• Hallo zusammen,


    kurz zum besseren Verständnis:


    wir haben seit Jahren immer Zweiergruppen bei uns zu Hause gehabt. Eine größere Gruppe lässt der Platz im Käfig nicht wirklich zu (Eigenbau mit 2,0x1,0m und eine obere Etage mit 2,0x0,5m)


    Wir hatten zuletzt einen Kastrat (welcher leider mit 4,5 Jahren seinen unzähligen Tumoren und Kieferproblemen erlegen ist) und ein Weibchen.


    Wir mussten unser Männchen leider am Samstag einschläfern lassen und haben uns dann am Montag entschieden unsere Schweinchendame natürlich nicht allzu lange allein zu lassen.


    Also sind wir zur Züchterin gefahren und wir haben wieder einen 3jährigen Kastrat mitgenommen.


    Zur Vergesellschaftung an sich:


    Käfig komplett gereinigt- alle Häuschen und Unterschlupfe (natürlich alles mit 2 Eingängen) mit dem Dampfstrahler gereinigt und danach im Backofen "sterilisiert" - ordentlich Futter, Heu und Stroh ausgelegt. Häuschen neu angeordnet, damit es auch für "Sie" neu erscheint.


    Ihn zuerst in den Käfig gelassen und danach die Dame des Hauses.


    Er ist direkt in ein Häuschen geflüchtet und sie hat ihn 7h mit Zähneklappern und seitlich von Eingang zu Eingang stolzieren begrüßt.
    Er ist 5x herausgekommen und wurde von ihr direkt attackiert. Die Auseinandersetzungen wurden aber jedes Mal heftiger und die Schweinchen springen nicht nur hoch sondern wirbeln regelrecht als Fellknäuel im Käfig umher.
    Er blutet mittlerweile leicht am Schnäuzchen.
    Seit Sie aber ihren Kopf dann zu Ihm ins Haus gesteckt hat und ihn weiterhin angeknattert hat, ist er auf Sie losgegangen. (Er ist auch etwas größer und optisch viel kräftiger als unsere "Maus")
    es gab wieder einen heftigen Aufruhr, Fellbüschel wurden ihr ausgerissen und zum Schluss ist sie dann die Treppe hinauf auf die zweite Etage geflüchtet.
    Hier hockt sie nun seit 3 Tagen. Beide sitzen, ohne auch nur einen Ton von sich zu geben, in einem Häuschen (auf unterschiedlichen Etagen) und kommen nicht heraus. Gefressen wird nur was direkt an den Eingang gestellt wird.
    Das ganze sieht ziemlich traurig aus, fast wie ein toter, leerer Meerschweinchenkäifg.....


    Wir sehen die Vergesellschaftung als gescheitert an und werden ihn heute wieder zur Züchterin bringen...
    nur was jetzt ??? ein kleines Schweinchen, welches sich ihr unterordnet ?
    Wäre für Eure Erfahrungen zur Vergesellschaftung in Zweiergruppen sehr dankbar.

  • Hallo,
    warum siehst Du die VG als gescheitert an? Wegen einer Blessur an der Lippe und ein paar ausgerissenen Haaren?


    Das ist Unsinn! Lasse sie einfach machen. Deine ganze Reinigerei vor der VG hättest Du Dir völlig sparen können. Hausmeerschweinchen bilden keine Reviere, sondern eine Rangordnung. Die boxen die beiden gerade aus und das muss nun mal sein. Was da geschehen ist sieht ruppig aus, ist aber noch völlig normal.
    Bitte lesen und verinnerlichen: http://www.dmsl.de/vergesellschaftung


    Warum meinst Du Dein Gehege reicht nicht für mehr Schweinchen?
    Das Gehege hat unten 2 m², das reicht für einen Kastraten und 2 Mädels locker. Mit Etage wurde ich sogar noch ein drittes Mädel hinzusetzen. Eine Gruppe ist viel agiler als ein Paar. Paare langweilen sich sehr schnell, es ist einfach nicht natürlich Meerschweinchen als Paar zu halten. Es sind nun einmal Haremstiere.
    Gabi

  • Hallo,


    ich schließe mich Gabi an.. da ist nix schlimmes passiert unter den Schweinen. Das sieht nur für uns harmoniesüchtige Zweibeiner so aus.


    Risse an Nase, Lippe und Ohr sowie ausgerissene Haare sind nicht wild, nicht lebensbedrohlich und kein Grund eine VG als Gescheitert zu betrachten.


    Tiefe Wunden, die ewig lange Nachbluten schon eher.


    Setz beide zusammen, warte ab und entspann dich. Koch dir nen Tee und "genieß" die Show.


    Die beiden werden sich zusammen raufen, es dauert eben nur alles. Bin gespannt, wer am Schluss bei dir die Hosen an haben wird.


