Meerschweinchen Verhalten

Kastration?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Guten Tag,


    meine Partnerin und ich halten eine Gruppe unkastrierter Meerschweinchenböcke. Im Moment geht es heiß her, da die beiden mittleren ihre zweite Rappelphase durchmachen. Da die Anzahl der Blessuren stieg, mussten wir heute zum Tierarzt. Es mussten sogar Verletzungen getackert werden, unsere Tierärztin meinte, was wir anderes erwartet hätten bei so vielen unkastrierten Böcken, am besten müssen gleich alle vier kastriert werden. Unsere Alarmglocken haben geläutet, weil wir auf vielen Fachseiten im Internet gelesen haben, dass eine Kastration nicht immer den erwünschten Erfolg beschert. Zunächst haben wir die Anweisung, unsere Tiere zu trennen befolgt, nach dem ganzen zusätzlichen Stress durch den Tierarzt war es eine notwendige Maßnahme. Eine dauerhafte Lösung soll dies aber nicht werden, was können wir tun?


    Ezio, geb. im Januar 2015 hatten wir damals in einer Zoofachhandlung gekauft. Er war zu diesem Zeitpunkt das einzige männliche Meerschweinchen im Gehege, hatte also auch keinen erwachsenen Artgenossen an seiner Seite. Er sollte das zweite Meerschweinchen in unserem Käfig werden. Dann, am 28.05. d. J. verstarb sein Partner, natürlich war uns klar, dass Ezio einen neuen Partner braucht. Dummerweise entschlossen wir uns dazu, ein Geschwisterpärchen geb. 23.04.17 dazuzusetzen. Es entwickelte sich so, wie es kommen musste. Nachdem Kaito den ersten Rangkampf verloren hatte, hatte Jinno sich kurze Zeit später an Ezio versucht. Im Gegensatz zu Kaito hat Jinno nicht locker gelassen und wurde mit mehr als nur Drohgebärden klar gemacht, dass er in dieser Gruppe nichts zu sagen hatte. Zwar trug Jinno viele oberflächliche Blessuren davon, erkannte aber, dass er kuschen muss. Während Jinno allein im Käfig blieb leistete sein Bruder Kaito dem Boss Ezio Gesellschaft. Wir mussten uns unseren Fehler eingestehen und ein viertes dazugesellen. Vorerst besorgten wir einen größeren Käfig und vergrößerten den Auslauf, der wie zuvor auch schon, immer offen steht. Als der Neueinzug Mikado geb. 13.09.17 der Gruppe hinzugefügt wurde waren seine Geschlechtsmerkmale noch nicht so entwickelt, als dass die drei Böckchen ihn als Jungbock hätten erkennen können. So begann Ezio ihn zu verteidigen… Dies führte zu neuen Rangeleien, die sich in Grenzen hielten. Jinno kuschte nach wie vor, wurde aber auch vom Fressnapf im Außengehege vertrieben, wenn Ezio dies vom Käfig aus sehen konnte. Als Kaito dann auch noch anfing, seinen eigenen Bruder immer wieder zu besteigen, was natürlich normal war und häufig vorkam, aber nicht in diesem Ausmaße, beschlossen wir, ihn die Nacht über in Einzelhaft zu nehmen, damit er auch mal ungestört fressen und trinken konnte. Als wir ihm am Folgetag wieder der Gruppe hinzufügten, war er es, der Ezio vertrieb, es nicht duldete, dass Ezio direkt neben ihm fraß. Ezio war sichtlich irritiert, folgte aber Jinnos Drohgebärden und verzog sich. Wir waren zufrieden, kein Gejage mehr, oder Haare rauszupfen. Auch wenn sich die Rangfolge überraschend geändert hatte. Dann, unmittelbar zwei Tage später habe ich die Gruppe unfreiwillig aufscheuchen müssen, zum Wiegen der Tiere. Dabei kamen sich Jinno und Ezio so in die Quere, dass Ezio sich in Jinnos Schulter verbissen hatte. Wir versorgten sofort die Wunde und stellten dabei fest, dass Jinno massiv an Haarlingen litt. Alle bis auf Mikado waren befallen, Jinno hatte allerdings die meisten in den Haaren. Da es schon spät abends war und der Folgetag der Sonntag war, unterzogen wir alle Tiere einer Olivenölbehandlung. Letzten Sonntag wuschen wir das Öl mit Welpenshampoo wieder aus und unterzogen Käfig und Außengehege einer kompletten Grundreinigung mit Essigreiniger und Quiko. Zusätzlich erhielten sie Laufröhren, die sie mit voller Begeisterung annahmen. Immer dann, wenn wir sie beobachtet hatten vertrugen sie sich, es gab das Übliche Geknatter hier und da. Allerdings fanden wir bei unserer täglichen Routineuntersuchung immer wieder neue Bisswunden, obwohl sie, wenn wir morgens das Wohnzimmer betraten alle entspannt im Käfig lagen. Die jüngsten Bisswunden führten uns dann heute doch zum Tierarzt und dort knüpft der obige Teil an dieser Stelle an.


