Meerschweinchen Vergesellschaftung

Vergesellschaftung nach Todesfall

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Einen herzlichen Gruß in die Forumsgemeinde.


    Wir bitten euch um einen Rat zur unserer geplanten Vergesellschaftung.
    Aufgrund eines unerwarteten und ganz plötzlichen Todesfalls unseres knapp 4,5 jährigen Kastrats Purzel, ist unsere gleichaltrige Fussel seit ein paar Tagen verwitwet und allein.
    Dieser Zustand soll sich nun natürlich schnellstmöglich ändern.


    Da sich die Suche nach einem gleichaltrigen Kastrat im Raum Magdeburg jedoch schwieriger als erwartet gestaltet, sind wir momentan etwas verunsichert.


    Meint ihr es ist möglich, Fussel einen 2-3 jährigen Kastrat an die Seite zu stellen oder ist der Altersunterschied zu groß? Gibt es generelle Erfahrungen über zu große Altersunterschiede?


    Weiterhin haben wir überlegt, ob es sinnvoller wäre 2 Meerschweinchen (Kastrat und eine weitere Dame im Alter von 2-3 Jahren) unserer Fussel an die Seite zu stellen. Hintergedanke dabei ist, das man ansonsten in 2-3 Jahren vor einem ähnlichen Problem stehen könnte, wenn man nur einen jüngeren Kastrat jetzt holt.
    Wir fragen uns jetzt aber, ob wir Fussel mit 2 jüngeren, fremden Meerschweinen zu viel Stress aussetzen?


    Unsere Fussel ist vom Charakter eine ruhige Vertreterin, die sich bei der Essensausgabe aber schon behaupten kann. :-)


    Für eure Antworten möchte ich mich bereits im Vorfeld bedanken!

  • Hallo,


    der Altersunterschied ist nicht soo groß, das es arge Probleme geben könnte. Wenn du deine Gruppe erweitern möchtest, sehe ich da kein Problem bei.


    Deine Wutz wird sicher froh darüber sein, das sie neue Partnertiere bekommt.. und nicht mehr alleine sein muss. Schweinchen, deren Partnertier verstirbt, können sich "entschließen" aus Einsamkeit ihrem Partner zu folgen. Daher ist schnelles Handeln sinnvoll.


    Deine Wutz wird in Menschenjahren ca. 40-50 haben.. die neuen liegen bei 20-30 jahren.. das ist kein großer Sprung. Anders sähe es aus, würdest du 1jährige oder jüngere anschleppen.. das wäre so etwa wie Senior lebt mit Teenager zusammen.. das wäre dann eine ungünstige Konstellation.. die jungen Wilden wollen mehr toben, während Seniorenschweinchen.. eher nen ruhigen Tagesablauf anstreben..


    Solange das Gehege groß genug für 3 Schweine ist, nimm ruhig ein Pärchen oder 2 einzel schweinchen..


    lg Sue

  • Hallo!


    Tut mir leid mit deinem Verlust.


    Eigentlich kannst Du nicht viel Falsch machen, weil Fussel ja gerade mal "mittelalt" ist. Solange Du ihr nicht gerade Babys holst, die ihr auf die Nerven gehen, wird sie klar kommen - und sogar Babys könnte sie erziehen, wenn es sein muss, nur würde ihr dann ein wenig der "erwachsene" Partner fehlen.


    Ich bevorzuge Gruppen mit Altersunterschied, damit nicht alle gleichzeitig alt und gebrechlich werden. Je größer die Gruppe, um so besser lässt sich das natürlich verteilen, aber bei Dir wäre es vielleicht eine Option, den Kastraten mit 2-3 Jahren zu nehmen und dazu noch zwei Baby-Weibchen, dann hast Du praktisch drei "Generationen" und die Kleinen könnten miteinander spielen. Das braucht natürlich etwas Platz und ist auch ein Sprung von 2 auf 4, wäre aber die optimale Gruppe. Sonst eben der Kastrat mit 2-3 und ein Weibchen rund um 1 Jahr herum, das das Spiel- und Tobealter schon hinter sich hat, aber eben jünger ist.

