Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Aufgasungen - Gewichtsverlust - Fragen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallöchen zusammen :)


    unsere 4 1/2 jährige Sunny hat am Donnerstag Abend, als ich nach Hause kam, etwas leblos reagiert und kam nicht mal angelaufen. Ihr Blick war etwas träge und sie schien nichts zu futtern. Ihr Gewicht war mit 798g noch im Normalbereich und sonst war nichts auffälliges von außen zu erkennen, ich meinte allerdings Aufgasungen ertasten zu können, es war aber alles weich. Anstatt ein Stück Gurke wegzuschlingen, kam sie zwar an, hat es aber sofort fallenlassen und ist in die Ecke gelaufen und hat rumgesessen. Paprika hat sie gar nicht beachtet.


    Zu dem Zeitpunkt wollte ich eigentlich schon zur Notstation fahren, hab das Ganze aber noch kurz beobachtet, bin ja gerade erst gekommen. Sie fing dann auch an Heu zu knabbern, allerdings sehr verhalten. Da wir leider das Vertrauen zu unserem letzten Tierarzt etwas verloren haben, war so eine kleine Hemmschwelle (neuer Arzt) da, auch wenn das keine Rolle spielen sollte.
    Ihr Verhalten hat mich dann aber doch sehr an Blähungen/Aufgasungen erinnert, zudem war immer mal so ein Grummeln zu hören. Ich habe es also kurzerhand mit Sab Simplex und Fencheltee versucht und tatsächlich hat sie daraufhin angefangen, wieder lebendiger zu sein und hat angefangen, mehr zu futtern und rumzulaufen. Ich war dann noch sehr lange wach und empfand ihr Verhalten so, dass auch ein Tierarztbesuch am Morgen okay wäre.


    Am nächsten Morgen wog sie 758g (also 40g weniger), hat aber weiterhin normal Heu gefuttert und auch ein Stück Fenchel weggeschlungen (hätte ich womöglich nicht geben sollen, wie ich gelesen habe, war aber fairerweise sehr klein und dazu da, ihren Appetit zu testen, nachdem sie Frischfutter am Vortag so ignoriert hat).
    Wir sind dann zum Tierarzt gefahren. Der hat "soweit er es erkennen konnte" ihre Zähne für unauffällig befunden und konnte auch "Nahrung erkennen". Er hat sie dann abgehört und abgetastet und meinte kurzgesagt, dass ich mit Sab Simplex schon genau richtig lag, weil es wohl Aufgasungen seien, ihr Bauch aber zumindest weich sei. Er verblieb dann damit, dass wir ihr übers Wochenende 3 Mal am Tag das Medikament verabreichen und hat ihr noch ein Schmerzmittel gespritzt.


    Gestern war ihr Gewicht mit 754g quasi unverändert zum Vortag, sie hat weiterhin normal gefuttert und getrunken. Ihr Po war einmal leicht schmutzig und ein Köttel hing raus, hab ich gesäubert und seitdem ist dahingehend alles top. Ansonsten sind ihre Köttel die ganze Zeit über recht normal, vielleicht mal mit einem etwas spitzen Ende, aber nicht wirklich auffällig, wenn auch nicht komplett normal/gleichmäßig. Über den Tag hab ich sicher 8+ mal so ein Verdauungsgeräusch/Grummeln vernommen.


    Nun war sie heute morgen weiterhin sehr aufgeweckt, hat allerdings nur noch 720g gewogen, gerade eben 728g. Ich weiß nicht inwiefern das noch einigermaßen im Rahmen ist bzw. mit dem Wegfall von Frischfutter erklärbar ist, da sie ansonsten ja normal zu fressen scheint. Vielleicht knabbert sie aber auch manchmal langsam vor sich hin und schreddert das Heu nicht so, aber sie knabbert zumindest sehr viel (zeitlich). Dieses angesprochene Grummeln habe ich heut noch nicht vernommen, allerdings war ich auch etwas unterwegs und man kann es ja doch recht schnell überhören. Sie wirkt aber sehr lebendig.


    Also in kurz: Im Vergleich zum Beginn (Donnerstag) ist ihr Verhalten wieder normal, sie frisst (und trinkt) die größte Zeit, kommt sofort angerannt und quiekt, wenn sie was aus der Küche hört und schlummert zwischendurch mal wie sonst auch, allerdings hat sie im Vergleich zum Wiegen von Donnerstag eben knapp 80g abgenommen. Sab Simplex gabs/gibts 3-4 mal am Tag (einmal davon nachts) 0.5 ml, Donnerstag und Freitag noch jeweils mit etwas Fencheltee, da sie aber seitdem wieder viel trinkt inzwischen unverdünnt.


    Ich bin nicht sicher, wie wir jetzt weitermachen. Wenn sie morgen weniger wiegt, geht es natürlich sofort zum Tierarzt. Aber wenn sie gleich viel oder wieder mehr wiegt, trotzdem? Oder nicht? Und falls nicht, wie entscheidet ihr, ob ihr das Medikament weglasst? Der Tierarzt meinte eigentlich, in 1-2 Tagen sollte das Ganze weg sein. Aber ich dachte, sowas kann sich auch länger ziehen? Also würdet ihr, insofern es nicht zum Tierarzt geht, das Medikament noch etwas weiter geben auf Verdacht? Wenn zwischendurch nochmal "Verdauungsgeräusche" kommen, wäre zumindest noch Luft da? Finde das Ertasten schon recht schwierig. Insofern es nicht alles was ganz anderes ist.


