Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

hormonell aktive Ovarialzysten

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ich war jetzt bei meiner Pferd- und Hundetierärztin. Die sagte direkt, auf keinen Fall eine Vollkastration, da würden die Chancen nur bei 10% liegen, dass Speedy das überlebt. HCG hatte sie nicht da, meinte aber auch, sie hält davon nicht wirklich viel, da immer die Gefahr einer Gebärmutterentzündung bestehen würde. Sie hat jetzt Nymphosal gespritzt und ich soll das täglich je morgens und abends 0,2mL verabreichen. Sollte sich nach 1Woche keine Besserung zeigen, soll ich auf 0,3mL erhöhen, müsste man jetzt etwas ausprobieren. Bei Hunden, Katzen und Pferden hätten sie damit gute Erfahrungen gemacht, bei Meerschweinchen noch nicht probiert, deshalb vorsichtig ran gehen. Bin ich ja mal gespannt. Heute wog Speedy zum Glück wieder knapp über 800g. Ich wiege das Frischfutter jetzt ab, damit ich auf keinen Fall riskieren, dass sie zu wenig bekommt.

  • Ich habe auch eine 6jährige mit Eierstockzysten, sowohl meine Tierarztpraxis als auch die Meerschweinchenhilfe, von der ich sie habe, rät in dem Alter von einer OP ab, weil das wohl recht riskant ist.


    Ich hatte die Zysten einmal punktieren lassen, das Verhalten hat sich danach deutlich gebessert, die Hormonspritzen haben leider wenig bewirkt. Ich habe es noch mit Hormeel probiert.
    Es gibt auch noch Globuli, Magnesium Ovaria comp. / Magnesium sulf. von Wala, die ich selbst schon genommen habe, bei mir hat es funktioniert.
    Das wäre evtl. noch einen Versuch wert. Ich habe gerade gesehen, dass es das Mittel auch als Ampullen gibt.

  • Im Durchschnitt ist die Sterblichkeit nach einer operativen Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcke bei Meerschweinchen rund um 20-30%, also schon erhöht. Je schlechter der Allgemeinzustand, desto riskanter, ein solides Gewicht hilft, weil dabei auch der Blutverlust besser ausgeglichen werden kann. Also ohne ist die OP sicher nicht und sollte daher gerade bei älteren Tieren der letzte Ausweg bleiben, wenn alles andere versagt.

  • Also, ich kann irgendwie noch keine wirkliche Aussage zur Wirkung vom Nymphosal abgeben. Erst war ich ziemlich begeistert, habe kein Gebrommsel mehr gehört, alles in allem wirkte Speedy ziemlich ruhig und ausgeglichen, heute morgen hat sie es dann aber doch wieder getan, allerdings nur ganz kurz, als die andere Dame ihr was zu futtern klauen wollte, kann also situationsbedingt gewesen sein. Wir haben es auf 830g geschafft, hoffentlich geht da noch mehr.
    Die Tierärztin meinte, wenn sie keinen Stress mit dem Kastraten hat, dann soll ich es doch einfach so lassen, ein bisschen Fellverlust sei ja kein Weltuntergang. Sollte das Gewicht noch weiter steigen, dann mache ich mir damit auch wirklich nicht mehr solche Sorgen. Für mich aber auch ein deutliches Zeichen, dass ihr Stresspegel anscheinend abgenommen hat und sie ruhiger ist. Im September hatte sie ja vor lauter Stress nur noch 730g und ich habe das Gebrommsel ständig gehört und gesehen.
    Ich halte euch auf jeden Fall weiter auf dem Laufenden. Eine OP ist für mich soweit wirklich keine Option, ich habe einmal ein Schweinchen am Backenzahn operieren lassen, was mir dann elendig zuhause eingegangen ist, auf so etwas bin ich nicht scharf.
    Ansonsten ist mein Ovaria comp. von Heel eingetroffen, davon habe ich also auch noch was da.


    Weiß vielleicht jemand, in welcher Dosis das Nymphosal sonst verabreicht wird bei Schweinchen? Aktuell gibt es 0,2mL morgens und abends.


    Ach, ich kann diese Zysten nicht punktieren lassen, das sind die minikleinen, fiesen Dinger. Von außen sieht man nix, außer kahle Hinterläufe. Das mit dem Magnesium Ovaria und diesem Hypophysis werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, danke für die Tipps :) .

