Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen frisst nicht mehr

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    leider frisst unser Oskar (4 Jahre alt) seit Montag nichts mehr. Uns ist am Samstag, 3.3.18 aufgefallen, dass Oskar weniger und langsamer frisst. Daher sind wir am Sonntag zu unserem Tierarzt gefahren. Er hat Oskar am Sonntag untersucht und geröngt. Er hat keine Auffälligkeiten festgestellt, d.h. die Zähne, Darm etc. scheinen in Ordnung zu sein. Er hat gesagt, dass es unter Umständen eine Stoffwechselerkrankung sein könnte.


    Weiterhin hat er Oskar mehrere Spritzen verabreicht, z.B. Vitaminspritzen, Spritze gegen Kehlkopfentzündung sowie eine schmerzstillende Spritze mit einem Depot für 5 Tage. Seit Montag, 5.3.18 päppeln wir Oskar ca. alle 3 Stunden mit Herbicare sowie einmal täglich mit Benebac. Zusätzlich bekommt er Sab Simplex gegen Aufgasungen. Anfangs hat er sich stark gegen das Päppeln gewehrt, mittlerweile geht es, obwohl er es nicht gerne nimmt.


    Leider frisst er seit dem Tierarztbesuch gar nicht mehr bzw. höchstens ein sehr kleines Salatblatt, das wir ihm reichen. Der Arzt hat ihm vorsichtshalber die hinteren Zähne etwas geschliffen. Wir päppeln ihn daher ca. alle 3 Stunden, so dass er seine Normalgewicht von ca. 1180g bislang hält.


    Ansonsten ist er sehr still und hat sich von seiner Meerschweinchendame zurückgezogen. Er brommelt kaum noch.


    Fällt euch eventuell etwas ein, was wir noch machen könnten bzw. was Oskar zu schaffen macht? Der Tierarzt hat uns gesagt, dass wir am Freitag, 9.3. wieder vorstellig werden sollen.


    Ich danke euch im Voraus für eure Hilfe!

  • Welche Stoffwechselerkrankung vermutet der Arzt denn? Wurde Blut abgenommen? Gab es weitere Symptome vor der Futterverweigerung?


    Ein 5 Tage wirksames Schmerzmittel ist mir nicht bekannt und kommt mir seltsam vor. Weißt du was gegeben wurde (ggf. auf Rechnung vermerkt)?
    5 Tage zwischen den Untersuchungen sind deutlich zu lang. Ich würde spätestens morgen erneut einen Tierarzt aufsuchen, eher heute.


    Mit was päppelt ihr? Herbicare wird oft leichter akzeptiert als Rodicare.

  • Ich würde Dir raten, noch einen anderen Tierarzt aufzusuchen, am besten aus einer Tierarztliste im Internet, bei der meerschweinchenerfahrene Tierärzte aufgeführt sind.


    Woher kommst Du denn, vielleicht hat ja jemand hier einen Tip für Dich?


    Ich hatte so einen Fall mal bei einem meiner Meerschweinchen, allerdings mit starker Gewichtsabnahme in einer Woche und Bildung einer Zahnbrücke bei einem vorher kerngesunden dreijährigen Meerschweinchen.
    Ich habe fast eine Woche gepäppelt und es wurde nicht besser.


    Dann bin ich zu einem anderen Tierarzt gefahren, dort wurde nochmal ein Röntgenbild gemacht und ein Tumor im Bauchraum erkannt. Es war ein Bauchspeicheldrüsentumor, der schon am Darm festgewachsen war, so dass man das Tier nicht retten konnte und es während der OP eingeschläfert wurde....


    Der erste Tierarzt hat den Tumor trotz Röntgenbild nicht erkannt, die zweite Praxis hat ein digitales Röntgengerät, was gerade bei Kleintieren von Vorteil ist, weil die Aufnahmen besser sind und mehr Details erkannt werden können.


    Alles Gute für Dein Meerschweinchen!

  • Hallo Sila und Pardona,


    vielen lieben Dank für eure Hilfe! Entschuldigt bitte, dass ich mich so spät melde, aber durch das nächtliche Päppeln fehlt mir ein wenig Schlaf...


    Oskar geht es seit gestern Abend ein wenig besser. Er isst zumindest beim Päppeln immer etwas Salat sowie frischen Basilikum und Petersilie. Sein Gewicht können wir seit Montag konstant bei 1180 g halten. Er zeigt auch Interesse an Heu, traut sich da aber immer noch nicht ganz dran. Beim Kauen benötigt er insgesamt sehr viel Zeit, aber immerhin, ein Anfang ist gemacht :D


    Wir päppeln übrigens mit HerbiCare. Critical Care mochte Oskar noch weniger. Wir geben in den Brei etwas Schmelzflocken sowie Babybrei (Gemüse) und jeweils einen Tropfen SabSimplex.


