Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen frisst nicht mehr

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Leute
    Ich hoffe ihr könnt mir helfen :(
    Am Montag fing es an, dass unsere 2 Meerschweinchen nur noch sehr wenig gegessen haben. Der Tierarzt hat nichts auffälliges gefunden und hat uns Schmerzmittel und so Futter mitgegeben, das man zu einem Brei anrühren kann.
    Leider half dies auch nichts, das eine Meerschweinchen ist gestern leider verstorben :(
    Ich muss dazusagen, dass das Meerschweinchen welches gestern verstarb von Haus aus sehr dünn war und auch nicht mehr die jüngste (7 Jahre)
    Und dem zweiten Meerschweinchen geht es immer noch nicht besser. Es kommt mir so vor, dass sie zwar gerne was essen möchte, aber nicht kann. Wenn man ihr z.B. Löwenzahn hinhält, knappert sie zwar mal kurz rein, aber beißt nichts ab. Jedoch trinkt sie noch hin und wieder.
    Ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass sie Schmerzen hätte, da sie doch noch recht fidel und munter wirkt. Was aber auch am Schmerzmittel liegen kann.
    Auch ihr Bauch ist nicht aufgebläht. Vorgestern hatte Sie aber leichten Durchfall.
    Sie ist zwar auch bereits 7 Jahre alt aber etwas kräftiger gebaut.
    Ich möchte Ihr nur sehr ungern unter Zwang was einflösen, da das bis jetzt bei uns bei noch keinem Meerschweinchen was gebracht hat außer unnötige Qualen und Stress :(


    Es kann doch kein Zufall sein, dass beide Meerschweinchen so plötzlich nichts mehr essen. Kann das eine Krankheit sein?
    Ich habe schon gegoogelt aber ich konnte nichts finden. Es ist weder am Bauch aufgebläht, noch hat sie Probleme mit den Zähnen. Auch sowas wie eine Entzündung oder ein Tumor halte ich für unwahrscheinlich, da dies bei beiden zeitgleich angefangen hatte.
    Wir sind echt am verzweifeln :(
    Was können wir noch versuchen? Woran könnte das liegen?


    Dazu sei noch gesagt:
    Wir hatten schon viele Meerschweinchen/Kaninchen. Haben auch schon unzählige Tierarztbesuche hinter uns, auch mit röntgen und Blutproben etc. was fast noch nie was gebracht hat. Diesen Stress (Autofahrt, Praxis, Untersuchungen usw) möchten wir ihr nicht mehr zumuten, falls es keine Hoffnung mehr gibt. Vor allem, da dieses Meerschweinchen ohnehin vergleichweise scheu/ängstlich ist.

  • Meerschweinchen haben einen Stopfmagen. Der funktioniert nur, wenn ständig gefressen wird. Im Krankheitsfall muss man da leider nachhelfen mit Breinahrung. Wenn nicht nachgefüttert wird, bilden sich im Darm Aufgasungen, die zusätzlich Beschwerden verursachen und akute Lebensgefahr auslösen können. Natürlich ist im Alter die Aufnahme der Nährstoffe durch den Darm nicht mehr so gut wie bei jungen Tieren. Es hilft wirklich nichts weiter, als zuzufüttern und weitere Tierarztbesuche. Fühl dich umarmt und gedrückt für den Verlust deines anderen Schweinchens.

  • Hallo,


    ums päppeln/Zwangsernähren kommst du nicht drum herum.


    Was genau wurde beim TA untersucht, gecheckt? Wurden auch die Zähne untersucht? Wurde ein Röntgenbild vom Kopf oder Körper gemacht?


    Senioren Schweine - und sämtliche Altersklassen von Schweinchen - stellen nicht ohne Grund futtern ein.


    Du brauchst einen TA, der sich mit Schweinchen auskennt und die Ursache für Fressunlust findet und das möglichst bald. Und bis die Ursache gefunden und behoben ist, musst du deine Wutz päppeln - du kannst natürlich auch dabei zusehen, wie sie verhungert.


    Sorry für die harten Worte..


    lg Sue

  • Der Tierarzt hat an den Zähnen nichts auffälliges feststellen könne. Geröntgt hat er aber nicht. Was er genau untersucht hat, kann ich leider nicht sagen da wir bei der Untersuchung nicht dabei waren. Ich weiß nur, dass er eine Vitaminspritze gegeben hat und eben Schmerzmittel und uns das Futter mitgegeben hat.
    Versteht mich bitte nicht falsch aber das Meerschweinchen ist bereits 7 Jahre alt und ich habe ehrlich gesagt nur wenig Hoffnung auf Besserung. Wir möchten nicht jeden Tag mit ihr 25km in die nächste Tierarztklinik fahren, wenn die da eh nichts machen können. Und mir geht es hier um Himmelswillen nicht um das Geld sondern nur um den Stress welches ich ihr nicht noch zumuten mag. Ich möchte ihr ihre letzten Tage so "angenehm" wie möglich machen.
    Das andere Meerschweinchen ist auch trotz Zwangsernährung gestorben. Und so scheiße wie das jetzt klingt es ist recht flott und meiner Meinung nach ohne große Schmerzen gestorben.
    Und Sue: Nein ich möchte ihr ganz bestimmt nicht dabei zusehen wie sie verhungert. Ich möchte wirklich nur das Beste für sie egal um welchen Preis. Jedoch haben wir bereits mehrere Meerschweinchen verloren welche im hohen Alter ähnliche Symptome gezeigt hatten. Der Tierarzt (egal welcher) konnte hier noch nie was für das Meerschweinchen tun, es war im Nachhinhein gesehen immer nur eine unnötige zusätzliche Belastung für das Tier.


