Hallo zusammen,
ich weiß, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als weiter nach einem kompetenten Arzt zu suchen, aber so langsam bin ich sowohl nervlich als auch finanziell am Ende und hoffe einfach, dass mir hier jemand einen Rat geben kann.
Ich habe ein Schweinchen, das vor ungefähr drei Wochen Probleme mit dem Fressen bekam. Er ist hergekommen und hat sich wie immer auf sein Futter gefreut, aber er hatte sichtlich Probleme damit, das Essen aufzunehmen, zu kauen und zu schlucken. Als das den Tag über nicht besser wurde, sind wir zu Tierarzt Nr.1 gefahren. Angeblich war dort mit den Zähnen aber alles in Ordnung. Es wurde nur oberflächlich mit einem Wangenspreizer reingeschaut und auch sonst wurde der Kleine nur abgetastet. Wir haben lediglich eine Augensalbe mitbekommen, weil auch sein linkes Auge stark getränt hat. Zusätzlich BeneBac, weil er auch Verdauungsprobleme hatte.
Wie erwartet wurden die Essprobleme nicht von selbst besser, er aß immer weniger und lag viel herum, obwohl er am Futter interessiert war. Dann ist mir aufgefallen, dass seine Vorderzähne schief aufeinander zu wachsen. Wir sind dann zu einem anderen Arzt gefahren, der laut Internet auch Zahnbehandlungen durchführen konnte. Dieser konnte aber ebenfalls an den Backenzähnen nichts feststellen. Die Vorderzähne wurden dann abgeschliffen und es wurde uns Päppelbrei mitgegeben.
Wir haben dann übers Wochenende abgewartet und geschaut, ob sich etwas bessert, aber es hatte sich nichts verändert. Den Päppelbrei mochte er auch nicht und er hat sich jedes Mal heftig gewehrt, wenn er etwas davon bekommen sollte. Im Internet habe ich dann einen Arzt in der Nachbarstadt gefunden, der sich auf Zahnheilkunde spezialisiert haben soll. Ich hatte hier echt hohe Erwartungen und dachte, mein Schweinchen wird jetzt endlich mal von Kopf bis Fuß untersucht, aber dieser sogenannte „Spezialist“ hat ebenfalls nur oberflächlich ins Mäulchen geschaut und konnte da nichts sehen, weil „da ja Futter drin ist“. Beim Abtasten des Tieres hat er eine Verdickung im Bauch gefunden und meinte, das wäre eine Blinddarmentzündung. Dann Antibiotikum-Spritze ins Tier, noch etwas Rodicare und Dimethicon zur Verdauung und ein Schmerzmittel wurde uns mitgegeben. Nichts davon half – ich war auch der Meinung, dass es Aufgasungen waren und keine Entzündung, weil das relativ schnell wieder wegging.
Als wir dann ein paar Tage später beim Kontrolltermin waren und darauf bestanden haben, dass die Backenzähne und der Rachen vernünftig kontrolliert werden, wurde dann plötzlich eine Kehlkopfentzündung – wieder nur durch Abtasten! – festgestellt. Wieder hieß es, dass die Backenzähne in Ordnung seien. Also wieder Antibiotikum ins Tier und neue Schmerzmittel bekommen. Danach hat sich der Arzt in den Urlaub verabschiedet und ich konnte mich anschließend nach einem weiteren Arzt umsehen, weil sich nichts gebessert hat. Im Gegenteil, das Tier wird immer schwächer und hat mittlerweile ziemlich abgenommen. Auf meine Frage, ob man das Schwein nicht mal röntgen könne, habe ich bei jedem(!) Arzt die Antwort bekommen, dass dies nur in der Tierklinik in einer weiter entfernten Stadt möglich sei – weil immer nur diese bestimmte Klinik genannt wird, vermute ich hier eine Partnerschaft unter den Ärzten. Entweder das, oder keiner hat Lust oder die Kompetenz, sich mit Meerschweinchen zu befassen. Weil die Klinik aber weiter entfernt ist und eine Freundin von mir dort sehr schlechte Erfahrungen mit ihrem Kater gemacht hat, habe wir uns in unserer Stadt nochmal nach einem anderen Arzt umgesehen und dort bereits vorab nach der Möglichkeit, ein Röntgenbild anzufertigen, gefragt.
Aber auch hier bin ich nicht überzeugt. Die neue Ärztin wollte sich das Schwein erst gar nicht ansehen. Wenn das Tier eine Woche lang nichts Festes gekaut habe, wäre „sowieso alles zu spät, weil sich die Kaumuskeln so rapide abbauen“. Nach mehrmaliger Aufforderung wurde der Kleine dann doch unter Inhalationsnarkose geröntgt, einmal komplett und einmal der Kopf. Wieder keine Auffälligkeiten an den Zähnen oder Zahnwurzeln, aber diesmal wurde eine Verdickung am Unterkiefer, direkt in der Mulde unter dem Kinn gesehen. Laut Ärztin kann er deshalb seine Zunge nicht richtig bewegen und das Essen aufnehmen. Sie war auch geschockt, dass keiner der anderen Ärzte diese Verdickung beim Abtasten gefühlt hat. Von der angeblichen Kehlkopfentzündung war nichts zu sehen. Was das aber ist und wie man das behandeln kann, habe ich nicht erfahren. Es könne entweder eine Entzündung oder ein Tumor sein. Sie hat uns erneut ein entzündungshemmendes Mittel mitgegeben. Falls das nicht hilft, könne man immer noch eine Biopsie machen. So oder so könne man dem Tier wegen der abgebauten Kaumuskulatur aber eh nicht mehr helfen…
Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll oder zu welchem Arzt ich noch gehen soll. Mittlerweile sind mehrere hundert Euro und jede Menge Zeit und Energie für nichts und aus der Luft gegriffene Diagnosen verschwendet worden. Kein Tierarzt hat mich überzeugt oder den Eindruck gemacht, wirklich am Schwein interessiert zu sein. Wir päppeln ihn seit mittlerweile drei Wochen und sind nicht in der Lage, Hilfe für ihn zu finden. Alles was er isst, sind ein paar Blätter Löwenzahn oder Petersilie sowie etwas Heu. Was kann diese Verdickung sein? Für mich sah es so aus, als wäre sie direkt am Knochen. Soll ich die Biopsie machen lassen? Und kann man sowas an dieser Stelle direkt am Hals operieren? Mein Vertrauen in die Ärzte ist mittlerweile völlig weg.