    Was meint ihr?


    /edit: Habe ihr jetzt gerade nochmal das Medikament gegeben und davor gewogen: 745g. Heißt jetzt nicht viel und es schwankt ja eh immer, aber so ein kleiner Ausschlag nach oben vom Minimum ist mir natürlich deutlich lieber als das Gegenteil. Mal schauen wie es dann morgen früh aussieht.


    /edit2: Kleine Aktualisierung: Heute morgen waren es immerhin wieder 755g (also weiter etwas aufwärts nach der Nacht) und sie war putzmunter. Entsprechend sind wir nicht zum Tierarzt gefahren, ich hab ihr jedoch weiter das Medikament gegeben und bin da weiterhin etwas unsicher, wann ich es absetzen sollte bzw. ob ich es vorsichtshalber noch weiter gebe. Oder lässt man das generell besser nochmal abchecken?

  • Hallo!


    Ich finde das Gewicht das Schweinchen allgemein schon sehr sehr niedrig. Selbst wenn sie eher klein und zierlich vom Typ her ist - unter 900g für ein ausgewachsenes Weibchen ist immer besorgniserregend. Daher würde ich die Diagnostik insgesamt ausdehnen: Röntgenbilder, Blutbild inkl. Schilddrüsenhormone, Urinuntersuchung, Kot über drei Tage sammeln und auf Parasiten untersuchen lassen.


    Einfach um sicher zu gehen, ob sie wirklich nur extrem dünn ist oder nicht doch krank.


    Solange die Aufgasung noch akut ist, wäre auch Zwangsernährung eine Option, oft wird dadurch der Apetit sogar größer und sie kriegt wieder was auf die Rippen.


    Übrigens: Ausgegasten Schweinchen nur Heu zu geben ist längst nicht mehr der Aktuelle Stand, Fenchel, Karotten und geriebener Apfel sind immer erlaubt.

  • Hallöchen!

    Vorweg: Da meine und Chrissis darauffolgende Antwort scheinbar in Folge des Forenupdates verloren gegangen sind, hier nochmal meine gestrige Antwort etwas aktualisiert:


    ---


    So, mal ein kleines Update von mir. Und vielen Dank erstmal für eure Antworten.

    Im Allgemeinen bekommen die beiden immer Heu+Wasser und öfters frische Kräuter (Basilikum, Minze, Petersilie, Dill, ...) - manchmal auch getrocknet (aber davon nicht viel) und dann über den Tag verteilt immer unterschiedlich Paprika, Gurke, Fenchel, Möhre, Sellerie, Salat und pro Woche ungefähr mal etwas was sie super gerne futtern wie ein paar vereinzelte Haferflocken oder so.

    An und für sich stimme ich zu bei dem Gewicht, im völligen Normalfall wog sie aber zumindest gut 850g und der Tierarzt empfand es für sie als in Ordnung, da sie recht zierlich und klein ist.
    Ich wollte folglich, da sie so fit zu sein schien, erstmal warten, bis sie wieder etwas zugenommen hat. Ich hatte Sab Simplex noch weiter gegeben und soweit schien sie keine Probleme mehr zu haben, war munter und hat alles gefressen.

    Vorgestern war dann plötzlich wieder lautes rumoren zu hören und zum Abend hin wurde der Kot sehr matschig und ein Rest musste immer gereinigt werden, da es noch im After hing. Sie schien ansich essen zu wollen, ist aber immer rechts und links mit dem Mund am Futter vorbei, als hätte sie was an den Zähnen oder so. Ich habe dann nochmal Sab Simplex gegeben und war die Nacht über fast komplett wach, da ihr die Wärme auf meinem Schoß zu gefallen schien und sie dann auch etwas Heu geknabbert hat, während sie im Gehege nur rum saß. Gewicht hat sie nur wenig verloren. Ich wollte eigentlich zum Notdienst, aber auch da gibt es wieder Stimmen im Internet, dass die Klinik sich nicht mit Meeris auskennen oder Ärzte dort schlecht operiert haben, was mich leider sofort skeptisch macht...

    Jedenfalls sind wir dann gestern morgen direkt zum Tierarzt (mussten durch den Brückentag leider gute zwei Stunden warten), habe ihm die letzten Wochen zusammengefasst und daraufhin meinte er, er müsse sie in Narkose legen und "von innen" anschauen. Ich hab fälschlicherweise angenommen, er macht Röntgenaufnahmen und habe erst danach wirklich verstanden, dass er nur tiefer in den Mund geschaut hat!? Es kam jedenfalls dabei raus, dass sie eine kleine Verletzung im Rachen sowie eine Rachenentzündung hat.
    Der Kot, den ich die letzten Tage gesammelt habe, hat nichts auffälliges ergeben (sah scheinbar nur sehr strange aus infolge der Verdauungsstörungen durchs schlechte Essen, denk ich dann mal) und auch ansonsten hat der Tierarzt nichts mehr zu dem Rumoren oder so gesagt (hat sie lediglich wortlos abgetastet). Im Nachhinein hätte er während der Narkose doch noch Blut abnehmen oder röntgen können? Letzteres dachte ich ja eigentlich und ans Blut habe ich nicht mehr gedacht, da ich durch die Nacht, die Warterei und die allgemeine Situation mit der Narkose und darausfolgender Angst schon sehr durcheinander/traurig war. Ich wünsche mir manchmal einen Tierarzt, der auch selbst zumindest ein wenig nachfragt oder besser berät und erläutert, aber gut. Der Pferdetierarzt von meiner Freundin ist so einer, macht aber leider keine Schweinis.

