Vorneweg: Wir leben in GB, und die Tieraerzte hier haben wenig Ahnung von Meerschweinchen (gelten als ‘exotische‘ Haustiere). Deshalb waeren wir doppelt dankbar fuer Hilfe.
Siluria ist ueber 5 Jahre alt und das absolute Herzblatt meiner Tochter. Letztes Wochenende hatte sie ploetzlich Ohrenschmerzen und hat aufgehoert zu fressen. Wir sind gleich zum Nottierarzt, und sie hat eine Antibiotikaspritze (0.8 ml 2.5% Baytril) und eine Spritze Schmerzmittel/Anti-inflamatory (0.3 ml Calvasone 2mg/ml) bekommen. Der Nottierarzt hat auch versucht ihr das Ohr auszuwaschen, aber weil er keine ausreichend kleine Ausruestung hatte (Katzen-/Hundetierarzt), und von sedation abgeraten hat, war das nicht so erfolgreich. Montag frueh sind wir gleich zum regulaeren Tierarzt, der ihr nochmals eine Sterinspritze gegen Schmerzen gegeben hat und sie auf eine regulaere Baytril-Antibiotika-Behandlung (2x taeglich 0.2 ml fuer 7 Tage) gesetzt hat, aber ihr das Ohr auch nicht auswaschen konnte ohne sedation.
Zu Hause haben wir sie dann getrennt von den andere zwei Meerlis in unseren Ersatzkaefig gesetzt, und es ging dann die naechsten Tage auf- und ab. Sie hat langsam wieder angefangen zu fressen, und hatte nicht staendige Schmerzen, aber immer mal wieder. Weil es ihr Donnerstagabend wieder schlechter zu gehen schien, haben wir sie gleich gestern (Freitag) frueh wieder zum Tierarzt gebracht. Der meinte nun, er sehe eventuell ein Stueckchen Heu in ihrem Gehoergang, ist sich aber nicht sicher (weil er eben auch keine kleine Ausruestung hat mit der er ihr richtig ins Ohr schauen kann). Er hat vorgeschlagen sie Anfang naechster Woche nach Brighton ins Tierkrankenhaus zu schicken, wo ihr Ohr unter Vollnarkose untersucht wird und ein eventueller Fremdkoerper entfernt werden kann. Er hat aber auch gesagt, dass das Risiko, dass sie aus der Narkose nicht mehr aufwacht, bei ihrem Alter gross sei.
Seit gestern Nachmittag frisst sie wieder ganz viel, allerdings sehr langsam, und hat nur noch Schmerzen, wenn man ihr direkt auf das Ohr fasst. Die Antibiotika bekommt sie heute abend zum letzten Mal. Sie ist auch wieder ganz aufgeweckt.
Nun unsere zwei Fragen:
(1) Hat jemand Ahnung wie gefaehrlich Vollnarkose bei einem aelteren Meerschweinchen ist (zumal Tieraerzte hier nicht so „meerschweinchenerfahren“ sind)?
(2) Falls das Ohr nicht mehr entzuendet ist, und Siluria keine weiteren Beschwerden mehr macht, koennte man dann das Stueck Heu (wenn es ueberhaupt da ist) nicht einfach im Ohr lassen? Oder ist das keine Option?
Waeren sehr dankbar fuer Rat.
Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit
Ohrenschmerzen, Fremdkoerper im Ohr
Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.
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Hallo,
eine Narkose ist immer risiko. Das wichtigste ist, das Wutz selbst gut aufgestellt ist, sprich, das sie körperlich fit ist und immer Heu mümmeln kann.
Ist es denn sicher, das etwas im Ohr sein kann oder ist das eher vermutung? Du kannst sie bei der Narkose gleichzeitig auch mal die Zähne checken lassen und sie ggf. schleifen lassen.
zu 2. da lassen ist keine option. es stört dann ewig und sie wird ewig probleme haben.
was du probieren und geben kannst ist otalgan - ohrentropfen. dürfen Tiere auch bekommen, ist in d-land nicht verschreibungspflichtig. Möglich das es kein Fremdkörper ist, sondern einfach nur Dreck. und es gibt auch Milbenarten, die im Ohr leben.