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    Eine Kastration wäre nicht schlecht. Sie nimmt den Hormondruck etwas raus und die Herren werden meist "gemütlicher". Ihr männliches Gehabe verlieren sie jedoch nicht, da die männlichen Hormone auch in den Nebennieren produziert werden.
    Ich bin immer Grundsätzlich >>Für<< eine Kastration bei Böckchen, egal in welcher Gruppenform sie Leben.
    Es dient immer der "Altersvorsorge", denn irgendwann ist es mal so, dass einer Alleine ist oder ihr die Haltung aufgeben wollt (warum auch immer). Kastraten kann man einfach viel besser irgendwo unterbringen.
    Zusätzlich ist es ja auch so, dass falls man eine Situation hat in der sich die Tiere nicht verstehen (Nicht jedes Meerschweinchen mag jedes Meerschweinchen) kann man das Tier mit anderen neu Vergesellschaften oder abgeben und da ist es wieder so, dass Kastraten einfach besser unterkommen ;)


    Du siehst es hat eigentlich nur Vorteile und jedes kastrierte Böckchen ist ein Böckchen weniger, was für noch mehr ungewollten Nachwuchs sorgen kann! Und wie schnell ist das passiert!


    So nun zum anderen.
    Diese Streitereien.
    Auf wieviel Platz leben deine 4?
    1qm pro Bock ist fast Pflicht, ich tendiere fast zu sagen lieber noch 0,5qm mehr, das sie sich auch wirklich, wirklich, wirklich aus dem Weg gehen können.
    Dazu braucht man ein gut Strukturiertes Gehege, mit teilweisen Sichtbarrieren.
    So wie ich das verstanden habe ist Ezio ca. 3 Jahre und Kaito und Jinno sind 7 Monate und Mikado 2 Monate.
    Das Problem ist, das keins deiner Meeris gelernt hat, wie man vernünftig in einer Bockgruppe leben kann ohne gleich Gewaltätig zu werden. Kaito, Jinno und Mikado sind dazu zu Jung um da irgendwas mitgenommen zu haben. Ezio kommt aus der Zoohandlung und hat dort alleine gesessen, da war auch irgendwie nichts mit Sozialisierung.
    Ich will dir auch nichts anprangern oder so, nur versuchen klar zu machen was falsch gelaufen ist.
    Ezio hätte nachdem sein Partner verstorben ist entweder direkt kastriert werden sollen und dann ein Weibchen rein oder einen Kastraten, der sein Leben lang in einer Bockgruppe gelebt hat, etwa im gleichem Alter ist (Ezio also ebenbürtig) und einfach eine coole Socke ist.
    Kaito und Jinno sind grade voll in der Rappelphase und testen jetzt aus ob sie den Chef entthronen können. Dazu kommt ein Babyschwein was wahrscheinlich noch an Mama riecht.
    Sorry, aber da ist Streit echt vorprogrammiert.


