Am Sonntag den 08.10.2017 bist du ganz plötzlich von uns gegangen.
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Ohne Vorwarnung hat dich der Tod aus dem Leben gerissen.
Natürlich gab es Anzeichen. Du bist immer schwächer geworden, warst zum Schluss ganz eingefallen, als würde das Leben langsam aus dir weichen. Aber der Durchfall kam so plötzlich und hat dich so schnell geschwächt, dass ich gar nicht richtig Zeit hatte, mich mit dem Gedanken, du könntest bald gehen, abzufinden.
Ich wollte es einfach nicht wahr haben, obwohl ich es von Anfang an gespürt habe.
Klar, du warst nicht mehr der Gesündeste, hattest auch schon einiges hinter dir und dein ganzer Körper war voller kleiner Knoten, die allerdings ungefährlich schienen, weshalb der Tierarzt es nicht für nötig hielt sie weiter zu untersuchen. Und du hast immer so viel getrunken, als hättest du einen unlöschbaren Durst.
Der nächste Tierarztbesuch am Montag war sogar schon geplant.
Aber ansonsten hast du dir nichts anmerken lassen. Noch am Donnerstag schien alles wie immer.
Du warst gut gelaunt, hast gefressen und bist über den Rasen gehüpft, als könnte dich nichts auf der Welt beunruhigen.
Und jetzt bist du nicht mehr da.
Dabei warst du doch ein kleiner Kämpfer. Ein Schweinchen was scheinbar immer gute Laune hatte und alles positiv nahm.
Sogar gefressen hast du sehr zur Verwunderung der Tierärztin am Samstag noch, obwohl du starke Untertemperatur hattest.
Ich habe an dich geglaubt, war fast schon der Überzeugung du seist unsterblich.
Umso unbegreiflicher war es für mich als du plötzlich doch aufgehört hast zu fressen. Ich konnte nicht glauben dass du schon gehen willst. Ich weiß noch wie ich da saß und versucht habe dich mit Päppelbrei zu füttern, aber du hast alles wieder aus deinem kleinen Mäulchen laufen lassen. Ich habe dich auf deine kleine weiche Stirn geküsst und dir versprochen, es würde alles wieder gut werden, wenn du nur wieder anfängst zu fressen. Ganz schlapp lagst du in dein Handtuch eingewickelt, sogar zu schwach zum quieken.
Und am Sonntag war es dann so weit.
Wir hatten geplant immer eins der Weibchen zu dir zu setzen, da die anderen draußen im eigentlichen Stall waren und du natürlich im warmen Haus unter einer Wärmelampe liegen musstest.
Ich weiß noch wie ich Sunny aus dem Stall genommen habe und wieder ins Zimmer kam um dich erst noch zu füttern, oder es zumindest zu versuchen, bevor ich Toffee zu dir setzen wollte. Als ich wieder kam hast du ganz leise gequiekt und schon bald angefangen zu zucken. Da hatte ich meinen ersten Nervenzusammenbruch.
Und jetzt frage ich mich, ob der Moment in dem du ganz alleine im Stall saßt, der Moment war, in dem du dich dazu entschieden hast loszulassen. Ich frage mich, ob du jetzt noch da wärst, hätte ich Sunny nicht aus dem Stall genommen, ob diese drei Minuten, in denen du ganz alleine warst, der Auslöser für deine Entscheidung zu gehen waren.
Und ich fühle mich schuldig.
Schuldig dass ich den Vorschlag meiner Mutter dich noch ein letztes mal nach Draußen in deinen geliebten Stall, dein Zuhause zu setzen, verneint habe. Aber ich wollte einfach nicht glauben, dass du wirklich schon stirbst.
Schuldig dass ich nicht bei dir war als du gestorben bist, sondern im Nebenraum auf dem Fußboden saß und geheult habe.
Aber Sunny und Toffee waren bei dir. Und meine Mutter und mein Bruder haben dich bis zum Schluss gestreichelt, haben ihre Hände schützend über dich gehalten, während du deine letzten Atemzüge getan hast.