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Nach mehrtägiger Suche sind wir nun endlich fündig geworden. Unsere Fussel bekommt den 3-jährigen Kastrat Teddy und das 2-jährige Weibchen Tindra an die Seite gestelt.


    So wie es derzeit aussieht, wird Tindra wohl am Freitag zuerst zu Fussel stoßen und Teddy dann am Mittwoch bei seinen beiden Damen einziehen. Hierzu hätte ich noch ein paar Fragen.


    Da es unsere erste "Vergesellschaftung" ist, bin ich noch etwas unsicher wie wir vorgehen sollte. Zumal man immer wieder verschiedene Meinungen liest.


    Nach derzeitigem Stand würde ich so vorgehen, das sich Tindra nach ihrem Einzug erstmal für einen Tag alleine in einem kleinen Gehege, ohne Kontakt zu Fussel, aufhält und an uns gewöhnt. Je nachdem wie sie den Einzug verkraftet, würde ich dann am nächsten oder übernächsten Tag die Beiden sich, auf für beide unbekannten Territorium, einander vorstellen. Ähnliche Verfahrensweise dann mit Teddy und den beiden Damen.


    Können wir das so machen oder ist das grundsätzlich falsch? Auf was sollte man bei der Vergesellschaftung dann achten?


    Ich möchte mich für eure regen Hinweise auch jetzt bereits wieder bedanken.

  • Hallo!


    Wäre mir viel zu stressig für die Tiere, die kommen dann ja eine ganze Woche kaum zur Ruhe


    Besteht eine Möglichkeit, beide neuen Tiere am gleichen Tag zu holen, damit man das in einem Aufwasch macht? Wäre viel einfacher. Gleich zwei VGs nacheinander sind nur stress.


    Außerdem kein neutraler Boden, sondern ein ausreichend großes Gehege mit fremder Einrichtung, das können auch Pappkartons mit jeweils mehreren Eingängen sein. Alle Schweine rein, viel Futter zur Ablenkung, und sie machen lassen.


    Meerschweinchen sind nicht besonders territorial, legen aber Wert auf "ihr Häuschen", ebenso wichtige Ressourcen wie Futter und Heu. Also muss da genug vorhanden sein, bzw. doppelt so viel wie genug an vielen Stellen. Kein Napf sondern überall in der Einstreu verteilen, gerne mehrere Heuhaufen zu den Raufen dazu bieten. Das beruhigt. Außerdem alle Stunde eine Hand voll frisches Gemüse nachlegen, das lenkt ab - dann wird erst gefuttert, und wenn dann der Bauch voll ist eher Pause gemacht, statt sich zu streiten.

  • Zitat

    Besteht eine Möglichkeit, beide neuen Tiere am gleichen Tag zu holen, damit man das in einem Aufwasch macht? Wäre viel einfacher. Gleich zwei VGs nacheinander sind nur stress.


    Okay. Problem ist, dass wir den Kastrat erst am Mittwoch bekommen. Da das Weibchen derzeit noch knapp 2,5 h von uns entfernt wohnt, lässt sich das an einem Tag nicht vollziehen.


    Ist es dann besser, die beiden bis zum Mittwoch erstmal noch in separaten Gehegen unter zu bringen und dann am Mittwoch alle 3 aufeinander los zu lassen?

  • Hallo,


    du kannst das so handhaben.. und alle am gleichen Tag vergesellschaften..


    Ich denke nicht, das es so mega stress ist, wenn man erst das eine vergesellschaftet, dann das andere. Es ist vertretbar. Zumal Schweine, die Gruppenhaltung gewöhnt sind, sich in plötzlicher Einzelhaft manchmal selbst aufgeben und "nach sterben".


    Setzt sie ruhig zusammen, wie du sie bekommst.. solange sie genug Platz haben, ist alles halb so wild.


    lg Sue

  • Hallo liebe Meeri-Gesellschaft!


