Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Karies und Paradontose

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Liebe Forenmitglieder!


    Es geht um Pepe, einem Kastraten von unserer Not- und Pflegestation!
    Bei ihm ist Paradontose und Karies festgestellt worden! Ein Backenzahn ist abgebrochen und wächst leider nicht nach, ein Zahn hat ein Loch und zig Backenzähne sind in Fehlstellung! Er ist damit schon länger in Behandlung und man hoffte das der abgebrochene Zahn wieder nach wächst! Theoretisch müssten alle Zähne gezogen werden, was natürlich nicht geht! Er ist jetzt fast 5,5 Jahre alt und kam damals mit seiner Mutter und 4 Geschwister im Alter von 3 Tagen in die Notstation! Er ist der 5 aus dem Wurf und hatte noch eine ganze Woche die Augen zu! Er wurde mit viel Liebe und Zuwendung aufgepäppelt und es war ein Wunder das er sich so toll entwickelt hat! Seine Mama wurde als eine Gebärmaschine gehalten und war damals in einem katastrophalen Zustand! Die Tierärztin meint, dass es genetisch bedingt sein kann, mit seinen Zähnen und das man nichts mehr für ihn tun kann, außer auf Schmerzmittel für seine restliche Zeit! Die Leiterin der Station will ihn aber noch nicht ganz aufgeben und versucht noch ihr Möglichstes um ihn zu helfen! Ihr Plan ist folgender: 3x täglich mit Salbei Teeaufguss aus getrockneten Salbeiblättern das Mündchen zu spülen, da Salbei ja antibakteriell, schmerzlindernd und desinfizierend ist.
    Dann 4x täglich oral Kollodiale Silber, das ist auch antibakteriell.
    Schmerzmittel 1x Novalgin und abends Metacam.
    Zusätzlich Päppelbrei.
    Vielleicht hat ja jemand eine Idee was man noch tun kann oder Erfahrung mit Karies und Paradontose bei Schweinchen?
    Über so etwas findet man leider gar nichts groß im Netz und die TA meinte, dass es wohl eher selten vor kommt!
    Über Erfahrungen und Tipps würde ich mich sehr freuen und gebe sie dann an die Notstation weiter!
    Vielen lieben Dank schon mal im Voraus!


    LG Monika

  • Hallo!


    Normalerweise ist Karies bei Meerschweinchen auch unmöglich, weil die Zähne so schnell nachwachsen, dass gar keine Löcher entstehen können. Aber offenbar ist das Zahnwachstum bei diesem Schweinchen ja extrem verlangsamt, womöglich daher auch die Zahnfleischprobleme.


    Die Frage ist eher, wie es mit der Lebensqualität aussieht, wie stark seine Schmerzen sind, ob die mit den Schmerzmitteln ausreichend unterdrückt werden können. Eigentlich ist es ja so schon ein Wunder, dass er solange durchgehalten hat. Man kann das auf die Entfernung kaum beurteilen.

  • Danke Susanne für deine Einschätzung! Denke es ist verdammt schwierig, weil es eher bei Schweinchen nicht vor kommt!
    Seine Geschwister hatten auch extreme Zahnbeschwerden und mussten früh gehen gelassen werden! Das ist wirklich schon ein Wunder das er so lange durchgehalten hat! Das spricht wahrscheinlich schon eher dafür, dass es genetisch bedingt ist! Wenn man auch die Umstände bedenkt, was seine Mutter durchgemacht hat! Von seinem Vater weiß man leider nichts!
    Bis jetzt frisst er noch verhältnismäßig gut und ist mobil, die Schmerzmittel helfen ihm wohl noch! Wie lange es so bleibt, muss man sehen! Gerade wenn man so ein Herzschweinschen hat, dass man praktisch selbst groß gezogen hat, versucht man natürlich alles um zu helfen! Sie weiß natürlich wann der Zeitpunkt kommt, wenn sie ihn gehen lassen muss!
    LG Monika

  • Prinzipiell wäre es aber schon wichtig, die Zähne zu korrigieren, damit ein höchstmöglicher Abrieb stattfinden kann. Es könnte sein, dass dies in regelmäßigen Abständen in Narkose passieren muss.


    Was kann und will er denn überhaupt futtern?