Juckreiz kann komische auswüchse annehmen.
lg Sue
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Wichtig ist ein Röntgenbild des Kopfes.
So kann man vieles sehen und auch ausschließen.Wie schon geschrieben wurde,ist eine Narkose immer ein Risiko, klar bei älteren Tieren höher,aber 5 ist noch kein Alter.
Wenn du in das Tierkrankenhaus gehst, schau bitte auf der Homepage, wer für Nager zuständig ist und mache einen Termin. -
Vielen Dank. Nein, es ist noch nicht 100% sicher, dass wirklich ein Fremdkoerper im Ohr ist.
Das mit dem Roentgenbild ist eine gute Idee. Koennte man ein Stueck Heu auf einem Roentgenbild sehen? Und braeuchte man fuer ein Roentgenbild auch sedation/Narkose, oder halten die Meerlis ausreichend still ohne Narkose? Von Ohrentropfen hatte der Tierarzt abgeraten, "weil die aus den kleinen Ohrgaengen eventuell nicht wieder richtig ablaufen" (stimmt das?). Wie gesagt, die Tieraerzte haben hier so gut wie nie mit Meerlis zu tuen. -
Hallo!
Ein Meerschweinchen ist ja nun nicht soooo unendlich viel kleiner als eine Jungkatze, da würde man mit Ohrentropfen nicht so ein Theater machen. Und ausspülen geht mit einer Spritze eigentlich recht gut.
Fremdkörper neigen dazu, rauszueitern, das Ohrenschmalz kann nicht abfließen, das ist ungünstig und tut weh.
Ich würde es ggf. selbst probieren mit dem Ausspülen, und wenn das nicht klappt doch zur Tierklinik. Besteh auf Inhalationsnarkose, da ist das Narkoserisiko minimal, und wenn sie schon schläft gleich Röntgenbild von Kopf und Kiefer anfertigen lassen, nicht dass vielleicht ein Kieferabszess von innen her ins Ohr ausstrahlt und die Probleme verursacht. Wenn sie dann schon schläft könnte da gleich behandelt werden.
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Danke schoen.
Wenn wir das mit dem Ausspuelen selbst versuchen, dann nehmen wir die vorgeschlagenen Tropfen dafuer wenn wir sie bekommen koennen (ich weiss noch nicht, ob es sie in GB gibt), aber wie machen wir das dann genau? Nehmen wir einfach eine Spritze und spritzen Ohrentropfen ins Ohr, und warten bis sie wieder herauslaufen?
Falls wir die Tropfen nicht bekommen (mein Mann ist gerade unterwegs), koennen wir dann auch Salzlsg benuetzen? Irgendeine Idee, welche Konzentrationen man nimmt, und ob man das selber machen kann (wir wohnen auf dem Land und ziemlich weit zur naechsten Apotheke)?
Das mit Inhalationsnarkose ist auch eine sehr gute Idee. Ich hoffe dass das in GB fuer Meerschweinchen moeglich ist.
Sie hat gerade relativ gut gegessen, aber wirkt nun sehr muede. -
Wenn es für Katzen geht, dann auch für Meerschweinchen. Ein Meerschweinchen ist genauso groß wie eine Jungkatze zur Kastration.
Ohrentropfen kommen meistens nicht sofort wieder raus, das wäre auch zu viel. Eine halbwegs passende Salzlösung wäre ein Teelöffel Salz auf einen Liter lauwarmes Wasser. Kaltes oder heißes Wasser wäre unangenehm.
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Super, vielen Dank, das probieren wir aus, denn die Ohrentropfen haben wir nicht bekommen. Besteht irgendeine Gefahr, falls das Trommelfell gebrochen ist, dass die Salzloesung irgendwo ins innere Ohr laeuft wo sie nicht reinlaufen sollte?
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Der Gehörgang ist bei Schweinchen vermutlich ähnlich aufgebaut wie bei uns. Sprich wenn etwas nicht ausm Ohr läuft, wird es übern Rachen in den Magen geleitet.
