Guten Morgen zusammen,
bitte entschuldigt, dass ich so lange nichts mehr von mir habe hören lassen, aber bei mir war die Hölle los. Ich werde bei Gelegenheit im Vergesellschaftungs-Forum mal posten was so alles passiert ist. Um es aber kurz zu machen: Die Vergesellschaftung mit meinem Krawallschwein ist erneut gescheitert und das Tier hat meinen armen Bock in knapp 5 Tagen quasi komplett "getackert". Eine Bisswunde war recht groß und sah böse aus. Ich habe sie vorerst gelassen und dann festgestellt, dass sie auf einmal am Samstag anfing zu nässen. Das war mir zu riskant und so bin ich zu einem Nottierarzt gefahren, der sich die Wunde ansehen sollte. Die Dame sagte mir, dass sie keinen Abszess findet, ich jedoch vorsichtshalber wegen der nässenden Stelle Enrobactin und Metacam und Benebac geben soll.
Beim Enrobactin hat sie darauf hingewiesen, dass es zu verdünnen ist und hat mir die "korrekte Verdünnung" aufgeschrieben. Ich sollte 0,2ml Enrobactin un 0,4ml Wasser dazu in der Spritze geben (also Verdünnung 1:2). Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich den Beipackzettel nicht gelesen habe (was mir definitiv nie wieder passieren wird), da es bisher beim TA immer so war, dass diese Präparate meist gar nicht für Meerschweinchen hergestellt wurden und die Dosierungen ohnehin nicht passen. Daher richtete ich mich nach dem was die Dame gesagt hat.
Kurz nach der (höchst mühsamen) Eingabe kugelte sich mein armer Bock zusammen, kniff die Augen zu und klapperte leicht mit den Zähnen. Ich ging davon aus dass er Schmerzen hat, bekam einen Schock und googelte das Präparat sofort. Hier traf mich dann erstmal der Schlag!!! Die TÄ hatte mir also die falsche Dosierung aufgeschrieben. Mein Bock war derweil schon zur Nippeltränke gestiefelt und ließ sich Wasser ins Mäulchen laufen (im großen Stil - was ein Glück). Ich holte ihn nochmal raus (und er zuckte noch nicht mal, dabei flieht er sonst immer) und schoss nochmal 0,6ml (mindestens) hinterher. Können auch 0,8 gewesen sein.... alles was ich irgendwie reinbekommen habe ins Schwein, aber nach der ersten Aktion war er verständlicherweise nicht mehr so begeistert. Das Schmerzmittel habe ich gar nicht mehr reinbekommen. Das haben sie mir eh in eine so unhandliche Spritze abgefüllt, dass ich aus Angst vor Überdosierung vorerst drauf verzichtet habe, da er zwar zögerlich, aber trotzdem dann wieder gefressen hat und auch sonst aktiv war.
ICH BIN STOCKSAUER! ich bin mir einem bis auf die Bisswunden putzmunteren Tier zum TA und habe nun ein womöglich schwer verletztes Tier! Zudem mache ich mir entsetzliche Vorwürfe und schlafe seit Samstag nicht mehr, weil ich mal eher hätte googeln oder den Beipackzettel hätte lesen sollen....Ich hätte aber auch nie gedacht, dass man einem Tier eine LAUGE(!!) verabreichen soll. Ich dachte die Verdünnung käme eher, damit der Wirkstoff nicht überdosiert bzw. langsamer aufgenommen wird. Wo denke ich denn, dass man allen Ernstes einem Tier so etwas einflößen soll - noch dazu einem Meerschweinchen??!!
Habe gestern in der Praxis nochmal angerufen. Die Sprechstundenhilfe hat sich 100 mal entschuldigt und meinte das sei in der Tat ein Fehler gewesen. Sie wolle mit Ärztin und Hersteller telefonieren. Am Ende rief sie mich zurück und teilte mir mit, der Hersteller habe versichert dass da nix passieren würde und die Schmerzen seien von etwas anderem gekommen. Es wäre aber schon besser das Antibiotikum und Schmerzmittel weiter zu geben ("Gut! Schmerzmittel geben Sie ja eh schon"...."ääh nein gebe ich nicht"...."oh!" -.-). Ich habe ihr gesagt, dass ich das Teufelszeug nicht mehr anrühre und ich weiß nicht ob Schmerzmittel bei sowas wirklich richtig ist. Am Sonntag war Karl ganz gut drauf und hat auch seine Mädels wieder bestiegen, aber aktuell macht er mir schon Sorgen. Er frisst sehr gern Frischfutter und auch im Heu futtert er rum, allerdings vorrangig die kleinen ganz weichen Halme auf dem Boden. Außerdem trinkt er auf einmal EXTREM viel!!! :shock: Ich dachte erst die Flasche sei undicht, aber er hängt ständig an der Flasche. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie weh eine Entzündete wunde Speiseröhre und ein schlimm entzündeter Magen tut, daher habe ich furchtbare Schuldgefühle. Ich weiß aber auch, dass viel Trinken und vorsichtiges Essen bei so etwas sehr wichtig und gut ist (und das tut er ja!). Nur habe ich Angst, dass er das dann nicht mehr macht wenn ich ihm Schmerzmittel gebe. Ich kann ihm ja nicht erklären "Pass auf Karl, es tut gleich nicht mehr so weh, aber du musst weiter vorsichtig sein". WAS SOLL ICH TUN?
Hat jemand Erfahrung damit? Hat jemand das Präparat auch schonmal versehentlich unverdünnt oder zu gering verdünnt verabreicht? Ich habe das halbe Internet durchsucht, aber nur wenige "Erfahrungsberichte" gefunden. Da war davon die Rede dass die Tiere über Tage das Fressen einstellten. Aber leider hat man nie gefunden, wie das ausgegangen ist....
Die Wunde am Popo heilt übrigens ganz prima.....hätte ich mir diesen verdammten Besuch doch nur gespart, dabei wollte ich alles richtig machen, weil wir am Wochenende auch noch zur Goldhochzeit und den Geburtstagen meiner Eltern fahren (alles in einem).
Mir hat damals Kamillentee gut geholfen, weil desinfizierend und beruhigend und heilungsfördernd. Den biete ich ihm gerade verdünnt im Napf an. Mein Emma-Schwein findet ihn klasse, aber Karl ist noch nicht so überzeugt. Er schnuppert lieber daran
Ich hoffe ihr könnt mir helfen..... Ich denke viel machen wird man nicht können - es ist ja schon mehrere Tage her. Aber vielleicht habt ihr Erfahrungen was hier hilft und wie lange so eine Heilung von so etwas dauern kann....
LG
Eure völlig verzweifelte Anni