Meerschweinchen Vergesellschaftung

Vergesellschaftung nicht funktioniert?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo

    Ich habe seit circa 2 Wochen ein neues Meerschweinchen (Coffee, Böckchen(4 Monate alt). Wir hatten den Kleinen zu meinem Bock Toffi gesetzt (3 Jahre alt), da sein Kumpel vor Kurzem verstorben ist. Toffi hat jedoch eine Behinderung, welche ihn ein klein wenig beeinträchtigt (Koordination ist nicht so gut etc).

    Am Anfang haben sich die Beiden mehr oder weniger gut verstanden, es gab nie Streit oder ähnliches. Doch seit Kurzem macht der Kleine Stress, er geht auf Toffi drauf und dieser quickt und hat höllische Angst. Zum Glück beißen sie sich nicht, aber Toffi ist super gestresst. Liegt das vielleicht an der Pubertät vom Kleinen, dass er Toffi so dominieren will? Wir haben jetzt das Gehege in der Mitte durch ein Gitter getrennt, so dass Toffi zur Ruhe kommen kann. Die Beiden sehen/riechen sich dadurch jedoch noch und wenn sie wollten könnten sie sich auch beschnuppern. Heißt sie sind nicht komplett getrennt. Hat jemand Tipps oder ähnliches, was nicht stimmen könnte?

    Dankeschön

  • Dies ist seit circa 2 Tagen so. Ich dachte nur, dass Vergesellschaftungen nach zwei bis drei Tagen “beendet“ sind. Die Beiden sind ja schon seit 2 Wochen zusammen, deswegen frage ich mich wie das so plötzlich entstanden ist.

  • Vielleicht ist dem kleinen "Jungspund" auch einfach nur langweilig?

    Er kommt mit seinen 4 Monaten, verspielt und voller Unfug im Kopf.. zu einem erwachsenen Herrn, der gesundheitlich wackelig ist. Nun hat sich das kleine Wuseltier eingelebt und nun schaut es mal, ob es die Karten nicht neu mischen kann.

    Wie groß ist denn das Gehege für die Beiden?

    Und ja... eine Vergesellschaftung kann auch etwas länger dauern als 2 Tage oder 2 Wochen. Ist der dreijährige Herr, also Toffi, bzw sind beide kastriert?

    Evtl ist er auch mit einem jungen Böckchen überfordert und wäre mit einer Dame an seiner Seite glücklicher.

    Mir kommt noch ein Gedanke, er hat vorher mit einem Kumpel zusammen gelebt? Seit seiner frühen Kindheit? Evtl ist Toffi ohne ein erwachsenes Tier und nur mit einem Gleichaltrigen aufgewachsen und nun mit dieser Situation etwas überfordert, da er nicht weiss, was er machen soll.

    Soviel zu möglichen Gründen für das Verhalten der Beiden.

    Ich würde sie wieder zusammen lassen, das Gehege umgestalten, evtl interessanter machen:

    Haselnusszweige mit Blättern rein.. usw...

    Dann wie viel Platz haben die 2? Pro Bock sollten es 1 qm sein.

    Futter weiträumig überall verteilen, keine festen Futterplätze.

    Und mich mit dem Gedanken, falls noch nicht geschehen, der Kastration von beiden vertraut machen.

    Mehr fällt mir im Moment leider nicht ein.

    Und ja, ich drücke die Daumen!

  • Die Beiden haben 2qm Platz. Toffi ist seit jungen Jahren an ein 1 Monat älteren Bock gewohnt (er hieß Schoki). Ich hatte die Beiden grade wieder zusammengesetzt, als der Kleine Toffi wieder angegriffen hat und er ihn dieses Mal sogar gebissen hat. Ich habe sie jetzt nochmal durch ein Gitter getrennt. Kastration kommt bei Toffi nicht in Frage, da er ziemlich heftig auf Spritzen und ähnliches reagiert. Beim Kleinen könnte ich es mir durchaus vorstellen. Würde das denn was bringen? Toffi ist total verängstigt.

  • Was heisst "junge Jahre". Mit 3 Jahren, ist er noch recht jung. Heisst es, dass er quasi sein ganzes Leben mit ein und demselben Bock verbracht hat, der zudem mit einem Monat Unterschied fast gleichaltrig war?

    Also sie trafen aufeinander, als sie noch nicht ausgewachsen waren und lebten dann ohne erwachsenes Tier bei euch?

    Dann hat er sein Sozialverhalten nur aus dieser Zweierbeziehung heraus gelernt. Dies ist leider nicht gerade günstig. Es kann daher ein Grund sein, warum er sich gegen den kleinen Kerl nicht durchsetzen kann. Leider passiert dies oft, dass Leute sich 2 Babyschweine kaufen und diese dann alleine, ohne erwachsenes Tier hegen und pflegen. In der Natur lernen die Kleinen von den Großen, auch das Sozialverhalten. Stehen ihnen keine Lehrmeister zur Verfügung, dann entwickeln sie quasi ein Notverhalten, was nur diese beiden Schweine so richtig verstehen.

