Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen frisst nicht mehr

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Sila,


    vielen Dank für deine tolle Unterstützung. Ich habe die Päppelbreis sofort bestellt, die du mir empfohlen hast. Ich werde unsere beiden Tierärzte heute auch noch darauf ansprechen, ob Oskar eine Kieferarthrose haben könnte und ob eine Behandlung mit Cortison erfolgversprechend ist. Wurde dein Schweinchen, das mit Cortison behandelt wurde, dadurch wieder komplett gesund? Oder muss das Cortison dann regelmäßig verabreicht werden?


    Leider isst Oskar weiterhin gar nichts mehr, so dass wir ihn permanent päppeln müssen. Interesse am Futter hat er weiterhin, dreht aber nach kurzer Zeit traurig und frustriert ab, weil er nichts essen kann :cry:


    Wir wollen jetzt zumindest noch bis Freitag bzw. das Wochenende abwarten, ob das Antibiotikum wirkt. Danach probieren wir eventuell noch Cortison, falls die Tierärzte das für sinnvoll halten.


    Viel länger möchten wir ihn mit der ewigen Päppelei glaube ich nicht quälen - er mag es ja gar nicht, ist aber trotzdem ganz brav... Wenn es nur einen kleinen Anflug von Hoffnung gibt, sieht das natürlich anders aus. Auch, wenn er hoffentlich den empfohlenen Brei gerne isst. Bitte drückt weiterhin die Daumen. Wir sind verzweifelt...

  • Natürlich möchte ich keine Angst machen, sondern nur meine Erfahrungen schildern. Unser Kastrat Berlino hatte diese Symptome im Sommer 2015 auch und lebte 6-8 Wochen nur vom Päppelfutter (Herbi Care). Er war auch immer am Frischfutter und versuchte zu fressen, um dann enttäuscht von sich selbst weg zu laufen. Das Päppelfutter nahm er gierig und in sehr großen Mengen. Bei ihm wurden die Kieferknochen weich und deshalb konnte er nichts kauen. Eine Heilungschance gab es nicht und trotzdem bereiteten wir ihm noch 2 schöne Monate mit seinen damals 4 Mädels, die sich auch super um ihn kümmerten. Er hatte keine Schmerzen und war vom Wesen in der Gruppe völlig normal. Trotz rund um die Uhr Päppelfutter ging sein Gewicht dann bis unter 700g zurück und wir mußten handeln. Normal war zwischen 1.000g und 1.100g gewesen. Ein Jahr vorher hatte er 4 geschwollene Lymphknoten, die durch sofortige Behandlung wieder weggingen. Möglicherweise steckte die Krankheit aber schon in ihm drin. Er wurde 5,5 Jahre alt.
    Hoffentlich geht es mit Oskar besser aus.


    Andreas

  • Es könnte ein entzündeter Zahn sein. Bis die Entzündung im Röntgenbild sichtbar ist, vergeht Zeit. Eines unserer Schweinchen hatte so etwas. Die Röntgenaufnahmen zeigten zunächst gar keine Entzündung, es wurde dann nur ein Backenzahn geschliffen. Ich bin teilweise mehrfach wöchentlich auch zu verschiedenen TA gerannt, weil unser Böckchen auch nach der Zahnbehandlung einfach kein Heu fressen wollte. Gras hat er aber gefressen.
    Ich habe alle möglichen Erklärungen von "Ist ja auch ein altes Tier, das wird Athrose im Kiefergelenk sein" bis "Gras schmeckt ihm vielleicht einfach besser als Heu" bekommen.
    Erst nach mehreren Wochen war eine Schwellung am Unterkiefer sichtbar.


    Ich würde, wenn möglich, zu einem auf Zähne spezialisierten Tierarzt gehen und ihn genau den Backenzahn anschauen lassen, den Oskar vorher geschont hat. Wenn der Kieferbereich darunter schmerzhaft ist, spricht das wahrscheinlich dafür, dass da eine Entzündung ist.


    Ich drücke Euch beiden ganz fest die Daumen.

  • Hallo Carola und Löwenzahn,


    vielen Dank für eure Erfahrungsberichte. Wir tun uns mit Oskar so schwer, weil er ansonsten (bis auf das Fressen) gesund wirkt. Einschränkend muss ich sagen, dass er sich in den letzten Tagen jedoch zurückgezogen hat und vor seiner Dame auch nicht mehr brommelt. Das Gewicht können wir einigermaßen konstant bei 1150 g halten. Sein Normalgewicht lag bei ca. 1200 g, so dass der Gewichtsverlust sich noch im Rahmen hält.


    Noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Es wäre toll, wenn die neuen Futterbreis für ihn angenehmer wären, so dass das Päppeln entspannter ist. Zudem hoffe ich stark, dass unser Rasen bald etwas mehr gewachsen ist, so dass ich ihm Gras anbieten kann. Gras lieben die beiden...