    Unser Tierarzt ist wirklich sehr bemüht. Es ist ihm anzumerken, dass es ihm tatsächlich um die Tiere und nicht um das Geld geht. Er hat Oskar für heute und die Nacht bei sich behalten, um ihn zu päppeln und genauer zu beobachten. Insgesamt ist er auch zuversichtlich. Morgen kann ich ihn wieder abholen und halte euch auf dem Laufenden.


    Falls der Zustand nicht besser sein sollte, werde ich morgen früh noch eine andere Tierärztin aufsuchen. Ich komme übrigens aus Oldenburg.


    Viele Grüße und herzlichen Dank nochmals für eure bisherige Hilfe!!

  • Sila
    Sorry aber in Sachen Röntgenbild muss ich Dir wiedersprechen . Analoge Röntgenbilder sind genauer als digitale !




    Ansonsten würde ich mir auch eine 2 Meinung einholen.Es gibt leider auch nicht viele TA mit Meerierfahrung.
    Es gibt viele TA da würde ich ohne Probleme mit Hund und Katze hingehen aber es gibt nur 2 Praxen ,da gehe ich mit meinen Meeris und Kaninchen hin.


    Was macht denn Dein Schweinchen? Frisst er wieder?

  • Hallo,


    heute morgen habe ich mit dem Tierarzt telefoniert. Oskar hat leider Gewicht verloren und immer noch keinen Appetit. Der Tierarzt möchte ihn gern noch bis morgen um 10 Uhr bei sich haben, um ihn Antibiotika zu verabreichen und ihn zu päppeln.


    Ich bin völlig ratlos, ob ich ihn nicht besser gleich abholen sollte. Er hat bei uns bis gestern immerhin noch Salat und Kräuter (Basilikum, Petersilie) gegessen, wenn auch sehr langsam.


    :(:(:(

  • Hallo,


    habe den Tierarzt nochmal angerufen, weil ich mich eh auf nichts konzentrieren kann. Der Tierarzt möchte nun auch noch eine Kollegin nach ihrer Meinung fragen. Danach (vermutlich heute nachmittag) hole ich Oskar ab. Der Tierarzt vermutet weiterhin, dass Oskar eine Magenverstimmung hat.

  • Hmm.. seit Montag frisst Oskar nicht mehr.
    Ich finde dies für eine reine Magenverstimmung zu lange. Die Tiere haben einen recht flotten Stoffwechsel. Hat er etwas "Unverträgliches" gefressen, müsst dies längst schon den Weg alles Irdischen gegangen sein.
    Ich würde mir eine 2. Meinung von einem anderen Tierarzt einholen.
    Ich würde auch sein Blut untersuchen lassen, um herauszufinden, ob an der Stoffwechselgeschichte etwas dran ist.
    Ebenso würde ich Kot sammeln und diesen auch untersuchen lassen.
    Und ja, ich würde ihn auch mit nach Hause nehmen, wenn ich dort weiter päppeln kann.
    Er bekommt im Moment Medikamente "auf Verdacht" richtig? Das ist so eine Sache. So etwas haben wir gerade mit unserer Pilzgeschichte hinter uns und in der Zeit, wo das Tier falsch behandelt worden ist, konnte sich der Pilz wunderbar ausbreiten und wachsen.

  • Hallo,


    ich fahre heute um 16 Uhr zu einer Spezialistin für Kleintiere nach Oldenburg. Der bisherige Arzt gibt das Antibiotikum tatsächlich auf Verdacht.


    Ich gebe Bescheid, was dabei herauskommt. Hoffen wir das beste! Besten Dank schon einmal für eure tolle Hilfe!

  • NickiP, schlechter sind die digitalen Röntgenbilder auf keinen Fall, es ist wohl vergleichbar:


    https://vetline.de/alternative…_roentgen_/150/3105/66551


    Ich finde die Bilder bei meinem neuen Tierarzt vermutlich so viel besser, weil das Gerät neuer ist und somit die Bilder sehr viel schärfer. Da gibt es ja auch in der Humanmedizin sehr große Unterschiede in kleinen Praxen und dann z.B. im Krankenhaus oder bei Spezialärzten. Das habe ich selbst schon häufig erlebt.