    Dies könnte daher ein Grund sein, warum der Große mit dem Kleinen nicht zurecht kommt.

    Dann kann es auch sein, dass die beiden Charaktere sich zusammen raufen müssen. Indem sie immer wieder getrennt werden, können sie ihre Stellungen nicht klären. Ob Gitter dazwischen oder eine Mauer, spielt da keine Rolle. Werden sie getrennt, fangen sie beim nächsten Aufeinandertreffen wieder von vorne an.

    Ob eine Kastration beim Kleinen etwas ändert, weiss ich nicht. Dass kann man im Vorfeld nicht sagen. Eine Kastration des älteren Bockes würde für diesen heißen, dass er nach der überstandenen Kastrationsfrist von 6 Wochen mit einem Weibchen zusammen leben kann. Die Vergesellschaftung mit einem Weibchen ist in der Regel viel einfacher und unkomplizierter als mit einem Kerl.

    Wichtig ist: eine Entscheidung muss her. Ist ein Gitter zwischen den beiden, leben beide Tiere alleine. Dass ist für beide Herren schlichtweg Quälerei.

    Nun ist die weitere Frage, woher der kleine Bock stammt. Wie hat er vorher gelebt? Ist er gut sozialisiert? Wenn du ihn kastrieren lässt, hat er auf jeden Fall, sollte es mit deinem Bock nicht klappen, bessere Karten ein Zuhause zu finden, bei Damen. Vielleicht wäre das eher etwas für ihn.

    Vor allem solltest du dir gute Gedanken machen. Denn auch Toffi sollte auf keinen Fall alleine bleiben. Evtl wäre ein älterer Herr, aus reiner Bockhaltung ein besserer Partner für ihn als ein puppertierender Jungspund der noch seine Hörner abstossen will.

    Vielleicht meldet sich auch noch einmal jemand mit einer guten Idee, der sich in reiner Bockhaltung besser auskennt.

  • Also ich denke, dass du deine Wahl innerlich schon getroffen hast? (hört sich etwas so an)

    Sie können das nicht austragen, wenn ein Gitter dazwischen ist, aber wenn du es deinem Toffi nicht zutraust und das Gitter wieder hereinmachst, führt das Ganze ja zu nichts...

    Ich kann auch nur sagen, was schon geschrieben wurde... Hast du genug zu tun im Gehege? Ich kann Socken mit Heu empfehlen, auch Äste die von Haus zu Haus hängen. Vielleicht 2 oder ein paar mehr kleinere Futterstellen und genug Häuschen u. Ä. So kommen sie vllt mal zur Ruhe, weil sie nicht so oft aneinander vorbei müssen oder sich sehen müssen (sie sollten trotzdem die Möglichkeit haben). Dann wäre Kastration noch eine Möglichkeit, wie sehr sie sich aber dadurch ändern, kann ich nicht sagen... Wenn Coffee natürlich trotzdem die ganze Zeit gezielt auf Toffi geht und du Toffi das auch mit seiner Behinderung nicht zutraust und Angst hast, dann musst du ihn zurückgeben und einem anderen älteren und ruhigeren Herren vllt eine Chance geben.

    Es kann halt sein, dass Toffi sich quasi nicht auszudrücken vermag, weil er bisher nur Schoki kannte und die nicht Hoch-Schweinisch sprechen konnten ;)


    Wenn du glaubst, dass das vllt noch funktionieren könnte, wenn du Coffee umkrempelst und ihn beschäftigst, dann würde ich es weiter probieren.

  • Danke für die vielen lieben Antworten. Unsere Entscheidung ist schon gefallen, ich gebe Coffee schweren Herzens zurück zur seiner Züchterin. Stattdessen werden wir uns einen entweder 1 oder 2 Jahre alten Kastraten zulegen. Der TA meinte man könnte auch zwei kleine ruhige Früh Kastraten zu Toffi gesellen, (fändet ihr das eine gute Idee?)denn Coffee ist schon sehr rebellisch und frech 😄. Ich denke mal der Kleine Mann würde besser mit einem jungen Schwein dran sein, mit dem er eifrig herumlaufen kann. Ich muss mir das Alles genau durch den kopf gehen lassen.

    Liebe Grüße

  • Frage doch einfach mal in einer Notstation in deiner Nähe nach. In der Regel kennen sie ihre Tiere sehr gut und können dir einen passenden Kumpe empfehlen.

  • Hm, also da du ja nur 2qm hast, würde ich nur einen wählen und ich würde eher zu einem Ausgewachsenen tendieren, weil das Risiko der Pupertät und Rüpelphase und einhergehende Verhaltensänderungen nicht so groß ist. Der kann ja trotzdem fit sein (muss ja kein Senior sein) und mit Toffi rumlaufen. Auch könnte er Toffi noch etwas Sozialverhalten beibringen. Geht dann mal einer von beiden, hast du etwas bessere Chancen, dass die danach kommende Vergesellschaftung besser läuft (muss man, wenn man kein weiteres "Pufferschweinchen" hat, ja auch irgendwo beachten.