    Löwenzahn: Wie habt ihr das mit den weichen Kieferknochen eigentlich herausgefunden? Sieht man dies beim Röntgen?


    Carola: Habt ihr die Entzündung in den Griff bekommen und geht es dem Schweinchen gut? Wenn ja, wie lange und wie habt ihr therapiert? Mit Antibiotika? Besten Dank im Voraus für deine Hilfe!

  • Die Ärztin hat bei einer Kontrolle festgestellt das es weich wurde. Er wurde zwar auch geröntgt und beim beißen während der Untersuchung stellte sie das dann fest. Es war in dem Fall wirklich der Knochen und nicht die fehlende Kaumuskulatur. Nur Schmerzen hatte er nie, war völlig entspannt und aktiv, nur gefrustet wenn er wieder nicht selbst kauen konnte. Das Päppelfutter wurde gierig eingefordert.


    Andreas

  • Hallo,
    bei uns ist leider nicht gut ausgegangen. Als der Abszess am Kiefer sichtbar war, ist dieser operativ geöffnet worden. Leider hat unser Schweinchen die Narkose wohl nicht gut vertragen und ist nach der OP noch beim Tierarzt verstorben.
    Der Tierarzt hatte auch keine Möglichkeit, Inhalationsnarkosen zu machen, er operiert wohl überwiegend Hunde und Katzen. Ein Antibiotikum hatte unser Böckchen im Vorfeld nicht bekommen, sondern nur Schmerzmittel, weil der Abszess ja vorher nicht entdeckt wurde. Mehrere Ärzte waren der Meinung, dass es keine eitrige Entzündung sei, weil das Röntgenbild ja ok war. Ich weiß aber mittlerweile aus eigener Erfahrung bei mir selbst, dass man sehr wohl entzündete Zahnwurzeln haben kann und man auf dem Röntgenbild zu dem Zeitpunkt noch nichts sieht.


    So schlimm wie bei uns muss es aber nicht ausgehen. Das Meerschweinchen eines früheren Kollegen hatte auch einen Kieferabszess. Das hat die OP gut überstanden. Die Wunde musste aber noch längere Zeit immer wieder gespült werden.


    Ich hoffe ganz fest, dass es bei Eucht gut ausgeht.

  • Bei meinem Meerschweinchen wurde das Cortison nur kurzzeitig gegeben, nur das Schmerzmittel (Metacam) habe ich langfristig beibehalten, es war dann alles in Ordnung.
    Er ist leider ein knappes Jahr später an einem Tumor gestorben, er war da etwas älter als sechs Jahre.


    Oskars Gewicht finde ich sehr gut, von daher finde ich eure Situation nicht ganz aussichtslos. Und gut, dass er grundsätzlich fressen möchte.


    Evtl. könnt ihr nach dem Antibiotikum noch etwas für die Darmflora geben. Pro Pre Bac z.B., Bene Bac enthält Zucker, das ist das gängigste Mittel, aber daher nicht so gut geeignet.
    Manche geben auch Omniflora, das ist für Menschen in Kapseln, man kann die Kapseln aber einfach öffnen und das Pulver geben.


    Ich drücke weiterhin die Daumen....

  • Hallo zusammen,


    besten Dank für eure letzten Antworten und aufmunternden Worte! Oskar kämpft tapfer weiter und wiegt ca. 1130 g. Wir versuchen wieder etwas mehr Gewicht hinzubekommen. Schön war, dass er seit ca. 1,5 Tagen wieder Petersilie und Basilikum beim Päppeln selbst frisst. Heu bereitet ihm leider weiterhin Probleme (zu hart?), die Petersilienstängel hingegen nicht.


    Ansonsten ruht er sich viel aus und brommelt nicht. Allerdings putzt er sich auch nach dem Päppeln, was nach Aussage des Tierarztes ein gutes Zeichen ist. Ansonsten macht er (bis auf das Kauen) einen einigermaßen fitten Eindruck.


    Von den Spezialisten aus Hannover bekommen wir hoffentlich bald eine Rückmeldung. Die wollten sich ja die Röntgenbilder unserer Tierärztin nochmals anschauen. Morgen fahren wir nach vier Tagen Antibiotika nochmals zur Tierärztin. Bei unserem anderen Tierarzt waren wir heute auch. Er ist auch der Meinung, dass Oskar eigentlich einen recht guten Eindruck macht. Er bekommt jetzt auch homoöpathische Steinchen, die sich im Wasser auflösen (ich weiß leider nicht genau, was es ist).


    Hoffentlich sieht es in den nächsten Tagen besser aus....

  • Hier werden weiterhin alle Daumen gedrückt! Ich finde es immer wieder unglaublich, wie tapfer diese kleinen Kerle kämpfen.
    Ich hoffe, dass ihr bald wisst, was da los ist und man ihm gezielt helfen kann.
    Haltet durch!

  • Hallo,
    Ich hatte hier still mitgelesen.


