2017…chweinchen-und-kaninchen/


    natürlich machen die Meeris auch sehr viel Freude ich will sie dir nicht aus schwatzen :)

  • Ich denke, dass ein Teil auch in der "Natur der Dinge" liegt. So schnell, wie sie sich auch fortpflanzen, sind sie eher am Anfang der Nahrungskette. Sie sind nicht so gebaut, wie ein Jäger. Ich finde schon, dass sie recht krankheitsanfällig sind, wie alle Nager. Eine Tierärztin hat einmal zu mir gesagt, dass sie es nicht versteht, warum man "für Kinder" Nagetiere kauft und nicht eine Katze oder einen Hund. Die seien viel stabiler von der Gesundheit her.

    Ich kenne auch viele Katzenhalter. Sie müssen alle im durchschnitt viel weniger zum Tierarzt, als ich mit meinen Schweinchen. In der Summe sind es die gleiche Anzahl an Tieren. Und wenn sie mit den Katzen zum Doc müssen, dann meist wegen Impfungen.

  • Also ich finde ehrlich gesagt schon, dass sie anfälliger sind. Vielleicht hatte ich aber auch immer Pech mit meinen Schweinchen. Leider haben bei den meisten Tumore und Lungenprobleme zum versterben geführt. Auch hatte ich eins mit dieser "Satin" Krankheit, wo sich die Knochen "abbauen". Vielleicht lag dies auch einfach an der Zucht, da ich die von der gleichen Züchterin bekommen habe.... Ist halt schwierig zu sagen.


    Ich hatte aber auch ein Schwein, das außer einer Kastration wegen eines Hoden Tumors keine weiteren Probleme hatte und stolze 10 Jahre alt wurde.


    Aber verallgemeinern würde ich es nicht, das sind lediglich meine persönlichen Erfahrungen.

  • Man bekommt im Laufe der Jahre den Blick dafür, schnell zu erkennen, wenn etwas nicht stimmt.

    Dann sind die Heilungschancen wesentlich besser, als wenn das Schwein schon in den Seilen hängt. Denn es gibt schon einige Krankheiten, die am Anfang nur eine Kleinigkeit darstellen, aber unbehandelt dennoch zum Tod führen können.


    Vielleicht hilft dir für eine Beurteilung meine persönliche Statistik aus über 40 Jahren Haltung?


    Meine ältesten Schweine wurden 7-8 Jahre alt. Leider verstarben andere auch sehr früh. Dadurch liegt der Durchschnitt hier aktuell bei 4,6 Jahren.


    Ich achte hier zur Gesundhaltung auf folgendes:


    -Kein Durchzug, keine schnellen Temperaturwechsel --> Vermeidung jeglicher Erkältungen im Voraus

    -Neue Frischfuttersorten immer langsam anfüttern --> Durchfall- und Blähungsgefahr

    -viel Blättriges wie Wiese, Kräuter und Salate füttern, damit die Zähne schön regelmäßig abgerieben werden; weniger Knollengemüse

    -wenn Trockenfutter, wenig Getreide/keine dicken festen Pellets, Johannisbrot, Maiskörner/Sonnenblumenkerne mit Schale --> Schäden an den Zähnen sind eine häufige Krankheitsursache, die oft schlecht ausgeht

    -nicht zu viel trockene Kräuter wegen Gefahr der Blasensteinbildung durch zu viel Calcium

    -Sauberkeit im Gehege, um Nässe und Parasiten zu vermeiden

    -Bei der Fütterung immer beobachten, ob alle mit dem nötigen Appetit erscheinen--> Warnsignal

    -wöchentlicher TÜV mit Gewichtskontrolle


    Das ist das, was mir spontan einfiel, die Liste ist bestimmt noch ergänzbar...

  • Ich denke, es ist einfach "Glückssache". Fakt aber ist, dass sie ihre Krankheiten, ihre Symptome sehr lange Zeit verstecken, wodurch man ggf. dann schnell in eine Situation gerät, in der nicht mehr viel auszurichten ist.