    Er hat dann verschrieben:
    - Metacam (0,5mg/ml) 1x täglich 0,3ml pur für 4-5 Tage
    - AB Orniflox (25mg/ml) 2x täglich 0,15ml+0,35ml Wasser für 14 Tage

    Ich habe dann noch gewartet, bis die Kleine wieder aufgewacht ist (Gott war ich froh als sie plötzlich hochgezuckt ist, war tatsächlich die erste Narkose, die ich bei einem Meerschwein miterlebt hab - ihr kleiner Freund hat sich irgendwie erschrocken, als wäre sie von den Toten auferstanden :D) und bin gefahren.

    Stand gestern war dann, dass ich ihr die Medikamente gegeben habe und sie nach drei Stunden immer noch nichts wirklich gefuttert hat und ich, Heu mal ganz kurz geknabbert und vom Teller mit Frischfutter nur gewühlt aber nichts genommen. Dann lag sie mit fast durchgehend mit leicht müden Augen rum. Meine erste Erklärung war, dass sie vermutlich Schlucken grad mit Schmerz verbindet. Aber sollte das durchs Schmerzmittel nicht grad besser sein? Von Päppeln hat der Tierarzt nichts gesagt. Ist das so eine Art Selbstverständlichkeit, dass ein Meerschwein gepäppelt werden muss, sobald sie nichts isst? Ich wusste halt nicht, ob es in dieser Situation irgendwelche schlechten Auswirkungen haben könnte und hätte mir einfach eine Aussage gewünscht. Der Arzt meinte zum Thema nur "sie sollte wieder normal fressen", hat aber nichts zum Fall _dass nicht_ gesagt. Wie auch immer, Herbi Care Plus kommt erst Montag an und eigentlich war meine Frage hier im Forum, ob ich nun noch schnell CC vom Tierarzt holen sollte. Das hab ich dann aber auch (zurecht, wie Chrissis spätere Antwort mir bestätigte) so gemacht. Trotzdem frag ich mich, warum der Tierarzt mir sowas nicht sagen kann? Bei Meeris gehts doch immer sehr schnell, wenn sie nichts futtern. Ein Arzt würde einem bei Kopfschmerzen doch auch sagen "...und viel trinken".

    Generell zum "aktuellen Stand": Mit den Infos ist es generell aber auch schwierig, also was man wann darf. Der eine Tierarzt sagt Frischfutter bedenkenlos bei Blähungen füttern, der andere das Gegenteil, auf der einen Internetseite steht das eine, auf zwei anderen das Gegenteil, auf noch einer die Mitte, ...

    Aktueller Stand: Habe gestern noch zwei mal 5ml CC in sie reinbekommen und in der Nacht einmal 1ml, den sie freiwillig gefressen hat und danach hat sie völlig dicht gemacht und ist rumgewirbelt. Habe sie dann auf meinem Schoß noch etwas frische Kräuter mümmeln lassen (hat sie zum Glück aktiv) und sie dann erstmal zurückgesetzt, woraufhin sie zumindest auch ein wenig rumgelaufen ist und Heu gefuttert hat, wenn auch nicht sehr viel. Dafür habe ich sie dann mit drei Gurkenstücken (frisst sie sehr gerne) etwas austricksen können, indem ich CC einfach draufgeschmiert habe. Die hat sie verschlungen, danach war sie skeptisch und hat sich aus dem Staub gemacht und daraufhin nur noch Gurke ohne alles gegessen. :D


    Wie bestimmt man denn da, wann und wie viel man päppeln sollte, insofern sie auch etwas selbst isst? Am Gewicht von Gestern hat sich nichts getan, war einmal 20g mehr, aktuell aber wieder wie gestern. Sollte das bspw. steigen, sonst mehr päppeln? Oder nur nicht sinken? Sie ist heute zumindest deutlich munterer, läuft mehr und frisst selbst mehr Heu (wenn auch nicht wie im Normalzustand) und viel Petersilie und Basilikum, etwas Dill. Aber sie liegt nicht mehr viel rum. Habe das Gefühl das AB hat angeschlagen und sie hat nicht mehr so Angst vorm Kauen. Nun bin ich aber unsicher, wie ich mit dem Päppeln weitermache, sobald es für sie so eine Qual darstellt (ich weiß es heißt nicht umsonst Zwangsernährung).


    Soweit erstmal zum aktuellen Stand.

  • Hi,

    es klingt schon einmal sehr gut, dass das AB anschlägt.

    Antibiotika räumt gut auf, auch mit dem Darm. Wichtig ist, dem Darm, bei einer Antibiotikagabe auch etwas zur Unterstützung zu geben. Ich gebe meiner Bande dann immer Bird- Benebac, 2 Stunden vor oder 2 Stunden nach der Antibiotikagabe.

    Bekommt sie etwas für ihren Darm?

    Gute Besserung für die Wutz und weiterhin alles Gute!

  • Ja das stimmt. Man merkt ihr immer noch Vorsicht beim Fressen an, so dass es aussieht als hätte sie was an den Zähnen, aber das gibt sich dann immer etwas nach den Medikamenten am Morgen.


