Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Lymphknotenkrebs..?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    ich war eben beim Tierarzt mit Struppi (männlich, 4,5 Jahre alt, ca. 1050g, siehe Profilbild) und habe dort eine ziemlich niederschmetternde Diagnose erhalten: Lymphknotenkrebs.


    Er hat zwar noch normal weitergefressen, jedoch ein paar mal in den vergangenen Tagen gehustet, seit gestern Abend mit Flankenatmung und außerdem saß er sehr steif im Gehege - außerhalb der Häuser.


    Beim TA wurde eine Röntgenaufnahme gemacht und er wurde abgetastet. Beides zeigte, dass sämtliche Lymphknoten am Körper stark verdickt sind. Die Lymphknoten am Hals drücken auf die Luftröhre. Unter anderem deshalb meinten die TÄ, dass alles deutlich auf Lymphknotenkrebs hindeuten würde.
    Sie meinten, die einzige Symptomlinderung könne man mit Cortison erreichen, eine Heilung ist aber selbstverständlich nicht möglich.
    Ein Schmerzmittel haben sie ihm nicht gegeben mit der Begründung, dass er ja noch frisst. Das würde bedeuten, dass er keine Schmerzen hat. Allerdings hat er auch vor einem Jahr, als er einen Kieferabszess hatte mit einem wackligen Zahn weitergefressen. Ob er deshalb keine Schmerzen hatte? Das bezweifle ich.
    Ich soll Samstag zur weiteren Untersuchung wiederkommen.


    Jetzt möchte ich euch fragen, ob ein RB für eine fundierte Krebsdiagnose schon ausreicht..? Müsste man nicht eigentlich noch Blut abnehmen oder sowas ähnliches wie ein CT etc. machen? Meine TÄ hier haben schon manchmal den frühzeitigen Tod eines meiner Meeris vorausgesagt und am Ende haben sie doch alle überlebt.
    Und ist Cortison das einzige, was man geben kann?


    Liebe Grüße, Katharina

  • Danke, Gabi, für den sehr guten Link.
    Habe ihn mir größtenteils durchgelesen. Habe für Struppi auch schon einige Kräuter besorgt, die im Artikel genannt wurden. Er hat sehr viel davon gefressen, jetzt sitzt er wieder nur steif im Gehege und starrt in die Luft. Die Flankenatmung hat auch noch nicht aufgehört. Es dauert wohl noch, bis das Cortison wirkt. Das mit dem Prednisolon werde ich am Samstag mal bei meiner TÄ ansprechen.
    Ich hoffe, man kann seine Symptome lindern und in den Griff bekommen. Wenn ich mir den Artikel so durchlese, muss ich ja tatsächlich davon ausgehen, dass es Krebs ist. Bei ihm trifft leider so gut wie alles zu, was darin steht. Auch das "Ausbruchsalter" für die Krankheit stimmt bei ihm... Und außerdem steht in dem Artikel, dass die Krankheit über den Mutterleib weitergegeben wird...
    Als ich damals Struppi zu mir geholt hatte, habe ich auch noch seinen Bruder geholt. Der ist schon mit 1,5 Jahren verstorben. Wir wissen nicht woran er gestorben ist, weil wir keine Autopsie gemacht haben, aber die Symptome waren die gleichen: Erst husten, dann etwas "steif geworden" und noch bevor wir beim TA waren, war er schon tot. Wir hatten uns leider zu viel Zeit gelassen, weil er, genau wie Struppi, immer brav weiter gefressen hat - bis zum letzten Moment. Am Schluss sah es bei ihm auch so aus, als sei er erstickt. Irgendwie scheint es bei Struppi genau gleich abzulaufen - nur, dass ich es früher bemerkt habe und hoffentlich den Zeitraum verlängern kann...


    Kann man eigentlich auch gleichzeitig mehrere verschiedene Medikamente (egal, ob klassische/pflanzliche/homöopatische Medizin) geben, die die Symptome lindern (sollen)? Würde das helfen? Wenn ja, welche könnte man kombinieren?

  • Hallo Katharina


    Ich habe hier für meinen Sindbad 5Jahre alt auch die Diagnose Leukose seit Jan 2017... seine Lymphdrüsen waren geschwollen auch im Halsbereich... behandeln tue ich seither 1/4 tbl Prednisolon alle 2Tage ... sowie Homöopathisch mit Lymphomyosot 5 Trpf täglich , eine halbe Ampule Ubichinon compositum und 5 Globuli Arsenicum Album je auch alle zwei Tage.... es geht ihm bisher soweit gut die Schwellungen sind besser geworden... allerdings hatte er jetzt trotz den Medikamenten einen walnußgroßen Tumor in der Leiste... dieser wurde komplett entfernt und als bösartig diagnostiziert... das war vor drei Wochen und bis jetzt geht es ihm toi toi toi gut und hoffe dass das auch noch recht lange so bleibt...