    Glückssache, weil es Scweinchen gibt, die quasi nie krank sind und andere, für die es leider ein Dauerzustand ist. Beispiel hier: Hier leben 5 Schweinchen, von denen eigentlich nur eins regelmäßig und auch schon schwer krank war/ist, die anderen hatten gar nichts, wobei sie auch an einem Virus damals erkrankt waren, wovon aber das Krankschwein (Pepe) viel mehr betroffen war, fast gestorben ist. Eines war nichtmal erkrankt, hatte noch nie was.


    So oder so ist ein kompetenter Tierarzt wirklich unerlässlich. Und der ist gar nicht immer so leicht zu finden...


    Allerdings würde ich schon sagen, dass sie im Vergleich zu z.B. einer Katze anfälliger sind. Aber generell kommt es eben auf das Tier an ;)

  • Hallo!


    Wenn man schon ein paar Jahre Meerschweinchen hat, Erfahrung in Haltung und Verhalten hat, warum sollte man dann groß in einem Forum Fragen stellen? Hat man doch keine.


    Entsprechend sind in wirklich allen Foren zur Tierhaltung neben den typischen Anfänger- und Vergesellschaftungsproblemen immer die Krankheiten das wichtigste Thema. Eben weil man dann eben auch als erfahrener Halter manchmal nicht weiter weiß oder sich einfach ausheulen will. Es gibt aber durchaus Schweinchen, die ihr ganzes Leben lang nie eine Tierarztpraxis von innen sehen - du ein paar wenige die einfach dauernd krank sind.

  • Meine TÄ sagt, dass Meerschweinchen zwei Probleme haben, entweder die Verdauung oder die Zähne.


    Ich hatte bisher Schweinchen aus Zooläden (so hat jeder glaub ich mal angefangen), später vom Züchter, auch aus dem Tierheim,

    da es mit Notstationen hier nicht weit her ist.

    Dabei waren Schweinchen, die über 7 Jahre alt wurden und einige, die grad mal das erste Jahr erleben durften.

    Wir hatten Schweinchen, die ausser Milben nichts hatten, bis zu Schweinchen mit einem Tumor. Eines ist ohne Anzeichen

    nachts einfach eingeschlafen. Man steckt nie drin und man muss sie täglich beobachten.

  • Ich habe schon seit über 30 Jahren Meerschweinchen. Meiner Meinung nach, sind die Tiere anfälliger geworden und weniger langlebig als früher.

    Früher hatte ich die Tiere so durchschnittlich 7 Jahre, mein ältestes war 9 Jahre alt geworden. Komischerweise hat man zu früherer Zeit die Schweinchen schlechter gehalten, als jetzt. Sie lebten als Einzeltiere, bekamen Brot und Körner und hatten auch weniger Platz als heute. Man wusste einfach noch nicht so, wie man die Tiere artgerecht hält und ernährt. In Büchern von früher, sind die Lebenserwartungsangaben von Schweinchen auch viel höher angesetzt, als in Literatur aus heutiger Zeit.

    Heutzutage haben die immer mal was, Zahnprobleme und Tumore findet man jetzt häufiger, leider. Vielleicht liegt es an der Überzüchtung, oder an Schadstoffen auf dem Futter ?

  • Es gibt verschiedene Vermutungen,warum die Tiere nicht mehr so alt waren. Eine davon war auch, dass sie durch die Weichmacher im Pvc, auf dem sie dauerhaft leben, eher an Tumoren erkranken. Ich denke dass es dafür keine Beweise gibt.

    Ich habe mich von Pvc und Teichfolie daraufhin verabschiedet.

    Aber ich gehe auch davon aus, das Züchtungen mit ihren Anteil daran haben. In der Natur gibt es Glatthaarschweinchen. Diese Form hat sich bewährt.

    Ich frage mich gerade, warum gibt man sich damit nicht zufrieden, sondern sucht immer weiter neue "Formen". Tut man den Tieren damit einen Gefallen?

  • Man tut leider ehr den menschen / besitzern einen " gefallen" die immer was neues haben wollen, was nicht jeder hat, was einzigartig ist, was ja so süüüüüss ist und so weiter und so weiter .....( kopfschüttel ) da muss der wirbel genau da sitzen sonst wirds uninteressant.......