Ich weiß dass du mit dem Tod gekämpft hast, so wie du immer gekämpft hast. Und es tut so weh.
Du warst doch erst vier, viel zu jung um von uns zu gehen.
Du wundervolles Schweinchen.
Du hübsches Kerlchen.
Du kleiner Engel.
Und trotz der unbeschreiblichen Trauer und des Schmerzes, schaue ich mit einem Lächeln zurück auf vier wundervolle gemeinsame Jahre:
Du bist früh Vater geworden. Stolzer Vater von insgesamt zehn kleinen kerngesunden Schweinchen, um die du dich liebevoll gekümmert hast und denen du früh beigebracht hast, alles um sich herum zu erkunden.
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Oh ja, neugierig warst du schon immer. Du wolltest immer wissen was um dich herum passiert, bist Bällen hinterhergerannt, hast an allem geknabbert- es könnte ja schmecken- und hast oft vergessen wie klein du doch bist.
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Auch auf uns bist du immer zugekommen, hast alles genau beschnuppert. Schließlich könnten wir ja was leckeres zu Fressen dabei haben. Fast schon dreist hast du manchmal deine kleine Schnauze in meine geschlossene Hand gebohrt, um zu überprüfen ob ich wirklich nichts dabei habe. Und ich habe es geliebt.
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Meistens bist du gemütlich gelaufen, oder gehüpft, aber wenn du wolltest konntest du richtig schnell werden.
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Faulenzen war allerdings definitiv eher eine deiner Lieblingsbeschäftigungen. Besonders genossen hast du es, wenn man dich auf der Stirn gekrault hat. Dann bist du immer ganz still geworden, denn sonst hast du ständig gequiekt, du warst sehr mitteilungsfreudig.
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An deinem Lieblingsplatz in der Hecke hast du bis zum Schluss die Sonne genossen.
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Du hast dich mit allen gut verstanden und warst fast eine art Vermittler zwischen den anderen Schweinchen. Wütend geworden bist du selten, du warst immer so gutmütig
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Sogar Gimmly, der am Anfang unkastriert war, hast du nach anfänglichem Misstrauen akzeptiert, und ihr Jungs wart öfter gerne mal nur unter euch.
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Zur Begrüßung hast du immer allen erstmal mit deiner kleinen Zunge die Finger abgeleckt, die waren ja so schön salzig.
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Du warst so fröhlich und hast mit deiner Dauergutenlaune Herzen im Sturm erobert.
Umso mehr tut es weh, sich bewusst zu machen, dass du nie mehr zurückkommen wirst.
Ich vermisse dich so sehr.
Ich vermisse es nach der Schule von deinem freudigen Quieken begrüßt zu werden.
Ich sehe noch genau vor mir, wie du leichtfüßig über den Rasen gehüpft bist, meist von deinem Lieblingsplatz in der Hecke kommend, und deine kleinen Pfötchen auf mein Knie gestellt hast, während du dich ganz lang gemacht hast um nachzusehen, ob ich vielleicht etwas Leckeres mitgebracht habe.
Ich vermisse dein weiches Fell, was ich immer gekrault habe, während du ganz entspannt die Augen geschlossen, und leise gegluckst hast.
Ich vermisse dein Dauerquieken und Gegurre, deine kleine Zunge, die gierig über meine Finger fährt.
Wie oft habe ich nach deinem kleinen Herzchen getastet, so glücklich das du, so ein wundervolles Lebewesen, tatsächlich lebst.
Ich vermisse alles an dir und ich hoffe es geht dir gut, auf der Regenbogenwiese, oder wo auch immer du jetzt bist.
Du warst und bist das fröhlichste, hübscheste, liebevollste, neugierigste, willensstärkste und verschmuseste Schweinchen der Welt.
Und du wirst für immer in meinem Herzen bleiben.
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Ich liebe dich.