    Drücke euch die Daumen das ihm noch eine schöne Zeit bleibt
    LG Kerstin

  • Danke, Kerstin, für deine Nachricht.
    Oh je, hoffentlich bleibt Sindbad erstmal vor weiteren Tumoren verschont.
    Meinst du 1/4 Teelöffel von Prednisolon oder wofür steht tbl? Nimmt Sindbad all diese Sachen (inzwischen) freiwillig an? Bekommt man die Mittel in der Apotheke? Fütterst du wegen der Krankheit gezielt bestimmte Kräuter/Gemüsesorten?


    Liebe Grüße,
    Katharina

  • Das 1/4 Tbl steht für Tablette.... lässt sich sehr gut teilen....
    Die anderen Sachen bekomme ich in der Apotheke am Anfang mussten sie es bestellen zwischenzeitlich haben sie es da.
    Ja Sindbad nimmt seine Medis ganz freiwillig muss ihn nicht mal einfangen belohne ihn aber auch immer mit etwas Herbi Care das liebt er total .


    Kerstin

  • Muss man bei der Gabe von Cortison/Prednisolon eigentlich besonders stark auf Hygiene achten? Also beispielsweise 2 mal/Woche das Gehege reinigen? Es soll ja quasi das Immunsystem ausschalten, ähnlich wie bei einer Chemotherapie.


    Andererseits hört man ja auch von Menschen, die in einer „zu sterilen Umgebung“ leben, dass deren Immunsystem eher schlechter ist als das von den Menschen, die viel Zeit in vermeintlich keimbelasteter Umgebung (zum Beispiel an der frischen Luft) verbringen.

  • Mache hier nichts anderes als bisher... Mache den Stall eh alle drei Tage komplett...morgens und abends altes Heu und Futter raus.... frisches rein .


    Hatten im März den Super-Gau eines der Mädels hatte einen Atemweginfekt der zur Lungenentzündung wurde.. . es ist alles gut gegangen.... Sindbad hat sich nicht angesteckt trotz Prednisolon zu diesem Zeitpunkt bekam er es bereits 2mon.


    Nicht verrückt machen


    Kerstin

  • Bei Struppi ist der Stand leider der, dass das Prednisolon anscheinend nicht (ausreichend) wirkt. Seine Lymphknoten wachsen und wachsen und wachsen...
    Der Knoten am Hals hat bald die Größe eines kleinen Apfels erreicht. Vor ca. 3 Wochen war er noch so groß wie eine Kirsche.
    Ich versuche so viel zu tun, wie ich kann, bin regelmäßig mit ihm beim TA, gebe ihm seine Medis und füttere viel vitamin-C-Haltiges und entzündungshemmendes Kraut, aber es scheint alles nichts zu bringen.


    Habt ihr noch irgendwelche Ideen, was man tun kann? Meine TÄ meint, sie würde das Tier nicht operieren, weil der Knoten direkt an Luft-/Speiseröhre etc. sitzt und die Gefahr groß ist, dass das Tier verblutet.
    Meint ihr, dass das nur an dieser TÄ liegt oder dass die Chancen bei einem anderen TA höher liegen, dass er ihn erfolgreich operiert?

  • Vom Gefühl her würde ich dem Tierarzt recht geben. Ich würde dem Tier noch eine schöne Zeit gönnen und es dann auf seinem letzten Weg begleiten.
    Der Tumor klingt für mich schon recht groß und er sitzt sehr... ungünstig.
    Zumal bei Lymphknotenkrebs oft mehr Lymphknoten befallen sind und nicht nur einer. Eine OP belastet den kleinen Körper noch zusätzlich. Ich denke dann immer, wenn das Tier nach der OP sehr leidet, evtl Wochen gepäppelt werden muss und nur vor sich hinvegetiert, dann ist das kein Leben. Evtl wächst in der Zwischenzeit an einer anderen Stelle ein Lymphknoten zu einem Tumor.
    Wenn der Tumor entfernt worden ist und nah an Luft und Speiseröhre sass, dann kann es sein, dass das Schweinchen auch noch Schluckbeschwerden hat, weil Luft und Speiseröhre zusätzlich gereizt sind.
    Es tut mir sehr leid, bei solch einer Diagnose kommen mir selbst mit die Tränen.
    Vielleicht hat jemand mit so einer OP gute Erfahrungen gemacht und kann einen anderen Tip geben. Ich drücke ganz fest die Daumen!

  • Ja, vermutlich hast du recht... :( Seine anderen Lymphknoten an den Achseln und Oberschenkeln sind leider auch alle angeschwollen - nur noch nicht so groß wie der am Hals.


