Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen kann nicht mehr fressen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,
    wir haben seit einiger Zeit ein Problem mit einem unserer Meerschweinchen. Seit einer Weile frisst sie nicht mehr gut. Sie hatte vor ca zwei Jahren einen Abszess am Kiefer, welcher allerdings gut verheilt ist. Vor ein paar Monaten haben dann die Probleme mit dem fressen angefangen.
    Zuerst wurden ihre Zähne ziemlich lang, sie konnte nicht mehr gut fressen und nahm stark ab. Unsere Tierärztin schliff ihr die Zähne dann unter Narkose ab. Sie bekam Schmerzmittel und dass fressen klappte wieder besser, wenn auch nicht so wie es sollte. Es musste immer zugefüttert werden und sie wollte im Käfig nicht mit den anderen Meeries fressen.
    Jetzt müssen ihre Zähne immer abgeschliffen werden, da sie nach wie vor offenbar nicht fressen kann. Sie versucht es zwar, jedoch scheint es nicht zu klappen. Heute waren wir mit ihr beim Tierarzt, wo ihre Zähne nochmals kontrolliert wurden. Laut der Tierärtzin haben die Zähne eine angemessene Länge und auch der Kiefer lässt sich einwandfrei bewegen, doch sie will einfach nicht fressen.
    Sonst ist sie sehr lebendig, interagiert mit den anderen Meerschweinchen und verhält sich wie gewohnt. Wenn es Futter gibt, kommt sie freudig piepend angerannt und sucht sich ihr Futter raus, welches sie aber offenbar nicht kauen kann. Beim fressen scheint ihr auch sehr oft etwas zwischen den Zähnen hängen zu bleiben. Sie versucht dann immer es mit der Pfote zu entfernen.
    Das fressen scheint ihr schwerzufallen, auch wenn laut Tierärtzin auch keine Wunden im Mäulchen vorhanden sind. Wir wissen langsam nicht mehr weiter. Hatte jemand von euch auch schon mal so einen Fall, oder Ideen wie man sie vielleicht wieder ans Futter ranführen könnte? Wir möchten sie nicht einschläfern lassen, immerhin ist sie sonst komplett fit.
    Momentan wird sie alle 2-3 Stunden gepäppelt. Ihr Päppelfutter frisst sie allein (von einem Babylöffel um den Zähnen nicht zu schaden) und auch ab und an geriebene Gurken, geriebene Karotten oder zerdrückte Tomaten. Trinken tut sie auch verhältnismäßig viel. Mit aufgeweichten Haferflocken versuchen wir zusätzlich, ihr Gewicht wieder nach oben zu bringen. Festes Futter, wie z.B. ungeriebene Karotten/Gurken kann sie offenbar nicht kauen. Salat versucht sie zu fressen, kann ihn aber nicht abreißen. Da stellt sie sich immer mit den Vorderpfoten auf den Salat und versucht ihn zu zerupfen.
    Wir danken schonmal im vorraus für Tipps und eure Erfahrungen. Vielleicht könnt ihr uns ja helfen.

  • Eines meiner Schweinchen zeigte im Sommer sehr ähnliche Symptome ( nicht Fressen wollen, Futter mit der Pfote zerrupfen, mit der Pfote ständig über den Mund gerieben). Bei Ihr waren die Zähne ebenfalls unauffällig.
    Die Tierärztin hätte uns beinahe ohne Diagnose nach Hause geschickt, hat dann aber noch den Kiefer abgetastet und dann hat Linnea, meine Schweinchendame eine deutliche Schmerzreaktion gezeigt. Der Verdacht war dann eine Enzündung im Kiefer. Sie bekam eine Woche hochdosiert Metacam und die Probleme waren ziemlich sofort verschwunden und kamen nicht wieder. Ich muss sagen von der Dosierung war ich anfangs sehr überrascht aber sie hat es ohne Probleme vertragen.


    Ich wünsche deinem Schweinchen viel Glück und hoffe, dass ihr die Ursache findet.

  • Guten Morgen,


    wie viel Brei bekommt sie pro Mahlzeit/Tag?


    Bekommt sie Schmerzmittel?


    Nach dem schleifen fühlt sich das neue Gebiss komisch an, weshalb nicht wenige das Futtern danach einstellen. Deshalb muss gepäppelt werden.


    Versuch doch mal, am WE, wenn du eher und länger daheim bist, die Zeiten zu denen du Päppelst aus einander zu ziehen, sprich mehr Zeit geben, damit Wutz selbst hunger entwickelt und selbst in Gemüse beißt.


    Es kann gut sein, das deine Madame aus Bequemlichkeit nicht mehr selbst ständig ißt und essen mag. Wo sie doch bei Brei nicht viel kauen muss.


    Genauso gut kannst du Gemüseraspel in den Brei unterrühren und sie so austricksen.


    Achte dabei bitte auf das Gewicht und ob sie aufgast.


    Bei letzterem immer Lefax oder SabSimplex, flüssig im Haus haben.


    lg Sue

  • Ich persönlich glaube nicht, dass sie zu faul ist, selbst zu futtern. Sie will ja, kann aber offensichtlich nicht. Also irgendetwas passt nicht. Das Problem ist, dass wenn nach der Sanierung in Narkose nicht schnell genug wieder von selbst gefuttert wird, nutzen sich die Zähne nicht richtig ab und wachsen wieder. Das heißt, kleine Spitzen bilden sich sehr schnell nach. Dieses mit den Pfötchen reiben kenne ich auch. Mein Harry kaut dann auch leer, verdreht den Kopf und fängt an zu knirschen.