    Ich hoffe du fasst das jetzt nicht Böse auf, das ist nicht meine Absicht, ich will dir helfen das "Problem" zu lösen.
    So.
    Was du jetzt machen kannst.
    Lass die 4 kastrieren, und zwar alle 4 gleichzeitig, dann sind alle 4 zur selben Zeit angematscht und so lässt es sich schlecht streiten!
    Ich würde das auch relativ zeitnah machen lassen, denn Mikado wird auch in der nächsten Zeit anfangen zu rappeln.
    Strukturiere dein Gehege neu, schaffe riiiiichtig viel Platz und baue Sichtbarrieren.
    Nach der Kastration, also wenn alle 4 angematscht sind, ich würde sie so direkt wieder zusammen setzten. Fangen sie nach dem Rausch direkt wieder an zu streiten (also heftiges Streiten) setz sie in 2er Gruppen zusammen und trenne sie Räumlich von einander, dass sie sich weder sehen noch hören noch riechen können. Das musst du etwa 6 Wochen durchhalten.
    Damit kein "Rudel" Heimvorteil hat, würde ich dann über einen Neubau nachdenken (ca4-4,5qm groß). Nach 6 Wochen werden die 4 dann erneut vergesellschaften. Futter/Heu großzügig verteilen usw.
    Eventuell hast du Glück und es klappt, es kann aber auch sein das es nicht klappt, dann müsstest du darüber nachdenken die beiden Mittleren abzugeben, oder ihnen jeweils 1 Weibchen zu geben.
    Ezio und Mikado haben glaub ich ganz gute Chancen.



    So ich hoffe ich habe nichts vergessen und du fühlst dich von den Text nicht erschlagen.



    Tante Edit:
    Die Parasiten kommen übrigens vom Stress, und da hilft nur ein Spoton (Advocat oder Stronghold), und dass muss nach ca. 3 Wochen nochmal widerholt werden. Olivenöl ist jetzt zwar nicht schädlich, aber bringt halt gar nichts, außer das die Haut extrem pekig und fettig wird.
    Und versuch zu vermeiden die Tiere immer und ständig wieder zu trennen und zusammen zu setzten, das schürt nur unnötige Aggressionen.

  • Hallo!


    Ich wüsste echt gerne, welche "Fachseiten" nach so vielen Jahren immer noch das Märchen verbreiten, das Kastrationen nichts bringen würden. Natürlich kann eine Kastration nicht aus erbitterten Todfeinden die besten Freunde machen, aber doch zumindest dazu führen, dass sie verhältnismäßig friedlich miteinander auskommen.


    Ein viel zu kleines Gehege wird von der Kastration trotzdem nicht größer, also auch hier: keine Wunder, aber grundsätzlich ausreichender Platz reicht nach der Kastration eben wirklich. Das wären 4m² auf einer Fläche, ohne Käfigschale die nur im Weg steht, mit vielen in etwa "gleichwertigen" Versteckmöglichkeiten mit jeweils mehreren Eingängen.


    Die Kastration nimmt ein wenig den Druck raus, die Hormone schießen nicht ganz so hoch, gerade nachdem die jüngeren Drei ja noch lange nicht durch sind mit ihrer Pubertät.


    Die Trennung war nicht gerade günstig, denn ob es danach nochmal klappt muss immer mit einem dicken Fragezeichen versehen werden. Ob es nochmal wird oder nicht ist vor allem Charaktersache, noch dazu bei einer so richtig miesen Sozialisation von allen. Von Ezio konnten die neuen Babys ja auch nicht viel lernen.

  • Hallo,


    wichtig ist auch, das du alle Herren am gleichen Tag kastrieren lässt und sie von der Narkose angematscht ins Zuhause setzt. Wenn jeder seine Narkose abbaut, kann das keiner ausnutzen um sich aufzuspielen.


