Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Sterbendes Meerschweinchen von der Gruppe trennen?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben!


    Eines meiner Schweinchen hat leider vor ein paar Wochen einen irroperablen Tumor diagnostiziert bekommen. Meine TA meinte damals, ich könne leider nur noch abwarten...

    Die darauffolgenden Tage waren in Orndung, er war zwar ruhig, hat viel geschlafen und wenig gefressen, aber es ging noch ganz gut, er ist sogar noch zwischen den beiden Stöcken im Gehege hie und da auf und ab gegangen. Nun geht es aber leider wirklich dem Ende zu...seit gestern ist er sehr sehr müde, seine Augen nur noch halboffen, er nimmt noch etwas Wasser von mir und versucht zu essen, es ist aber bereits sehr mühsam für ihn. Nun zu meiner Frage: Von Recherchen weiß ich, dass man Meerschweinchen niemals von der Gruppe trennen sollte, auch nicht, wenn es ihnen schlecht geht, weildie plötzliche Isolation einen großen Schock und Stress bei Ihnen verursachen könnten, die sie in dieser Situation nicht auch noch zusätzlich brauchen. Ich habe aber auch gelesen, dass Meerschweinchen ja sehr sehr lange nicht zu erkennen geben, wenn es ihnen schlecht geht bzw sie krank sind, aus Angst, von der Gruppe ausgestoßen zu werden. Jetzt frage ich mich irgendwie so für mich: Wenn es ihm nun schon so schlecht geht, ist es dann nicht zusätzlich unglaublich anstregend für ihn, vor den anderen so wenig wie möglich an Schwäche zu zeigen? Stresst ihn der Umstand nicht noch mehr? Wäre in diesem Fall vielleicht wirklich zu überlegen, ihn zwar an seinem Plätzlichen zu lassen, die anderen aber eventuell im oberen Stockwerk abzutrennen, damit er Ruhe hat und nicht so viel Kraft aufwenden muss, sich vor den anderen "normal" zu geben? Oder wäre der Isolationsschock doch schwerwiegender für ihn?

    Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich, ich bin ratlos und hab in beiden Fällen Angst, es falsch zu machen. Habt ihr vielleicht Tipps/Meinungen für mich?


    Liebe Grüße

    Nina

  • Hi,

    1. ich würde ihn im Gehege lassen und nicht von den anderen trenne, aber:

    2. Wenn er seit gestern nicht mehr richtig frisst, dann gast er innerlich auf und bekommt noch zusätzlich Schmerzen.

    Wenn es mein Tier wäre, mit dieser Krankheitsdiagnose, dann würde ich mit ihm zum Tierarzt gehen, um ihn erlösen zu lassen. Falls er diese Nacht nicht gehen sollte, wird er auf jeden Fall aufgasen. Dann bräuchte er Medikamente, was ihn noch zusätzlich stresst und quält und er müsste gepäppelt werden....

    Einfach abwarten würde ich nicht.

  • Huhu,


    erst einmal mein Beileid und ganz viel Kraft für die bevorstehende Situation. Ich denke mal, dass du wahrscheinlich "heute" also Donnerstag, nicht mehr zum TA fährst - sollte er aber morgen noch leben und sein Zustand hätte sich nicht gebessert, würde ich dir auch ans Herz legen, dir einen lieben TA zu suchen der sich genügend Zeit zum Einschläfern nimmt. Ich habe übrigens gute Erfahrungen damit gemacht, ein bekanntes Schweinchen als "Sterbebegleiter" mitzunehmen und das einzuschläfernde Tier gar nicht erst aus seiner Box zu holen. Du solltest dafür eine Box haben, die sich nach oben hin vollständig öffnen lässt. So können die beiden einander vertrauten Tiere zusammen bleiben und das sterbende Tier bekommt vermutlich weniger Angst als wenn das Partnertier aus den Augen und der Reichweite gerät und es sogar noch in fremde Umgebung auf einen Untersuchungstisch gesetzt wird.
    Ich mache auch beim Einschläfern immer davor das Licht aus und gucke, dass alles ganz ruhig und langsam verläuft.

    Wie gesagt ich wünsche dir ganz viel Kraft.
    Schön, dass du dir Sorgen und Gedanken um dein Tier machst. Nimm ein paar schöne Kuscheldecken mit, sodass sich die Schweinis auch ein wenig verkriechen können und den Tierarztbesuch als mäßig stressig nur empfinden.
    Das schaffst du! <3


    LG

  • Guten Morgen ihr Lieben!


    Wassn: ja, irgendwie bin ich auch ruhiger dabei, wenn er nicht von der Gruppe getrennt wird.

    Meine TAmeinte damals, ich solle abwarten und ihm den stress mit der Fahrt zum TA dann nicht mehr aussetzen, allerdings finde ich das eine tolle idee von LeaH. mit dem Sterbebegleiter-Schweinchen :) somit werde ich nun wohl meine sachen packen und mit den Schweindis losdüsen :( ich möchte ehrlich gesagt auch wirklich nicht den ganzen Tag rumsitzen und zusehen, wie er leidet und aufgast. Box mit Öffnung nur von oben habe ich!

    Danke für eure Teilnahme!