    Okay, ja Benebac musste ich aber bestellen - kommt morgen früh an, dann bekommt sie es nach der AB-Gabe. Ganz schön zeitintensiv die Kleinen, wenn es ihnen nicht gut geht. So zwischen Arbeit und allem ^^


    Dankeschön :)

  • So ist das mit den Meerschweinchen. Im Akutfall kann das auch mal bedeuten, dass man rund um die Uhr alle 2h päppeln muss. Da führt dann manchmal kein Weg dran vorbei.

    Ich habe in so einem Fall auch schon einmal ein Tier mit zur Arbeit genommen, um es rund um die Uhr versorgen zu können. Das hat dem Schweinchen das Leben gerettet.

    Ich denke, dass sie im Krankheitsfall, zu den pflegeintensivsten Heimtieren gehören. Ihr Darm transportiert den Kot nicht weiter, wenn keine neue Nahrung nachkommt. Das bedeutet, dass die Tiere sehr schnell Darmgase bilden, was sehr schmerzhaft ist und tödlich endet, wenn nicht gehandelt wird. Zudem bauen sie auch sehr schnell an Gewicht ab.

    Hinzu kommt, dass sie erst sehr spät anzeigen, dass mit ihnen etwas nicht in Ordnung ist. Oft geht es ihnen schon Tage oder sogar Wochen vorher nicht gut. Das liegt in der Natur des Meerschweinchen. In ihrer natürlichen Umgebung haben sie viele Fressfeinde. Derjenige, der mit der Gruppe mithalten kann, der hat eine Überlebenschance, derjenige, der zurückfällt weniger. Also versuchen so so lange wie möglich sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihnen nicht gut geht.

    Wenn sie es dann anzeigen, kann es sein, dass sich die Krankheit schon gut ausgebreitet hat. Daher ist es sehr wichtig, die Nasen einmal in der Woche zu wiegen und sie einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Denn ehe sie anzeigen, dass es ihnen nicht gut ist, fressen sie weniger und nehmen an Gewicht hab.


    Wurde dein Schwein denn auch beim Tierarzt geröntgt? Es ist ja vom Gewicht her, ein eher leichtes Tier. Und für mich klingt das schon so ein bisschen auch nach Zähne...

    Du kannst den Päppelbrei auch noch aufwerten, indem du:

    Fein gemahlene Schmelzflocken (für Energie und Kalorien)

    Baby-Karrottenbrei aus dem Gläschen (ohne Zusatzstoffe wie Zucker usw)

    unterrührst und den Brei anstatt mit Wasser mit:

    stark verdünnten Salbeitee (gegen Halsschmerzen) anrührst.

    Wenn die Halsschmerzen weg sind, bzw das Antibiotika anschlägt, sollte sie von selbst auch wieder zunehmen.


    Ich drücke die Daumen, dass bald alles gut ist und das Schweinchen wieder fit ist.

    Gute Besserung!

  • Ich versuche gerade auch mein Bestes, aber da ich an der Uni Veranstaltungen halten muss, ist es schon recht schwierig. Ich rase aber hin und her.

    Das Päppeln in der Nacht von Samstag auf Sonntag und das gestrige Gewicht am Morgen von 750g, ihr Interesse am Frischfutter und ihr fast normales Mümmeln am Heu haben mich scheinbar etwas getäuscht. Ich habe nur einmal kurz 2-3ml gepäppelt und es dann bis 17 Uhr sein gelassen, war dann allerdings auch ein paar Stunden nicht da, um alles genau zu kontrollieren.

    Um 17 Uhr wog sie saß sie schon nur noch rum und wog lediglich 700g (Minimalgewicht bisher). Habe ihr dann 10ml CC gegeben. Währenddessen hatte sie einmal Durchfall (bisher immer nur sehr weicher Kot), aber das ist ja wohl eine Folge des Ganzen, Benebac kommt ja heute. In der Nacht gab es dann nochmal gesamt 15ml, heute morgen nur 5ml, daraufhin hat sie entweder extrem geblockt, oder eine Feinmotorik fällt der Müdigkeit zum Opfer. Gleich und um 14 Uhr dann hoffentlich nochmal je 5ml, dann muss ich bis 18 Uhr weg.

    Ansonsten gibts immer 2ml Wasser dazu, einige Tropfen Sab Simplex in den Päppelbrei und weiterhin morgens einmal Metacam und morgens+abends das AB, ab heute Abend dann noch Benebac dazu (eine Empfehlung wie viel?).


    Nein geröntgt wurde leider nicht. Wie gesagt, ich hatte es leider (dummer Fehler von mir) so verstanden, als er sagte "in Narkose legen, um sie von innen anzuschauen", um danach zu checken, dass er scheinbar "tief in den Hals schauen" meinte... Er ist aber auf Zähne spezialisiert und hat mir mehrfach gesagt, dass da alles gut aussieht. Sie versucht immer noch, das Frischfutter Futter mit einem komischen Winkel aufzunehmen, aber das können auch einfach die Schmerzen sein.


    Ist das denn alles so trotzdem "im Rahmen", nur dass ich regelmäßig mit dem Päppeln weitermachen muss? Also wenn man jetzt von der Diagnose Rachenentzündung ausgeht. Oder kann da auch wieder mehr dahinter stecken? Falls es so normal ist, dass sie nichts von alleine frisst, frag ich mich ernsthaft nochmal, weshalb der Arzt nicht einmal Päppeln oder Päppelbrei in den Mund genommen hat. Ich will sie jetzt bei dem Gewicht auch nicht einfach nochmal in Narkose legen lassen. Zumal ich mir schon vorstellen kann, dass es jetzt einfach am fehlenden Päppeln lag, da es bei ihnen ja so wichtig ist. Aber nachdem das AB offensichtlich angeschlagen hatte, hab ich trotzdem nicht mit solch einem Gewichtsverlust und solch einer erneuten Verhaltensänderung gerechnet. Also erstmal weitermachen mit dem Päppeln, oder Grund genug, um nochmal zum Tierarzt zu gehen?