  • Wegen der Dosierung von dem Nymphosal, ich kenne das selbst nicht, könntest Du auch den Hersteller anschreiben.
    Es scheint ja extra für Tiere zu sein, dazu können sie Dir sicher etwas sagen.


    Ich hatte auch mal eine Meerschweinchendame mit Eierstockzysten, die ziemlich kahl, aber sonst verhaltensunauffällig war. Die Hormonspritzen haben nicht sehr lange gewirkt und die Zysten waren auch nicht sehr groß.
    Die habe ich dann auch einfach in Ruhe gelassen, sie musste dann später wegen Herzproblemen eingeschläfert werden, mit den Zysten kam sie aber gut klar.


    Ich denke, wenn das Verhalten jetzt vertretbar ist in der Gruppe und für das Meerschweinchen selbst, dann würde ich es dann auch einfach so lassen.


    Meine brommselt ja auch immer mal und reitet auch mal auf, aber lange nicht mehr so massiv wie früher, damit kommen die Schweinchen ganz gut klar, denke ich, sie ist ja auch schon sechs.

  • Ich beobachte einfach weiter. Gestern habe ich sauber gemacht, definitiv kein brommseln über eine Stunde. Heute morgen nur wieder ganz kurz und auch nur, weil die andere Alarm geschlagen hat beim Füttern und über sie drüber gehüpft ist und es ganz wuselig wurde. Das gefällt mir also ganz gut. Tja. Es scheint sich aber eine neue Baustelle zu eröffnen :roll: . Beim Tierarzt letzte Woche ist mir das schon aufgefallen, ich habe das aber nicht angesprochen, weil ich es auf Stress zurück geführt habe. Sie hat Flankenatmung. Am Tag drauf dachte ich, ich rede mir das jetzt schon alles ein und dass das damit zusammen hängt, dass ihr Fell eben etwas gerupft aussieht und jetzt sieht man so was eben mehr, also die Atmung. Aber ich beobachte das nun die ganzen Tage und das ist nicht normal. Sonst ist sie ganz unauffällig, frisst gut, bewegt sich ganz normal, schläft nicht mehr als sonst, kommt an und bettelt, ist neugierig, schnauft nicht, niest nicht, Nase, Mund, Augen sauber und nicht verklebt. Blick klar. Läuft und bewegt sich normal, rennt die Rampen rauf und runter, springt auf Häuschen etc. Ich musste ehrlich gesagt an meinen Hund denken, der schon 14 ist und es mit dem Herzen hat und die zeigt ab und an auch Flankenatmung, schnauft dann aber dabei oder niest öfter, dann hat sie wieder etwas Wasser in der Lunge und wir müssen zum entwässern. Aber so urplötzlich Herz? Vielleicht hat sie sich ja beim ersten Tierarztbesuch was verkühlt (aber der liegt nun ja auch schon länger zurück)? Aber würde sie dann zunehmen, wenn es ihr nicht gut gehen würde? Kann das auch mit den Hormonen zusammen hängen? Eigentlich spüre ich immer, wenn etwas im Busch ist, manchmal kann ich nicht mal sagen, was anders ist, aber man kennt seine Tiere einfach. Sie ist aber nicht anders. Ich weiß, dass Schweinchen das oft nicht so zeigen, aber man merkt es spätestens am Gewicht oder man spürt es eben einfach, ich habe ja nun auch schon seit 10 Jahren Meerschweinchen und so einige Krankheiten durch... Hm, was tun? Mal beim Doc anrufen und einfach mal nachfragen? Haben eure Zystenschweinchen, besonders die Älteren, sowas auch schon mal?

  • Ich habe bei Deiner Beschreibung auch sofort an Herzprobleme und Wasser in der Lunge gedacht.


    Ich nehme meist ältere Tiere auf, so um die fünf oder sechs Jahre, die meist aus einer Pflegestelle kommen, und dort unter Beobachtung unauffällig waren.


    Daher habe ich auch sehr oft Seniorenschweinchen, weil sie schon so alt sind, wenn sie bei mir einziehen.
    Ich habe im letzten Jahr ein völlig unauffälliges Weibchen aufgenommen, fünf Jahre alt, die auch Zysten hatte.


