• Hallo zusammen,


    mein 6-jähriges Mädchen ist seit nun 2 Wochen überraschend alleine. Ich habe direkt angefangen neue Schweinchen zu suchen um wieder ein Quartett zu haben - das fand ich damals ganz schön... Die Gruppe wollte ich etwas altersgestaffelt haben - die jüngeren um erstmal etwas Tierarzt-Pause zu haben, die älteren damit meine 6-jährige nicht dauerbedrängt wird.

    Gedacht war, dass ich die drei Neuen hole und wir am nächsten Tag vergesellschaften. Für die Vergesellschaftung hatte ich einen Bereich von 1 x 3 m mit Heu, Wasser, Futter und Kartonhäuschen ausgestattet. Dort sollte die Gruppe erstmal bleiben bis ich den Eigenbau gereinigt und alte Gerüche entfernt hätte.


    Die neuen Schweinchen und die Vergesellschaftung

    Gefunden hatte ich zwei Damen von 3 Jahren und 2 Monaten, dazu einen Kastraten im Alter von 7 Monaten. Die 3-jährige zeigte Anzeichen von Milben und wurde mit Spot-on behandelt. Am Ende ihrer ersten Woche alleine habe ich meine 6-Jährige dann mit den anderen 3 Parteien zusammengesetzt. Die Kleine hat sich verkrümelt, wurde von meiner 6-Jährigen aber wohl registriert. Die 3-jährige war eher erstarrt, hat etwas gefressen, den Auslauf aber nicht groß erkundigt, sie und meine 6-Jährige hatten zwei mal Kontakt, wo meine die Neue unterm Kinn beschnupperte und das andere mal war es wohl ein Starrduell wo der Kastrat dann gestört hat. Der Kastrat ist mit meiner 6-Jährigen anfangs durch den Auslauf getigert und at auch mal gepopcornt. Die beiden haben gebrommselt, er ist aufgeritten und die beiden sind immer mal wieder zusammen und auseinander - beiderseitig. Dann ging die Beißerei los und meine 6-Jährige hatte eine blutige Lippe, die auch genäht werden musste. Da ich mit ihr in die Klinik bin, habe ich die Gruppe wieder getrennt. Die "Vergesellschaftung" dauerte eine Stunde. Den Kastraten habe ich wieder abgegeben.


    Aktueller Status

    Das ist nun eine satte Woche her. Meine 6-Jährige hat noch immer die Fäden, wegen denen sie Vergesellschaftungs-Verbot hat. Ende der Woche werden die Fäden wohl gezogen. Auch hole ich zum Wochenende einen neuen, damenerfahrenen Kastraten von 7 Monaten.
    Probleme macht mir nun die 3-jährige: sie hat mehr kahle Stellen im Fell bekommen und wird nun mit Surolan behandelt. Es wird nun doch ein Pilz bei ihr vermutet - die Proben sind im Labor. Vergesellschaften kann ich die Damen so aber ja nicht... Ich lese immer, dass man die Pilz-Tiere nicht von der Gruppe trennen soll wegen Stress und so, aber das trifft hier ja nicht zu. Sie kennt die Tiere nicht und wenn sie sich mit meiner 6-Jährigen nicht versteht, muss ich sie auch wieder abgeben. Allerdings muss ich natürlich meine 6-Jährige und die Kleine auch irgendwie vor einer Infektion schützen.


    Plan für die neue Vergesellschaftung

    Konkret überlege ich nun - und das ist auch meine Frage an euch -, wie ich weiter machen soll. Mein Plan um meine 6-Jährige nicht alleine zu lassen ist groß gescheitert, weil ich hier nun nur Einzeltiere sitzen habe, die sich zwar sehen und hören und riechen aber keiner von uns ist wohl wirklich glücklich damit.
    Es tut mir leid für die 3-jährige, weil ich eigentlich gleiches Recht für alle wollte und auch so wenig Vergesellschaftungen wie möglich machen wollte um meine 6-Jährige nicht unnötig zu stressen, aber ich würde nun Ende der Woche meine 6-Jährige, die Kleine und den Kastraten zusammen setzen. Sollte es nicht klappen, entferne ich das Krawallschwein und versuche meine 6-Jährige mit dem übrig gebliebenen Tier zu vergesellschaften. Später, wenn die 3-jährige genesen ist, würde ich versuchen sie in die Gruppe zu integrieren.


