• Hallo,


    unser eines Meerschweinchen Toffy (5 Jahre alt) hat seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme:
    1. Sie hat einen Knubbel am Hals, in etwa so groß wie ein Taubenei. Dazu verliert sie an der Stelle Haare und auch an den Vorderbeinen fehlt Fell (vielleicht reibt der Knubbel da drüber?).
    2. Sie verliert Gewicht bzw. nimmt trotz Päppeln nicht zu.
    3. An beiden Augen hat sie trübe Stellen.


    Wir waren vor ca. 2 Wochen mit ihr beim Tierarzt. Dort wurde der Knubbel abgetastet und uns gesagt, dass es kein Kieferabszess sei, da der Knubbel sehr gut abgekapselt sei. Er wurde dann punktiert und es kam eine dunkle Flüssigkeit raus, die wohl keinen Geruch hatte. Es wurde dann gesagt, dass es wohl ein Bluterguss sei. Wegen der Gewichtsabnahme sollten wir dann nochmal an einem anderen Tag wiederkommen, um die Zähne anzuschauen.
    Nach ein paar Tagen waren wir dann wieder dort und die Zähne wurden angeschaut (leider auch die hinteren mit so einem Maulspreizer) und die wären wohl alle in Ordnung. Sie wurde auch abgetastet, aber da war nichts auffällig. Wir sollten sie aber weiterhin päppeln. Als Grund für die verminderte Nahrungsaufnahme wurde Arthrose vermutet.


    Da sie danach aber trotz Päppeln weiterhin abgenommen hatte und auch so nicht mehr fressen wollte und nur noch herumlag, sind wir vor einer Woche (27.06.) in die Tierklinik gefahren.
    Da wurde sie wieder abgetastet und auch dort konnte man keine Aufgasungen ertasten. Die vorderen Zähne wurden dann wieder nachgeguckt & auch der Knubbel abgetastet. Wieder kam man zu dem Ergebnis, dass der Knubbel nicht zum Kiefer zieht. Der TA wollte sie dann aber noch röntgen und den Knubbel punktieren (da er wieder vollgelaufen war).
    Das Röntgenbild zeigte dann, dass Toffy hinten Gase im Darm hat.
    Bei der Punktierung kam dann wieder diese dunkle (schwarz-rot-braune) Flüssigkeit heraus. Der TA (und auch seine Kollegin) konnten nicht sagen, was das für eine Flüssigkeit sei. Es wäre kein frisches Blut, kein geronnenes Blut und auch kein Eiter. Wieder wurde gesagt, dass die Flüssigkeit keinen Geruch hätte. Dazu wäre der Knubbel gekammert, also zum Teil leer und zum Teil mit dieser Flüssigkeit gefüllt.
    Er hatte dann gesagt, dass man die hinteren Zähne nochmal unter Narkose nachgucken sollte und den Knubbel danach unter einer 2. Narkose operativ entfernen könnte, zurzeit wäre sie dafür aber zu untergewichtig.
    Für zu Hause haben wir dann Dimeticon mitbekommen und wir sollten dann jetzt diese Woche nochmal zur Klinik fahren, da dann die Kleintierspezialistin wieder aus dem Urlaub zurück sei.


    Mittwochabend wog sie dann nur noch 764g und ihre rechte Seite war jetzt auch erkennbar aufgegast. Wir haben ihr dann das Dimeticon verabreicht, allerdings zeigte sich bis Donnerstagnachmittag keine Besserung.
    Daraufhin haben wir dann Freitagmorgen Colosan geholt und ihr davon 0,2ml morgens und abends (insgesamt 3 mal) gegeben.
    Samstag war sie dann schon wieder aktiver und lag zwar noch viel rum, aber nicht mehr ausschließlich. Als es Gras gab und sie den Geruch davon in der Nase hatte, fing sie sogar wieder an zu pfeifen. Das selbstständige Fressen fing sie auch wieder an, allerdings nur in sehr kleinen Mengen und nur sehr selektiv. So frisst sie zum Beispiel nur Gurke in größeren Mengen, Gras, ein paar Haferflocken, Sellerieblätter, ein bisschen Tomate und ein bisschen Salat (den hatte sie vorher abgöttisch geliebt).