    Wir haben mittlerweile die Vergesellschaftung seit letzten Dienstag vollzogen und unsere derzeitiges Meerschweinchen-Grüppchen besteht aus einem Kastrat und unseren beiden Damen. Nach einer knappen Woche des Meerschwein-Miteinanders sind wir uns aber leider nicht ganz sicher, ob die Vergesellschaftung wirklich erfolgreich war.


    Folgende Konstellation hat sich entwickelt. Unsere beiden Damen (2 Jahre und 4,5 Jahre) verstehen sich miteinander sehr gut. Bei dem Verhältnis der Damen zu unserem neuen Kastrat ist die Lage hingegen unterschiedlich. Unsere neue, jüngere Dame kommt besser mit dem Kastrat zurecht. Sie meckert zwar gelegentlich wenn er zum wiederholten Male brommselnd ankommt oder sie mit seiner Nase am Hinterteil anstuppst, aber alles in allem kommen die beiden miteinander aus und suchen teilweise die Nähe zueinander.
    Unsere ältere Dame hat dagegen Probleme mit dem Kastrat. Am Anfang hat er sie teilweise heftig gejagt und das auch nicht gerade selten. Nach 1-2 Tagen hat sich die Häufigkeit jedoch schon stark gemindert, wobei es teilweise trotzdem zu mehreren Sekunden andauernden Jagdszenen kommt. Unsere Fussel versucht teilweise auch die Nähe zu unserem dominanten Kastrat zu meiden bzw. bleibt sie teilweise ganz starr sitzen wenn er in ihre Nähe kommt. Sie war generell schon immer ein wenig schreckhaft und hat ein wenig das Weite gesucht.
    Nichtsdestotrotz gibt es auch viele Ruhephasen bei uns im Gehege, wo alle ein wenig ruhen oder Heu schnurpseln.


    Jetzt sind wir uns unsicher, ob die geschilderten Vorfälle ein Zeichen einer unharmonischen Gruppe sind oder wir einfach noch ein wenig geduld haben. Wir haben die 3 auch alle nach wenigen Tagen des Zusammenlebens mal gewogen und auf Verletzungen kontrolliert. Da war alles in Ordnung. Generell ist es auch so, dass alle uneingeschränkt futtern und sich kein Schwein direkt in eine Ecke zurück zieht.


    Könnt ihr uns eine Einschätzung geben?

  • Jupp alles Normal.


    Der Kastrat checkt mit am Po riechen die Hormone der Mädels, um festzustellen ob sie in ihre heiße Phase kommt und er aufreiten kann.
    Da er kastriert ist, wirst du nicht eines Tags hüfthoch in Nachwuchs stehen.


    Den Mädels ist dieser aufdringliche Kerl etwas lästig.. klar zicken sie rum, signalisieren ihre "Kopfschmerzen".


    Die Gruppe ist erst frisch zusammen, die wird in den nächsten Monaten zusammen wachsen. Nur Geduld.


    lg Sue

  • Alles Bestens.


    Wenn ich jetzt ehrlich bin, hätte ich auch wenig Lust mit so einem jungen Gigolo nach wenigen Tagen Kennenlernen gleich mal intim zu werden - insbesondere, wenn er jünger ist.


    Das ist aber sein dringendstes Anliegen. Meerschweinchen haben gleich neben dem Penis eine Duftdrüse, mit der sie ihre Weibchen markieren - deutlich riechbar, damit jeder andere Meerschweinchenbock merkt, dass die Dame bereits vergeben ist.


    Deswegen kommt es fast zwangsläufig zu Spannungen - sie will noch nicht, schon gar nicht am falschen Zeitpunkt des Zyklus und überhaupt. Er will aber möglichst schnell klar machen, dass die Damen ihm gehören.


    Das renkt sich im allgemeinen dann ein, wenn beide Damen ihren Eisprung hatten und da sowieso "scharf" waren und ihn eben doch endlich ran gelassen haben. Bis dahin wird noch ein wenig gezickt.

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