    Probier mal Futter etwas weiter weg zu legen.. Heu natürlich am Hauseingang.. aber Frischfutter außerhalb, das sie sich raus trauen müssen um an die leckeren Sachen zu gelangen.


    lg Sue

  • Hallo,


    Wie schon gesagt wurde, das sieht tragischer aus als es ist und deine Meeris zeigen ein ganz normales Verhalten. Bei meiner Freundin war das anfangs auch so und sie wollte den Kastraten auch schon zur NS zurückbringen. Es dauerte 6 Monate (!) und heute kuscheln die zwei eng nebeneinander und teilen sich ihr Futter und leben sehr harmonisch.
    Du musst den beiden Zeit geben, jedes Tier ist da anders. Als ich meine zwei Gruppen (1x Haremsgruppe 1m/3w und 2w) zusammengeführt hatte, gab's anfangs auch Reibereien und da es meine erste VG war, hatte ich auch Angst. Merlin trug auch ne blutige Nase davon, aber das hat er weggesteckt und heute leben die 5 sehr harmonisch zusammen.


    Evtl wäre ein weiteres Mädel auch eine gute Idee! Der Platz wäre vorhanden.... :wink:


    Lg

  • Ich muss da mal vorsichtig widersprechen. Sicher sollte man eine Vergesellschaftung nicht wegen einiger Haarbüschel oder einer blutigen Lippe abbrechen. Hier hört es sich für mich aber doch danach an, dass sich die Tiere nicht leiden können. Gerade in einer Kleinstgruppe finde ich es wichtig, dass die Tiere sich mögen und nicht nur zwangsweise miteinander auskommen. Sicher werden die Schweinchen die Situation irgendwann akzeptieren, schön ist das aber für alle Beteiligten nicht.
    Ich musste selber vor einiger Zeit für ein Schweinchen ein neues Zuhause suchen. Die Vergesellschaftung war nicht einfach, wir standen das durch. Die Mädels fraßen dann zwar zusammen, gingen sich aber ansonsten aus dem Weg. Der Bock stand zwischen ihnen. Dann wurde eine schwer krank, überlebte die mehrstündige OP, musste danach aber längere Zeit alleine ruhig gehalten werden. Eine neue Vergesellschaftung scheiterte, da sich beide ständig ansprangen und in die Hälse bissen.
    Die ehemals Kranke lebt jetzt zufrieden in einer Großgruppe, in die sie sich ohne jegliche Aggression integrierte. Meine kleine Gruppe hier macht mir viel Freude, das neue Weibchen und meine Susi verstehen sich prima. Sie liegen meistens zusammen in einer Ecke, rennen und toben miteinander, haben sich viel zu erzählen.
    In Nachhinein betrachtet, hätte ich damals die Vergesellschaftung mit dem nicht zur Gruppe passenden Mädel abbrechen sollen. Die wären nie Freundinnen geworden und waren beide nicht glücklich.


    Ich würde auch unbedingt zu einer Gruppe von zwei Weibchen und einem Kastraten raten. Abgesehen davon, dass die zu dritt erst ihr ganzes Sozialverhalten zeigen, stehst du nach dem Tod eines der Tiere nicht mit einem Einzelschwein da.

  • Hallo!


    Ich bin auch kein Freund der VG mit der Brechstange. Ja, irgendwann würden sie sich wohl vertragen, gegenseitig umbringen machen Meerschweinchen im allgemeinen nicht. Aber echte Freunde würden sie auch nicht werden. Wozu dann sie zwingen? Gerade in der Kleingruppe, wo sie so stark aufeinander bezogen sind ist ein bloßes "nebeneinander her leben" einfach zu wenig.


    Dann lieber Tier1 zurück bringen und mit Tier2 einen neuen Versuch - gerne auch ein Kastrat mit 2-3 Mädels, Platz genug ist vorhanden.

  • Hallo und danke für die Antworten...


    ich habe die Schweine noch einen Tag machen lassen und als unsere Dame sich zum Fressen auf die untere Etage gewagt hat ist es dann passiert. Er ist mehrere male bei ihr aufgehöckert und sie hat sich unterworfen.
    Das Ganze ging erstaunlicherweise ohne viel Geraufe und Gehetze.
    Leider sieht es noch immer nicht nach einem glücklichen Pärchen aus, da sie es noch immer bevorzugt allein auf der oberen Etage zu liegen.
    Auch zu erzählen gibt es im Gehege noch immer nichts.
    Ich denke die Schweinchen akzeptieren einander mittlerweile, aber ob sie das Zusammenleben (zumindest von ihrer Seite aus) toll finden, scheint nicht so.
    Ich gebe den beiden nun einfach noch etwas Zeit, vielleicht wird das ja dann noch was. Unsere Meeridame war schon immer ein kleines Stinktier und will von nichts und niemandem angefasst werden...


    Ich halte euch auf dem Laufenden...

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