    Sie war gut drauf, hat Gewicht zugelegt nach dem Einzug, hatte aber eben auch eine auffällige Atmung. Der Ultraschall bzw. das Röntgen hat einen extremen Befund ergeben, als sie umgedreht wurde zum Röntgen wäre sie fast kollabiert. Sie hatte ein massiv vergrössertes Herz und Wasser in der Lunge.


    Sie bekam dann Herztabletten und Entwässerungsmittel, sie wurde dann ein dreiviertel Jahr nach dem Einzug bei mir eingeschläfert werden, weil die Gefahr bestanden hätte, dass sie sonst irgendwann erstickt...
    Man hat ihr zuletzt auch nicht sehr viel angemerkt, nur, dass sie etwas matter als sonst war und sich mehr zurückgezogen hat, das Abhören war da aber massiv schlecht.


    Ich hatte vorher auch schon ältere Schweinchen mit Herzproblemen und teils Wasser in der Lunge, das fing immer so um die 6 Jahre an. Und die waren auch alle bis auf die Atmung fröhlich und haben gut gefressen. Sie sind dann auch teiweise einfach an etwas anderem gestorben, bzw. an Altersschwäche.


    Von daher würde ich es beobachten und dann irgendwann zum Tierarzt gehen.
    Viel kann man ja leider sowieso nicht machen, weil es da deutlich weniger Mittel gibt, die man Meerschweinchen geben kann, bzw. die Wirkung nicht so getestet wurde wie bei Hunden und Katzen.
    Entwässern ist sicher sinnvoll und ein Herzmedikament, aber es scheint bei euch ja noch nicht ganz so akut schlecht zu sein, evtl. lässt Du es machen, wenn Du sowieso da bist?

  • Also, ich habe mich heute nach der Arbeit vor den Stall gehockt, da ist mir aufgefallen, dass sie heute die Haare extrem puschelt und irgendwie anscheinend die Etage heute nicht gewechselt hat. Habe sie raus genommen, wieder abgenommen auf knapp unter 800g :( . Toll. Bin dann nochmal zum Doc, sie sah die Atmung auch sofort, meinte, so schlimm sei es letzte Tage aber definitiv nicht gewesen, als ich da war, sie hätte das auch wohl gesehen und auf den Stress zurück geführt. Sie hat die Maus abgehört, meinte aber, sie könne jetzt so am Herzen nicht wirklich was hören und geht eher davon aus, dass sie sich was eingefangen hat, weil das Immunsystem durch die hormonelle Belastung nicht gut drauf war. Jetzt gibt es Antibiotika und Cortison. Das Nymphosal lasse ich jetzt weg. Habe unter Speedys Kuschelhöhle jetzt ein SnuggleSafe gepackt und die Kuschelhöhle mit Heu ausgestopft. Nun heißt es: Abwarten. Sie frisst, wechselt aber die Etage nicht mehr, als sei ihr das zu anstrengend. Man, so schnell wird aus einem erst ganz fitten Schweinchen ein richtig krankes, armes Ding. Die andere Tierärztin meinte mal zu mir "Alles was frisst, stirbt nicht." Versuche mich jetzt daran zu krallen. Hoffentlich kommt sie wieder hoch. Gut, dass Wochenende ist, ich werde Speedy stundenweise trennen, damit die anderen ihr nicht immer alles weg futtern können und sie sich in Ruhe den Bauch voll schlagen kann. Die anderen beiden mampfen nämlich sonst den grünen Hafer und die Erbsenflocken in sich rein und Speedy kann nicht so schnell und gerade die braucht das ja :| .

  • Cortison ist bei Meerschweinchen wohl nicht so unproblematisch wegen der Nebenwirkungen, das würde ich nicht auf Verdacht geben...


    Wenn es innerhalb der nächsten Tage nicht deutlich besser wird, würde ich sie röntgen lassen.


    Ich denke, man muß da nicht unbedingt etwas hören, hat man bei meinen Tieren mit den massiven Befunden auch nicht unbedingt, das wurde durchs Röntgen festgestellt.


    Gute Besserung für Dein Schweinchen!


    Edit: Cortison schwächt das Immunsystem, es drosselt Entzündungen, aber man wird auch infektanfälliger. Ich halte das nicht für sehr sinnvoll, wenn ein Infekt vermutet wird und man schon Antibiotika gibt, was ja auch noch auf den Darm geht.