    Jungsgruppen brauchen mind. 1 qm Platz.. eben weil sie ihre Streitigkeiten übers gerenne und getänzel klären.. und sich bei Streitereien weitflächig ausm Weg gehen wollen.. in einem kleinen Käfig ist das nicht machbar.. da tritt man sich automatisch auf den Schlips und Gezoffe kann eskalieren.


    Anbei noch ein Link zur Bockhaltung - http://www.diebrain.de/Iext-bock.html


    Das wichtigste neben der Sichtschutzeinrichtung - man soll nicht von A nach B weite Flächen überschauen können.. ist das du auch pubertäre, rumzickende Jungs nicht trennst.


    Trennen musst du erst, wenn es zu tiefen ewig lang nachblutenden Wunden kommt. Risse an Nase, Lippe und Ohr sind vertretbar und von ausgerissenen Haaren stirbt man auch nicht.


    Das meiste was Schweinchen an Sozialverhalten zeigen, sieht für uns harmoniebedürftige Zweibeiner schlimmer aus, als es für Wutz ist.


    Eine Kastration einer Bockgruppe ist dennoch sinnvoll.. gerade weil sie den Hormondruck raus nimmt.. und dafür sorgt, das die Herren weniger Hummeln im Po haben.


    Die Rappelphase beginnt bei Jungs mit ca. 3 Monaten und endet ca. mit 1,5 Jahren.
    Da habt ihr noch ne Weile mit zu erleben.. und der Jüngste kommt auch noch in diese aufregende Zeit.


    lg Sue

  • Zitat von *Fini*

    Hallo,


    Eine Kastration wäre nicht schlecht. Sie nimmt den Hormondruck etwas raus und die Herren werden meist "gemütlicher". Ihr männliches Gehabe verlieren sie jedoch nicht, da die männlichen Hormone auch in den Nebennieren produziert werden.
    Ich bin immer Grundsätzlich >>Für<< eine Kastration bei Böckchen, egal in welcher Gruppenform sie Leben.
    Es dient immer der "Altersvorsorge", denn irgendwann ist es mal so, dass einer Alleine ist oder ihr die Haltung aufgeben wollt (warum auch immer). Kastraten kann man einfach viel besser irgendwo unterbringen.
    Zusätzlich ist es ja auch so, dass falls man eine Situation hat in der sich die Tiere nicht verstehen (Nicht jedes Meerschweinchen mag jedes Meerschweinchen) kann man das Tier mit anderen neu Vergesellschaften oder abgeben und da ist es wieder so, dass Kastraten einfach besser unterkommen ;)


    Hallo noch einmal,


    vielen Dank für die ausführliche und detailreiche Antwort. Ich hatte gestern auch mit einer Meerschweinchenexpertin u. Autorin telefoniert und sie riet mir ebenfalls zu einer Kastration. Zwar meinte sie auch, dass die Haarlinge die Tiere so reizbar gemacht hatten und bei einer Umstrukturierung des Auslaufes Ruhe einkehrt – ich hatte ihr Fotos geschickt, nahm mir aber auch deinen Kommentar und ihre Aussage zu Herzen, dass eine Vergesellschaftung mit zukünftigen, kastrierten Böcken wesentlich angenehmer sein wird. Deswegen hatte ich heute bei der Tierärztin gefragt, wie teuer eine Kastration bei Meerschweinchen ist. Aus allen Wolken gefallen bin ich, als ich hörte, dass 90,00 EUR pro Tier anfallen würden, inkl. Medikation und Fäden ziehen. Ich mein für eine Kastration allein wäre das schon sehr teuer aber treiben die zusätzlichen Leistungen den Preis so hoch?