    Aber woran erkenne ich denn, dass ich mich entscheiden müsste, ihn vielleicht auch einschläfern zu lassen? Bisher sind alle meiner Tiere relativ plötzlich und ohne starke Schmerzen gestorben. Ich musste mir über so etwas noch nie Gedanken machen.

  • Bei einem so kranken Meerschweinchen:
    Wenn es nicht mehr frisst und nur noch apathisch in der Ecke sitzt, also kein "Schweineleben" mehr führen kann, dann würde ich es erlösen lassen. Solange es noch Lebenswillen zeigt und umherstreunert, würde ich es auch päppeln und mit Medis versorgen, ihm eine schöne Zeit machen.
    Aber da kennst du dein Tier am Besten. Da musst du leider für dich entscheiden, was der richtige Weg ist und wann der beste Zeitpunkt gekommen ist.


    Ich musste meinen Kater einschläfern lassen, er hatte eine Thrombose. Er konnte noch laufen und alles, hat sich aber größtenteils verkrochen. Es gab so gut wie keine Chance auf Heilung, da die Thrombose in der Wirbelsäule lag. Im späteren Verlauf, hätte er sehr große Schmerzen bekommen. Diese haben wir ihm erspart. Ich habe in seinem Fall, nicht bis zum bitteren Ende gewartet. Es war eine furchtbare Entscheidung. Ich hatte mich auch dagegen entschieden, ihn von Tierklinik zu Tierklinik zu zerren. Er hat Transporte gehasst. Die Prognose war super schlecht. Ich denke immer noch an ihn und grübele oft, ob alles richtig war. Das wird wohl nie aufhören.


    Ich denke an dich und an dein Wutzi.

  • Eigentlich wäre jetzt schon die Zeit ihn gehen zu lassen.
    Denn es ist jetzt nur noch eine Frage von Tagen/Wochen bis die Lymphknoten explodieren und auf Hühnereigröße anschwellen.
    Stell dir das im gesamten Körper vor.
    Alle Organe werden jetzt schon abgedrückt, grade am Hals ist es auch sehr schlimm.
    Die Futteraufnahme und das Atmen werden erschwert, ebenso wie Herz und Lunge.


    Mein eines Schwein hatte auch die rasantere Variante und er hat auch nicht lange gelebt, da man er erst nicht erkannte.
    Der ganze Körper war aufgedunsen und voller Lymphknoten. Er war so dick gewesen und konnte sich auch nicht mehr bewegen. Da habe ich ihn sofort erlösen lassen. Zu der Zeit war er leider in Betreuung und ich konnte ihn erst danach gehen lassen.


    Ich wünsche dir viel Kraft

  • Ich denke, ich werde ihn einschläfern lassen, sobald er sich quält. Aktuell läuft er noch durchs Gehege, frisst, quiekt. Ihn jetzt schon einschläfern zu lassen, halte ich für verfrüht. Und wenn ich sofort handle, wenn ich sehe, dass er zittert oder nicht mehr frisst etc. dann musste er wenigstens nicht lange leiden und konnte vorher noch ein paar schöne Tage erleben.
    Gestern Abend bekam er auch leichte Matschköttel. Ich vermute, das kommt vom Prednisolon. Sein Magen hat danach schon manchmal leicht gegluckert. Morgen gehts damit zum TA.
    Vielleicht kann ich das Pred jetzt eh weglassen. Wie man sieht, wirkt es bei ihm nicht. Der Tumor wächst ja unaufhörlich weiter... :-(


    Inzwischen bin ich auch sehr froh, dass ich nie mit ihm gezüchtet/vermehrt habe. Ich hatte es bei ihm mal überlegt, weil er für mein Empfinden ein wunderschönes Fellfarbenmuster hat. Aber wenn ich bedenke, wie viel Leid das in die Welt gebracht hätte, ist es gut, dass es nie dazu kam.


    Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass Watson und Sherlock den Mist nicht auch haben. Die habe ich damals in der gleichen Zoohandlung geholt.

  • Achte bitte auch auf die Atmung, denn wenn er schlecht Luft bekommt, leidet er extrem! Du hattest im Oktober etwas von Flankenatmung geschrieben, wie sieht es jetzt damit aus?
    Meerschweinchen fressen oftmals trotz Atemnot und Schmerzen noch und laufen auch noch herum. Irgendwann kommt dann der Moment der Dekompensation, in dem das Tierchen ganz plötzlich nicht mehr kann und kollabiert.


    Bitte lass morgen beim Tierarzt auch die Atmungssituation überprüfen, denn wenn die Knoten so groß sind, wie du schreibst, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Atmen immer anstrengender wird.

Ähnliche Themen wie Lymphknotenkrebs..?