    Ich denke auch, dass du mal in Notstationen vorbeischauen solltest. Wir selber hatten keine bei uns und der Tierschutzverein kannte sich mit Meeries nicht aus. Wir hatten ein schönes Tierheim bei uns, also wenn es mal irgendwo doof ist, nicht aufgeben. Wir haben dann etwa 30-40min ruhig im Raum gesessen und die Tiere beobachtet und uns dann aufgrund deren Verhalten für zwei entschieden, die zu unseren anderen beiden und uns passen könnten. Damit sind wir gut gefahren 😊👍

  • Dankeschön

    Wir waren heute nochmal beim TA. Sie meinte es wäre eine gute Idee einen ganz jungen Kastraten zu Coffee&Toffi zu setzten. Denn Coffee hat so viel Energie in sich, die Toffi wohl nicht gerecht wird 😄 Ich finde die Idee super. Dann hätte Coffee jemanden mit dem er spielen könnte. Er ist dann ja beschäftigt. Allerdings habe ich Bedenken dass die beiden kleinen sich gegen Toffi "verschwören"(😜), was denkt ihr darüber? Der TA hätte auch gesagt, dass vielleicht ein ruhiger 1 1/2 Jahre alter Kastrat Toffi und Coffee helfen könnte. Dass der Kastrat Coffee in seine Schranken weist und gleichzeitig für Toffi da ist. Wären das gute Optionen? Ich bin in einer Zwickmühle.😩

    *natürlich würden wir noch etwas Platz anbauen wenn noch ein Schweini dazukommt*

    Lg

  • Okay, wenn mehr Platz dazu kommt, dann gibt es sicherlich eine Möglichkeit. Ich würde dann wirklich in eine Notstation o. Ä. gehen und nach dem Charakter schauen. Gibt es einen sehr fitten und munteren Erwachsenen, würde ich den aber aus schon genannten Gründen vorziehen. Dass es quasi jemanden gibt, der vermittelt und für beide da sein kann. Holst du noch einen von Coffees Sorte könnte es auch sein, dass die nur noch am spielen sind und Toffi vllt auch in Ruhe lassen, die aber so viel am Rennen sind (habe hier selber eine, die zwei Monate alt ist und ordentlich Rambazamba macht durch ihr getobe), dass er sich durch seine Behinderung trotzdem weiter zurückzieht. Wenn zwei Junge sich dann hochstacheln... Außerdem wieder Puncto Sozialverhalten lernen.

  • Hallo!


    Ich würde es bevorzugen, den Bock kastrieren zu lassen und ihm dann sechs Wochen später zwei jüngere Weibchen zu schenken.


    Klar ist eine Narkose doof, aber was soll heißen, er hätte "auf Spritzen heftig reagiert"? Dass er Angst hatte? Das spricht ja auch für sein Verhalten mit anderen Böcken: er hat Angst, kann sich gar nicht wehren.


    Das macht es aber auch sehr schwer, einen Genossen für ihn zu finden. Die meisten selbstbewussten Tiere müssen ihn geradezu unterdrücken, weil er extrem ängstlich und defensiv ist, er kann sich ja nicht mal gegen einen Jungspund der nur halb so groß ist wie er wehren. Ich halte es für sehr sehr schwierig, einen Bock zu finden, der ihn nicht unterdrückt und stresst. Eben weil es an ihm und seinem Verhalten liegt.


    Eine vorsichtig dosierte Narkose, die man direkt nach der OP wieder aufhebt, gründliche und saubere Arbeit, wären für ihn kein Problem, die Kastration würde er gut vertragen, könnte sich dann noch sechs Wochen von Kastration und dem Stress mit dem Jungbock erholen, und dann zwei freundliche, etwas schüchterne junge Damen, die ganz sicher nicht anfangen ihn zu dominieren, sondern ihn sein lassen, wie er eben ist. Weibchen bauen ihre eigene Rangfolge auf, sind also keine Konkurrenz. Das würde ihm viel besser bekommen.

  • Hallo

    Das kommt leider nicht in Frage unser TA hat uns auch dazu abgeraten den kleinen Wutz kastrieren zu lassen. Er reagiert nicht ängstlich auf Spritzen sondern seine “Behinderung“ könnte darauf anschlagen. Unser TA hat uns erklärt, dass eine 70% Chance besteht, dass der Kleine die Narkose nicht verkraften könnte und bleibende Schäden davontragen könnte. Das möchte ich nicht eingehen.

    Jetzt frage ich mich nur, wenn ich einen älteren Kastraten zu den beiden dazusetze besteht ja wohl genau die gleiche Chance, dass es sich durch ihn bessert als durch ihn verschlechtern und die beiden sich gegen meinen Toffi durchsetzten oder? Vielleicht sollte ich einfach abwarten, bis die beiden einfach miteinander klarkommen? *Zwickmühle*||

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