    Gerade bei Kleintieren ist es wohl ein Vorteil, dass die Bilder beim digitalen Röntgen sehr vergrössert angezeigt werden können, bzw. Ausschnitte davon, ich habe ja Zahnkaninchen, da ist der Unterschied immens.
    Bei meiner alten Praxis haben die Tierärzte selbst gesagt, dass sie bei Kopfaufnahmen von Kleintieren vieles nicht erkennen können.
    Allerdings haben die Tierärzte auch eine spezielle Weiterbildung für das digitale Röntgen besucht und können es entsprechend anwenden, man kann die Bilder wohl auch sehr gut bearbeiten, wenn man sich damit auskennt.


    Flieger99, ich finde es verständlich, dass Oskar schlechter frisst, wenn er allein und in einer fremden Umgebung ist. Von daher kann ich zwar verstehen, warum der Tierarzt ihn beobachten wollte, finde es aber auch nicht so optimal.
    Ich nehme normalerweise sogar ein Partnertier zu Tierarztbesuchen mit und würde auch ein krankes Tier nicht trennen, wenn es nicht gemobbt wird o.ä.
    Selbst wenn er sich zurückzieht, weiß er doch immer, dass seine Partnerin in der Nähe ist.


    Ich drücke die Daumen, dass euch der Tierarztbesuch heute weiterhilft und finde es eine gute Entscheidung!

  • Sila
    Genau das ist bei digitalen Rö-Bildern der Nachteil .Vegrößern,bearbeiten,Speicherfolie richtig auslesen/Übertragung von Speicherfolien auf PC......
    Aber auch egal ,denn Rö Bilder sind nicht das Thema.


    Hoffe die zweite TA findet den Grund warum das Schweinchen nicht frisst.
    Bin mal gespannt was Du heute abend berichten kannst.
    Hier werden alle Pfötchen und Daumen gedrückt,dass etwas bei der Untersuchung raus kommt.Damit gezielt behandelt werden kann.

  • Bei uns kommt auch immer ein Partnertier mit zum Tierarzt. Bei Sallys Zahnop war Eddy als Stütze mit dabei. Er hat auf sie gewartet, bis sie aus der Narkose aufgewacht ist und so habe ich dann abends alle beide wieder mitgenommen.
    Ich drücke auch ganz fest die Daumen, dass man endlich eine Ursache findet und dass das "Rumprobieren" aufhört. Diese Ungewissheit empfinde ich selbst schlimmer als eine negative Diagnose.

  • Hallo zusammen,


    ich war heute um 16 Uhr mit Oskar bei der Spezialistin in Oldenburg - Gott sei Dank! Sie hat schon beim Abtasten des Mundbereichs festgestellt, dass Oskar Schmerzen auf der rechten Seite hat. Sie geht schwer davon aus, dass er Zahnprobleme hat, weil die Zähne auch etwas unregelmäßig abgenutzt sind.


    Das war die ganze Zeit auch unser Verdacht, weil er so komisch isst und wir ihn Zuhause die ganze Zeit im Sichtfeld haben. Unser vorheriger Tierarzt war jedoch der festen Überzeugung, dass die Zähne in einem sehr guten Zustand sind, was ihm wohl auch die Röntgenbilder bestätigt haben.


    Die Spezialistin wird am Montag um 8 Uhr neue Bilder von Oskar anfertigen. Dann werden wir wohl Gewissheit haben, wie es weitergeht. Mir ist zwar klar, dass das ganze auch sehr schlecht ausgehen kann, aber wenigstens sehe ich nun eine Möglichkeit, ihm effektiv zu helfen bzw. ihm Schmerzen zu ersparen, wenn die Spezialistin eine weitere Behandlung für erfolglos halten sollte. Was ich auf keinen Fall möchte, ist ihn zu quälen. Wenn er eine Chance hat, machen wir natürlich alles!!


    Was mich schockiert hat, war folgendes. Der vorherige Arzt hatte ja von Schmerzmittel mit Depot für 5 Tage gesprochen. Ich hatte ihn auch mindestens dreimal darauf angesprochen, ob es so etwas gibt. Ich glaube nicht daran und auch die Spezialistin kennt so ein Schmerzmittel nicht.


    Ich vermute, Oskar hatte die ganze Zeit Schmerzen! :cry: Seitdem er heute Abend Schmerzmittel bekommen hat, ist er wie ausgewechselt. Er brommelt wieder Zuhause vor seiner Partnerin und isst sogar mit großem Appetit selbst!!! :) Ich merke zwar, dass er nicht so "rund" frisst wie sonst, aber ich denke, dass ist momentan egal.


