Die Hanauer Gelberüben.

Um das mit den Zysten zu verstehen, muß man die körperlichen Hintergründe kennen.

Es ist so, dass die Anwesenheit eines katrates des Zyklus der Weibchen regelt. Ein Hormon wird vom kastrat abgesondert und pegelt den weiblichen Zyklus auf etwa 14-18 Tage ein.

Wird das Weibchen brünstig signalisiert es Interesse und irgendwann darf der kastrat aufreiten. Erst durch das aufreiten wird der Eisprung ausgelöst. So lange steht diese große fertig produzierte Eizelle im eierstock und wartet. Reitet keiner auf, wird die Eizelle entweder abgebaut oder wird zur Zyste. Ob diese Zyste irgendwann auffällig wird, hormonell oder als umfangsvermehrung, ist eine andere Geschichte.

Fassen wir zusammen...

Kastrat = stabiler Zyklus

Aktiver kastrat = stabiler Zyklus + regelmäßiger Eisprung

Meerschweinchen sind evolutionär so gepolt, dass nachwuchs zwingend gewollt ist. Ich bin keine Fachfrau bei Meeris, ich kenne mich aber mit ähnlichen Problemen bei uns Menschen recht gut aus. ich versuchs mal mit ein bisschen Theorie und vermutung.

Bei uns Menschen ist es so, dass Zysten dann entstehen, wenn der Zyklus ungewöhnlich lang ist. Die Zeit bis zum Eisprung kann bei uns Frauen variieren, ab dem sprung sind es aber zwingend 14 Tage. Ist dieser Zyklus hormonell bedingt verändert, verlängert, verbleiben die Eibläschen in denen die eizelle heranreift in den eierstöcken und können sich dort zu Zysten weiter entwickeln, von unterschiedlicher größe.

Bei Meerschweinchen könnte es sich ähnlich verhalten. Der Körper des weibchens will also diese eizellen produzieren (hier sind es ja meist mehrere), aber das entsprechende Hormon des Bockes treibt die reifung nicht voran. Ich müsste mich jetzt schlau lesen darüber wie sich der zyklus der weibchen verhält, wenn kein bock anwesend ist, aber ich vermute, dass der zyklus deutlich länger als 14-18 tage dauert.

So viel zu regulation. Eisprung auslösen beim aufreiten macht ja meiner meinung nach total sinn. Die Chance auf Fortplanzung ist nunmal am größten, wenn ein eisprung kurz vorher statt gefunden hat. Der Bock reitete also auf, löst den eisprung aus und deckt dann noch ein paar mal nach. so ist die chance auf nachwuchs am größten, bzw fast immer gegeben.

Da weibchen aber grundsätzlich viele eizellen produzieren wollen und die Zyklen auch so schnell aufeinander folgen... ich habe mal versucht zu rechnen... ein gesundes weibchen was 6 jahre alt wird, hätte bei einem 16-tages zyklus nur etwa 150 Eisprünge in ihrem Leben gehabt. Zum vergleich ... eine Frau hat in den 30 jahren ihrer Fruchtbarkeit fast 400. Jedenfalls ist die gefahr einfach groß, dass wenn alle 16 tage 4 oder 5 eizellen ausgebildet werden, ein oder zwei eben nicht springen.

wie ich aber shcon schrieb... nicht alle eizellen, die nicht springen entwickeln sich auch negativ

Wie tief ist dein Gehege? Vielleicht war sie vorher eine größere Fläche gewöhnt? Es kommt mir vor, als könnte sie gar nicht ausweichen. Nichts gegen dich, aber ich hab immer Bedenken, wenn Schweinchen aus einer Haltung kommen, wo sie mehr Platz hatten als man selbst bieten kann, dann tun sie mir leid.