    Zufrieden bin ich leider, wie man sicher merkt, auch nicht wirklich mit der Art des Tierarztes und seinem Handeln, nachdem ich alle Symptome etc. erklärt habe, finde aber auch keine anderen Empfehlungen zur Umgebung.


    Danke für die Tipps zur Variation, werde ich auf jeden Fall mal schauen.

  • Hi,

    der Gewichtsverlust ist fatal. Das Tier hat schon mit seinem vorherigen Gewicht keinerlei Reserven. Ab einem Gewicht von 650g sagt man, ist so ein "Point of no return". Das heisst, das das Tier in akuter Lebensgefahr schwebt.

    Ich würde so ein Tier im 2 Stunden Takt päppeln und auf jeden Fall noch einmal dem Tierarzt vorstellen.

    Ob noch mehr dahinter steckt, kann nur er feststellen! Schau nach einem Tierarzt der Inhalationsnarkose macht, die belastet den Köper nicht so sehr, wie eine Injektion. Evtl ist es da einfacher das Tier zu röntgen.

    Wenn das Antibiotika angeschlagen hat und auch das Schmerzmittel hilft, sollte sie alleine gut fressen können, so dass sie zumindest ihr Gewicht halten kann. Denk einmal, wie es ist, wenn man selbst Halsschmerzen hat.

    Ich würde daher auf jeden Fall noch einmal zu einem Tierarzt gehen und ich würde auch rund um die Uhr päppeln.

    Die meisten ausgewachsenen Tier wiegen 1 kg +, selten dass sie unter 900 g Gewicht liegen, wenn sie gesund sind.

    Päppelpausen, von mehr als drei Stunden, finde ich in dieser Situation nicht gut, sondern eher das Gegenteil.

    Ich drücke die Daumen, dass die kleine Nase noch die Kurve bekommt.

  • Dankeschön.


    Hatte die Pause von 15 bis 18 Uhr, aber zumindest waren es danach wieder 724g und nicht noch weniger als zuvor. Ich glaub, ich muss noch etwas schneller werden, sonst fängt die nächste Päppelzeit an, wenn ich gerade mit dem Päppeln durch bin. Aber spielt sich langsam ein, denk ich, aber die Nächte werden hart. Ich glaub, die kleine Maus merkt immer, wenn ich mich bereit mache. Wollte gerade loslegen, jetzt steckt sie seit 10 Minuten im Heu und knabbert. :D Da zieh ich sie jetzt natürlich nicht raus, sondern warte noch ein bisschen.


    Zwei "komische" Sachen macht sie seit neustem: Gerade hat sie getrunken und dabei ein total komisches Geräusch mit ihren Zähnen gemacht. Klingt ein bisschen nach Knirschen, aber zum Teil auch so, als würde sie sich grad die Zähne bröckelig beißen (also nur vom Klang). Womöglich Knirschen, um die Zähne etwas abzunutzen, weil es durch das Päppeln ja grad zu kurz kommt. Habs aber noch nie gehört (also auch normales Knirschen nicht), also keine Ahnung. War das erste Mal.


    Und dann liegt sie immer neben ihrem Freund so 15 cm und nähert sich in Schneckentempo mit ausgestreckter Nase seinem Körper, bis sie kurz vor ihm ist und er sie dann meist etwas zurück scheucht. Dann geht das wieder von vorne los mit dem Annähern. Hab ich jetzt schon mehrfach beobachtet, immer 10-20 Minuten, bis er dann abhaut. Kannte ich so noch nicht. Als würde sie Nähe suchen.

  • Hmmm das Geräusch klingt schon für mich, dass da ein Zahnproblem sein könnte. Es kann auch sein, dass das Schweinchen wegen Schmerzen mit dem Gebiss knirscht.

    Ich würde es abklären lassen.

    Was ich super finde ist, dass sie versucht, selbst zu fressen. Das ist immer gut, weil es auch zeigt, dass das Tier kämpft.

    Bewusst, um die Zähne abzuwetzen, knirscht kein Schweinchen mit dem Gebiss. Mir grummelt auch immer noch das sehr niedrige Grundgewicht des Tieres.

    Ich habe hier selbst ein Zahnschwein, welches alle 2 Wochen zur Zahnkorrektur gehen muss. Sie kam mit 7 Monaten zu mir und wog ganze 580 g, was für ihr Alter viel zu wenig war. Ich habe sie gepäppelt und gepäppelt, um sie für eine Narkose zu stabilisieren. Zwei Monate später hatte ich sie auf 700 g und da konnten wir sie in Narkose legen und das erste Mal ihre Zähne richten. Sie ist für ein Meerschweinchen eher klein. Durch die Zahnkorrekturen im 2- Wochen Takt, hält sie ihr Gewicht nun selbstständig auf 980 /1000 g. Damit fühlt sie sich super an und hat auch eine gute Birnenform. Sie hat zudem ein kleines Polster, falls sie einmal krank werden sollte.