    Ich möchte die 3-jährige eigentlich gerne behalten, da sie ein Notschweinchen ist und ich glaube schon, dass sie es gut bei mir hätte. Sie hat wohl auch schon einiges mitgemacht und könnte sicher gut zwischen meiner 6-Jährigen und den kleinen vermitteln - sie sei wohl sehr sozial und ist auch Mutter...


    Kurzum, das ist jetzt mein Plan:

    1. ich vergesellschafte meine 6-jährige mit dem kleinen Mädchen und dem Kastraten - mindestens mit einem der beiden
    2. die 3-jährige wird gesund gepflegt und sitzt solange alleine
    3. wenn die 3-jährige gesund ist, wird eine neue Vergesellschaftung zu einem Quartett gemacht

    Es geht mir echt schlecht mit der aktuellen Situation aber ich versuche wirklich, das beste für jeden Beteiligten rauszuholen. Die Tiere sind alle munter und fressen, aber etwas Stress schwebt doch im Raum... Bitte versteht, dass ich die Tiere nicht vorsätzlich alleine sitzen habe - das ist den Umständen nun geschuldet. Meine 6-Jährige hatte auch noch Tage nach der OP mit der Narkose und Inappetenz zu kämpfen und jetzt wird es erst langsam wieder besser mit ihr. Trotzdem ist sie seit dem Vergesellschaftungsversuch sehr gealtert... Ich hoffe, dass das bald wieder wird...


    Meint ihr, dass das so in Ordnung ist?


    Grüße,

    Shizu

  • Shizu

    Hat den Titel des Themas von „Vierergruppe um Sechsjährige erstellen“ zu „Misslungene Vergesellschaftung, Krankheit und wie gehts nun weiter...?“ geändert.
  • Einmal Update, weil ich noch auf Feedback hoffe:

    • Vergesellschaftung meiner Großen, dem kleinen Mädchen und dem neuen Kastraten läuft
    • es gab ein Kampfknäul wo er wohl Bisswunde an der Lippe abbekommen hat
    • 3 Stunden war dann wohl nichts außer sitzen und gucken
    • als ich dann das Blut im Maul des Kastraten gesehen habe, bin ich mit ihm zur Klinik - Medikamente hab ich bekommen und nun sitzen die drei wieder zusammen
    • gerade knattern meine Große und der Kastrat immer wieder, fressen aber auch mal nebenbei und halten inne

    Ich habe die Hoffnung dass meine Große und der Kastrat zusammen passen. Vorher ging sie schon drohend zu ihm und er hat sie dann ignoriert. Er scheint sie ganz gut zu beschwichtigen bisher... Die Kleine hat anfangs gestänkert und meiner Großen scheint sie nicht geheuer, aber ich hoffe das renkt sich auch noch ein...


    Die 3-jährige ist wegen der Milben/Pilze leider raus und ich werde nach der Genesung noch eine Vergesellschaftung versuchen.


    Edit 22.30

    Jetzt knatterts wieder mehr, aber dass sie neben ihm gähnt und es zwischen den beiden immer wieder Pausen gibt ist gut, oder?

  • Schwierig ...


    Welchen Charakter hat deine 6jährige denn ? Manche Schweinchen sind bei Vergesellschaftungen sehr, sehr eigen und schwierig. Oder es ergibt sich später Streß. Aber wenn sie halbwegs entspannt nebeneinander fressen und liegen können klingt das schon mal nicht schlecht. Es kann auch sein, das es ein paar Tage dauert bis sich das eingespielt hat.