    Wir haben jetzt beschlossen, dass wir sie weiter Zwangsernähren mit Schmerzmittel und dem Brei und hoffen dass es ihr sehr bald schon wieder besser geht :(


    lg

  • Schön das sie jetzt weiter gefüttert wird, so hat sie vielleicht eine Chance. Das Wichtigste für die Zukunft ist aber ein Tierarzt der sich mit Schweinchen gut auskennt. Die vorderen Zähne sehen meist gut aus, die hinteren sind aber nicht so leicht und gut zu beurteilen. Es gibt viele Möglichkeiten dem Schwein das Essen zu vermiesen. Unsere Elsa hatte in den letzten 8 Wochen nur durch Päppeln überlebt und frißt seit einer Woche komplett selbst wieder und mit 985g (Tiefpunkt waren 812g) ist sie wieder fit. Auslöser war in ihrem Fall "nur" die Nase, die Schmerzen verursachte. Trotz Schmerzmittel nahm sie viel zu wenig selbst. Das habe ich nur zur Erklärung dafür geschrieben, das sich eine Zufütterung durchaus lohnen kann.


    Alles Gute
    Andreas

  • Hallo!


    Ich kann Deine Einstellung gut verstehen, einem Tier das womöglich nicht gerettet werden kann Schmerzen und Stress ersparen zu wollen. Aber dann nimm es bitte nicht mehr mit Heim, wenn der Tierarzt nicht helfen kann, sondern lass es einschläfern.


    Also: Nochmal zum Tierarzt, der soll alles an Diagnostik auffahren was geht. Entweder, er findet eine Ursache, gegen die man vernünftig was machen kann, und bei der man sagen kann - ok, 1-2 Wochen zwangsernährung, Spritzen, Tierarztbesuche, Stress, aber danach ist das Schweinchen wieder fit. Dann zieht man das durch. Oder der Tierarzt findet gar keine Ursache oder er findet etwas, was kaum zu behandeln ist oder nur mit größtem Aufwand (Kieferabszesse sind so ne Sache, da behandelt man oft 6-8 Wochen und das Tier ist ein paar Monate später wieder krank), dann lässt man besser gleich einschläfern, um Qualen zu ersparen.


    Ich habe schon mal ein 9jähriges Schweinchen mit Bronchitis wieder gesund pflegen können, und es hat danach noch 10 Monate bei bester Lebensqualität gelebt. Also sofort aufgeben würde ich nicht. Aber ich versuche, einen guten Weg im Sinne der Tiere zu finden.

  • Ich sehe das mit dem Einschläfern etwas differenziert und vielleicht ähnlich wie du, Wolfgang. Auch ein Tier wird alt und darf gehen, wenn es gehen will. Wer sich mit dem Tod beschäftigt, und damit meine ich nicht das Einschläfern, sondern den natürlichen Tod, den es heutzutage unter den Haustieren viel zu selten mehr gibt, der weiß, dass es verschiedene Phasen des Dahingleitens gibt. Und nichts ist schöner für das Tier, als wenn es von selbst gehen darf. Das heißt nicht, dass ich Tiere absichtlich leiden lassen würde. Wenn beispielsweise in einer OP festgestellt wird, dass es absolut keinen Sinn mehr macht, dann lässt man das Tier einschlafen, klar. Aber 7 Jahre können das Lebensende sein und ich glaube, Wolfgang kann da auch ein Stückweit darauf vertrauen, dass er die Lage selbst beurteilen kann.


    Zur Fütterung: Der TA-Brei ist meist Critical Care. Der ist, zumindest bei meinen Schweinchen, gar nicht beliebt. Vielleicht magst du ganz schnell Herbi Care Brei im Internet bestellen oder es gibt einen TA in der Nähe, der das hat. Das wird meist gut angenommen. Haferflocken mit Wasser, Bananenmatsche oder sämtliche eingeweichte Pellets kannst du noch probieren. Vielleicht mag sie aber auch kleingezupfte Kohlrabi- und Sellerieblätter. Im Krankheitsfall wird meistens Grünfutter bevorzugt.


    Trauer spielt sicherlich auch eine Rolle. Den Partner nach so langer Zeit zu verlieren, ist hart. Bei Menschen verhält es sich ähnlich, manche, die zurück bleiben, geben sich dann auf.


    Mein Harry ist ebenfalls jetzt sieben Jahre alt und hat Zahnprobleme. Er muss alle 3 Monate in Narkose, um alles zu sanieren. Dieses Mal hatte er danach große Probleme mit dem Futtern. Ich habe mich schwer getan mit zwangsfüttern, aber man wächst mit seinen Aufgaben und mittlerweile habe ich für ihn und für mich eine Stellung gefunden, die für uns beide relativ stressfrei ist. Ich sitze dafür in der Küche auf dem Boden und habe ihn mit einer Hand an meinen Oberbauch "gedrückt". So ist die zweite Hand frei für die Futterspritze. Man kann das Tier anfangs auch in ein Handtuch einwickeln. Die Wickeltechnik hat mir meine TÄ gezeigt.


    Alles Liebe für Euch!

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