Unser Kühlschrankalarm!

Bei Eddy fingen die Baustellen im Juni diesen Jahres mit den Augen an. An beiden Augen hatte er auf der Hornhaut an der gleichen Stelle Verletzungen. Meine Tierärztin meinte, es gäbe so eine Augenkrankheit, es könne aber auch etwas Tumoröses von innen sein. Wir sprachen ab, die Augen zu beobachten und ich wollte nach meinem Urlaub einen Termin in einer Augenklinik für Eddy machen.
Kurz nach meinem Urlaub viel mir auf, dass Eddy weniger aktiv war. Ich konnte es nicht richtig benennen. Er war einfach nicht mehr der alte. Es wurde ein Röntenbild gemacht und Eddy war leicht aufgegast. Er bekam Sab. s. und ich habe Kot gesammelt. Die Kotuntersuchung war ohne Befund. Eddy erholte sich soweit wieder. Er hielt sein Gewicht, war nur von Zeit zu Zeit weniger aktiv. Vom Rücken oben her, wirkte er irgendwie "knochig", beim Abtasten des Kiefergelenkes quietschte er leicht. Zähne in Ordnung. Er bekam Antibiotikum + Bene b., evtl irgendwo im Körper eine Entzündung. Dies half erst einmal wieder. Dann war er wieder aufgegast, sein Blinddarm extrem gefüllt, was meine Tierärztin sehr auffällig fand. (Vielleicht liegt hier der Hund begraben? Danke für den "Darmtip")
Ich habe wieder Kot gesammelt, die Augen wurden erst einmal hinten an gestellt. Die Augenklinik ist nicht in unserer Stadt, wir müssen ca. 1,5 Std. dort hin fahren. Und noch eine Baustelle wollten wir dem kleinen Kerl nicht zumuten.
Sein Gewicht ist konstant, eher wieder leicht ansteigend, seine Köttel wie gemalt. Eddy schläft mehr, bromselt weniger. Der Versuch Blut abzunehmen scheiterte. Geplant war, ihn nach der Hefepilzbehandlung kurz in Narkose zu legen, um ihm Blut abnehmen zu können.
Dann 2. Kotprobe. Erst nachdem diese Probe wieder ohne Befund war und noch einmal anders untersucht worden ist, hat man eine sehr sehr hohe Konzentration eines Hefepilzes gefunden.
Eddy wurde nun gegen diesen Pilz behandelt.
ca. 1,5 Wochen später, spontaner plötzlicher Gewichtsabfall Innerhalb von 5 Tagen - fast 200g + Lethargie.
Letzten Endes wissen wir nicht, was er hat.
Seit Dienstag letzter Woche sind wir nun am dauerpäppeln, da er selbst nichts mehr frisst. Seine Köttel sind fest, aber klein, teilweise mit Schleimhäuten verbunden. Ich habe das Päppelfutter durch gemahlene Sonnenblumenkerne , Haferflocken, Fenchelsamen und mit Heilerde ergänzt. Einmal am Tag bekommt er 1-2 Tropfen Kokosöl ins Mäulchen. Seitdem sind die Köttel wieder etwas besser. Ich denke, dass sein Darm im Moment nicht richtig arbeiten kann. Es hat ihn richtig "zerhauen".
Meine Tierärztin meint, dass die Hefepilze sich nur vermehren konnten, weil irgendwo in dem kleinen Kerl eine größere Baustelle tickert.
Ich hadere im Moment mit mir, was ich machen soll. Was gut ist, ich habe die nächsten 1,5 Wochen Urlaub und könnte ihn super versorgen. Allerdings zeigt Eddy keinerlei Lebenswillen, ausser bei mir auf dem Tisch. Da knabbert er einzelne Grashalme, Petersilienblättchen usw., wenn ich sie ihm vor sein Mäulchen halte. Kommt er ins Gehege, verkriecht er sich sofort.
Er nimmt am Gruppenleben so gut wie nicht mehr selbst aktiv teil. Er ist nie alleine, immer ist eine seiner Damen an seiner Seite.
Noch wiegt er um die 1120 g. Er wirkt selbst sehr viel leichter und sehr knochig. Ich muss gestehen, dass ich das erste Mal richtig froh bin, dass er so viele Reserven hat. Eddy hatte leicht über 1300 g.
Was mir beim Päppeln aufgefallen ist, dass er nur begrenzt in der Lage ist, Futter selbst aufzunehmen, als könne er mit den vorderen Zähnen nicht mehr "greifen". Sie sind aber nicht zu lang. Heu kann er nicht kauen, es ist ihm zu hart. Er hat wenig Kraft im Kiefer. Ist z.B. ein Pimpernellenblatt erst einmal im Mund, dann kaut er wie immer. Die Zähne hinten scheinen in Ordnung zu sein. Ich werde morgen bitten, ihn noch einmal zu röntgen.
Meine Tierärztin meint aber auch, dass Hefepilze dem Körper so zusetzen, dass Eddy quasi alles weh tut, vor allem die Gelenke.
Doch was ist die Hauptkrankheit? Das Cortison hat nichts bewirkt. Keine Veränderung.
Ich mag diese Ratlosigkeit und Unwissenheit überhaupt nicht.
Sorry für den Roman, aber es hilft mir selbst, das alles nachzuvollziehen und klarer denken zu können.

