Meerschweinchen Verhalten

Die ersten Tage / richtige Eingewöhnung

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Moin zusammen,


    nach einer Pause von fast fünf Jahren wohnen nun seit drei Tagen wieder Schweinchen bei mir: ein 2 1/2jähriger Kastrat und ein gerade 3jähriges Weibchen.


    Die Beiden sind Nottiere und wurden zusammen abgegeben, haben also vorher schon zusammen gelebt..


    Sie haben einen gesunden Appetit mitgebracht, mampfen fleißig Heu und Gemüse, das ich anbiete, ist nach Stunden immer spurlos verschwunden. Allerdings fressen sie bisher nur, wenn ich nicht im Raum bin. Sobald ich da bin, sitzen sie in ihren Häusern, was, denke ich, nach dieser kurzen Zeit normal ist.


    Von euch hätte ich jetzt gern ein paar Tipps/Erfahrungsberichte für die ersten Tage/Wochen, um nichts falsch zu machen.


    Wenn ich reingehe, rede ich immer leise und in heiterem Ton. Ich kontrolliere kurz, wo sie sitzen (das muss ich mit den Händen machen, weil ich sehbehindert bin), aber fasse nur kurz ans Köpfchen oder so, also fühle nur kurz ins Häuschen. Dann fülle ich natürlich Heu auf, lege Streu nach, nehme welches raus etc.


    Sollte ich schon mal beginnen, zu versuchen, sie mit leckerem Gemüse zu locken, oder ist das jetzt noch viel zu früh?


    Dass sie noch großteils in ihren Häusern sitzen ist in Ordnung?


    Ich hab wohl immer meine alte Schweinegruppe vor Augen, die hier nach Herzenslust rumgedüst ist, geplappert und gemampft hat. Aber das war natürlich viel später.


    Ach ja: ich habe einen Eigenbau, ca. 2*1,20 m und ordentlich Unterstände und Tunnel aufgestellt, damit sie im Moment sich auf nicht so viel ungeschützter Fläche bewegen müssen.


    Vielleicht will ja jemand Erfahrungen teilen. :) Würde mich freuen.

  • Im Moment würde ich an deiner Stelle nichts anders machen. Ich denke, die Beiden brauchen einfach Zeit. Wer weiss, was sie alles erlebt haben. Kennst du ihre Vorgeschichte?
    Waren sie vielleicht in einem Kinderzimmer untergebracht und wurden oft einfach herausgenommen oder erschreckt?
    Oder waren sie draußen so dass sie weniger Menschenkontakt hatten und daher die Situation für sie neu ist? Es gibt da ganz viele verschiedene Möglichkeiten.
    Ich würde, genau wie du, leise mit ihnen reden, evtl setzt du dich mal vor das Gehege, bewegst dich kaum und redest leise mit ihnen?
    Versuche mal die Futtergabe mit etwas zu kombinieren: einem bestimmten Pfiff oder Geräusch, so dass sie dies mit dir verbinden.
    Ich habe seit gestern auch ein neues Tier, sie kommt aus Außenhaltung, kennt diesen "Dauermenschenkontakt" wie es bei uns im Wohnzimmer ist, nicht. Sie ist sehr scheu, versteckt sich dann immer hinter den Großen, wenn einer von uns Menschen am Gehege vorbei geht. Ich habe heute seit Langem mal wieder den Besen benutzt und den Boden gefegt, anstelle den Staubsauger heraus zu kramen. Die Kleine soll sich erst an uns gewöhnen, dann kommen Stück für Stück die anderen Geräusche.

  • Danke dir für die Tipps. :)


    Leider weiß ich so gut wie nichts über ihre Vorgeschichte. Bin ja schon froh, das Alter zu wissen und was sie an Gemüse bisher kennen.


    Zuletzt haben sie in Außenhaltung gelebt. Und witzig: ich habe ihnen zu liebe auch heute auf den Staubsauger verzichtet. ;-)



    Sie wohnen hier in einem separaten Zimmer, was vielleicht ja ganz gut ist, damit sie nicht permanent Stress haben, falls sie mit Menschengeräuschen wirklich sehr Negatives verknüpfen.



    Auf jeden Fall beruhigend zu hören, dass ich anscheinend gerade di richtigen Dinge tue. :)

  • Bei so kleinen Kerlen muss man sich halt einfach rantasten. Vielleicht hast du ein Radio was immer mal vor sich leise hindudelt, könnte evtl auch bei der Eingewöhnung helfen.
    Viel Freude mit den Beiden!

