Meerschweinchen Vergesellschaftung

Rangordnung erst nach einer Woche festlegen?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Frohes Neues zusammen,


    da eine meiner beiden Meerschweinchen-Damen am 20.12 leider eingeschläfert werden musste, haben wir und dazu entschieden am nächsten Tag direkt ein neues Schweinchen zur verbleibenden Dame (gerade 6 Jahre alt geworden) zu holen.


    Die neue ist noch kein halbes Jahr alt, laut der Mitarbeiterin in der Zoohandlung sollte das kein Problem sein, denke ich an sich auch nicht.
    Das ganze hat jetzt auch die ersten anderthalb Wochen gut funktioniert, die kleine ist zwar neugierig und wurde auch ab und zu mal von der alten Dame verjagt, aber an sich hat das gemeinsame Fressen und alles sofort funktioniert. Die kleine hat der alten mal wieder richtig Beschäftigung gegeben, lange war sie nicht mehr so aktiv :D .
    Heute morgen war auch noch alles in Ordnung soweit, als wir eben allerdings nach Hause kamen, ist mir aufgefallen, dass von Aufreiten über Bromseln bis Zwicken alles dabei ist.
    Die kleine ist dabei ziemlich aktiv, scheint mir so, als würde sie jetzt der Chef sein wollen.


    Was mich nur verwirrt ist, dass die beiden erst jetzt nach etwas mehr als einer Woche damit anfangen.
    Da das ganze auch recht nervig ist (wegen der Lautstärke halt :D ) würde ich auch mal gerne eure Erfahrungen hören, wie lange das so andauern kann.
    An sich sollen die beiden das ja unter sich ausmachen, trennen erst wenn es verletzte gibt? oder gibt es da auch andere Zeichen, bei denen man die beiden Trennen sollte?

  • Hallo,
    die Anschaffung eines so jungen Tieres zu einer Omi war keine gute Idee: Die Alte ist genervt, das Jungtier hat keinen Spielkameraden zum Toben und Rennen.
    Zudem fehlt ein Kastrat, der für die Gesundheit der Mädels sorgt und Streit schlichtet: http://www.salat-killer.de/geschlecht/pl_zyklus.html
    Die Haltung reiner Weibchengruppen ist nicht nur unnatürlich, sondern insgesamt keine gute Idee!
    Gabi

  • Ich schließe mich an, sinnvoller wäre ein älterer, etwa gleichaltriger Kastrat gewesen.
    Die findet man über Nothilfen, Tierheime oder auch in Kleinanzeigen.


    Die Kombination ist eher nicht so günstig, es kann sein, das das junge Schweinchen Eierstockzysten hat oder entwickelt, das Verhalten wäre typisch dafür. Wenn das Verhalten länger so bleibt, wäre ein Tierarztbesuch angebracht, man kann die Zysten punktieren, mit Hormonen behandeln, bei manchen Tieren hilft auch nur eine Kastration.
    Da würde ich aber vorher doch einen Kastraten dazusetzen.


    Das junge Schweinchen bräuchte eher eine größere Gruppe mit gleichaltrigen Schweinchen, die sich noch mehr bewegen, und die ältere eben einen ruhigen Kastraten.


    Eigentlich müsstest Du, ausreichend Platz vorausgesetzt, noch zwei Tiere dazuholen, eine jüngeres Weibchen und einen ruhigen Kastraten. Auch, damit das Jungtier noch etwas Erziehung bekommt.


    So wird es vermutlich schwierig bleiben.

  • Davon, dass 2 Weibchen ein Problem sind, habe ich noch nie was gehört. Vorher hatte ich ja jetzt auch 5 Jahre die beiden Weibchen, wobei die ja auch gemeinsam aufgewachsen sind und alles.


    Die Lage hat sich inzwischen wohl wieder beruhigt. Ich werde das ganze jetzt erstmal weiter beobachten und das im Hinterkopf behalten.