    Die 3jährige hätte ich aber auch trotz Pilz dazu gesetzt, weil es dann nur einmal Streß für alle hat. So raufen sich die verbliebenen jetzt zusammen, und dann wird das nochmal aufgebrochen :/


    Würde auch mal die Kleinste im Auge behalten, denn ich hatte meinen Oldies (geb. 2012) auch zwei kleine Damen dazu gesetzt. Ging zuerst gut, dann wurde mein Ömchen gemobbt von Lou. Sie ist auch ein kleiner, dominater Dickschädel. Vor dem Kastraten haben sie Respekt gehabt vom ersten Tag an.

  • Hallo.


    Status heute Morgen:

    • ein kurzer Kampf zwischen den beiden großen
    • ansonsten nur Knattern, Quiken und Brommseln
    • die beiden können nun nebeneinander stehen und liegen ohne einen Laut von sich zu geben
    • die Kleine wuselt meist alleine rum
    • die Größe jagd die Kleine auch nicht mehr immer weg wenn sie sie sieht


    Meine Große war in der vorherigen Vierergruppe wohl das Leittier. Sie weiß was sie will und ist auch mutig. Und sie ist clever und schnell gelangweilt.


    Zur 3-jährigen:

    Ich hätte auch gerne nur eine Vergesellschaftung, aber ich muss doch Baby und Senior vor Pilzen schützen, oder? Wenn ich nun wirklich 2 Monategegen Pilz behandelt muss schaffe ich das bestimmt nicht mit 4 Schweinchen...

    Ich hatte gehofft, dass wir doch wieder auf "Milben" umschwenken und hatte sie gestern auch beim Arzt. Die Kultur, die am 3.6. angelegt wurde, zeigt noch keinen Pilzwuchs, aber das kann noch kommen.


    Da ich nun recht zuversichtlich bin alle Tiere zu behalten überlege ich gerade die 3-jährige doch noch dazu zu tun. Um die Gruppe zu stabilisieren und nicht 3 gegen 1 zu machen. Ich möchte die 3-jährige ungern wieder abgeben wenn die VG nichts werden wird... Sie kann es wirklich gut bei mir haben.


    Tja... Was soll ich denn nun tun? Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

  • Ok, wenn sie das Leittier war ist klar das sie sich behaupten will.


    Bei älteren Tieren kann eine Vergesellschaftung länger dauern, wir hatten auch schon eingerissene Ohren bei einer VG. Danach hatte die Neue aber verstanden wo ihre Position in der Gruppe war und hat sich mit bestimmten anderen Schweinchen nicht mehr angelegt.


    Bei der 3jährigen bin ich nur auf die Idee der VG gekommen weil ich in meinen Gruppen schon öfter mal einzelne Tiere mit einer Pilzinfektion hatte, die nie auf die anderen übergangen ist. Im Gegenteil, ich war dann diejenige die den Pilz "vererbt" bekam. Die Hautärztin fand das sehr lustig, ich nicht ... :rolleyes:


    In allem Zweifel setzt sie dazu, nimm ein paar Beruhigungstabletten und lass die Bande mal machen. Solange kein Blut fliesst ist alles gut .. und nicht die Geduld verlieren. Die brauchen bis sie sich zusammen gerauft haben.

  • Hi Plurb,


    Ich mache mir jetzt mehr Gedanken um die Krankheit als um den Stress. "Im Zweifel" hat die 3-jährige Pilz und steckt die 6-jährige, den 7-monatigen und die 2-monatige an. Das könnte fies werden.


    Die TA sagen mir alle "nicht zusammensetzen wegen Pilz", andere sagen "einfach machen"...