    Leider bestimmt da die nachfrage das angebot und gleichzeit wird das tierleid weiter produziert.....ob jetzt züchter oder vermehrer...


    Die 2 schweinchen die wir vom züchter haben, sind z.b sehr anfällig für zahnerkrankungen.......klar wenn der kopf demententsprechend rundlicher und kleiner gezüchtet wurde, weil es ja angeblich so viel niedlicher aussieht und das ein highlight für manche darstellen soll, wundert mich da nix mehr......

    Die "mischlinge" die bei uns sind, haben so keine ernste erkrankungen mal hier und da mal ein wehwehchen aber alles im rahmen.....

    Unsere älteste wird 8 hatte damals beim einzug haarlinge, aber sonst kennt madame den tierarzt jetzt nicht weiter persönlich ^^


    Die üblichen sachen wie futterunverträglichkeiten, augentränen oder schnüpperken - die zähle ich zu den harmloseren vertretern......

    aber wenn man hier nicht beobachtet und zeitnah eingreift und behandelt, können genau diese anfangs harmlosen problemchen - zu ernsteren komplikationen führen....


    Verdauungsprobleme

    Zahnerkrankungen

    Blasen / Nierenprobleme

    Augengerkrankungen / verletzungen

    Erkältung / Atemwegserkrankungen

    Diese krankheiten zähle ich zu den häufigsten und immer mal wieder auftauchenden problemen...


    Es gibt ja noch die offensichtlichen erkrankungen und die versteckten....


    Augenentzündungen oder erkältung etc sind vom halter sofort bemerkbar....


    Blasenprobleme oder auch verdauungsbeschwerden sind z.b nicht sofort erkennbar.....


    Und manchmal ist es auch reine dedektivarbeit eine ursache für das unwohlsein zufinden.....


    Meerschweinchen sind sehr anspruchsvolle tiere - in der haltung und im kranksein - also alles sehr pfegeintensiv - und auch teuer.....


    Aber wir oder die meerschweinchenbesitzer die alles vernüftig machbar machen und gewissenhaft agieren ....können vieles abwenden .....es ist zwar oft sehr nervenaufreibend, aber was man von den kleinen stinkern und banausen zurück bekommt, das ist es alles mehr als wert und man möchte sie nicht missen :love:


    Ja wir müssen manchmal nerven aus stahl haben, müssen um ecken denken und viel zeit aufwenden und dazulernen ......


    Meerschweinchenhaltung sollte eigentlich zum studienfach anerkannt werden ^^.......man lernt auch als erfahrener halter immer noch was neues und noch einiges dazu .....

    Und ein erfahrener und kompetenter tierarzt trägt auch noch einiges bei, also auch sehr wichtig jemanden an der hand zuhaben...


    Lg mara

  • In den bald 13 Jahren Meerschweinchenhaltung hatten wir kaum schwere Erkrankungen. Wir hatten keine Zahngeschichten und nie Verdauungsstörungen, abgesehen von stressbedingten Matschköttel *auf Holz klopf*.

    Ich empfinde die Meerschweinchen als viel robuster als Kaninchen.


    Verletzungen haben wir deutlich öfter, vor allem Augenverletzungen oder kleinere Schrammen.

    Am ältesten wurde bei uns ein ehemaliges Zuchtweibchen, das bei uns ihre Rente geniessen durfte. Sie hatte sich wenige Tage nach ihrem Einzug einen Hüftbruch zugezogen. Der verheilte problemlos und die Dame wurde gut acht Jahre alt.


    Das durchschnittliche Meerschweinchen wird bei uns etwa 5.5 Jahre alt. Die Gruppe ist ein buntes Gemisch aus Rassenmeerschweinchen vom Züchter und Notis von unterschiedlichen Quellen. Insgesamt wurden unsere Tierchen vom Züchter älter als die von Vermehrern oder anderen weniger seriösen Quellen.


    Aktuell ist Linnea mit 6.5 Jahren die älteste. Sie stammt aus einer ungeplanten Vermehrung. Sie wurde mir geschenkt, genauso wie drei weitere Mädels. Die anderen drei durften alle nicht mal vier Jahre alt werden.

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