Meerschweinchen Vergesellschaftung

Kastrat wird von Weibchen vermöbelt.

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo und guten Tag .


    Langsam fällt mir nix mehr ein.


    Zum Verlauf vor ca. 2 Wochen ist mein Kastrat an den Folgen einer Operation verstorben. Damit mein ca. 2 Jahre alt Meerschweinchen Dame Tessa nicht so allein ist holte ich ihr eine Woche später einen ca. 1 Jahr alten Kastraten aus einer Auffangstation. Dort hat er mit einigen Jungtieren zusammen gelebt. Außer ein paar Schuppen war er Gesund und Kräftig.

    Zur Vergesellschaftung habe ich auf meinem Fußboden ein ca. 2,00m x 1,50m Stück abgegrenzt, es mit 2 Häusern ( mit je 3 Ein-/Ausgängen) , 2 Tunneln ( mit je 2 Ein-/Ausgängen) und 2 Fußtritte zum unterstellen bestückt.

    Heu wurde in mehren Haufen ausgelegt , Wasserin 2 Näpfen in je eine Ecke gestellt und Frischfutter überall verteilt.


    Beide Tiere kannten den Auslauf nicht und wurden gleichzeitig an verschiedenen Stellen rein gesetzt.


    Zu Anfang sah es gut aus beide zeigten Interesse.

    Dann fing meine Meerschweinchen Dame an zu Bromseln und den Hinter hin und her zu wiegen . Wenn ihre Schnauzen sich berührten ging sie allerdings direkt mit hoch gehobenen Kopf in "Angriffposition" und schnappte nach ihm. Er hingegen blieb ganz ruhig stehen, als sie schappte rannte er weg.

    Immer wenn sie den Kastrsten sieht geht sie hin und er rennt weg dann knufft sie ihn oft in den Arsch und er läuft quickend vor Angst davon.


    Manchmal ist die Situation aber auch entspannt beide liegen ca. 5 cm Entfernung auf dem Boden.

    Sie reckt dann meist den Po etwas nach oben und kriecht so auf dem Bauch liegent immer näher an ihn rann . Wenn sie bei ihm angekommen ist knufft sie ihn wieder.


    Ich frage mich ob sie brünstig ist oder so ?

    Sie waren übrigens 3 Tage im Vergesellschaftungsgehege ubd dann 4 Tage im Stall. Dort hat sich der Kastrat in einen Teil verzogen den sie nicht gern betritt.


    Hat jemand Tipp oder vorschläge was ich noch probieren kann oder ist es aussichtslos?


    Ich freue mich auf eine Antworten

    Liebe Grüße Luka

  • Hi,

    ich sage es mal so: Meerschweinchen sind uns Menschen nicht ganz unähnlich. Auch wir testen erst einmal aus, wer der "Neue" Kollege ist.

    Meerschweinchen sind auch nicht territorial. Ihnen geht es um den Geruch. Dies heisst, draußen in dem Vergesellschaftungsgehege war alles neutral und nun hockt dieser Kerl bei ihr im Zuhause! Hat schon etwas Freches!

    Sie ist selbstbewusst und weiss was sie will und was sie nicht will. Sie ist die Cheffin ihn ihrem Reich. Der Kastrat hat mit Jungtieren zusammen gelebt, die sich vielleicht an ihm orientiert haben. Er hat ihnen gezeigt, wie so ein Meerschweinleben funktioniert hat ihnen Orientierung gegeben. Deine gestandene Dame weiss das alles schon. Sie braucht keine Orientierung, sie will Cheffin sein.

    Und ja, es kann auch sein, dass sie brünstig ist oder sie erklärt ihm einfach, wer hier die Hosen an hat. Alles ein völlig normales Verhalten erst einmal.

    Eine Vergesellschaftung kann durchaus auch mehrere Wochen dauern.

    Wie hat deine Dame vorher gelebt? Kannte sie auch andere Meerschweinchen ausser ihren verstorbenen Partner oder ist sie mit ihm quasi aufgewachsen. Dann hat ihr evtl in Baby und Kindheitstagen ein Erzieherschwein gefehlt.

    Wachsen zwei Babyschweinchen alleine auf, dann kann es sein ,dass es später, wenn nur eines übrig ist, es nicht ganz einfach wird, dieses Tier mit anderen zu vergesellschaften, da es kein richtiges Sozialverhalten gelernt hat.


    Wie groß ist denn ihr Zuhause und wie ist es aufgebaut? Nicht das Vergesellschaftungsgehege, sondern ihr richtiges Zuhause.

    Wichtig ist hier: Ebenen mit nur einer Rampe sind nicht so gut, sie bilden dann Engpässe und Sackgassen. Hockt einer oben, kann ein anderes Tier die Rampe versperren. Es braucht also immer Fluchtwege.

    Eine 2 qm Grundfläche ist optimal. Handelsübliche Käfige sind für Meerschweinchen völlig ungeeignet. Aber ich weiss ja nicht, wie sie bei dir leben.


    Bis jetzt, finde ich es noch viel zu früh, um ein Urteil zu fällen. Wie gesagt, es kann durchaus auch Wochen dauern.

    Er kommt von einer Gruppe Jungtiere, die ihn anerkannt haben und ist jetzt bei einer "selbstbewussten Königin" gelandet. Er wir erst einmal gar nicht so recht wissen, wo ihm der Kopf steht. Und sie ist noch im "Verteidigungsmodus" ihrer Führungsposition.

    Solange sie sich nicht blutig beissen uns sie ihr Gewicht halten, sehe ich keinen Grund, die Vergesellschaftung abzubrechen.

    Sie können auch in geringem Abstand zueinander entspannen. Das klingt schon einmal super.

    Mein Tip: kauf dir eine Tüte Popcorn und Entspannungstee und beobachte die Beiden.

    Gib ihnen Zeit. So etwas kann Wochen dauern.

    Behält sie dieses Verhalten weiterhin bei... dann würde ich sie einem Tierarzt vorstellen. Es gibt auch Zysten, die hormongesteuert sind und bei ihr alles durcheinander bringen. Manche Weibchen verhalten sich dann wie Männchen. Und seine Schuppen wurden überprüft, dass es keine Parasiten sind?


    Nicht desto trotz: Soweit klingt das Zusammentreffen der Beiden für mich nicht unnormal und ich wünsche dir einfach: sei frohen Mutes und Durchhalten!

  • Lass die Dame bitte mal auf Eierstockzysten untersuchen, um sicher zu gehen, dass da nichts dahinter steckt. Die kann man ganz gut mit Hormonspritzen in den griff bekommen.


    Sonst läuft es doch ganz gut, klar zickt sie rum, sie ist ja kein junges Mädel mehr, das jeden Neuankömmling sofort anhimmelt, sondern eine Erwachsene. Zwischendurch ist Frieden, dann wieder ein bisserl Gezicke, aber das ist ganz ok. Lass Ihnen mal wirklich 2-4 Wochen Zeit, sich richtig kennenzulernen.