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Ehemaliges Zuchttier

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo zusammen, habe über die Suche nichts richtig passendes gefunden, daher stelle ich meine Frage einfach mal:
    Hintergrund: Unser "altes" Böckchenpaar ist leider dieses Jahr "ausgestorben". Für den nach Franz' Tod verbleibenden Herbert hatten wir ein junges Böckchen (Xaver) als neuen Kumpel organisiert. Plan war Xaver kastrieren zu lassen, damit er, wenn der alte Herbert gehen muss danach mit einem Weibchen vergesellschaftet werden kann (Unsere Böckchen-WG hat super funktioniert, aber ich denke längerfristig ist man mit ner gemischten WG einfach flexibler wenn mal was ist). Leider ist Herbert nun doch etwas früher verstorben als erhofft :cry: , so dass Xaver noch zu klein war für die Kastration (er ist jetzt 12 Wochen alt). Er hat jetzt nächste Woche den Termin und wir müssen ihn dann schweren Herzens alleine warten lassen bis ein Mädel dazu kann. Für uns ist das aber immer noch der beste Plan.


    Nun die eigentliche Frage:
    Ich bin mit einer Züchterin in Kontakt die jetzt Würfe erwartet, heißt wenn ein Mädel dabei ist wäre Abgabezeitpunkt ungefähr gleich mit Ende von Xavers Wartezeit. Allerdings hat sie mir auch eines Ihrer weiblichen Zuchttiere angeboten, das nicht mehr eingesetzt werden soll. Sie ist 1,5 Jahre und das hätte natürlich den Charme, dass sie noch etwas erzieherisch tätig werden könnte (was bei einem weiteren Baby vielleicht einfach nicht so clever wäre).
    Ich würde mir das natürlich erst mal alles anschauen, wie werden die Tiere gehalten, wie viele Würfe hatte sie und waren Pausen dazwischen. Aber ganz generell: gibt es irgendwelche besonderen Vorteile oder Risiken wenn man eine Meeri-Mehrfachmami (ehemaliges Zuchttier) übernimmt?


    Danke für Eure Tipps (und sorry für den nun doch längeren Text)!

  • Hallo,


    Du hättest Xaver schon mit 3-4 Wochen und ca. 250g kastrieren lassen können und bevor die Hoden absteigen. Jedoch machen viele Tierärzte das nicht, weil das bei so keinen Minis eine echte Fummelei ist. Mit 12 Wochen ist er also definitiv nicht zu Jung zum Kastrieren.


    Nun sei's wie es ist, die 6 Wochen Frist wird er sicher auch irgendwie überleben.


    Du solltest unbedingt das Ältere Weibchen nehmen. Sie ist perfekt für deinen kleinen Lümmel und kann ihm Ordentlich seine frechen kleinen Lümmelbeine langziehen.
    Meerschweinchen werden vergleichsweise recht spät erwachsen, mit ca. 1-1 1/2 Jahren erst. Erst dann können sie ihr erlerntes Sozialverhalten an Jüngere weitergeben.
    Setzt du nun ihm ein grade geschlüpftes Baby vor ist das Suboptimal, ein Weibchen was bereits Jungtiere hatte ist da einfach die bessere Wahl.


    Jedoch schließt das eine, das andere nicht aus. Vorausgesetzt du hast genug Platz (etwa 2m² Grundfläche).
    Und so eine 3er Gruppe ist auch viel schöner und natürlicher.


    Also meine Empfehlung:


    -wenn es nur 2 sein sollen, nimm bitte das Ältere Weibchen.


    -wenn du Platz für 3 hast, dann kannst du das Ältere Weibchen und das Jüngere nehmen. <--Favorit

  • die frage ist halt: in wie weit ist ein zuchttier sozialisiert?
    oft werden diese ja auch alleine in ihren boxen gehalten. haben kaum bis wenig kontakt zu artgenossen. ist dies so, dann sind sie als erzieherschwein nämlich auch nicht geeignet, da sie selber es ja nie richtig gelernt haben.


    ich persönlich würde ja immer tiere aus notstationen oder tierheimen holen. denn auch wenn man eine ältere zuchtdame nimmt so unterstützt man doch die zucht! und das ist etwas,w as ich nicht will, denn es gibt soviele tiere die auf ein gutes zuhause warten

  • Danke für Eure Meinungen....
    Zum Thema Frühkastration: kenne ich, aber die Tierärzte meines Vertrauens in der Umgebung bieten das nicht an, daher war das für uns keine Option.
    3 Tiere zu halten hatten wir uns überlegt, daher will ich auch lieber Weibchen und die Kastration abwarten. Aber erst zum Frühjahr hin, wir würden dann evt. auf Außenhaltung umsteigen wollen. Drinnen können wir dieser Gruppengröße nicht wirklich gerecht werden.


