Meerschweinchen Vergesellschaftung

ERFAHRENE HALTER GESUCHT - VG mit einem Zwitter

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hi zusammen,


    ich hab seit Jahren Meerschweinchen, war Pflegestelle und hatte Patentiere und Urlauber, baute EBs und Einrichtung selbst, füttere Wiese und Gemüse sowie Heu.


    Aber in dem Punkt bin ich überfordert.


    Weibliches Meerschwein zirka 1 Jahr alt, stammt von einem Vermehrer, kam trächtig in die Pflegestelle, bekam mehrere Jungen, die sie zuerst nicht säugen wollte. Danach kam sie zu mir. Gesund und sozial in der Gruppe mit Kastrat. Dann kamen mit 3 oder 4 Jahren die Ovarialzysten, männliches Verhalten, das übliche Problem. Komplette Kastration. Das Verhalten war wie bei den anderen Weibern sofort besser, wieder weiblich. Doch nach zirka 6 Monaten ging es wieder los. Brommseln, aufreiten, verfolgen. Der Kastrat war schon älter, hatte zu schlichten versucht, wenn sie wieder die Mädels bedrängte. Genervte Gruppe, war aber im Rahmen. Dann entdeckte ich beim TÜV einen Mikropenis an ihrer Scheide. Der ware vorher sicher nicht dagewesen oder eben noch kleiner. TÄ bestätigte, dass sie ein Zwitter ist. Gruppe wurde durch altersbedingtes Sterben kleiner. Am Ende waren nur noch sie und ein anderes Weibchen übrig. Beide mögen sich sehr gerne, aber das männliche Verhalten wird schlimmer. Versuche eine Hormonspritze. Hilft genau 8 Wochen, dann ist es wieder wie voher. Jetzt ist sie 5,5 Jahre alt.


    VG mit zwei Weibchen, um das zweite Weibchen zu entlasten. Kampf, Blut fließt, große Wunden entstehen. Abbruch nach 5 Std.


    VG mit einem Kastrat. Er mag die zweite gleich, aber die Zwitter jagt er ständig, sieht sie als Konkurrenz. Abbruch nach 2 Wochen.


    VG mit zwei anderen Weibchen, das übliche Gezeter, aber Toleranz ist gegenüber dem Zwitter da. Dafür ist Gezicke da weil der Kastrat fehlt.


    VG mit einem Kastrat 2 Wochen später. Mit den Mädels ist alles gut. Mit dem Zwitter auch, so lange sie still ist. Sobald sie anfängt zu brommseln, ist der Kastrat da und jagt sie.


    Was soll ich machen? Kastrat wieder abgeben, wenn es nicht klappt, ist klar. Aber dauerndes Gezicke ist auch net gut. Den Zwitter abgeben ist keine Option, sie würde vermutlich in Einzelhaltung enden oder eingeschläfert werden...

  • Hi,


    Hormonspritzen musst du öfter geben, in einem gewissen Abstand, die bauen sich über x Wochen eben ab und dann ist keine Wirkung mehr da.
    Wenn es hilft, mach es.


    Der Kastrat schützt nur seine Mädels, wenn das eine meint sich wieder als Kerl aufspielen zu müssen. Das ist normal.


    Du kannst das Inventar umstellen, das große, weite, offene Flächen unterbrochen werden. Etwa durch eine Raufe, ein Haus. Damit sich eine, dahinter verstecken kann, und das gejage nicht endlos geht.


    Solange die Gruppe funktioniert und sie mit Hormonspritzen in ein weibliches Verhalten gedrängt wird, kann die Gruppe weiter bestehen bleiben. Trennen oder einen abgeben musst du nicht.


    Deine Sie ist mit dem führen einer Mädelsgruppe überfordert, da nicht ganz männlich.


    lg Sue

  • Ja aber ich kann ihr doch net alle 4 Wochen die Hormonspritzen geben, die für Hunde geeignet sind und da 6 Monate halten?! Ich halte selbst nix von Hormongaben, da die Nebenwirkungen nicht abgeschätzt werden können... Zudem hat es ihr männliches Verhalten nicht ausgeschaltet, es wurde nur weniger.


    So hab ich bereits eingerichtet :) Zu klein ist der EB auch nicht, es sind 4 qm mit 2. Ebene und ums Eck gestellt, sodass sie sich bewusst aus dem Weg gehen können.


    Da der jetzige Kastrat auch nicht aufgehört hat zu jagen, musste ich ihn auch zurück geben... Das Genderschwein durfte nicht mehr fressen und saß nur noch unter einer Brücke. Das geht so auch nicht...


    Ich hoffe, die raffen sich jetzt :/

  • Ich habe hier auch ein Schweinchen, das alle bestieg, selbst den Kastraten. Sie war nervös, unruhig, ständig wie unter Strom und brachte die ganze Gruppe durcheinander. Es war einfach nur furchtbar. Hormonspritzen hielten mal 2 Monate, mal nur zwei Wochen. Sie hat keine Ovarialzysten, bei ihr war es wahrscheinlich vom Gehirn gesteuert. Ruhe haben wir jetzt seit März. Sie bekam zusätzlich zur letzten Hormonspritze noch Ovaria hyp. Das setzt auch im Gehirn (Hypophyse) an. Das normale Ovaria brachte bei ihr nichts. Vielleicht wäre das auch für deine Schweinedame eine Möglichkeit.

  • Vielleicht würde es ja mit einem Frühkastraten klappen?


    Du könntest auch Hormeel testen, falls Du das Ovaria hypophysis von Plantavet nicht bekommst, ich vermute mal, dass kleiner Franz das gemeint hat.


    So viel ich weiß, kann man die Plantavet-Ampullen nicht in der Apotheke kaufen, sondern nur über den Tierarzt. Mein Pferd hat früher diverse Präparate von denen bekommen, die Sachen sind wirklich sehr gut.


    Evtl. könntest Du aber auch Plantavet anschreiben, ob Sie Dir einen Tierarzt in der Nähe nennen können, der Ihre Produkte benutzt.

  • Hallo Sila,


    das Ovaria Hyp. habe ich Anfang letzter Woche online bestellen können und schon gegeben. Bis jetzt merke ich keine Besserung. Zusätzlich bekommt sie noch Ovarium comp. und Hormeel. Ich glaub da ja nicht so dran, aber ich versuche alles...


    Den FK habe ich übers WE versucht und dann ist mir auch gleich wieder eingefallen, warum ich von FK nix halte: kein Gebrommsel, ängstlich, schüchtern, wegrennen statt stellen. Nachdem alle Mädels ihn 3 Stunden fertig gemacht haben, war da kein Ufer mehr zu sehen und er musste zurück...


    Habe damals als Pflegestelle leider nie andere (bzw. bessere) Erfahrungen gemacht. Meiner Meinung nach ist es ein Unding, ein Tier vor Eintritt der Geschlechtsreife zu kastrieren, da die Hormone aus den Keimdrüsen für die geistige und körperliche Entwicklung sehr wichtig sind. Bei Hunden ist es bewiesen, bei Schweinchen scheint es keineswegs anders zu sein :/ Dass sie danach gleich wieder in die Gruppe können, ist für mich kein Argument, wenn sie ein Leben lang "verhunzt" sind. Eine gute Sozialisierung klappt auch mit einem erwachsenen Kastrat oder Bock. Hatte ich damals auch so gemacht und das sind tolle selbstbewusste Haremswächter geworden.