    Danke noch mal für deinen Post und die große Mühe, de du dir gegeben hast. :D


    LG Salia

  • 90 Euro dürfte der doppelte Satz sein, ich habe knapp 45 Euro bezahlt. Das ist eigentlich auch der allgemein übliche Preis für eine Kastration, wenn eine besonders schonende Narkose gemacht wird, können es auch 50 bis 55 Euro sein.
    Ich würde mal ein paar weitere Praxen anrufen. Und ruhig auch fragen, wie oft sie Meerschweinchen kastrieren. Möglichst viel Erfahrung ist nie verkehrt.

  • Die Preise sind unterschiedlich, je nach dem wo du wohnst. Du kannst auch nach Rabatt fragen.. eben weil 4 unters Messer sollen.


    Manche TÄ machen es.. es lohnt sich ruhig mehrere anzurufen und nachzufragen.


    lg Sue

  • Zitat von pigs&pugs

    90 Euro dürfte der doppelte Satz sein, ich habe knapp 45 Euro bezahlt. Das ist eigentlich auch der allgemein übliche Preis für eine Kastration, wenn eine besonders schonende Narkose gemacht wird, können es auch 50 bis 55 Euro sein.
    Ich würde mal ein paar weitere Praxen anrufen. Und ruhig auch fragen, wie oft sie Meerschweinchen kastrieren. Möglichst viel Erfahrung ist nie verkehrt.


    Hi,


    auf jeden Fall werden wir uns bei anderen Tierärzten informieren, ich hatte mich auch gefragt, wie man erkennen kann, ob ein Tierarzt viel Erfahrung hat bei Operationen an Kleintieren. Aber da hilft wohl wirklich nur fragen. Wenn du von Kastration sprichst, meintest du nur den Eingriff oder auch Nachsorge und Fäden ziehen?


    Danke für’s Feedback. :)


    LG Salia

  • Hallo


    Je nach TA werden Fäden verwendet, die sich selbst auflösen.


    Eine "gute" Praxis für die Kastra erkennst du an folgendem:
    - Am besten Inhalationsnarkose, ist am schonendsten. Wenn die nicht gehen sollte, darauf achten, dass das Narkosemittel nicht Pie mal Daumen gespritzt wird.
    - Es sollte Erfahrung bei der Kastration von Meeries vorhanden sein, ist immer nen bissl unschön, wenn nen Stück vergessen wird.
    - Die Praxis sollte morgens die Kastra durchführen und dir die Schweine erst nachmittags wenn sie wach sind mitgeben. In der Aufwachphase kann es manchmal zu Komplikationen kommen. Außerdem haben die Schweinis in der Phase Probleme mit der Regulierung der Körpertemperatur

  • Hallo,
    die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) wurde vor kurzem nach 9 Jahren zu ersten mal angehoben. Die in Hamburg üblichen Kosten für eine Kastration inklusive Nachsorge liegen bei 60 bis 100 Euro. Manche Tierärzte lassen sich zu einem "Mengerabatt" überreden. Die Anästesie ist sehr teuer und die Kosten alleine für die Anästetika liegen bei über 30 Euro pro Tier, wenn sie richtig gemacht wird. Dazu kommen Nahtmaterial und Verbrauchsmittel, Arbeitszeit und Mehrwertsteuer. Generell sind Fixkosten unter 40 Euro bei korrekter Arbeit kaum möglich.
    Über den Ablauf einer Kastration, kannst Du Dich in diesen zwei Videos informieren.


    Video 1: https://www.youtube.com/watch?v=bjt49tG9XzY


    Video 2: https://www.youtube.com/watch?v=HT0-ssCnnj4


    In den Videos wird mit einer Kombinationsnarkose aus Inhalationsnarkose und VAA gearbeitet.
    VAA = Vollständig antagonisierbare Anästesie: http://www.mueller-heinsberg.de/Narkose_Nager_PDF.pdf
    Gabi

  • Wurde auch echt Zeit, dass die GOT endlich angepasst wurde. Sonst können Tierärzte bald ihre Leute nicht mehr bezahlen. Die Medikamente werden ja auch nicht billiger, die Miete für die Praxisräume ist auch gestiegen, und nachdem ein Raum in dem operiert wird recht warm sein muss, sind auch die Heizkosten nicht billig.