  • Wenn die beiden zusammen aufgewachsen sind, kann das natürlich gut gehen, aber "normal" ist für Meerschweinchen eben die Haremshaltung, also ein Bock und mehrere Weibchen.


    Es ist auch nur fair den Tieren gegenüber, da es ja in etwa gleich viele männliche wie weibliche Nachkommen gibt, und so immer Böckchen übrig sind. Es gibt ja wenige reine Bockgruppen, weil das oft schwierig ist und mehr Platz erfordert, und eben viele Halter, die mehrere Weibchen und nur einen Kastraten haben.


    Von daher finde ich, dass man immer einem Kastraten ein Zuhause geben sollte.
    Er sorgt auch für Ordnung in der Gruppe und die Meerschweinchen zeigen einfach viel mehr Verhaltensweisen, als wenn sie nur zu zweit sind.

  • Zitat von springnick

    Davon, dass 2 Weibchen ein Problem sind, habe ich noch nie was gehört. Vorher hatte ich ja jetzt auch 5 Jahre die beiden Weibchen, wobei die ja auch gemeinsam aufgewachsen sind und alles.


    Es geht dabei langfristig auch nicht um das Vertragen, sondern um die Gesundheit der Mädels. Mädels in reiner Weibchenhaltung erkranken fast immer an Eierstockzysten. Die Anwesenheit eines Kastraten ist für den Hormonhaushalt sehr wichtig.
    Das der Kastrat nebenbei auch für Harmonie sorgt ist eher ein angenehmer Nebeneffekt.
    Gabi

  • Hallo,


    das neue Problem, das du nun hast ist der Altersunterschied.


    Deine beiden bisherigen Mädels waren etwa im Gleichen Alter und sind mit einander alt geworden. Das neue, überfordert die Omi, deine alteingesessene, weil jüngere Tiere aktiver sind als alte Semester.


    Dieses Gezicke, das du gesehen hast, kann auch mit der Rappelphase (Pubertät) der Neuen zusammen hängen. Diese beginnt bei den Mädels mit 6 Monaten.


    Stell dir vor, eine Omi im mittleren Rentenalter müsste alleine ein Kind großziehen. Von heute auf morgen, bis in alle Ewigkeit.


    Senioren haben andere Bedürfnisse als Kids.


    Ein Kastrat ab 2-4 Jahre könnte der Kleinen ein Spielpartner sein und sich trotzdem noch genügend um die Omi kümmern.


    lg Sue

  • Ich mische mich auch mal kurz ein :) . Also ich habe über sieben Jahre auch nur zwei Mädels gehabt, die bestens miteinander auskamen, einmal zusammen aufgewachsen, einmal zusammen gesetzt, es war kein Thema. Die Hackfolge hat manchmal gewechselt, da gab es schon mal etwas kurzes Gezicke, meine Alte zickt den Kastraten aber auch an und er kuscht (vielleicht ist er ne Lusche :mrgreen: ). Die Sache mit den Zysten ist ja sehr umstritten, ich habe einen Kastraten und dennoch Zysten, das lässt sich so wohl nicht verallgemeinern. Meine Mädels früher hatten keine Zysten, insofern könnte ich jetzt sogar sagen, der Kastrat hat dazu geführt, dass es Zysten gab. Aber das ist natürlich der totale Quatsch. Ich finde allgemein, es ist natürlicher, wenn Schweinchen in etwas größeren Gruppen gehalten werden, selbst meine Dreier-Kombi ist eigentlich etwas ungeeignet und ich hätte, der Schweinchen zu liebe, sogar gern noch ein drittes Mädel, aber wenn der Platz nicht da ist... Allgemein ist es eben so, dass ein männlicher Part, wie bei Menschengruppen auch, immer ausgleichend wirkt :) . Das, was nun wirklich leider der Fall sein kann, ist, dass dir ein mittleres Schweinchen fehlt, was der Energie eines so jungen Schweinchens gewachsen ist, die Alte könnte damit wirklich etwas überfordert sein.