    Innerlich sind wir nun viel ruhiger und glücklich, dass er zumindest momentan keine Schmerzen hat und glücklich zu sein scheint. Auf der anderen Seite mache ich mir natürlich auch Vorwürfe, warum ich nicht gleich zur Spezialistin gewechselt bin. Was ich unserem vorherigen Tierarzt attestieren muss ist, dass er sehr bemüht um die Tiere ist und sich wirklich sehr liebevoll kümmert. Aber leider scheint dies nicht mit den fachlichen Fähigkeiten zu korrespondieren.


    Ich danke euch auf jeden Fall für die bisherige kompetente Hilfe und Unterstützung. Ich halte euch auf dem Laufenden. Bitte drückt uns für die nächsten Tage die Daumen und vor allen Dingen für die Untersuchung am kommenden Montag...


    Eine Frage würde ich euch auch noch gern stellen. Wenn ich Oskar nun mehrmals täglich wiege und er sein derzeitiges Gewicht von ca. 1160 g hält, soll ich dann auf das Päppeln mit Herbicare verzichten? Ich frage, weil er derzeit kaum/gar kein Heu frisst, sondern eher Grünzeug, z.B. Salat, Salatmischungen, Fenchel und Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Zudem haben wir ihn natürlich in den letzten sechs Tagen sehr mit Tierarztbesuchen und Päppeln gestresst...


    Besten dank nochmals und euch ein schönes Wochenende!

  • Das klingt doch schon mal super, dass er wieder gut frisst, vorher klang es eher lebensbedrohlich....


    Dann übersteht er sicher auch das Wochenende gut mit Schmerzmitteln.
    Es wäre auch möglich, dass er Probleme mit dem Kiefergelenk hat und deshalb komisch kaut. Aber das klingt doch positiv und auch sein Gewicht ist doch ganz ordentlich, klingt zumindest nicht so, als wäre er extrem abgemagert.


    Frisst er denn den Päppelbrei auch selbständig aus einer Schale? Dann könntest Du ihm den so anbieten.


    Ich habe als Päppelbrei den von JR Farm Breifutter für Herbivoren gefüttert, der ist getreidefrei und wurde immer sehr gern genommen bei mir, meist gemischt mit Baby-Karottengläschen oder auch Pastinake. Den gibt es bei uns in größeren Zoohandlungen, die JR Farm-Produkte verkaufen, ich habe immer eine Packung auf Vorrat hier liegen für den Notfall.


    Je nachdem, wie sehr ihn sonst das Päppeln stresst, würde ich wohl auch darauf verzichten und zur Kontrolle wiegen. Wenn Du siehst, dass er sein Gewicht hält und regelmässig Kot absetzt, müsste das o.k. sein.


    Kräuter sind super im Krankheitsfall, Dill würde ich noch empfehlen, das ist gut für die Verdauung und appetitanregend, das biete ich meinen kranken Tieren immer an und wird auch sehr gern genommen.


    Das mit dem Tierärzten ist glaube ich recht verbreitet, ich hatte auch schon welche, die sehr nett und bemüht waren, aber gerade in schwierigen Fällen lohnt es sich, jemanden aufzusuchen, der sich besser mit Meerschweinchen und Kaninchen auskennt, die sind leider selten und oft merkt man es erst, wenn ein Tier ernsthaft krank ist, dass der Tierarzt doch nicht so kompetent ist.
    Mir ging es ja genauso wie Dir und ich denke, die Erfahrung haben auch schon viele andere gemacht. Mittlerweile fahre ich auch lieber weiter und habe dafür eine passende Behandlung.


    Ich nehme bei Operationen auch oft ein Partnertier mit, das nach dem Aufwachen wieder dazu kann. Gerade, wenn es ein Pärchen ist, würde ich das wohl machen.


    Ich drücke die Daumen für Montag!

  • Bitte beim täglichen Wiegen nicht nur auf die absolute Zahl achten ob gepäppelt wird oder nicht. Wir haben seit Anfang August 2017 mit unserer Elsa Erfahrung damit, da sie 2x täglich zur Nasenbehandlung raus kommt und dabei gewogen wird. Das wird bei mir natürlich alles dokumentiert und somit kenne ich auch die Unterschiede von früh und abends. Aktuell wiegt Elsa (gerade Wochen-TÜV erledigt) 1.209g, also ähnlich wie Oskar. Früh hat sie immer 25-30g weniger als abends und dieser Trend geht über Monate so. Wenn ihr also früh ein Minus habt muß nicht zwangsläufig gepäppelt werden. Als Päppelfutter wird von unseren Schweinen Herbi Care bevorzugt.


    Viel Erfolg für Oskar,
    Andreas

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