• Hi,

    bitte beide gleichzeitig kastrieren lassen. Selten werden sie gleich alt. In der Regel stirbt einer vor dem anderen. Dann muss das verbliebene Tier wieder vergesellschaftet werden. Nicht immer ist dann die Vergesellschaftung mit einem Böckchen möglich.

    Hat dann dein verbliebenes Böckchen ein Alter erreicht, wo eine Kastration ein Risiko darstellt, dann wird es sehr schwierig. Die Vergesellschaftung mit einem Weibchen ist in der Regel einfacher und unkomplizierter. Doch ist er noch zeugungsfähig, fällt diese Möglichkeit komplett aus, ausser du findest ein kastriertes Weibchen, was fast so etwas wie Seltenheitswert hat.

    Ein z.B. 7 jähriges Böckchen wird kaum noch kastriert. Und wenn es dann noch sein Leben lang nur mit seinem Bruder aufgewachsen ist und gelebt hat, hat ist es auch nicht richtig gut sozialisiert. Es hat sich mit seinem Bruder, aus der Not heraus, weil kein anderes Tier noch da war, zusammengerauft. Kommt nun ein fremdes Tier, mit dem es auskommen muss, kann dies unter Umständen richtig schwierig werden.

    Das ist immer das Hauptproblem, wenn man 2 Babytiere kauft und ihnen kein Erzieherschweinchen zur Seite stellt.

    In der Natur leben sie in Familiengruppen. Ein Männchen mit mehreren Weibchen und die Jungtiere. Die Erwachsenen erziehen die Jungspunde. Sie maßregeln sie und geben ihnen Sicherheit.

    Im Alter von einem halben Jahr ca. können auch Meerschweinchen in so etwas wie die Puppertät kommen. Bei mir ist es gerade Stracciatella. Sie ist ein richtiger Stinkestiefel. Versucht die anderen Ladies zu besteigen... hüpft mit Anlauf in die Hängematten, egal ob da einer drinne liegt oder nicht... klaut anderen das Futter... usw. Die anderen Ladies aber lassen sich nichts gefallen. z.B, hat eine, nachdem Stracciatella sie besteigen wollte kurz nach ihr geschnappt, hat sich umgedreht und hat Straccuatella bestiegen, worauf diese schnell das Weite gesucht hat.

    Stracciatella zog mit knapp 6 Wochen bei mir ein. Sie hat lange Zeit hauptsächlich das Grünfutter gefressen, was andere schon im Maul hatten. Sie hat Grashalme geklaut usw... so hat sie gelernt, was fressbar ist, und was nicht. Kam ich am Gehege vorbei, hat sie sich hinter unserem Kastraten versteckt und hinter seinem Rücken heraus mich beobachtet.

    Mittlerweile steht sie in der ersten Reihe, wenn ich morgens das Wohnzimmer betrete. Sie ist super zutraulich geworden, holt sich Leckerlies aus der Hand und beisst auch in den Finger, wenn da nichts mehr kommt.

    Wenn man altersgemischte Gruppen hält, dann kann man das volle Verhaltensspektrum dieser kleinen Nager beobachten.

  • Das weis man nicht !

    Wie Wassn schon schrieb, sie kommen noch in die Rappel-und Rüpelphasen. Davon gibt es mehrere. Es kann passieren, das dann einer von beiden nicht nachgibt. Sie sind gleich alt und wahrscheinlich gleich stark. Da ist dann der Stress vorprogrammiert. Es kommt dann zu Dauerstreitereien, die auch zu gesundheitlichen Problemen führen.

    Lass bitte beide gleichzeitig kastrieren, da sind sie hormonell auf dem gleichen Level und gesell zu beiden einen erwachsenen Kastrat, der Erfahrung hat eine Gruppe zu führen. Eine Notstation könnte dafür ein guter Anlaufpunkt sein.

  • Deswegen sollte es auch kein Opi werden, sondern jemand, der mit zwei Aufmüpfigen klar kommt. Aber da findest du sicher einen. Meerschweinchen sind Sippentiere also leben sie nunmal eigentlich in Gruppen ab drei Tieren. :) ich denke ein Erzieherschweinchen wird dir in Zukunft einige Sorgen "abnehmen" können. Streitereien könnten so evtl viel schneller gelöst werden, was auf Dauer sicherlich für Mensch und Tier eine Erleichtung werden würde. Ich glaube du kannst da nur "gewinnen", wenn du diesen Schritt noch wagst

  • Ich würde den Erzieherkastrat aus einer guten Notstation holen. Ich habe z. Beispiel mit 2 großen Notstationen bei mir in der Gegend gute Erfahrungen gemacht. Noch nach der Vermittlung der Tiere, stand man mir mit Rat und Tat zur Seite. Ich habe von meiner Gruppe berichtet und gesagt, was für ein Tier ich suche. Und bis jetzt hat man mir immer das passende Fusselknäul angeboten. Also nicht ich hatte das Tier ausgewählt, sondern die Notstation.

    Gab es Fragen während der Vergesellschaftung hatte man immer ein offenes Ohr und super Tips. Und ich hätte auch jeder Zeit, wenn es nicht geklappt hätte, das jeweilige Tier wieder zurück geben können.