    Ich will aber nicht noch mehr kranke Schweine. Und ich will niemanden wegen sowas verlieren. Und ich möchte ein harmonisches Quartett... *heul*

  • Plurb, das Ergebnis ob es Pilz ist, kommt in 3 Wochen. Und ja, ich könnte das Trio nun wieder auflösen und einen zu der 3-jährigen setzten - aber wen? Evtl. den Kastraten aber der ist grad mit meinem Mädchen grün...


    Susanne, ist das so? Ich hab nun von Handschuhen gelesen und irgendwie voll Panik. Weiß eben nicht wie meine 6-jährige das verkraften wird und ob man die 2-monatige überhaupt behandeln kann... Eine TÄ in der Klinik scheint aber auch nicht wirklich an Pilz zu glauben. Sie hat gesagt dass sie Sporen eh überall wären und über die Luft übertragen werden. Das Umfeld, wo sie die Pilze geholt HÄTTE ist bei mir ja eh nicht mehr vorhanden...

  • Es gibt einen Pilz, der ist wirklich fies, aber ich glaube, der kommt hauptsächlich bei Katzen vor.

    Bei Meerschweinchen ist es eigentlich meistens nicht schlimmer als ein Schnupfen. Bei irgendeinem Stress bricht der aus, manche Schweinchen sind anfälliger, andere bekommen ihn nie.

    Mit Lamisil Once gibt es eigentlich eine simple Behandlungsmethode, die absolut stressfrei für die Patienten ist.

    Wenn die Vergesellschaftung jetzt sowieso schon schwierig ist, würde ich das erkrankte Tier auch sofort dazu setzen. Denn sonst gibt es später doch wieder Stress, und da könnte der Pilz dann auch noch bei den anderen ausbrechen. Pilzsporen sind immer in der Umgebung.

  • Verstehe... Gerade ist es ruhig in der Gruppe.


    Wenn es Milben sind, haben wir die nächste Spot-on-Behandlung am 17. Da müsste man mit der Kleinen vielleicht schauen dass die die nicht bekommt, aber die ist irgendwie auch sehr entspannt und wohl wenig gestresst...

  • Hat der Tierarzt Schwarzlicht verwendet? Die meisten Pilze leuchten wie ein Weihnachtsbaum, da sieht man es sofort. Und wenn ist es nur Ausschlag, nichts lebensbedrohliches. Keine Panik. Pilz ist beim Meerschwein und beim Menschen nervig und es juckt, aber total harmlos. Außer Leuten frisch nach einer Organtransplantation oder mit AIDS im fortgeschrittenen Stadium kann das nicht gefährlich werden.

  • Hi,


    nein, es wurde erst nur mit Kamm geschaut und ich hatte dann was kreuchen gesehen. Dann gab es Spot-on und als das nicht besser wurde haben wir Surolan begonnen und ne Kultur angelegt.


    Ich werde jetzt den Auslauf leeren, auf die Decken Streu legen, Heu und Futter rein und dann alle 4 dort hinsetzen. Ich hoffe soooo sehr dass das klappt. >__<

  • Man kann natürlich Pilz oft als Superinfektion auf ein anderes Hautproblem drauf haben, wenn was krabbelt, dann wahrscheinlich Haarlinge, die aber auch mehr nervig als schlimm sind. Hat das Schweinchen überhaupt größere kahle Stellen?


    Aber ehrlich gesagt halte ich von Pilzkulturen wenig, weil man in den drei Wochen bis ein Ergebnis vorliegt, meistens den Pilz schon wieder im Griff hat. Und ich finde auch Surolan nicht ideal, weil man es 2x am Tag anwenden und dafür die Tiere stressen muss, Lamisil Once ist da sehr viel Stressfreier, weil das einmal pro Woche verwendet wirkt und solange weiterwirkt. Du könntest das noch heute in einer Apotheke kaufen und auf die kahlen Stellen auftragen.



    Wenn gar nichts kahl, sondern nur etwas dünner ist kann es auch einfach nur Haarbruch durch die Haarlinge sein, der aber gar nicht behandelt werden muss.