    Ohne meine Päppelorgie zu Beginn als sie zu mir kam, hätte sie nicht überlebt.

    Ohne Narkose und ohne Röntgenbild, hätte man ihre Zahnfehlstellung (im hinteren Bereich des Mäulchens) nicht richtig sehen können.

    Alles Gute und ich drücke euch fest die Daumen!

  • Hallo zusammen,


    ein weiteres Update meinerseits. Leider, wie viel zu oft bei den kleinen Fellnasen, nimmt es ein trauriges Ende.


    Wir waren nach dem Beitrag letzte Woche nochmal beim Tierarzt. Die Rachenentzündung sah besser aus, das Antibiotikum sollte aber noch bis kommenden Freitag, weiterhin zwei mal täglich, zu Ende gegeben werden. Zusätzlich wurden Röntgenbilder gemacht und Aufgasungen in Darm und Magen festgestellt. Die Ursache konnte aber leider nicht wirklich geklärt werden. Auch das teilweise Knacken beim Kauen blieb ohne Ergebnis. Es gab eine entkrampfende Spritze und so wurden weiterhin die Medikamente gegeben. Nach weiterem Päppeln (sie hat sich immer mehr gewehrt), funktionierten die letzten Tage dann ohne Päppeln, da sie plötzlich wieder großzügig von alleine gefressen hat. Gefühlt kam es, als ich Metacam abgesetzt habe, aber vielleicht, so dachte ich, war die Rachenentzündung auch einfach weg. Sie fraß vielleicht nicht so viel wie früher, aber genug, um jeden Tag ein paar Gramm zu zulegen. Es war schön, die Kleine wieder rumlaufen und Fressen zu sehen und aktiv am Leben teilzunehmen. So gab es auf Anordnung nur mehrmals am Tag Sab Simplex und zwei mal am Tag das AB gefolgt von Benebac.


    Gestern saß sie dann plötzlich wieder aufgeplustert in der Ecke. Ich habe die Medikamente trotzdem erstmal gegeben und daraufhin etwas Metacam. Daraufhin ist sie wie die letzten Tage rumgelaufen und hat ordentlich gefuttert, ich habe die Schmerzen also erstmal auf die Aufgasungen geschoben, die aber nur in der Bauchmitte etwas zu ertasten waren, insofern ich das als Laie überhaupt beurteilen kann... Heute morgen wollte ich dann aber trotzdem spätestens zum Tierarzt, insofern sich bis dahin nichts verschlechtert. Dadurch, dass sie sehr schnell wieder anfing zu fressen, habe ich erstmal nichts schlimmes befürchtet.

    Ich blieb die Nacht über auf, um sie zu beobachten und im Zweifel handeln zu können. Gegen 3 Uhr schien sie wieder etwas weniger zu fressen. Ich dachte, dass die Wirkung des Schmerzmittels vielleicht nachlässt, hab sie aber genau im Auge behalten. Etwas gefressen hat sie immer noch. Eine halbe Stunde später steckte dann ihr Kopf im Heu, ohne dass sie wie sonst darin rumsuchte. Ich habe gesehen, wie flach sie geatmet hat und auch, wie schlaff ihr Körper war. Auf meinem Schoß war sie schon weggetreten und hat nur zwischendurch ihren Kopf geschüttelt und für kurze Zeit einen klaren Blick bekommen, mir nochmal in die Augen geschaut.....


    Einerseits waren die Überlegungen da, sie in gewohnter Umgebung und ohne weiteren Stress gehen zu lassen. Andererseits war sie noch recht jung und ich wollte mir im Nachhinein nicht sagen, es nicht versucht zu haben, auch wenn ich in dem Moment schon wusste, dass man wohl nicht mehr viel tun könne. Als sie dann nach wenigen Minuten anfing ab und an zu zucken, konnte ich sie so nicht gehen lassen, zumal man ja nie weiß, wie lange es letztendlich dauert. So sind wir ganz vorsichtig in die Notklinik gefahren. Dort wurden erneut massive Aufgasungen festgestellt und Flecken, die laut Tierärztin darauf schließen lassen, dass sogar einige Stellen aufgeplatzt seien. Kurzgesagt haben wir unsere geliebte kleine Fellnase infolge dessen erlösen lassen, da weitere Infusionen oder sonstiges in diesem Zustand wohl nicht mehr im Sinne des Tieres gewesen wären....


    Nun bin ich gefangen zwischen

    ... Selbstvorwürfen, nicht richtig oder schnell genug gehandelt zu haben. Zwar habe ich zuhause rund um die Uhr alles mögliche getan, aber vielleicht aus Furcht vor falscher Behandlung (nach schlechten Erfahrungen) zu lange mit der erneuten Untersuchung gewartet. Vielleicht hätte ich auch zu anderen Ärzten fahren sollen, um die Ursache und eine andere Behandlung herauszufinden.

    ... Unverständnis, dass der Tierarzt zumindest beim zweiten Besuch nicht selbst ein Röntgenbild angeordnet hat, nachdem die Kleine sowieso in Narkose lag und ich ihm mehrmals sagte, dass zwei Wochen davor bereits Aufgasungen vorhanden waren, die bisher noch immer auftreten und Schmerzen verursachen.