    Wir hatten sie jetzt immer alle 2 Stunden mit CC, was sie aber verabscheut, gepäppelt. Da sie aber wieder mit Fressen angefangen hat, haben wir heute mal 4 Stunden Pause gemacht und wieder gewogen. Zwischenzeitlich war sie mal bei so 790g, heute dann aber wieder bei 760g :( Aber auch wenn wir alle 2 Stunden päppeln ist eigentlich alles, was wir gepäppelt haben, beim nächsten Päppeln wieder weg und wir haben es auch noch nie über 800g geschafft...stattdessen dümpelte sie hauptsächlich zwischen 770g und 790g rum.
    Wir haben das CC auch schon mit Instantflocken und Möhrenbrei angemischt, es bleibt aber gewichtsmäßig nie wirklich was hängen.
    Am Freitag fahren wir wieder in die Tk, da dann die Spezialistin anwesend ist.


    Seit heute hat sie dazu auch noch an beiden Augen jeweils eine milchige Stelle.


    Hat jemand eine Vermutung, was das für eine Flüssigkeit in dem Knubbel sein könnte bzw. was der Knubbel an sich sein könnte? Nach dem Punktieren war er auch eine Zeit lang etwas weicher, jetzt ist er aber wieder hart.
    Gibt es noch irgendwelche Dickmacher? Möhre, Banane, Sonnenblumenkerne & Fenchel mag sie zurzeit nicht bzw. frisst sie vom Fenchel nur das Gestrüpp.
    Was sollten wir in der Tk alles ansprechen? Blutuntersuchung? Kotuntersuchung?
    Bzw. hat jemand hier noch eine Vermutung, warum sie nicht zunimmt?


    Vielen Dank im Voraus!


    LG

  • Hallo,


    in der Tk wurde Blut abgenommen, da die TÄ eine Schilddrüsenüberfunktion vermutet hat.
    Die Vermutung hat sich dann auch bestätigt und Toffy hat einen T4-Wert von 11,2. Normal wäre wohl bis 2,8. Aufgrund der Höhe des Wertes geht die TÄ von einem Schilddrüsentumor aus. Wir haben dann Thyronorm (Thiamazol) mitbekommen, wovon wir ihr täglich 0,2ml (1mg) geben sollten und nach 3-4 Wochen sollten wir wiederkommen.


    Leider hat sich Toffys Zustand aber weiter verschlechtert und seitdem sie das Medikament bekommt, ist sie sehr abgeschlagen und müde und beim Gewicht zeigte sich auch keine Besserung. Dazu fing sie auch an, ihre Hinterbeine nicht mehr richtig zu benutzen. Sie lief staksig und beim Päppeln lag sie immer wie ein Bettvorleger mit ausgestreckten Beinchen.
    Wir sind dann also nach 2 1/2 Wochen wieder in die Tk und haben gefragt, ob wir vielleicht die Dosis erhöhen könnten, da Toffy ja so einen hohen T4-Wert hat und sich bei dem Gewicht noch nichts getan hatte. Die TÄ meinte, dass man das machen könne (wir geben jetzt 2x0,25ml), allerdings sieht sie da wenig Chance auf Verbesserung und würde Toffy lieber einschläfern. Als Grund für das Problem mit den Beinchen sah sie den Allgemeinzustand, Toffy wäre also einfach zu schwach. Auf Nachfrage haben wir noch Metacam mitbekommen, wovon wir ihr tgl. 0,08ml geben sollen.
    Das mit dem Einschläfern sollten wir uns möglichst bald überlegen, da Toffy dort mehr tot als lebendig wirkte und kaum reagierte.
    Sie wurde noch abgehorcht, aber Herz und Lunge waren nicht auffällig.


    Gestern fing Toffy dann an, Schnupfen-Symptome zu zeigen. Aus der Nase lief Sekret und Toffy hörte sich verschnupft an.
    Wir haben sie dann inhalieren lassen und heute klingt es nicht mehr so schlimm bzw. hört man zurzeit nichts.


    Beim Päppeln liegt sie immer noch viel, sie nimmt die Spritzen aber an und vor allem die Wasserspritzen nimmt sie gerne. Sie frisst noch Apfel und Gurke, aber davon leider nicht viel. Manchmal auch noch Paprika und Fenchel, allerdings nicht immer, da kommt es auf ihre Laune an.
    Auf dem Päppeltisch bewegt sie sich auch, aber da benutzt sie ihre Beine wie ein Frosch und hüpft eher. Nur ihr linkes Vorderbein macht wohl Probleme, da sie sich darauf nicht abstützen mag und deswegen beim Päppeln immer etwas Schlagseite hat. Manchmal steht sie auch auf ihren Hinterbeinen, aber vorne liegt sie.
    Sie schläft auch noch viel beim Päppeln, es ist aber nicht mehr so schlimm wie früher, da ist sie immer beim Kauen weggedöst und man musste sie wieder wecken, damit sie weiterfrisst.


    Hat jemand Erfahrung mit SDÜ und einem so hohen Wert?
    Kann man da noch Hoffnung haben oder sollten wir sie wirklich einschläfern lassen?