    Ok, also älteres Tier definitiv besser!
    Den Punkt wie das Tier bisher gehalten wurde finde ich auch absolut wichtig. Das muss ich mir vor Ort anschauen und dann das Vertrauen zur abgebenden Person einschätzen. Bisheriger Kontakt und Fotos waren gut, aber 100%ig wissen kann ich es natürlich nicht. Übrigens auch nicht bei den Notstationen. Da hab ich leider mal schlechte Erfahrung gemacht, ich bewundere daher generell was dort gemacht wird, aber die Forderungen sind zum Teil so heftig und unterschiedlich dass ich davon Abstand nehme ein Tier um jeden Preis nur von dort zu übernehmen. Wenn es passt ja, ist aber im Moment nicht der Fall und es eilt ja ein wenig bei uns damit Xaver nicht länger als nötig alleine bleibt.


    Meine Frage hatte aber auch darauf abgezielt, ob solche Tiere zum Beispiel eher mal Krankheiten entwickeln (oder gar weniger) wenn sie schon Babies hatten. Wäre kein Hindernis, aber ich würde es gerne wissen.

  • Zuchttiere können durchaus gut sozialisiert sein. Viele Züchter halten die Mädels ja auch in größeren Gruppen und separieren sie nur für die Würfe (die ja bei einem guten Züchter nicht allzu zahlreich sind) Oder sie lassen die Mädels sogar in der Gruppe werfen.
    Meine Rosalie ist so ein Rentnermädel und absolut unproblematisch und unkompliziert. Krank war sie bisher nicht, sie wird Anfang nächsten Jahres vier.
    Ich würde ein älteres Mädchen und ein oder noch besser zwei Babies empfehlen.

  • Hallo,


    wenn du auf Außenhaltung umsatteln willst, brauchst du eh 4 Tiere aufwärts. Kleinere Gruppen können in der kalten Jahreszeit nicht genügend Wärme erzeugen.


    Tiere von Innen- nach Außenhaltung kann man auch erst ab Mai raus setzen. Meeris brauchen den Sommer um sich an draußen und die Temperaturen zu gewöhnen.


    Kannst du für die Kastrawartezeit von 6 Wochen evtl. einen Bock/Erzieher für den Kleinen organisieren? Du kannst Notstationen, Züchter, Tierheim nach einem Leihschwein fragen.. den gibst du dann wieder zurück, wenn die Kastrafrist rum ist und dein Kastrat zu Mädels ziehen darf.


    lg Sue

  • Zitat von shelyra

    die frage ist halt: in wie weit ist ein zuchttier sozialisiert?


    Die Frage kann man genau so gut auch anders rum stellen. Inwieweit ist ein Nottier sozialisiert?


    Es kommt immer ein Stückweit drauf an "Wo" das Tier geholt wird. Ich habe in der Notstation, wo ich meine 3 damals her geholt habe auch 2 Kranke Tiere bekommen, ob jetzt wissentlich oder unwissentlich sei mal dahingestellt. Sozialisiert ist davon nicht wirklich einer gewesen.
    Es gibt sowohl bei den Notstationen als auch bei den Züchtern "Schwarze Schafe".
    Wichtig ist halt, dass man keine Vermehrer Unterstützt...


    Zitat von CurleySue


    Kannst du für die Kastrawartezeit von 6 Wochen evtl. einen Bock/Erzieher für den Kleinen organisieren? Du kannst Notstationen, Züchter, Tierheim nach einem Leihschwein fragen.. den gibst du dann wieder zurück, wenn die Kastrafrist rum ist und dein Kastrat zu Mädels ziehen darf.


    Ganz ehrlich, würde ich nicht machen... das ist viel zu viel Stress für beide Tiere. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das sich da eine Notstation drauf einlässt.
    Vergesellschaften, dann haben die sich zusammengerauft, wenn überhaut bei Böckchen und dann werden sie wieder getrennt um dann wieder neu Vergesellschaftet zu werden. Mal abgesehen davon das der Arme kleine auch noch Kastriert wird... und das alles innerhalb von 6 Wochen.


    Zitat von migi78


    Meine Frage hatte aber auch darauf abgezielt, ob solche Tiere zum Beispiel eher mal Krankheiten entwickeln (oder gar weniger) wenn sie schon Babies hatten. Wäre kein Hindernis, aber ich würde es gerne wissen.


    Um deine Frage zu beantworten: Nein, auch nicht mehr oder weniger als alle anderen.



    @Sue + shelyra: Das ist btw kein Angriff gegen euch :)

  • Ok, nochmal vielen Dank für Eure Tipps!


    Das Thema Außenhaltung gehen wir definitiv erst später an , da komme ich vermutlich dann noch mal auf Euch zu :D


    Zum Thema Leihtier haben wir auch überlegt. Mir tut der Kleine echt furchtbar leid, ich mache mir auch Vorwürfe dass der ursprüngliche Plan einfach jetzt nicht so aufgegangen ist. Aber nach ermessen aller möglichen Probleme erschien mir der Plan am realistischsten. Ich denke auch es ist trotzdem das kleinste Übel ihn das jetzt alles alleine durchstehen zu lassen (verglichen mit dem Hin- und Her- vergesellschaften, und so ein Leihtierleben klingt auch nicht gerade toll...). Hatte mich auch mal auf den Homepages der Notstationen umgesehen, die meisten machen das gar nicht.


    Am WE fahren wir zu der Züchterin und gucken uns das alles mal an. Mein Eindruck ist wie gesagt gut, aber wer weiß?

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