  • Hallo Larissi!
    Das mit dem sanieren der Zähne ist sehr schwierig, da praktisch das ganze Gebiss betroffen ist! Das Zahnfleisch geht zurück, ein Zahn ist abgebrochen und wächst nicht nach, einer hat ein Loch und zig Zähne sind in Fehlstellung! Er ist fast fünf ein halb Jahre alt und das wäre mit dem Narkose legen, bei so vielen Baustellen im Gebiss unmöglich! Die TA meinte das da nichts mehr zu machen ist, außer ihn auf Schmerzmittel setzen! Es ist wahrscheinlich genetisch bedingt durch seine Vorgeschichte! Paradontose und Karies kommt eigentlich bei Schweinchen so gut wie nie vor und das zu behandeln ist so schwierig! Die Pflegestation behandelt ihn schon mit einigen Sachen und will kämpfen! Zur Zeit ist sein Gewicht, bis auf einigen leichten Schwankungen, stabil! Er frisst sein Frischfutter und auch seinen zusätzlichen Päppelbrei aus der Schale! Das Schmerzmittel scheint ihm noch zu helfen! Er ist auch aktiv! Echt eine üble Sache und fast aussichtslos! LG Monika

  • Ähm, so leid es mir tut zu sagen, aber ich weiss nicht ob der Kleine nicht zu stark leidet.


    Wegen dem "trotzdem fressen": Hab letztens erst wieder einen Artikel gelesen, dass Meeries legendäre Schauspieler sind, da in der freien Wildbahn ein schwaches Tier entweder ausgestoßen wird oder leichter als Beute auserkoren wird und sie deshalb Schmerzen meist überspielen um stark zu wirken...


    Scheiss Situation

  • Hallo Matreus!


    Ja, sie sind Schauspieler und zeigen es erst, wenn es meistens erst zu spät ist! Die Leiterin der Station hat ihn groß gezogen und eine besondere Verbindung zu ihm! Sie weiß, dass es schwierig ist und beobachtet ihn genau! Sobald sie merkt, dass es nicht mehr geht, wird sie ihn gehen lassen! Er hat noch Lebenswillen und trotz allem ist er aktiv! Klar denkt man, gerade wenn man besonders an einem Schweinchen hängt, dass man schwer los lassen kann! Das wird sie nicht tun und den richtigen Zeitpunkt erkennen! Leiden soll er auf keinen Fall! LG Monika

  • War auch kein Vorwurf, bin manchmal schlecht mit Worten.


    Und die Situation kenne ich leider zu gut, als unsere Katze Pucky damals die Diagnose FIP bekam... also nicht nur den Erreger (den hat ja fast jede), sondern den Ausbruch. Samstag die Diagnose die einem Todesurteil gleicht, Montag der Termin des unvermeidlichen, wenn sich nichts bessert.
    In jedem Schritt und jedem Schnurren von ihr haben wir eine Besserung gesehen...
    Sie wurde auch wirklich etwas fitter, dann hat sie die Ärztin am Montag auf die Waage gesetzt: fast 300g mehr.
    Der Erreger fing an Gewebe zu zersetzen und ihr Bauch war voll von Gewebsflüssigkeit.
    Sie durfte dann in unseren Armen einschlafen.
    Und sie wusste wahrscheinlich, was ihr bevorstand.
    Bevor wir zum TA sind, tapperte sie noch einmal durch jedes Zimmer, schaute sich ruhig in jedem um und ging dann von alleine in ihre Transportbox.
    Ich hatte bis dahin noch nie so geheult wie damals...



    Sry, hatte wenig mit deiner Situation zutun, wurde nur grade von der Erinnerung überwältigt

  • Hallo Matreus!
    Sah das,auch nicht als Vorwurf! Habe verstanden was du meintest und so eine Situation ist verdammt schwierig, weil man seine Tiere so liebt und sich an jeden Strohhalm klammert! Mit deiner Katze tut mir sehr leid! Meistens wissen sie eher wann ihre Zeit kommt und geben es uns mit kleinen Zeichen zu verstehen! Dann los zu lassen kostet viel Kraft, so ein Abschied tut immer so weh! In unseren Erinnerungen bleiben sie ein Leben lang! Danke für die schönen Worte, die du geschrieben hast! LG Monika

  • Danke dir!
    War schon 2013, tut aber immer noch weh...bzw berührt immer noch sehr.


    Bin bei sowas halt immer nur sehr sensibel, da ich damals mit zarten 13 Jahren viel zu lange mit meiner Rennmaus Trixie gewartet habe und es bis heute bereue (Tumor).



    Aber gibt es schon Neuigkeiten von dem Kleinen?