    ... vor allem unaussprechlicher Trauer, dass meine zwei wohl meistgeliebten Fellnasen innerhalb von 7 Monaten über die Regenbogenbrücke gehen mussten. So sehr ich alle anderen Schweinis geliebt habe, mit Sunny geht das wohl besonderste Schwein, das ich je kennen lernen durfte. ;(


    Zurück bleibt nun, durch das viel schneller als erwartet gekommene Ende von Sunny, ein gerade mal 11 Monate alter Kastrat. Durch die Art des Verlustes und die besondere Stellung dieser beiden Tiere, die aufkommenden Selbstzweifel, die Situation rund um womöglich aufkommende Platzprobleme durch Kinderplanung und Hund sowie die Tatsache, dass es womöglich nie einen "passenderen" Zeitpunkt geben wird, überlegen wir nun, die Meerschweinchenhaltung aufzugeben. Nachdem das alles vor ein paar Wochen anfing hab ich schon gesagt, dass ich das einfach nicht mehr kann, wenn die Kleine das nicht überlebt.

    Ich kann gar nicht ausdrücken, was ich alles rund um die Schweinis vermissen werde, aber wir hatten schon zuvor mit dem Gedanken gespielt, konnten uns jedoch nie dazu durchringen und ehe wir uns versahen, saß nun mal ein neues Schweini wieder dabei, da die/der Zurückgebliebene ja nicht allein bleiben konnte. Derzeit kann ich auch nicht weiter darüber schreiben, da mir beim Gedanken nur immer wieder die Tränen durch den Verlust in die Augen schießen, gerade nach diesen sehr intensiven letzten Wochen, die leider kein gutes Ende fanden.


    Freunde, bei denen ich mal angefragt habe, hätten leider alle, wenn überhaupt, nur Platz für Weibchen und dieses Problem scheint es auch oft im Internet zu geben, wenn ich mir die Anzeigen anschaue. Ich habe mich auch nie wirklich damit befasst, wohin man Meerschweinchen abgeben kann. Sind Notstationen dafür geeignet? Hier in der Nähe gibt es eine vielversprechende, aber eigentlich möchte ich ja nicht, dass er weiter rumgereicht wird, sondern dass er einen tollen Ort findet, an dem er mit vielen Artgenossen glücklich wird und seine Ruhe findet. Der Gedanke, ihn wegzugeben, fühlt sich natürlich sehr komisch und traurig an. Wir wollen ihn ja nicht abschieben. Nur, wenn man nicht sein Leben lang Meerschweinchen halten will, muss man diesen Weg ja irgendwann gehen. Auch wenn es uns so Leid tut, dass es für ihn seit so kurzer Zeit nun der Fall wäre... Zumindest bisher hatte er ein schönes Leben, da bin ich mir sicher. Und das soll auch so bleiben. Das macht es aber echt schwierig, einen passenden Ort zu finden. Er soll ja auch nicht lange alleine bleiben, also bleibt nicht viel Zeit. Leihtiere sind im Grunde auch keine Option. In die verliebe ich mich genauso, wie in die eigenen. Zumal es bei dem Alter des Kleinen ja sowieso wieder was ganz anderes ist, er hat ja sein hoffentlich sehr langes Leben noch größtenteils vor sich.


    Dass es jedes mal so schwer sein muss... Aber dafür gab es ja auch immer eine wahnsinnig tolle Zeit, durch die der ganze Schmerz des Verlustes erst entsteht... :(

  • Es tut mir aufrichtig leid, dass die Geschichte letztendlich doch nicht gut ausgegangen ist und du zwei Verluste innerhalb kurzer Zeit verkraften musst. Deine Überlegungen, die Meerschweinchenhaltung zum jetzigen Zeitpunkt aufzugeben, kann ich durchaus nachvollziehen. Ich finde es immer schade, aber vielleicht später irgendwann wieder...?

    Wo wohnst du denn in etwa? Im Ruhrgebiet gibt es einige Notstationen, die wohl empfehlenswert sind. Ansonsten sieht es in NRW eher düster aus in der Beziehung. Aber evtl bist du ja bereit, etwas weiter zu fahren, um den kleine Witwer gut unterzubringen?

  • Hi Taker,


    ich muss gerade auch erst einmal meine Gedanken ordnen. Es tut mir sehr sehr leid, dass Sunny diesen Weg gehen musste.

    Zu allererst: mach dir bitte keine Vorwürfe. Es wird immer einen anderen Weg geben, aber ob dieser ein anderes Ergebnis gebracht hätte, wissen wir nicht. Meine Tierärztin hat mir mal da etwas gutes gesagt, als mein alter Kastrat Eddy krank war und wir nicht wussten, was er hat.

    Sie meinte: wir haben ihm Cortison gegeben, es hat nicht geholfen, wir haben ihm Schmerzmittel gegeben, es hat nicht geholfen und er hat 2 verschiedene Antibiotika bekommen, die haben nichts geholfen. Er hat zusätzliche Vitamine bekommen, die haben nichts geholfen. Auf dem Röntgenbild war die Ader zur Leber etwas verdickt. Das war der einzige Befund. Blut hat er sich im wachen Zustand nicht nehmen lassen.

    Der Verdacht aufgrund des Röntgenbildes: die Leber hat wahrscheinlich einen Tumor.

    Man hätte jetzt ihn in Narkose legen können, um an sein Blut zu kommen, man hätte ein CT machen können, um mehr zu erfahren aber zu welchem Ergebnis wäre man gekommen? Alle Medikamente die es gibt, helfen nicht. Nur damit man Bestätigung hat, dass er einen Lebertumor hat, diesen Untersuchungsmaraton mit einem schwachen kranken Tier?