  • Wenn sie nicht in einem normalen Wohnraum sind der oft von Menschen besucht wird dauert es sicher länger bis sie sich daran gewöhnen. Unser letzter Neuzugang vom 04.01.2019 ist schon voll dabei und läuft wann immer sie will durch den EB, egal ob da jemand ist oder der Fernseher läuft. Es hat vielleicht eine Woche gedauert bis es so war. Allerdings hatte sie auch 8 (aktuell nur noch 7) Schweinchen an denen sie sich orientieren konnte. Es ist schön zu sehen wie sie zutraulich werden und auch ohne Schutz im Einstreu schlafen, das ist dann ganz großes Vertrauen.


    Andreas

  • Ja, früher hatte ich meine Schweinchen auch im Wohnzimmer und fand das ganz toll, aber inzwischen bin ich auch Hundehalterin und befürchte, dass das für alle Beteiligten zu stressig wird. So stehen sie in einem separaten Zimmer.
    Es war natürlich großartig, dass die Schweinchen damals so präsent waren. Das Wohnzimmer roch immer mal nach Gurke, man hörte es raspeln und erzählen... Das war schon schön. Aber auch so wird es gehen und ich kann ja auch, wann immer ich will, im Schweinchenzimmer sein. Es ist auch nicht so, dass da nie jemand reingeht. Einfach nur separiert, damit der Herr Labrador keinen freien Zugang zu den Kleintieren hat.


    Ganz kleine Veränderungen kann ich aber schon jetzt beobachten. :) Zwei, dreimal ist es heute so gewesen, dass man erst ins Häuschen gelaufen ist, als ich schon nah am Gehege stand. Also nicht, sobald die Tür aufging. Das werte ich mal positiv. :)

  • Hallo!


    Bei mir hat es jahrelang super geklappt mit Hund und Schweinchen, einfach weil der Hund schnell wusste, dass die Schweinchen ihn nicht zu interessieren haben. Nur rausgefallene Böhnchen waren schnell weg, klar. Gerade bei einem Labrador sehe ich da durchaus gute Chancen.

  • Moin zusammen,



    Susanne


    ja, du hast Recht, ein LAbrador ist da ein recht dankbarer Hundegesell und meiner ist auch mit vielen Tieren verträglich. Trotzdem wollte ich vorsichtig anfangen und auf Nummer sicher gehen. Wegen meiner Sehbehinderung hatte ich auch Angst, vielleicht nicht schnell genug eingreifen zu können, falls er doch anders reagiert als erwartet.


    Deshalb habe ich ihm die Schweinchen zunächst an der kurzen Leine gezeigt - also er war an der Leine, natürlich nicht die Schweinchen. Nicht, dass ich gleich gelyncht werde. ;-)


    Wie erhofft hat er sich kaum für sie interessiert. Er fand das Heu spannend, hat die Nase in die Tüte gesteckt und eingeatmet - ein großer Niesanfall war die Folge. :D Aber für die Tiere an sich hat er wohl nicht viel übrig. Das ist sehr entspannt alles.



    Und allgemein machen die Kleinen, finde ich, ordentliche Fortschritte. Sie sind zwar garstige Geschöpfe, wenn die Hand im Gehege ist, und brommseln sie weg, aber das ist ja in Ordnung. Schön ist, dass sie mittlerweile ganz fröhlich mampfen, wenn ich vorm Gehege sitze. Es macht mir Spaß, zuzuhören, wie sie sich bewegen, miteinander interagieren und natürlich ganz viel essen.


    Ich stelle ihnen ganz viel neues Gemüse vor - nach und nach natürlich. Bisher mögen sie alles außer Zucchini. Da wird zwar jedes Stück probiert, falles es doch plötzlich gut schmecken sollte, aber dann liegen gelassen. ;-)


    Also so weit mein Statusbericht.

  • Zucchini sind auch fies: die sehen genauso aus wie Gurken, vor allem die Scheiben, schmecken aber dann doch ziemlich lasch und weniger saftig. Ich glaube, die meisten Schweinchen halten Zucchini einfach für nachgemachte Gurken und finden sie alleine schon deswegen doof.


