• Hallo ihr Lieben,


    Wir halten seit Februar diesen Jahres Meerschweinchen. Zuerst waren es zwei Böcke (aktuell 1 Jahr alt, Halbrüder) in Innenhaltung. Sie hatten Anfangs Ihre Disskussionen und kleinere Rauferein in dem leider etwas zu kleinen Gehege, sind dann aber gut mitanander ausgekommen. Wir entschieden uns für Außenhaltung, haben ein tolles Außengehege gebaut mit Schutzhütte. Anschlißend haben uns Ende Juli noch zwei jüngere Böcke dazu geholt (akutell 4-5 Monate).


    Wir haben alle 4 dann gleichzeitig in der neuen Umgebung und vergesellschaftet. Nachdem anfänglichen Rangkämpfen und langen Jagtattacken war es nach 1-2 Tagen wieder ruhig und harmonisch im Gehege. Seit einigen Wochen beobachten wir, dass sich eines der beiden älteren Böcke von den anderen nicht mehr ins Schutzhaus gelassen wird. Es wird von dem anderen Älteren immer wieder rausgestoßen, bez sofort rausgejagt. Auch beteiligt er sich nicht mehr am gemeinsamen Essen und auch nicht an dem spielen. Hin. Er holt sich sein essen, und verkriecht sich dann wieder irgendwo im Außengehege. Manchmal nehmen im die anderen dann das weg und er holt sich halt ein neues Stück. Hin und wieder wird er von dem älteren gejagt.

    Es wirkt trotz alle dem recht harmonisch, denn das Rang niedrigere Böckchen akzeptiert seine Stellung und es wird nicht gebissen oder groß bekämpft. Er geht dann halt und verkriecht sich außen brav wenn er nicht gewünscht ist.


    Ich mache mir aber jetzt für den Winter große Sorgen. Da sollten sich alle 4 Böcke zusammen in das Schutzhaus zurück ziehen können, nicht dass das einzelne Außen am Ende noch erfriert oder sich stark erkältet.


    Ich habe immer wieder probiert den "ausgeschlossenen" Bock in die Schutzhütte zu treiben. Dort wird er dann vom Rang höchsten nach wenigen Sekunden sofort rausgejagt.


    Hat jemand einen Rat für mich? Sollte ich versuchen alle 4 Böcke noch kastrieren zu lassen vor dem Winter in der Hoffnung, dass sie sich dadurch wieder gemeinsam als 4rer Gruppe zusammen finden? Sie wären in der abheilphase ja dann auch in einem sterielen anderen Gehege... vieleicht ordnet sich das dann nochmal neu.

    Meint ihr, das könnte etwas verändern?


    Ein Bock aus der Gruppe zu nehmen ist auch blöd, weil dann die anderen nur 3 sind. in der Außenhaltung sollte man ja mindestens 4 haben was ich so gelesen habe?


    ..oder einfach nur abwarten und hoffen?


    Keine Ahnung was ich tun kann...



    Freue mich über eure Rückmeldungen!!


    LG

    Jo


    (kurz noch zum Gehege: Schutzhaus 85x85 mit genügend Kammern. 25mm dickes Holz an den Außenwänden. Alle Kammern haben sind miteinander verbunde mit mindestens 2 Ausgänge pro Kammer. In das Schutzhaus gelangt man nur durch einen Eingang 18x18 cm. Außengehege ist abwechlungsreich gestalltet auf ca. 2 1/2 cm2 mit röhren und kleinen Häuschen)

  • Hi,

    ich kenne mich mit Böckchenhaltung nicht wirklich aus. Aber so ein paar Ecken sind mir aufgefallen.

    Zuerst würde ich auf jeden Fall alle kastrieren lassen.

    Bei der Böckchenhaltung rechnet man 1 qm pro Tier. Bei 4 Tieren heisst dies, 4 qm. Ich finde da eure 2,5 qm definitiv zu klein.

    Ich denke, reine Böckchenhaltung draußen nicht einfach ist. Dein Bauchgefühl hat da schon recht.

    Evtl braucht es ein zweites Schutzhaus und dann müsstet ihr schauen, sie im Winter frostfrei zu halten. Dann ist es nicht ganz so schlimm, wenn nicht alle 4 in einer Kiste hocken.

    Ansonsten: ein Alternativgehege drinnen. Aber auch hier gilt: pro Bock 1 qm Platz.

    Aber vielleicht schreibt ja noch jemand, der sich mit reiner Böckchenhaltung auskennt.

  • Danke schon mal für die erste Einschätzung und den Hinweis. Das Gehege hat noch einen zusätzlichen Auslauf auf unsere Gartenwiese mit Flexieblien Gitter. Den machen wir auf wenn wir zuhause sind mit mindestens nochmal 3 qm. Aber das nutzen Sie irgendwie nur um kurz graß zu Fressen. Aufhalten tun sie sich lieber im Festen gehege. Werde es deshalb für den Winter das feste Gehege nochmal vergrößern.


    Wenn ich für das eine Böckchen ein zusätzliches kleines schutzhäuschen baue, wo es sich ersatzweise verkriechen kann. zb. anstelle eines normalen unterschlupfs, Häuschens... wo es aktuell hin ausweicht, liese sich schnell umsetzen. Dickes Holz, mit viel Streu und Stroh ausgefüllt. Meinst du das würde ausreichen, auch wenn da das eine alleine drin sitzt? Sollten dann auch nur einen Eingang haben zwecks der Wärmespeicherung nicht wie alle anderen unterschlüpfe mit mind. 2 Ein und Ausgängen..??


    Was meinst du?


    LG

  • Hallo!


    Unbedingt ganz dringend kastrieren lassen - und ein Gehege im Haus, wenn es im Winter gar nicht geht.


    Eine Extra-Hütte bringt leider nichts, weil ein Schweinchen alleine gar nicht genug Körperwärme produzieren kann, um das Warm zu halten. Du müsstest dann schon eher ein beheiztes Gartenhäuschen bauen und da das Gehege rein, damit es wirklich warm genug ist, wenigstens 5 Grad plus brauchen sie schon für die Schutzhütte.


    Das Gehege ist auch erheblich zu klein und das Gitter auf der Wiese ist auch nur unter dauernder Bewachung zu nutzen. Jetzt kommt der Winter, es wird früh dunkel, heimische Tiere sind in Winterschlaf - aber Raubtiere wie Marder sind den ganzen Winter lang aktiv und hungrig. Wenn es früh dunkel wird und spät hell kommen die in jede Wohnsiedlung und stöbern auf Komposthaufen und in Mülltonnen, da werden sie dein Gehege auch sicher finden. Und da ist so ein Steckgitter wirklich kein Schutz, sondern du solltest schon alles am Gehege sowieso wirklich gut sichern, an jedes bewegliche Teil dicke Vorhängeschlösser, tief in den Boden Gitter eingraben und die Maschen sehr eng abdichten, so ein Mauswiesel ist kaum größer als eine Maus im Durchmesser, aber stark genug, um ein Meerschweinchen zu töten, Das reißt sich dann eben die Beine ab und nimmt die mit, wenn es nicht das ganze Beutetier rauszerren kann.


    Und mit einer nicht harmonischen Bockgruppe geht es einfach nicht ohne beheiztes Häuschen. Du hast jetzt noch Zeit bis ca. November, entweder bis dahin haben sie sich dank Kastration wirklich perfekt eingekriegt, oder sie müssen ins Haus. Egal wie.