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Untergewichtiger Kastrat - Gruppe trennen?// Außenhaltung

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo ihr lieben,
    Wir bräuchten einmal euren Rat.


    Zur Situation:
    Zur Zeit haben wir eine vierer Gruppe (1 Kastrat, 3 Mädels) in Außenhaltung mit Schutzhütte. Allerdings macht uns unser 6- Jähriger Kastrat Sorgen, seit ein paar Wochen hat er (altersbedingt?) Probleme sein Gewicht zu halten. Er ist sehr klein und war schon immer sehr dünn (750-800g), doch die letzte Woche wog er nurnoch 600-650g. Zwei der Mädels sind so wie er auch recht klein, nur die dritte ist dagegen sehr groß/ schwer (ca. 1300g). Sie ist die dominanteste und jagt allen anderen das Futter ab. Jetzt zum Winter hin ist es noch schlimmer geworden und ich kann die anderen und besonders den Kastraten nur schwer zufüttern, da sie immer die erste ist und sich mittlerweile keiner mehr traut ihr die Stirn zu bieten.


    Nun zu dem Problem:
    Wir hatten überlegt unser dominantes Weibchen abzugeben, um die anderen besser füttern zu können, allerdings wären sie dann über den Winter zu dritt draußen :/ Ich weiß zwar, dass sie sich sehr gut verstehen und sich auch nachts wärmen, aber trotzdem habe ich da meine bedenken, da sie ja eigentlich mindestens zu viert draußen leben sollten.
    Wie seht ihr das?


    Außerdem waren wir am überlegen, wie wir unseren Kastraten wieder fit bekommen. Wir füttern schon Haferflocken, die er sehr liebt und haben es mit kalorienhaltigerem Gemüse versucht, allerdings mag er keine Karotten. Hättet ihr vielleicht noch einen Tipp für uns?


    Entschuldigt bitte den langen Text :/ Wir freuen über jede Antwort.


    Liebe Grüße

  • wart ihr mal beim ta um abklären zu lassen ob die gewichtsabnahme vielleicht doch einen anderen grund hat?



    verteilt das futter doch einfach mal sehr großzügig im gehge. dann dürfte eigentlich jeder etwas abbekommen, da die dominate ja nicht überall gleichzeitig sein kann.
    neben haferflocken könnte man auch mal saaten anbieten.

  • Danke für den Tipp mit den Saaten, mal schaun was wir bekommen. Beim Tierarzt waren wir letztens, da hieß es nur "mehr füttern Haferflocken füttern"..
    Das mit dem Gemüse verteilen wird wohl ein weniger schwer, mittlerweile legen wir das Gemüse schon immer in die Schutzhütte, da es so kalt ist und das Gemüse schnell gefriert :/


    Liebe Grüße

  • Hallo!


    In dem Fall von extrem zu leichtem Kastraten und zwei eher kleineren Weibchen würde ich dringend raten, die ganze Gruppe SOFORT ins Haus zu holen. Draußen kriegst Du das Gewicht im Winter nicht rauf. Erst recht bei Frost in der Schutzhütte, das sollte sowieso NIE passieren.


    Also ab ins Warme, und den Kastraten gründlich durchchecken lassen, er ist in einem absolut lebensbedrohlichen Untergwicht.


    Was an Diagnostik sein sollte:
    - gründlich abtasten, Fieber messen, Beine bewegen, Zähne anschauen
    - Kotprobe von mindestens drei Tagen nacheinander sammeln, so viel du findest, und untersuchen lassen
    - Urinuntersuchung
    - Röntgenbilder Kiefer und Thorso in mehreren Ebenen
    Wenn da immer noch nichts zu finden ist: Blutuntersuchung, ausdrücklich MIT Schilddrüsenwerten.


    Ein Schweinchen nur von außen anschauen und sagen "dem fehlt nix" - also sorry, aber wurde da echt nichts an weitergehender Diagnostik gemacht? Da muss man schon ein wenig gründlicher nachsehen, schließlich kann das Tier nicht sagen, was ihm weh tut.

  • Hallo,
    Danke auch für deine Antwort. Ich glaube ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt :/


    Zitat von SusanneC

    Erst recht bei Frost in der Schutzhütte, das sollte sowieso NIE passieren.


    Wir waren ursprünglich wegen einer anderen Sache da und haben ihn dann mitgenommen und nachgefragt. Wenn es morgen nicht besser ist geht es nochmal zum Tierarzt mit der ausdrücklichen Bitte ihn genau zu untersuchen.


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    ab 600g ist bei Schweinchen der Point of no return! Da kannst du ihm bei zu sehen, wie er langsam aber sicher verhungert.


    Ja reinholen ist Pflicht. Wenn nicht in die Wohnung, dann in Kaltstall - Keller - und sofern dort nur wenig Tageslicht ist, musst du mit einer Tageslichtlampe ausm Terrarienshop und einer Zeitschaltuhr nachrüsten.


    Lass die Große mal auf Zysten untersuchen.. könnte ne Möglichkeit sein, das sie alle verscheucht.. und bei deinem Kastrat muss eine genaue Diagnostik gemacht werden.. lässt du die Gruppe, so wie sie jetzt ist, übern Winter draußen.. wirste im Frühjahr mind. 1 Meerigrab haben.


    Draußen ist kalt, alles was die Schweine essen wird in Energie und Wärme umgewandelt.. unter diesen Bedingungen kranke, angeschlagene Wutzis durch zu kriegen bzw. ihnen Gewicht anzufüttern.. ist praktisch unmöglich.


    Den Temperaturunterschied von draußen nach innen ist dein kleinstes Problem. Und von kalt nach warm nicht besonders aufregend.


