Meerschweinchen Verhalten

4 Schweinchen schließen eins aus

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo ihr Lieben,
    ichhabe vor etwa zwei Monaten 1 Schweinchen aus Einzelhaltung übernommen. Einen unkastrierten Bock und ihm zwei kleine unkastrierte Böcke dazu gesetzt. Seit einer der beiden in die Pubertät gekommen ist, streiten sie sich nur noch. Der Ältere wird ständig von dem Kleineren gebissen und zieht sich oft zurück. Ich habe den Eindruck, dass der Kleinere ihn sogar von der Gruppe isoliert. Wenn der Ältere bei den anderen ist, scheucht der Kleine die anderen beiden kleinen auch weg. Sie gehen dann wie im Gänsemarsch alle eine Etage höher/ tiefer, so dass der Ältere wieder alleine ist.
    Meine Lösungsversuche ein viertes Schweinchen dazu zu setzen und ein größeres Gehege (jetzt 1,80 * 1m + ,60*1m) haben nichts genützt. Und nein, ich habe kein 100m² großes Wohnzimmer für einen 10m² großen Käfig. Ich kann da noch eine 0,80*1m große Etage drauf bauen und das wars.


    Die einzige Idee, die ich jetzt noch habe, ist noch mehr Schweinchen zu holen, weil das angeblich leichter sein soll. Ich weiß aber nciht, ob das wirklich das Problem lösen würde - da die beiden offenbar ein großes Problem miteinander haben. Der Kleine jagt den Großen ja bei jeder Gelegenheit. Als wenn er sein Aufpasser wäre.


    Danke für eure Tipps,


    Schweinchen4

  • Hallo


    Abgesehen vom Platz ( :wink: ) ist die Frage wie alt deine Schweine sind.


    Wie ich es verstanden habe:
    Ein Schwein aus Einzelhaltung, also mit mangelndem Sozialverhalten, etwas älter (Wie alt?)
    Zwei junge Schweine in der Rappelphase (also ca. 3-6 Monate oder etwas älter?)
    Ein anderes Schwein (Alter, Herkunft, Bockgruppenerfahren?)


    Wichtig ist, dass Schwein Nr. 4 erwachsen ist und Bockgruppenerfahrung hat um das den anderen beibringen zu können. Falls das auch so ein junger Hüpfer sein sollte, wird das nicht viel bringen.


    Und zum Thema mehr Schweine:
    Du hast jetzt noch nicht genug ebenerdigen Platz, mehr Schweine sorgen nur für noch mehr Konfliktpotential.


    Und sei mir nicht böse wenn ich es jetzt so hart formuliere:
    Du musst jetzt nicht exakt 4 qm für 4 Böcke haben, bissl weniger geht auch, aber wenn du nicht genug Platz hast, solltest du nicht so viele Schweinis halten. Etagen sind nur Bonus und werden längst nicht von allen Schweinen genutzt. Und das sage ich als jemand, die fast die Hälfte des eigenen Wohnraumes (10 qm) mit Schweinen voll hat. Wenn es nicht anders geht, muss man sich selber halt einschränken. Man selbst kann notfalls aus der Wohnung raus, die Schweine nicht.

  • Das mit dem Platz wusste ich nicht. Das eine Schweinchen, was ich aus der Einzelhaltung genommen habe... ich habe es über Wochen immer wieder gesehen, es kam nicht aus seinem Haus raus, es tat mir so leid aber die Halterin wollte es mir nicht geben.
    Dann war es fast spontan, dass ich es doch haben durfte (bei einem weiteren Besuch der Halterin, während dem ich den Anblick nciht ertragen konnte). Bevor sie es sich anders überlegen konnte, habe ich es genommen und die beiden kleinen Schweinchen dazu geholt. Ich habe ihnen einen Käfig mit drei Etagen besorgt - weil hier wirklich Platzmangel ist. Da wusste ich noch nicht, dass man soooo viel Platz braucht, den ich hier einfach nicht habe.
    Wäre es mein Wunsch gewesen Meerschweinchen zu halten und wäre es nicht mehr aus der Not heraus entstanden, hätte ich es wahrscheinlich sein gelassen oder zumindest viel besser geplant aber nun ist es leider wie es ist.
    Das vierte Schweinchen ist tatsächlich ein Kleines, weil ich dachte, dass sich das am leichtesten intigriert.