    Wir haben ihn gehen lassen, als er nicht mehr wollte.

    Ihr habt alles getan, was für Sunny notwendig war. Ihr habt sie mit Medikamenten versorgt, sie gepäppelt und gepflegt. Es gibt immer ein mehr, egal was man tut, es gibt immer ein besser... aber ob das am Ende auch alles besser gewesen wäre, weiss man nicht.


    Die Meerschweinchenhaltung ist halt so eine Sache. In den letzten 8 Monaten, haben hier 3 Schweinchen die Koffer gepackt. Nach jahrelanger Pärchenhaltung hatten wir uns 2017 entschlossen, auf 4er Haltung umzusteigen.

    Einmal ist man da nicht immer so unter Stress, wenn eines der Tiere stirbt, sofort wieder ein "neues" zu holen, damit die zurückgebliebene Nase nicht alleine ist und die Bande ist einfach lustig anzuschauen.

    Ich war auch einmal, als bei uns nur noch eine Dame übrig war, mit dem Tier im Tierheim, um sie abzugeben. Es ist eigentlich gegen meinen "Kodex" ein Tier abzugeben, denn wenn ich eines aufnehme, dann sage ich ja auf Lebenszeit.

    Ich habe in diesem Tierheim im Büro geheult wie ein kleines Kind... und bin am Ende (nach drei Stunden )mit einem Kastrat und meiner Dame wieder nach Hause gefahren.

    Ich habe mit dem Tierheim, hier in unserer Stadt und auch mit 2 großen Notstationen super gute Erfahrungen gemacht. Ich bin selbst seit ca. 2 Monaten nun Mitglied in der einen Notstation und helfe auch aktiv. Ich habe erst vor kurzem einen älteren Kastrat von seinem Zuhause (er war verwitwet und die Haltung wurde aufgegeben) abgeholt und zu seiner Pflegestelle gefahren. Eine nette Meerschweinchendame wartete dort bereits auf ihn.


    Manchmal passt es einfach nicht mehr mit der Meerschweinchenhaltung. Sie ist auch nicht einfach, sie ist sehr zeitaufwändig, (Im Krankheitsfall sind die Fluffnasen mit am pflegeaufwändigsten von allen Tieren, deren Haltung ich kenne), sie kosten eine Stange Geld, sie brauchen viel Platz. Ja, sie machen auch sehr viel Freude, aber glaube nicht, dass wir hier zu Hause nicht die eine oder andere Diskussion hatten, dass eine Zimmerpflanze um einiges pflegeleichter wäre... und der Platzgewinn.... und und und.

    Wenn du schreibst, ihr plant Kinder, Hund usw, dann beginnt vielleicht auch eine neue Zeit bei euch, eine meerschweinchenfreie Zeit.

    Oder ihr sagt, halt, das stemmen wir, alles zusammen, dann bleibt der kleine Kerl.

    Überlegt es euch gut, sprecht darüber. Wichtig ist, dass der kleine Kerl nicht lange alleine bleiben sollte. Und auch wenn er noch einmal wo anders anfängt, der steckt das weg. Für ihn ist wichtig, dass er wieder ein Meerschweinchen an seiner Seite hat.

    Schaut wohin eure Reise geht.


    Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch ganz viel Kraft.

    Es gibt in dem Sinne kein Falsch und kein Richtig. Halt, was falsch wäre, der kleine Kastrat bleibt alleine.


    Liebe Grüße,

    Barbara

  • Danke https://www.meerschweinchen-ra…tal/user/13574-pigs-pugs/ für die Worte! Ja, es ist sicher eine Option, irgendwann mal wieder damit anzufangen. Andererseits fühlt es sich komisch an, jetzt den alleingebliebenden einfach abzugeben und dann später andere neu zu holen. Ist aber einfach nur Kopfsache :( Zudem ist die Entscheidung zur Aufgabe auch längst nicht getroffen. Schwierige Sache...


    Ich wohne tatsächlich im Ruhrgebiet und bin bspw. auf die Notmeeris-Ruhrgebiet aufmerksam geworden. Hast du andere Empfehlungen?


    Auch dir vielen Dank für die liebe, aufmunternde und ausführliche Antwort Barbara! Eine sehr traurige Geschichte mit deinem Eddy, tut mir Leid. Aber in deinen Zeilen liegt viel Wahrheit. Und ich schätze die Gedanken, ob man etwas besser oder anders hätte tun können, wird man bei keinem Abschied verhindern können.


    Ich habe mal einen Thread erstellt für den Fall, dass wir es doch nicht übers Herz bringen, die Meeri-Haltung aufzugeben: https://www.meerschweinchen-ra…-jungem-kastraten-setzen/, falls jemand vorbeischauen möchte.

    Denn deine Zeilen "... und bin am Ende (nach drei Stunden) mit einem Kastrat und meiner Dame wieder nach Hause gefahren" sind womöglich schon ein Blick in meine Zukunft. :P Aber da gibt es viel abzuwägen. Die Haltung nicht aufzugeben gewinnt nur schnell, weil es auf kurze Sicht die leichtere Entscheidung ist, da alles erstmal wie gewohnt bleibt. Die aufkommenden Umstände bekommt man dann schon irgendwie geregelt. Ich denke, bis morgen werden wir uns entschieden haben. Der Kleine soll ja auch schnell wieder jemanden an der Seite haben. Zum Glück ist er bisher munter, aber die zwei kannten sich ja auch leider viel zu kurz.