    Wäre es möglich, eine zweite Meinung einzuholen, dass man ganz sicher geht, dass die Zähne okay sind? Wo wohnst du?


    Und wenn die Zähne okay wären, könnte tatsächlich irgendwo eine Entzündung drin sitzen. Mein Sabi hat auch plötzlich schlechter gefressen, aber die Zähne gaben oberflächlich keinen Anlass zur Sorge. Wir haben alles getestet, Blutbild, Kot, alles mögliche. Bis meine TÄ gesehen hat, dass sich der Schneidezahn verändert. Das Zahnfleisch war aufgeworfen, später rot und der Zahn wuchs komisch. Wir vermuten, dass er vielleicht mal irgendwo dagegen gerannt ist und an den Zahn gedonnert ist. Wir behelfen uns jetzt so, dass wir ihn alle zwei Wochen ein Stück runter schleifen, um den Druck zu nehmen, damit der Zahn sich beruhigen und nachwachsen kann. So etwas sieht aber nur jemand, der auch auf Zähne spezialisiert ist. Natürlich könnte man auf gut Glück eine Zeitlang ein Schmerzmittel geben. Ich persönlich würde es lieber mit Arnica probieren.


    Wenn du magst, schreib mir eine PN.

  • Ich berichtete meiner Tierärztin von den Beiträgen der anderen, die die selben Probleme mit ihren Schweinchen hatten. Darauf hin hat sie uns vorgeschlagen, wir könnten es mit Antibiotika und Schmerzmittel versuchen.
    Das bekommt sie jetzt seit ca. 2 Tagen und sie ist auf jeden fall um einiges fitter geworden. Auch das fressen hat sich verbessert. Sie frisst wieder fleißig geraspeltes Gemüse, trockene Kräuter und sogar wieder etwas Trockenfutter. Auch ihren Päppelbrei frisst sie wieder viel besser und vor allem mehr. Zugenommen hat sie auch wieder etwas.
    Begutachtet wurde sie von zwei Tierärztinen. Beide konnten keine wirkliche Ursache feststellen.
    Auf jeden fall hat es sich jetzt wieder etwas gebessert, wir hoffen das sie bald wieder fleißig alles fressen kann was sie möchte.

  • Wurde denn ein Röntgenbild gemacht und konnte man darauf etwas erkennen?
    Das wäre vielleicht noch eine Idee, das dann aber auch bei einem Zahnspezialisten, falls es einen in der Nähe gibt.


    Wenn das nicht zum Erfolg führt, würde ich das Schmerzmittel beibehalten. Denkbar wäre, dass sie eine Kiefergelenksarthrose hat, was sich nicht immer darstellen lässt auf den Bildern, weil das Gelenk so klein ist.


    Evtl. wären noch Traumeel- bzw. Zeeltabletten eine Möglichkeit.
    Es hängt ein bißchen vom Alter ab, wenn sie schon sechs oder älter ist, würde ich mir um die Nebenwirkungen des Schmerzmittels keine Gedanken mehr machen, bei einem jüngeren Tier würde ich wohl doch versuchen, ob es evtl. mit etwas anderem geht.
    Von Rodicare gibt es auch ein Arthrosemittel, das wäre dann evtl. auch einen Versuch wert.

  • Dieser Beitrag ist jetzt ja schon einige Monate her, jedoch habe ich leider immer wieder verdrängt, einen Abschlussbericht zu schreiben da in der Zwischenzeit einiges passiert ist. Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht böse.


    Wir hatten bei unserer kleinen Maja alles versucht. Zum Schluss nahm sie immer mehr ab, ihre Augen wurden trüb und sie hat angefangen sich zu quälen. Zwei Mal wurden ihr unter Narkose die Zähne geschliffen, da sie bereits zu lang waren. Auch die Backenzähne. Das Zahnwachstum bekamen wir gut in den Griff, die Tierärztin meinte auch es lässe sich alles einwandfrei bewegen und sie hatte dabei scheinbar auch keine Schmerzen. Sie quickte nicht, noch zappelte sie irgendwie. Lediglich ihre Schneidezähne wuchsen nicht wie sie wachsen sollten. Vielleicht war dass das Problem.

    Ein Röntgenbild machen zu lassen war uns leider nicht mehr möglich. Bereits bei der letzten Narkose als die Zähne geschliffen wurden, sagte uns die Tierärztin das sie eventuell nicht mehr aufwachen würde. Ihrer Meinung nach hätte sie eine weitere Narkose für ein Röntgenbild nicht überlebt. Auch der Erfolg mit Schmerzmitteln und Antibiotika war leider nur von kurzer Dauer.

    Wir haben getan was wir konnten, doch letztendlich half alles nichts mehr und wir entschieden uns im März dazu sie zu erlösen. Sie sollte sich schließlich nicht quälen.

    Wir hatten noch 2 weitere Meerschweinchen, doch leider starben auch diese innerhalb des selben Monats, nur wenige Tage darauf. Alle 3 hatten jeweils eine unterschiedliche Krankheit, die sich leider erst bemerkbar machte als es bereits zu spät war.


    Ich danke euch allen herzlichst für eure lieben Antworten und Tipps, ihr habt uns wirklich sehr geholfen. Dank euch konnten wir unserer kleinen Maja ihre letzte Zeit noch so schmerzfrei und angenehm wie möglich gestalten.


    Ich wünsche euch und euren Schweinchen alles Gute und dass eure kleinen Quicker ein langes, schönes und gesundes Leben führen.


    Liebe Grüße,

    Kira

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