    Wenn Oskar kein Heu mag, koch mal das Heu ab. Meine lieben das abgöttisch.
    >>Einfach eine Handvoll Heu in eine Schüssel geben, 1 Liter kochendes Wasser drüber (Halme schon unter Wasser drücken) und solange ziehen lassen bis das Wasser Handwarm ist.
    Dann Das Heu gut (!) ausdrücken und ihm kredenzen. Das Tee-Wasser kannst du z.B auch super unter den Päppelbrei mischen oder in einer Schale zum trinken anbieten, meine Omi mochte das auch immer ganz gern trinken.
    Es macht ziemlich viel Sauerei, aber vllt mag es Oskar ja und regt ihn zum kauen an.
    Das Heu ist dann schön weich und es durftet aromatisch.


    Alles gute weiterhin für Oskar!

  • Hallo zusammen,


    vielen lieben Dank für eure tollen Tipps und euren moralischen Beistand. Hier der neueste Stand zu Oskar:


    - Gewicht 1130 g
    - hat heute Gras gegessen und war danach richtig gut drauf (aber nur einmal, später nicht mehr) sowie etwas Petersilie etc.
    - ansonsten wird er gepäppelt
    - leider mag er auch die neuen Breis nicht, die wir bestellt haben (von JR Farm etc.) bzw. er hat zu starke Schmerzen


    Die Spezialisten aus Hannover (TiHo) konnten ebenfalls keine Besonderheiten auf den Röntgenbildern feststellen. Nach Rücksprache mit unserer behandelnden Tierärztin haben wir nun folgendes beschlossen:


    - Behandlung mit Antibiotikum wird bis kommenden Dienstag fortgeführt
    - Novalgin sollen wir nun 3-mal täglich statt 2-mal täglich geben (plus einmal Metacam)
    - falls keine Besserung eintritt, werden wir bei der Tierärztlichen Hochschule in Hannover vorstellig und lassen eine Computertomographie machen


    Bei der Tomographie habe ich meine Ärztin gefragt, ob sie diesen Schritt gehen würde, wenn Oskar ihr Tier wäre. Sie hat dies bejaht, weil Oskar ansonsten noch einen fitten Eindruck macht. Ich hatte leise Zweifel, weil wir in Oldenburg wohnen und es ja doch eine ganz schöne Strecke bis Hannover ist und somit Stress für Oskar bedeutet.


    Andererseits möchten wir Oskar jede Chance einräumen. Wenn die Spezialisten noch gute Chancen für Oskar sehen, wollen wir den Weg beschreiten. Wenn Sie uns davon abraten, werden wir uns wohl in der Narkose von ihm verabschieden müssen, um weiteres Leid und Schmerzen zu ersparen. Was ich auf keinen Fall möchte ist, dass er sich länger quält, wenn es keine realistische Chance mehr gibt. Natürlich blutet mein Herz bei dem Gedanken daran, aber ich glaube, wir müssen uns zumindest gedanklich darauf vorbereiten, dass dies passieren kann :cry::cry::cry:


    Bitte drückt weiterhin alle Daumen und Pfoten, die ihr entbehren könnt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt...

  • So doof ,das uns die kKeinen nicht sagen können was ihnen fehlt.
    Ich habe in den Päppelbrei Sachen, die meine Meeris gerne gefressen haben, mit rein gerieben. Apfel ,Möhre,Banane.Fenchel.Gurke......
    Auch getrocknete Kräuter,kamen mit in den Brei. Diese habe ich vorher in einer alten elektr. Kaffeemühle gemahlen.
    In manchen Geschäften, kan man Katzengras kaufen, dieses wird auch gerne gefressen , wenn man kein Grünzeug von draußen anbieten kann.Es gibt Katzengras als Zyperngras oder Korn.
    Hier werden weiter alle 36 Pfötchen gedrückt.

  • Hallo,


    das tut mir tierisch leid mit eurem Oskar. :(
    Gebt ihr den Päppelbrei denn immer mit einer Spritze ins Mäulchen oder halter ihr ihm das so hin?


    Als unsere Else Probleme mit den Zähnen hatte und deswegen nicht fressen konnte ging das Päppeln mit der Spritze gar nicht. Sie hat sich total gewehrt. Aber als wir ihr den Brei im Gehege auf einem Löffel hingehalten haben, hat sie gierig gefressen.
    Nach ein paar Tagen war aber nur CriticalCare nicht mehr gefragt.
    Also haben wir auf Anraten hier aus dem Forum CriticalCare Pulver in Baby-Karottenbrei gegeben und ein paar Haferflocken -zart- dazu gegeben. Ich weiß, Getreide ist nicht wirklich gut, aber in dem Moment waren wir froh, dass sie überhaupt etwas zu sich genommen hat.


    Vielleicht ist diese Mischung ja noch eine Möglichkeit.


    Und wie gesagt, einfach einen Haufen auf einen Löffel und ins Gehege halten hat bei uns auch super geklappt.


    Liebe Grüße
    Patricia

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