Danke Mara für deinen Tip und die Info. Ich lerne im Moment sehr viel über Meerschweinchen und ihre Körper!
Eddy hat letzten Donnerstag Vitamin B gespritzt bekommen.
Aber was ich seit letzter Nacht beim Päppeln beobachtet habe, dass er super wild ist, auf seien eigenen Kot! Das war die ganze Zeit nicht der Fall. Er hat in der Nacht bei allen Päppelgängen, seine ganzen Köttel wieder aufgefressen, die er abgesetzt hat.
Heute Morgen beim 7 Uhr päppeln, waren seine Köttel das erste Mal wieder normal groß und schwarz, wie sie sein sollen. Diese hat er nicht gefressen.
Leider ist es nicht die Ursache, aber es zeigt vielleicht auf, dass sein Darm sich langsam wieder erholt.
Ich bin gespannt, was heute beim Tierarztbesuch heraus kommt.

Wir sind wieder zurück vom Tierarzt.
Wir haben lange überlegt und geben ihm noch diese Woche. Er hockte auf dem Behandlungstisch und lies sich untersuchen. Dabei kaute er einen Heuhalm aus der Transportbox. Als meine Tierärztin ihn in die Box zurückgesetzt hat und zu ihrem Schreibtisch gegangen ist, hat sie laut gesagt: " hmm was machen wir mit dir Eddy?" und Eddy hat mit einem Gurren geantwortet. Sie meinte daraufhin, dass sie niemanden einschläfern kann, der mit ihr redet.
Eddys Krankheitsgeschichte geht seit Juni. Er bekam nacheinander folgende "Kuren": Schmerzmittel, Antibiotika und Cortison. Nichts hat geholfen.
Er wurde noch einmal geröntgt. Sein Gebiss ist toll. Die Zähne stimmen. Er kaut auch zügig und flott. Seine Schnute ist auch nicht taub an der Lippe. Warum er kein Futter aufnehmen kann/ mag, ist nicht zu verstehen. Das Grünzeug in seiner Transportbox, Kräuter und Gras hat er komplett leer gegessen.
Das Röntgenbild war auf den ersten Blick ohne Befund. Magen gefüllt, Darm gefüllt nicht aufgebläht, fast vorbildlich.
Sein Herz etwas vergrößert und die Ader, die vom Herzen weggeht auch vergrößert.
Dies könnte auf die Leber hinweisen meinte meine Tierärztin. Eddy bekommt jetzt eine Vitamin B- Kur. Dafür hängt er am Tropf. Heute hat er schon, Mittwoch die nächste Runde.
Am Freitag kommt er in Narkose, zum Blutabnehmen. Entweder ist er bis dahin stabiler und er hat eine Chande zu überleben oder wir lassen ihn gehen. Meine Tierärztin meint, es könne durchaus eine Tumoröse Leber sein. Dann kann man auch mit Diät usw. nicht viel machen.
Immerhin sind die Bohnen die er verliert wunderschön, wie gemalt. Dh. Der Darm fängt an und macht sich wieder.
Ich bin so froh, dass ich Urlaub habe und meinen kleinen Freund versorgen kann. Allerdings werde ich Nachts weniger päppeln, sonst liege ich bald mit dem Kopf auf dem Küchentisch mit der Stirn in der Päppelmasse.

Hallo ihr Lieben,
Ich komme gerade von unserer Tierärztin. Die letzte Nacht war schlimm. Eddy wollte nichts essen und auch nicht gepäppelt werden.
Heute morgen lagen seine Ladies ganz nah bei ihm. Sie wussten schon vor mir, was kommen wird.
Meine Tierärztin und ich haben uns entschieden, ihn nicht länger leiden zu lassen. Obwohl wir nicht wissen, was ihn letzten Endes gequält hat, sind wir diesen Schritt gegangen. Er hat alles an Medikamenten bekommen, was hätte irgendwie helfen müssen und sei es ihm die Schmerzen zu nehmen. Nichts hat angeschlagen. Diese Hilflosigkeit und vor allem dieses Unwissenheit, waren das Schlimmste. Ich hätte vieles für eine Diagnose gegeben.
Ich sitze nun hier und kann die Tränen nicht halten.
Er ist heute in meinen Armen über die Regenbogenbrücke getapselt. Diese kleinen Füsse, die sich in mein Herz gebromselt haben, hüpfen nun über die Regenbogenwiese. Mach es gut kleiner Freund. Deine Spuren werden immer in unserer Erinnerung und in unseren Herzen zu lesen sein.
Im Herzen irgendwie habe ich es wusst, aber der Kopf hat gehofft, dass alles doch wieder gut wird.
Es war eine spannende und lustige Zeit mit dem kleinen wuscheligen Kerl, dem man mit der Schere nicht die Haare schneiden konnte, weil er so kitzlig war. Er hat die zickigsten Damen mit einer tollen ruhigen Art wieder ins Gleichgewicht gerückt. Er hat sie beschützt und beglückt.
Er wird uns allen fehlen, der kleine Dicke.

So schwer es mir auch ist.. ich werde noch heute nach einem neuen Kastraten schauen. Die Damen sind sehr still und zurückhaltend. Sie liegen auf dem Platz, wo Eddy noch heute morgen gelegen hat. Sie wirken so alleine. Vom Futter heute morgen haben sie nichts mehr gefressen, während ich beim Tierarzt war.
Auch sie vermissen ihn.

Ja.. irgendwie kann ich nicht wirklich aufhören, die Tränen laufen zu lassen. Irgendwie ist alles wie ein schlechter Film.
Wo hat dieser Film angefangen? Ich will ihn nicht haben. Aber der Film ist real.
So ein kleiner Kerl....Danke für eure tröstenden lieben Worte. Sie bedeuten mir sehr viel. Fühlt euch einfach mal gedrückt.