    Schweinchen 1 = ein bis anderthalb Jahre
    Schweinchen 2 (das gemeine Schweinchen) etwa ein halbes Jahr
    Schweinchen 3 (fängt jetzt gerade an aufzumucken) = fünf Monate
    Schweinchen 4 = 6 Wochen



    Mehr kann ich hier nicht rausstellen, ich wohne hier mit meiner kleinen Tochter zusammen und schlafe schon im Wohnzimmer....


    Es macht den Anschein als würden sie sich in ihrem neuen Gehege ganz wohlfühlen. Außer der beiden halt. Woebi auch die, wenn sie sich nicht über den Weg laufen.


    Danke und liebe Grüße

  • Hallo


    Du kannst die Situation bei deinen Schweinen jetzt wie folgt vorstellen (Ich bezeichne die jetzt einfach mit Nummern):


    1 ist vollkommen überfordert. Er hat so lange alleine gelebt, dass er kaum Sozialverhalten hat. Stell dir einfach einen unvernünftigen jungen Erwachsenden vor, der vollkommen überfordert ist.
    2 und 3 kommen grad in die Pubertät, also Teenies, die ihre Grenzen austesten wollen. Was rebellischer Teenie halt so macht.
    4 ist noch ein Baby und wird in der Rangordnung ganz unten stehen. Dafür macht er keinen Unsinn etc.


    Und jetzt pack die alle in eine Wohnung. (Größe egal :wink: )
    Bei der Kombi entstehen Konflikte. 4 ist noch recht außen vor, 1 weiß nicht was er machen soll und 2 und 3 testen ihre Grenzen.


    Die Rappelphase geht übrigens meist von 6 Monaten bis 1 Jahr. Natürlich kann sie auch früher anfangen (z.B. 3 Monate) und später enden. (bis ca. 1,5 Jahren).


    Edit: Bitte bring die nicht in die Zoohandlung zurück sondern bei Abgabe in eine Notstation oder ein Tierheim.
    Ich stell mir das immer so vor:
    Ein typisches Zootierladen kommt in die Haltung, wo dein erstes Schweinchen herkommt. Also Einzehaltung, kaum Platz, Trockenfutter.
    Ein typisches Tier aus einer Notstation oder einem Tierheim kommt in die Haltung, die du ihnen gerne bieten möchtest. Also viel Platz, gesundes Futter etc.


    Edit 2: Beide sind vermutlich mit ca. 6-8 Wochen von ihrer Mutter getrennt worden. In dieser Zeit lernen sie die Grundlagen des Sozialverhalten. Das Schweinische allerdings lernen sie in der Zeit danach von einem kompetenten Erzieher. Stell dir das wie bei den Menschen vor. Die Grundlagen werden in den ersten paar Lebensjahren von der Familie gelernt, der Rest allerdings in den Jahren danach im Kindergarten oder der Schule.
    Untereinander werden die zwei sich eigene Regeln gemacht haben, welche mit dem normalen Sozialverhalten nicht kompatibel sind.

  • Hallo,


    erst mal schön, das du die allein gelassene Wutz übernommen hast.


    Sozialverhalten bei Meerschweinchen ist nicht alles angeboren, vieles wird sich auch abgeschaut - ähnlich bei uns Menschen.


    Das dein Einzelschwein einmal seinen Bruder hatte und mit ihm "Sozialverhalten" lernen konnte, ist schon mal nicht schlecht. Aber, gut sozialisiert und mit Konflikten souverän umgehen kann die Wutz aus Einzelhaltung eher weniger.


    Die Gruppe, die du jetzt hälst bringt dem Ältesten nichts. Er ist mit Pubertären Halbstarken überfordert, kann ihnen keine Grenzen setzen und ihnen auch nicht zeigen, wie Konflikte friedlich gelöst werden. Weil halbstarke Pübertäre Böcke (Bei Jungs beginnt die Pubertät mit ca. 3 Monaten und kann sich bis ca. 1,5 Jahren hinziehen) ihre Grenzen austesten, hast du jetzt diese blöde Situation.


    Wenn du deine 3 halbstarken abgeben willst, sie der Laden nicht wieder zurück nimmt, gib sie doch ins Tierheim oder in eine NS - wo sie kastriert und weiter vermittelt werden - und dein "alter" Herr wird nach seiner Kastration 6 Wochen warten müssen!, ehe er zu Mädels ziehen darf.