    Die Reaktionen auf deine Hand werden sich auch noch ändern, aber besser gründlich Hände waschen, wenn Du Gemüse angefasst hast, sonst können die Schweinchen auch mal herzhaft in deine Finger beißen, wenn die nach Futter riechen. Das ist sehr viel schlimmer, als es klingt, weil da ja auch Sehnen verlaufen.


    Bei meinem Hund war es ähnlich, er hat sich gar nicht groß für die Schweinchen interessiert. Genau so soll es ja auch sein, und wenn deiner ein ausgebildeter Blindenhund ist, dann darf er ja auch draußen nicht durchdrehen, wenn ein Eichhörnchen oder Kaninchen vor seiner Nase vorbei rennt. Und bei Dir zu Hause kann er erst recht unterscheiden, was Dir gehört und was ihm.

  • Hey Susanne,



    haha, die Theorie mit den Zucchini als nachgemachte Gurken ist ja super, so habe ich es noch nicht betrachtet. :D Kein Wunder, dass sie sie dann links liegen lassen.



    Ja, mein Hund ist ausgebildet und genau, draußen reagiert er überhaupt nicht auf vorbei huschende Tiere. Na ja, beim Gassi gehen schnüffelt er schon sehr interessiert auf der Wiese, wo ein Eichhörnchen wohnt, aber das ist ja sehr normal und da hat er ja auch frei.


    Ich war mir halt unsicher über seine Reizschwelle, wenn direkt vor ihm ein Schwein durchs Gehege tobt. Das hat er jetzt ja auch noch nicht gesehen, da sie, als er mit im Zimmer war, sich nicht gezeigt haben. Aber natürlich konnte er sie riechen und das hat ihn eben überhaupt nicht interessiert.


    Also, lässt sich gut an.

  • Frag mal meine Schweinchen, Zucchini ist toll. Ich hatte mal eins mit einer äußerst komplizierten Verdauung, richtig bekommen ist ihm nur Zucchini. Das ist Jahre her, aber alle Tiere, die neu in die Gruppe kamen, guckten sich das ab. Das hat sich bis jetzt durchgezogen. Es sind gerade wieder zwei neue kleine Schweinchen hier eingezogen und die schauten 2 Tage, krochen dem alten fast ins Maul und fressen seitdem Zucchini.
    Ich finde übrigens, dass Schweinchen sehr viel mutiger und lebhafter sind, wenn sie wenigstens zu dritt sind.

  • Ja,das mit der Zucchini ist so eine Sache,ich halte schon so lange Meerschweinchen und nie wurde Zucchini gefressen.
    Dann kam ein älteres Schweinchen neu in die Gruppe,das liebte Zucchini :shock: Siehe da,ein Schwein nach dem anderen hat Zucchini für sich entdeckt! Meine jetzige 6er Gruppe inhaliert sie gradezu,ich verfüttere jeden Tag mindestens eine halbe mittelgroße Zucchini!


    Die 13jährige Foxterrier-Hündin meiner Mutter ist hier oft zu Besuch,eine Kindergittertür verhindert den Zugang zum Wohnzimmer in dem meine Schweinchen frei laufen.
    Sie ist zwar nicht zur Jagd ausgebildet,aber der Jagdtrieb war Rassebedingt immer sehr ausgeprägt,besonders auf Kleintiere (im Garten wurden Mäuse-oder Maulwurfgänge mit Vorliebe frei gebuddelt :roll: )
    Jetzt sieht und hört sie nicht mehr besonders gut,der Geruch ist ihr Vertraut,sie steckt nicht mal ihre Nase durch die Tür,obwohl sie Bewegungen sehr wohl noch wahrnimmt und die Schweinchen ja zu sehen sind.
    Einmal vergaß ich die Tür zu schließen,als wir es kurz drauf bemerkten,stand sie wie ein übergroßes Meerschweinchen am Futternapf und fraß Gemüse :lol:
    Die in Deckung gegangenen Schweinchen haben sie nicht interessiert.

  • Also mich hat das mit der Zucchini überrascht, weil die bei meinen früheren Schweinchen sehr hoch im Kurs stand. Da wurde dafür jegliche Form von Witergemüse abgelehnt. "Steck dir doch deine Pastinake sonst wohin..."


    Haha, mein Hund würde definitiv auch als erstes sämtliches Gemüse auffressen, bevor er sich für die Schweinchen interessiert. Und als Susanne oben schrieb, dass ihr Hund die Böhnchen manchmal aufgesammelt hat, hab ich gleich gedacht, das würde meiner auch tun. Labbi halt, frisst alles.

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