Hallo ihr Lieben,
ich melde mich auch mal wieder hier im Forum. Und zwar gibt es ein Problem mit meiner 4er-Gruppe.
Letztens war mein ältestes Weibchen Luna (2 Jahre alt) akut stark gebläht und musste einzeln gesetzt werden, da wir tatsächlich um ihr Leben kämpften. Sie hatte schon Untertemperatur und konnte auch nicht mehr laufen. Es waren schlaflose Nächte und viele Medikamente, ganz viel Wärme und Ruhe nötig, dass sie wieder gesund wurde. Hat zum Glück dann auch geklappt, was jetzt hier auch gar nicht das Thema sein sollte. Fakt ist aber, dass sie etwa 3, 4 Tage von den anderen Meerschweinchen getrennt war, anders wäre es nicht gegangen. Bisher war sie immer die ranghöchste von den drei Weibchen gewesen. Der Kastrat ist zwar recht passiv, besitzt aber trotzdem den "Männchenbonus" und wird wohl relativ zweifellos von allen als "Alpha" anerkannt. Luna war zwar bisher von den Weibchen die Ranghöchste, war aber immer eine sehr ruhige Natur und hat sich nie mit irgendjemandem angelegt. Wenn ihr Rang einmal in Frage gestellt wurde (und das kam auch ausschließlich bei dem Weibchen vor, welches jetzt auch Probleme macht), zeigte sie deutlich die Grenzen auf und wahrte ausschließlich ihren Rang. Fing aber keine Zickereien von sich aus an und war immer sehr tolerant und geduldig.
Zum besseren Verständnis: die, die jetzt Probleme bereitet, heißt Aurelie. Und das dritte Weibchen, welches schon immer den untersten Rang einnahm und noch nie Ambitionen hatte, in der Rangfolge aufzusteigen, ist Bailey. Jedenfalls durfte Luna wieder zu den anderen, sobald sie wieder einigermaßen grade laufen konnte und es ihr schon besser ging. Sie fraß wieder mehr als einen Bissen alleine und es ging deutlich bergauf. Trotz allem war sie noch deutlich geschwächt, aber ich dachte, es hilft ihr bei der Genesung, wenn sie wieder in Gesellschaft ist. Die anderen Meerschweinchen nahmen sie schon ein wenig als fremd wahr und beäugten sie kritisch. Der Kastrat und Bailey waren auch etwas misstrauisch/neugierig, was Luna nun wieder im Gehege wollte, aber sie waren schnell wieder so wie sonst und hatten sich zügig mit der Situation arrangiert. Aurelie aber begann, Lunas Schwäche stark auszunutzen. Sie fing an zu brummeln, wie es eigentlich nur die Männchen tun und bestieg Luna auch. Aufgrund ihrer Schwäche setzte Luna sich weniger zur Wehr, sie lief eher davon. Aurelie gewann dann im Laufe der Zeit die Überhand und ich denke, sie ist seitdem das ranghöchste Weibchen geworden. Leider hat sie trotz Unterwürfigkeit seitens Luna nicht damit aufgehört, Luna zu besteigen. Und das ist das große Problem.
Luna litt zusehends darunter, dass sie auf Schritt und Tritt verfolgt wurde. Aurelie sprang immer mehrmals hintereinander auf, eigentlich bei jeder Gelegenheit, und das über Tage hinweg. Auch als Luna längst wieder richtig fit war. Somit war Luna natürlich massiv gestresst und zwitscherte nachts schon. Auch vor Bailey machte Aurelie keinen Halt und bestieg auch sie gelegentlich, obwohl die beiden bisher eine gute Freundschaft verband. Jedoch wurde Bailey lange nicht so ausdauernd von Aurelie bedrängt wie Luna. Und das Brummeln und Aufspielen hörte auch nicht auf.
Ich wusste mir nicht mehr zu helfen und kam auf die Idee, Aurelie in dieselbe Situation zu versetzen wie Luna, als sie wieder ins Gehege kam. So hieß es also, Aurelie ein paar Tage einzeln setzen und anschließend darauf hoffen, dass Luna wieder ihren alten Rang einnehmen wird, wenn Aurelie als "Neue" ins Gehege kommt. Aurelie litt unter der Zeit in Einzelhaft und wurde lethargisch und verzweifelt, ist ja klar. Aber für den Frieden der Gruppe musste sie da durch, ich wollte eben, dass sie ihren Anspruch auf das Gehege verliert und somit in die schwächere Position gerät.
Das hat auch insofern geklappt, als dass sie nach 3 Tagen wirklich als "fremd" erkannt wurde. Der Kastrat hat bei ihrer Wiederankunft viel gebrummelt und sie auch bestiegen. Doch leider war Aurelie seit der ersten Minute wieder genau wie davor. Bei den anderen beiden, insbesondere bei Luna, fing sie wieder an zu brummeln und Luna zu besteigen, fast noch mehr als davor. Der Kastrat unternahm anfangs noch etwas dagegen und mischte sich ein, nun ist er wieder passiv geworden.
Es hört einfach nicht auf und ich frage mich, was man in dieser Situation noch machen kann. Was würdet ihr tun? Ich muss Aurelie unbedingt auf Zysten untersuchen lassen, das ist mir klar. Diese plötzliche Verhaltensänderung könnte ja in irgend einer Weise auch hormonell bedingt sein. Aber was tue ich, wenn sie gesund ist und nichts gefunden wird?
Würde ein neues Meerschweinchen in der Gruppe eventuell helfen? Wenn ja, was für eins sollte das sein? Oder muss ich Aurelie abgeben? Habt ihr eine Idee woran das liegen könnte?
Danke für eure Hilfe schon mal, :wink:
Liebe Grüße, Lea