  • Hi,


    erst mal tut mir das sehr leid für euch und Toffy. Dein Bericht kommt mir aber in vielen Stellen sehr bekannt vor. Unser Schweinchen Simon kam auch von heute auf morgen nicht mehr zum füttern auf uns zugerannt. Er hatte einen Knubbel an der Seite, war an dieser Stelle auch geschwollen und aufgegast und hörte auf seine Hinterbeine zu benutzen, ohne dass wir eine Verletzung oder sonst etwas feststellen konnten. Keine Herz oder Lungenprobleme, aber Fieber und massiver Gewichtsverlust. Beim Öffnen des Knubbels kam eine braunrote Flüssigkeit aber kaum Eiter oder Blut zutage (bei uns hatte sie aber einen Geruch/Gestank). Wir bekamen Schmerzmittel und Antibiotika mit und päppelten, waren Dauergast beim TA. Schließlich wurde er operiert, um dem Knubbel und der geschwollenen/aufgegasten Seite auf den Grund zu gehen u. den Knubbel möglichst zu entfernen. Dabei wurde festgestellt, dass das Gewebe unter dem Knubbel komplett nekrotisch war, die Braunrote Flüssigkeit war abgestorbenes Gewebe. Deswegen hat er auch seine Beine kaum noch benutzt. Das hatte sich schon im Körper ausgebreitet und wir haben ihn nicht wieder aufwachen lassen. Der Labortest ergab ein Virus, zudem aber in der Fachliteratur nichts steht. Und leider hätten wir schon ab dem Knubbel nichts mehr machen können, Antibiotika hilft nicht.
    Wir haben uns danach wochenlang Vorwürfe gemacht, dass wir ihn solangen "gequält", also mit Päppeln am Leben erhalten haben, wo er Schmerzen gehabt haben muss. Aber er hat den Päppelbrei aus der Spritze genuckelt und lange Lebenswillen gezeigt, sodass wir um ihn gekämpft haben. Ich hoffe er war vom Schmerzmittel soweit betäubt, dass er nicht so viel von der Nekrose mitbekommen hat. Es ist jetzt schon lange her, aber ich komme da nur schwer drüber weg. Ansteckend war das aber nicht, also unseren anderen Schweinen ging und geht es heute auch noch gut, wobei ich trotzdem danach alles geschrubbt und desinfiziert habe, sicher ist sicher.
    Lange Beschreibung, kurzer Sinn: Ich bin immer für kämpfen und ich wünsche euch, dass es mit der Schildrüse zusammenhängt und ihr das vielleicht doch noch wieder hinkriegt. Aber ihr könntet euren TA mal darum eine Probe der braunroten Flüssigkeit zu nehmen und ins Labor zu schicken. Falls es ein Virus ist/die Flüssigkeit sich als nekrotisch herausstellt, solltet ihr überlegen Toffy zu erlösen. Ich hoffe aber das es für euch gut ausgeht und drücke Daumen.


    Liebe Grüße


    Jasmin

  • Hallo,
    Das tut mir wiklich sehr leid für dein Schweinchen. Dein Bericht kommt auch mir an vielen Stellen bekannt vor von meinem, im Dezember verstorbenen, Kastraten. Er hatte auch einen Knubbel (Tumor) am Hals der einen Schilddrüsenüberfunktion verursacht hat und im Verlauf der Krankheit hat auch er immer weiter abgenommen und trübe/ tränende Augen bekommen. Uns wurde erklärt, dass sein Körper grob gesagt so auf 180 ist, dass er gegen den "Verbrauch" seines Körpers nicht an futtern kann. Er hat, so wie dein Schweinchen, auch nurnoch sehr selektiv und sehr wenig gefressen. Mann musste ihn immerwieder ermutigen, ihm das Futter direkt hinhalten, bis er dann vorsichtig dran genuckelt hat. Natürlich haben wir auch gepeppelt und Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Saaten etc angeboten, aber er hat einfach nicht mehr zugenommen, so dass ein OP nicht in Frage kommen konnte. Am Ende war er wirklich nurnoch Haut und Knochen, obwohl er immer schon sehr dünn gewesen ist (Gewicht bei 580g). Im Nachhinein wünschte ich wir hätten ihn früher gehen lassen.
    Das Krankheitsbild klingt sehr ähnlich, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass dein Schweinchen das gleiche hat, da bei meinem Schweinchen zum Beispiel der Knubbel/ Tumor auch nicht punktiert wurde. Ich drück die Daumen, dass dein Schweinchen vielleicht doch noch was zunimmt.


    Liebe Grüße