Ein kaputtes Trommelfell kann wieder nachwachsen. Was dauert, aber es ist nicht auf Dauer kaputt.
Wichtig zu wissen ist, das Schweinchen nicht erbrechen können.
Besser einer hält Wutz etwas fest, stützt den Kopf nach schräg unten, während der 2. vorsichtig die Flüssigkeit über eine Einwegspritze ins Ohr laufen lässt. Auf den Knien zb. eine Schale, worin die Flüssigkeit laufen kann.
Und nach der Prozedur bitte belohnen mit Leckerchen und warm halten.. nicht das sich ein Infekt dazu gesellen kann.
lg Sue
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Danke ich halte Euch auf dem Laufenden wie es ihr geht.
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Wir sind immer noch nicht weiter. Es geht ihr immer etwa 24 h besser und dann faengt sie wieder an Schmerzen zu haben. Wir geben ihr als Schmerzmittel Loxicom (fuer Katzen, 0.3 ml). Die Operation ist fuer Mittwoch vorgesehen, aber wir sind immer noch skeptisch, ob wir sie machen sollen, denn der Arzt ist sich ja nicht einmal sicher, dass da wirklich etwas im Ohr ist. Wenigstens frisst sie im Moment recht gut.
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Wenn der Tierarzt die Narkose gleich für Röntgenbilder des Kiefers nutzt, und man dabei zumindest ausschließen kann, dass es ein Kieferabszess ist, der bis ins Ohr rüber eitert, dann wäre das schon hilfreich.
Kieferabszesse sind einfach sehr häufig, und nachdem im Bereich Rachen/Ohren/Nase alles verbunden ist, kann da durchaus Eiter von einem Kieferabszess ins Innenohr laufen und da zu Infektionen führen. Der ist ja auch nicht gerade keimfrei.
Und wenn es doch nur ein Fremdkörper im Gehörgang ist, dann werdet ihr den auf die Art los.
Noch dazu könnte der Tierarzt auch mal einen Kritischen Blick auf die Zähne werfen und gucken, ob man da was machen sollte. Die wachsen etwa so schnell wie Fingernägel, und wenn ein Schweinchen krankheitsbedingt wenig frisst, kann da schnell einer zu lang werden. die sieht man beim wachen Schweinchen kaum, die wehren sich ziemlich, wenn man an die Backenzähne will.
Also Narkose ist so oder so sinnvoll, aber das Röntgen muss halt auch gemacht werden. Wenn das Schweinchen eh schon schläft sollte das auch nicht teuer sein, in Deutschland meistens 30-40 Euro, wie die Briten zulangen kann ich nicht einschätzen.
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Das Komishe ist, dass sie genau alle zwei Tage Schmerzen hat. Wenn es ihr gut geht, benimmt sie sich normal und wir denken, es geht ihr besser. Am Abend fängt sie dann wieder an Schmerzen zu haben. Am nächsten Tag geht es ihr wieder besser aber nach zwei Tagen geht es ihr wieder schlecht.
Wir denken, sie hat vieleicht Milben die irgendeinen Rhythmus haben wo sie alle zwei Tage activ sind. Wir sind uns aber nicht so sicher. Weiß irgendjemand was darüber oder hat jemand eine andere Idee, was das sein könnte?
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Du kannst mal an ihrem Ohr riechen ob es muffig riecht oder komische Beläge zu sehen sind, dunkel rot-braun-schwarz, dann wäre das ein Hinweis auf Ohrmilben.
Aber ich denke trotzdem eher an einen Abszess von den Zähnen des Oberkiefers ausgehend, da bildet sich ggf. eine Eiterblase, die erst dick wird, dann vor lauter Druck platzt, Eiter fließt ab und es tut dann vorläufig nicht mehr weh, bis der Druck der Eiterblase wieder größer wird.
Ich habe auch bisher noch von keinem Meerschweinchen mit Ohrmilben gehört, die treffen normalerweise eher Hunde und Katzen und dann jucken sie eher, tun aber nicht weh.
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Wie geht es dem Schweinchen inzwischen?