  • Hm, also ich hatte ein Arthrose-Schwein, das hat zwei Jahre täglich Cortison und Metacam bekommen und es war alles tutti, natürlich ist jedes Medikament mist, aber manchmal geht es halt nicht anders und dann geht das auch, solange es ja nicht zur Dauergabe wird. Ich weiß auch nicht, ich habe ihr nun morgens das Cortison gegeben und abends gibt es dann Antibiotika.
    Die Ärztin wollte ja nicht röntgen, weil sie meinte, sie würde da eh nix erkennen, weil das so klein ist. Problem ist eben, dass sie damit nicht so die Erfahrungen hat, aber sie ist die Einzige, die ich brauchen kann, die anderen hier kann man ja alle vergessen. Ich soll eine Woche Antibiotika geben und mich dann telefonisch melden, wie es aussieht. Abwarten. Die hatte gesagt, warum das Cortison, aber es war son Gewusel, irgendwie habe ich das vergessen, war aber ein Argument, sonst hätte ich das nicht gemacht. Sie war auch schon etwas verzweifelt.
    Heute Abend werde ich mal selbst nen Brei machen mit Haferflocken, Heucobs und Möhre und Paprika, um mehr Kalorien in sie rein zu bekommen, vielleicht mag sie das ja gern fressen. Ansonsten hatte ich heute morgen den Eindruck, dass die Atmung etwas ruhiger war. Zum fressen kam sie auch gleich an, aber sie mag mich nicht mehr leiden, ich habe sie ja zum Doc geschleppt, jetzt bin ich natürlich der Arsch :mrgreen: . Und mit der Medikamentengabe heute Abend wird das nicht besser, ich sollte Basilikum kaufen zur Besänftigung :D .
    Ich möchte versuchen jetzt positiv zu denken, sonst kann ich nicht mehr schlafen.
    Das geile war, dass der Doc auch noch rein kam (ist mein Pferdetierarzt, der macht nur im Notfall Kleintiere) und mich mit in seinen Garten geschleppt hat, dort hatte er noch ein richtig großes Meerihaus für den Sommer mit drei Etagen und Auslauf unten, das hat er mir geschenkt. Seine Tochter hat die Schweine abgegeben und jetzt steht das Haus da rum. Muss ich nächste Woche mit meinem Mann zusammen abholen :) .

  • Es klingt nicht wirklich so, als hätte sie Ahnung von Meerschweinchen, ehrlich gesagt...


    Cortison und Metacam/Meloxicam darf man nicht zusammen geben, das Cortison kann die Nebenwirkungen vom Metacam verstärken und zu Blutungen im Magen-Darm-Bereich führen, das gilt bei allen Tieren und auch bei Menschen.


    Das ist aus dem Beipackzettel: "Metacam sollte nicht zusammen mit anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika oder
    Glukokortikoiden verabreicht werden."


    Das ist ja nicht das Thema hier, aber wenn das die gleiche Tierärztin war, spricht das nicht für sie.


    Wenn Du Deinen Wohnort schreibst, hat vielleicht jemand eine Tierarztempfehlung für Dich, evtl. könntest Du ja in eine Tierklinik in der Nähe fahren, die werden doch sowas auf jeden Fall auf dem Röntgenbild sehen.


    Ich war vorher in einer durchschnittlich ausgestatteten Tierarztpraxis mit mittelmässigen Tierärzten und selbst dort konnten sie auf dem Röntgenbild Herzprobleme und Wasser in der Lunge erkennen.


    Letzen Endes musst Du wissen, was Du machst und was nötig ist, vielleicht geht es ja auch gut und ist bis nächste Woche wieder besser mit dem Antibiotikum.


    Vielleicht schaust Du nach einem Tierarzt, der Kardiologe ist oder auch ein Zahntierarzt, die haben meist ganz gute Röntgengeräte, sonst könnten sie gar nicht arbeiten...


    Bei der Medikation kann man nicht viel falsch machen, Fortekor und Dimazon ist glaube ich Standard. Mein Herzschweinchen hatte ein anderes Medikament, ich weiß aber nicht mehr, welches das war, es musste extra für uns bestellt werden in der Praxis.

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