    Grund ist, das Spermien innerhalb von 6 Wochen unfruchtbar werden.. und Mädels nicht als Gebärmaschienen benutzt werden sollen.


    Dein künftiges 2er Pärchen braucht dann trotzdem noch Platz und bitte mehr als ein Kaufkäfig. Eigenbauten sind nicht teuer und bieten mehr Fläche als ein einziger Kaufkäfig.


    Für deine Jungsgruppe müsstest du auf minimum 4qm erweitern.. auf einer Ebene.. Etagenbauten sind für Bockgruppen ungeeignet und ewig neue junge Schweine dazu setzen - bringt dich auch nicht weiter. Von den Kosten gar nicht mal zu sprechen.


    Jungs sind eben anders, die brauchen mehr Fläche und Platz, weil sie Streitereien über Gerenne und getänzel austragen.


    Deine 4 gehen sich in der Enge einfach gegenseitig auf den Keks und die Wunden, sind eigentlich das erste Anzeichen dafür, das bei deiner Haltung etwas nicht stimmt.


    lg Sue

  • Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Ich denke, ich mache es jetzt so, dass ich die dritte Etage anbringe und dem Alten ein bisschen Zeit und Ruhe gebe. Er sitzt mit dem Babyschweinchen auf den oberen Etagen (Ebenerdig 60*100 + 80* 100) und die beiden pubertierenden Schweinchen können sich unten austoben (1,80*1m). Bevor ich jetzt irgendetwas überstürze. Die letzten Monate war so viel Stress und Chaos, durch Streit, neue Käfige, neue Einrichtung usw. Das Ganze ist auch ziemlich ins Geld gegangen. Ich habe zwar gelesen, dass es schwierig ist zwei verkrachte Böcke später wieder miteinander zu vergesellschaften aber vom Gefühl her denke ich, dass es eine gute Alternative ist.
    Was meint ihr?

  • Hallo


    Ich denke das das nur noch was wird, wenn du viel Platz hast. Und einen Kerl mit einem vernünftigen Sozialverhalten, der zudem Bockgruppenerfahren und etwas älter ist.
    Aber so wie es jetzt ist würd ich dem ganzen nicht mehr so viele Chancen geben.

  • Hattest Du das 6-Wochen-Baby schon, als du den ersten Thread hier aufgemacht hast? Damit hast Du die Situation halt echt noch verschärft. Und der Platz ist halt wirklich ein Problem.


    Alle behalten ginge am ehesten, wenn Du Dich damit arrangieren kannst, dass Du ZWEI Gehege mit mindestens 180x100cm brauchst und daran dann jeweils zwei Böcke hälst, die dringend kastriert werden sollten.


    Die Gehege kannst Du dafür dann auch gut übereinander haben, so dass weniger Wohnfläche verloren geht.

  • Also.. die Zoohandlung sagte JETZT auch, dass ich sie kastrieren soll. Angeblich sagen sie das zu jedem Kauf dazu. Was natürlich nicht der Fall war. Nach Rücksprache mit meinem Tierarzt versuchen wir erstmal nur den wilden zu kastrieren, wenn das dann nicht klappt, wohl doch alle. Allerdings hat er mir noch einen anderen Tipp gegeben und zwar die beiden Streithähne gemeinsam in eine Angstsituation zu setzen - Autofahren. Das habe ich eben gemacht und sie wieder in den Käfig gepackt. Der Ältere hat sich zwar gleich wieder zurück gezogen aber es gab keinen Streit. Während wir Auto gefahren sind auch nciht. Ich hoffe, dass das klappt. Das ist wohl eine Vergesellschaftsungstaktik, die man bei Kaninchen benutzt. Drückt mir die Daumen - ich möchte niemanden kastrieren müssen. :)

  • Zitat von Schweini4

    Allerdings hat er mir noch einen anderen Tipp gegeben und zwar die beiden Streithähne gemeinsam in eine Angstsituation zu setzen - Autofahren.


    Was ist das für ein TA, der bewusst sowas empfiehlt?
    Ich würde einen schleunigen Wechsel empfehlen.


    Zum Thema Kastration:
    Alle auf einmal, damit der eine die Angeschlagenheit vom anderem nicht ausnutzen kann.

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