    Anders wäre es, würdest du jetzt Schweine von Innen- in Außenhaltung setzen.. das ginge nicht, dafür wärst du jetzt eh zu spät dran.


    lg Sue

  • Hallo,
    Danke auch für deine Antwort. Ich könnte einen alten Käfig bekommen und so die beiden dünneren Schweine reinholen, aber der Käfig ist bei aller Liebe für vier Schweine zu klein (ca. 1,20 x 0,6) selbst die beiden dünnen setzte ich da nur mit Bauchschmerzen rein.


    Wäre es okay, wenn ich also die beiden kleinsten reinholen und die beiden anderen draußen lasse? Ich sehe zur Zeit echt keine andere Möglichkeit, so leid es mir tut. Die beiden hätten dann draußen ihrer Schutzhütte, die ich noch mit mehr Stroh auslegen könnte. Wenn sie ihrer Gewichte dann draußen halbwegs halten wäre das doch oke (ca. 1100g und 1400g) Oder mache ich mit der Aktion alles nur noch schlimmer?


    Liebe Grüße

  • Auch das ist keine Option, zu zweit können die anderen auch nicht draußen bleiben.


    Geh kritisch durch deine Wohnung. Pflanzen etwa nehmen viel Platz weg, da sind die Tiere wichtiger, die Pflanzen kommen weg. Vielleicht gibt es einen Schrank, wo bloß Zeug drin ist, dass man alle halbe Jahre braucht - das kann in den Keller. Oder man hat einen riesigen Esstisch, an dem nur selten jemand sitzt, oder es würde ein kleinerer Tisch über den Winter auch reichen. Also Platz schaffen, wenn keiner da ist.


    Und das Gehege kann man wesentlich günstiger selber bauen, zu viert wären 2x1 Meter schön, zur Not geht es auch ein bisschen kleiner.

    Aber vor allem SOFORT nicht erst lange rumdiskutieren, der Kastrat stirbt sonst!


    Es bringt dir auch nichts mit uns zu verhandeln, weil wir daran auch nichts ändern können, dass der Kastrat in einem absolut extrem ernsten Zustand ist. Da hättest höchstens du früher reagieren können, eigentlich gehören gar keine Tiere unter 1 Kilo in Außenhaltung über Winter.


    Wenn es bei Dir gar nicht geht, sind die Tiere im Tierheim immer noch besser aufgehoben, weil sonst mindestens der Kastrat den Winter nich überlebt.

  • Bei uns ist "eigentlich" auch so auf den ersten Blick kein Platz für ein weiteres Gehege. Trotzdem habe ich immer mal 2 Kaninchen als "Feriengäste". Die wohnen dann in meiner Küche:
    Esstisch raus ins Wohnzimmer, Decken auf den Boden, Käfigschale mit Streu in die Ecke, Kartons in die Türen, fertig.
    So wäre auch Platz für ein Klappgehege ohne viel Aufwand.
    Klar, im Wohnzimmer ist es dann arg eng... aber die Zeit ist ja begrenzt.
    Da gebe ich Susanne recht: manchmal ist da mehr Platz, als man auf den ersten Blick sieht. Man muss sich nur trauen, etwas umzustellen oder rauszuräumen.
    Muss ja nicht auf Dauer sein. Wenn die kalten Zeit vorbei ist, schaut es ja wieder anders aus.

  • Hallo ihr lieben,
    Ich wollte mich noch einmal bei euch für eure Geduld mit mir bedanken und euch ein kleines Update geben.
    Leider gab es vom Tierarzt schlechte Nachrichten. Der kleine Mann hat einen Tumor an der Schilddrüse, soweit er mir das erklärt hat. Dadurch arbeitet sein Körper auf 200%, er verarbeitet das Futter schneller als er es aufnehmen kann und hat auch dauerhaft einen hohen Puls. Normalerweise lassen sich Tumore ja operativ entfernen, doch unser kleiner ist so leicht...
    Kurzgefasst; Er hat zum Glück keine Schmerzen und fühlt sich drinnen mit seinen Mädels Pudelwohl. Wir werden ihm die Tage so angenehm wie möglich mache, ihn weiter zufüttern und so weiter, allerdings haben wir keine große Hoffnung mehr. Sobald er nicht mehr fressen kann, große Schmerzen hat oder ähnliches, werden wir ihn erlösen. Ich hoffe jedoch, dass er es alleine schafft <3


    Liebe Grüße

  • Das tut mir leid, dass es gleich Krebs ist. Aber drinnen geht es ihm sicher schon besser, es ist halt viel angenehmer, wenn er nicht auch noch Energie braucht, um seinen Körper warm zu halten. Das schenkt ihm vielleicht einige Monate.


    Ich hoffe, ihr habt noch eine schöne Zeit zusammen, wenn auch traurig.

  • Er ist hier drinnen auch wieder noch aktiver geworden, als er es draußen schon war. Er gibt als Haremswächter immernoch sein bestes und hält seinen Mädelshaufen beisammen. Es tut mir so leid zu sehen wie er voller Lebensfreude steckt und dabei nur noch Fell und Knochen ist :/
    Immerhin haben wir es sogar geschafft, dass er wieder ein paar Gramm zunimmt, auch wenn der Tierarzt meinte das sei nahezu unmöglich (:
    Wir machen jetzt einfach das beste aus der Zeit die uns noch bleibt~


    Liebe Grüße

  • Hallo


    Ich hab hier auch nen Schwein mit zu schnellem Stoffwechsel, hier ist die Leber doppelt so groß wie normal.
    Daher wurde die Futterration ordentlich nach oben gesetzt und seitdem nimmt er schön zu.


    Du könntest auch noch ein SnuggelSafe reinlegen, das könnte ihm bei der wärmeregulierung noch nen bissl helfen.