Ich habe vor einer Woche meine Meerschweinchendame Mimi nach 6,5 Jahren völlig unerwartet verloren und das nur einen Monat, nachdem meine Rosi an akuter Leukose gestorben ist.
Als ich letzten Montag um 7 nach Hause gekommen bin und von meinen drei anderen Meerschweinchen begrüßt wurde, kam Mimi plötzlich nicht mehr aus ihrer Ecke in der sie immer geruht hat. Ich holte sie aus dem Käfig und bemerkte, dass sie einen extrem harten Bauch hatte, bei Berührung jammerte und stark krampfte. Ich fuhr mit ihr sofort in die Tierklinik. Die Ärztin machte eine Röntgenaufnahme und gab ihr ein entgasendes Mittel, Schmerzmittel und spritzte ihr eine Glucoselösung unter die Haut, zum Aufbau, da sie auch schon Untertemperatur hatte.
Wieder daheim angekommen lag sie nur noch ausgestreckt da, ich wärmte sie und massierte ihr den Bauch. Sie nahm weder Essen, noch Trinken, noch die Medikamente. In der Nacht um 11 setzte sie etwas Kot ab, der Bauch wurde wieder weicher und ich hatte schon Hoffnung, das es besser wird und dann fing sie eine Stunde später an extrem stark zu krampfen und bekam keine Luft mehr, nach 4 maligen Versuch Luft zu holen ist sie unter Qualen gestorben.
Es war alles einfach so furchtbar und mir wollen diese schrecklichen Bilder aus dieser Nacht einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Ich denke ständig darüber nach und auch wenn man irgendwie genau weiß, dass man alles versucht hat und nichts falsch gemacht hat, macht man sich schreckliche Vorwürfe.
Ich bin die Sache wieder und wieder durchgegangen, habe hin und her überlegt was das ausgeöst haben könnte oder was sie vielleicht Falsches gegessen haben könnte, aber ich füttere sie alle an sich nur mit Heu und Wasser. Die bekommen ab und an ein klein wenig Trockenfutter (1x im Monat als Leckerli), was zu dieser Zeit aber schon mehr als 4 Tage her war. Frischfutter (wahlweise Gurke, Möhre, Paprika, Fenchel, Gartenkräuter wie Dill, Thymian und Oregano) bekommen sie immer drei Mal am Tag (morgens - nach der Arbeit -abends). Mein guter Freund, der zu der Zeit als Gast bei mir war, meinte, er hätte allen um drei noch ein kleines Scheibchen Möhre gegeben,mehr nicht und da war alles noch normal, sie hatte auch keinen Blähbauch und ich kann mir nicht vorstellen das es daran lag.
Mimi war schon sehr alt, aber noch gut in Schuss für ihr Alter, jedoch merkte man ihr an, dass sie nicht mehr die Jüngste war. Sie hatte in den letzten Jahren auch nach und nach an Gewicht verloren, wog am Ende nur noch irgendwas um die 780g, hielt dieses Gewicht auch ohne Probleme. Sie fraß normal hatte keine Zahnprobleme oder Sonstiges, bewegte sich aber selbstverständlich nicht mehr so viel wie früher. Sie war halt wie eine liebe, alte Omi.
Ich hatte auch die Vermutung, dass es vielleicht einfach das Alter und der Verlust ihrer Freundin war (und Mimi hatte über die Jahre schon 3 andere Freunde verloren, weil sie ursprünglich das Jüngste war), das am Ende die Verdauung und den Kreislauf zum erliegen gebracht hat.
Ich wollte gerne wissen ob jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen machen musste und mir da vielleicht etwas helfen kann und ob ihr vielleicht auch ein paar Tipps für mich habt, wie ich meinen anderen Meerlis helfen kann, denn die scheinen mit der Situation nicht umgehen zu können.
Die drei noch übrigen sitzen seither viel rum und ich habe sie schon immer rausgelassen, damit sie etwas toben können, was auch geholfen hat, aber irgendwie ist der Wurm drin. Meine Elli jagt die Brownie oft durch den Käfig, was sie sonst nie gemacht hat und auch sonst gibt es keinen Gruppenzusammenhalt mehr oder irgendeine Hirarchie und auch sonst sind sie sehr ruhig geworden. Nach Rosis Tod hat man ihnen auch angemerkt, dass die Situation nciht einfach war, aber gerade ist es sehr schwierig. Ich glaube manchmal Mimi war so der Kit, der die Gruppe zusammen gehalten hat, auch wenn sie nicht die Anführerin war und eigentlich nur nebenher lebte und mehr mit Menschen interagierte als mit den Schweinchen. Aber alle hatten sie lieb, wie eine Omi und zudem sind sie alle bei ihr aufgewachsen.