    Liebe Grüße

    Nina

  • Liebe Nina,


    Ich finde es gut, dass du dich dazu entschieden hast, dein Schweinchen zu erlösen. Ich habe Mal mit meiner Tierärztin darüber gesprochen, ob es besser ist, ein Schweinchen selbst sterben zu lassen wenn es krank ist und gerade im Sterben liegt oder ob man ihm dabei helfen sollte. Sie meinte dann, dass es praktisch fast nicht sein kann, dass das Tier beim Sterben keine Schmerzen hat (wenn es krank ist) und es deswegen immer die bessere Lösung wäre, den Prozess zu erleichtern und zu beschleunigen. Es ist furchtbar traurig aber wenn man dem Schweini auf seinem letzten Weg noch Mal die Schmerzen ersparen kann, ist das sicherlich nicht schlecht.


    Ich hoffe ganz arg dass alles geklappt hat und ein liebes Begleitschwein mitkam. ❤️

  • Liebe Nina,


    Ich finde es gut, dass du dich dazu entschieden hast, dein Schweinchen zu erlösen. Ich habe Mal mit meiner Tierärztin darüber gesprochen, ob es besser ist, ein Schweinchen selbst sterben zu lassen wenn es krank ist und gerade im Sterben liegt oder ob man ihm dabei helfen sollte. Sie meinte dann, dass es praktisch fast nicht sein kann, dass das Tier beim Sterben keine Schmerzen hat (wenn es krank ist) und es deswegen immer die bessere Lösung wäre, den Prozess zu erleichtern und zu beschleunigen. Es ist furchtbar traurig aber wenn man dem Schweini auf seinem letzten Weg noch Mal die Schmerzen ersparen kann, ist das sicherlich nicht schlecht.


    Ich hoffe ganz arg dass alles geklappt hat und ein liebes Begleitschwein mitkam. ❤️

    Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte, liebe Lea! <3 ich habe ihn erlösen lassen und alles ist nun vorbei. Gottseidank sind es die schönen Tage mit unseren Schweindis, die überwiegen . Vielen Dank auch für deinen Tipp! dasist auch sehr gut zu wissen, ich werde auch zukünftig immer zur TA fahren, anstatt abzuwarten, wenn ich ein bereits sterbendes Schweindi hab. lg Nina

  • Liebe Nina,


    Es tut mir leid, dass dein meeri von uns gegangen ist. Ich möchte dir meine aufrichtige Anteilnahme ausrücken und hoffe, dass die anderen dich ein wenig über den Verlust hinweg trösten können.

    Lg Letty

  • Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte, liebe Lea! <3 ich habe ihn erlösen lassen und alles ist nun vorbei. Gottseidank sind es die schönen Tage mit unseren Schweindis, die überwiegen . Vielen Dank auch für deinen Tipp! dasist auch sehr gut zu wissen, ich werde auch zukünftig immer zur TA fahren, anstatt abzuwarten, wenn ich ein bereits sterbendes Schweindi hab. lg Nina

    Hallo Nina,

    aber gerne doch, ich fühle jedes Mal mit, wenn sich jemand von seinem geliebten immerhungrigen Fellknäuel verabschieden muss. Es erleichtert mich sehr, dass das Einschläfern scheinbar planmäßig und friedlich verlaufen ist. Es war der letzte Liebesdienst, den du diesem Schweinchen noch erweisen konntest. Und das denke ich auch jedes Mal, wenn ein Schwein gehen muss: diese vielen wunderbaren (meistens) Jahre, die das Schweinchen gelebt hat und einem tagtäglich Freude bereitet hat, sind diesen sehr schmerzvollen Tag wert, an dem das Tier einen verlässt. Das Sterben gehört eben leider zum Leben mit dazu und es gibt kein Schweinchen ohne dass es auch wieder gehen muss. Ich glaube aber ehrlich gesagt, dass man sogar einen kleinen positiven Aspekt daran sehen kann: ich kann mir gut vorstellen, dass diese Trauerverarbeitung nach dem Tod eines geliebten Haustieres auch eine Vorbereitung auf die Verarbeitung von Trauer durch den Tod eines geliebten Menschens darstellen kann. Ich glaube nicht, dass es für die persönliche Entwicklung und die Herangehensweise an das Thema Sterben schlecht ist, immer wieder damit konfrontiert zu werden. Verstehst du, was ich meine?

    Ich fand die Worte der Tierärztin auch sehr hilfreich und empfand sie als sehr wichtig. Deswegen versuche ich auch, das an jeden weiter zu geben, der vor der Entscheidung steht, ein krankes Tier einschläfern zu lassen, aber nicht genau weiß, ob er einfach abwarten soll. Mir hat das sehr eingeleuchtet und ich werde in Zukunft wahrscheinlich auch immer versuchen, sobald ein Ende abzusehen ist, nicht bis zum Schluss abzuwarten. Man erkennt das Einsetzen des Sterbeprozesses recht gut, wenn man bereits einige Schweinchen hatte, die gestorben sind. Zumindest geht es mir so und ich bin froh, dass wir diesen Weg für unsere kleinen Schweinchen wählen können.


    Ich denke ganz fest an dich und hoffe, deine verbleibenden Schweinis können dich ein bisschen aufmuntern. Du hast das beste für dein krankes Tier getan, es gab nun Mal leider keine Hilfe mehr und so konnte es schmerzfrei diese Erde verlassen. Fühl dich gedrückt! <3


    Liebe Grüße

    Lea