    Wir haben oft gar keinen Einblick, was für Kosten da alle dran hängen, aber reich wird man als Tierarzt mit eigener Praxis nicht. Mein Zahnarzt fährt Porsche, mein Orthopäde nen dicken BMW, meine Tierärztin hat einen alten Kombi.


    Es gibt sicher auch "Billig-Tierärzte" aber um welchen Preis? Da habe ich neulich was im TV gesehen von einem der schwadroniert hat, er könnte eine Katze auch für 30 Euro kastrieren - er hat das Pulsoximeter abgenommen sobald der letzte Faden verknotet war, lange bevor die Katze wach wurde. So sorgt man dafür, dass die Narkose viel zu kurz überwacht wird und riskiert einen Hirnschaden. Ich habe seitdem so eine Idee, warum meine Katze Lissy so "komisch" ist. Hirnschaden dank Kastration würde echt gut passen. Wir wohnen seit vier Jahren hier, und jedes mal wenn sie ins Schlafzimmer geht, entdeckt sie einen Raum, indem sie NOCH NIE war. Schleichgang, unsicherer Blick, Panik sobald sich was bewegt... armes Tier.

  • Ein hilfreicher Hinweis kann auch sein, was man die dort rät was du vor und nach der Operation beachten sollst, ob das mit dem übereinstimmt, wie du dich sost inforiert hast. Ganz falsch wäre es z.B. wenn man dir sagt, dass das Tier unbedingt die Nacht vorher nichts fressen darf oder dass du das Tier noch im Halbschlaf wieder mitnehmen kannst.


    Ich habe für ein Böckchen 60 Euro inkl allem gezahlt, normale Kastration mit ~ 7 Monaten, keine Inhalationsnarkose, selbstauflösende Fäden, keine Nachsorge, das war noch vor der genannten Reform.

  • Zum Thema Billigtierärzte habe ich auch noch eine Story zu erzählen. In dem Fall sollten drei Böckchen für jeweils 35 Euro auf dem Lande in Schleswig-Holstein kastriert werden. Der TA hat weder die Leise noch überhaupt eine Wunde vernäht und beim dritten Tier erst NACH dem ersten Schnitt entdeckt, dass es sich um ein Weibchen handelte. Wenigstens das hat er genäht.
    Bei den beiden Jungs ging es dann ums Leben. Bei dem einen rutsche er Darm heraus, bei dem anderen die Blase. Nur durch eine Nach-OP durch eine kompetente TÄ konnte das Leben der beiden Jungs gerettet werden. Also bitte geht nicht zu irgendeinem TA, nur weil er billig ist. :-(

  • Zitat von kleinschweinugly

    Also bitte geht nicht zu irgendeinem TA, nur weil er billig ist. :-(


    Es ist nicht so, dass wir zu geizig sind. Aber da wir die Kastration in Kürze durchführen lassen müssen und die Wundbehandlung auch schon in den dreistelligen Betrag ging, sind 360,00 EUR für uns im Moment nicht machbar. Die derzeitige Trennung jetzt ist schon schlimm genug, muss aber sein, damit die Wunden vernünftig abheilen können. Wir möchten am liebsten auch bei unserer Tierärztin bleiben, aber sie gewährt keine Ratenzahlung, was ich auch verstehen kann, es gibt zu viele schwarze Schafe, die einfach nicht bezahlt haben… Wir würden sowieso nicht zu einem fremden Tierarzt gehen, nur weil er billig ist.
    Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Haltung von Meerschweinchenpaaren haben wir drei sehr gute Tierarztpraxen kennengelernt, bei denen wir wissen, dass unsere Meeris dort gut aufgehoben sind. Bei einem war meine Freundin schon als Kind mit ihrem Hund immer in Behandlung. Wir werden uns bei diesen dreien erkundigen ob uns einer vielleicht Ratenzahlung anbieten kann.

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