Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Angst um meinen Merry...

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben, ich bin neu hier, habe in der Vergangenheit aber schon öfters bei euch mitgelesen. Nun zu meinem Sorgenkind: mein Merry ist ca 5 Jahre alt, er kam vor fast 3 einhalb Jahren zu uns. Wir haben ihn von einer Frau, die Meeris vermittelt, die sie aus schlechter Haltung rettet oder die Leute bei ihr abgeben. Merry war früher sehr scheu und ängstlich und er hat sich so toll bei uns gemacht, er wurde sehr zutraulich. Er hatte öfters Erkältungen aber ansonsten hatte er nie grossartig was. Bis auf letztes Jahr. Er hatte immer wieder mal erhöhte Leberwerte, unsere TA (Dr.Birgit Drescher, gilt als sehr erfahrene TA in Bezug auf Meerschweinchen) meinte, das könne an Erregern liegen, die die Tiere übers Heu aufnehmen. Merry war dann so schlecht, dass er kein Frischfutter mehr wollte. Er bekam Hepato für die Leber und ein Mittel gegen Übelkeit und er frass nach kurzer Zeit wieder einwandfrei. Das ganze hatte er schon 4-5 mal. Seit knapp 3 Wochen frass er wieder schlechter, seit letztem Freitag rührt er so gut wie gar kein Frischfutter mehr an. Wir müssen mit Critical Care zufüttern. Beim ersten TA Check wurde ein Zahn abgeschliffen: keine Besserung. Beim zweiten Check wurde der Zahn, der auch wackelte, gezogen. Immer noch keine Besserung. Beim dritten und vierten Check wurde der Leberwert geprüft, der wieder stark erhöht ist. Seit gestern bekommt er zweimal täglich das Mittel gegen Übelkeit, Hepato bekommt er sogar schon seit knapp 2 Wochen. Er mag immer noch nicht fressen. Wir haben uns dann an die Vermittlerin gewendet (wir gehen auch immer wieder zum Krallen schneiden zu ihr) und sie hat uns nun noch eine andere TA empfohlen, zu der sie mit ihren Tieren immer geht. Morgen Vormittag haben wir da einen Termin, dann lassen wir ihn auch mal röntgen. Es muss ja eine Ursache geben. Aber ich habe solche Angst. Ich möchte ihn nicht verlieren. Mein Marley ging erst letztes Jahr im Juni... Und ich bin gerade auch ehrlich gesagt von unserer TA enttäuscht: 5 Untersuchungen in den letzten 3 Wochen und nichts hilft? Dabei gilt sie als sehr erfahren und hat auch hohe Preise... Ich bin langsam echt fertig :(

  • Hey,


    das klingt ja nicht so gut.


    Hat dein Merry einen Partner?


    Wurde bei ihm denn mal ein komplettes Blutbild erstellt oder nur der Leberwert?
    Warum wurde der eine Zahn abgeschliffen?
    Sinnvoll ist, da mal Röntgenbilder vom Kopf zu erstellen. Grade, wenn da jetzt noch nen Zahn gezogen wurde, der wackelte. Das ist nicht normal

  • Hallo,


    da machst du ganz schön was mit.


    RB vom Kopf und vom Körper erstellen ist sehr sinnvoll. Gerade bei erhöhten Leberwerten kann das auch auf andere Organe einwirken, etwa wenn die Leber sich vergrößert und mehr Platz braucht.


    Das RB vom Kopf wird dir bzw. dem TA sagen können, ob es ein anderes Problem, vielleicht ein Abszess oder ähnliches gibt, das er nicht fressen mag.


    Bekommt bzw. bekam er nach der Zahnkorrektur ein Schmerzmittel? Möglich das auch Schmerzen die Ursache für Fress-unlust sind.
    Mit Zahnschmerzen würdest du auch nur das nötigste essen wollen.


    Wie sieht seine Verdauung aus? Sehen die Köttel normal aus oder haben die sich in Form, Farbe und Geruch verändert?


    Hat er Blähungen? Dann braucht er Sab Simplex oder Lefax flüssig.
    Blähungen stellst du ganz leicht selbst fest.. du stellst Wutz auf eine ebene Fläche, ein Tisch zb, und tastest rechts und links die Kugeln ab - das ist der Magen - sind sie weich und formbar, sinds keine Blähungen.. sind sie hart wie ein prall gefüllter Ballon, sinds Blähungen.


    Zusätzlich zum Brei kannst du zarte Haferflocken einarbeiten oder Gemüsebreie (Babygläschen) oder du rührst den Brei mit Heusud an.
    Das ist Heu zubereitet wie Tee, wird lauwarm angeboten - ausgedrückte Halme werden ebenfalls genommen.


    Wieviel päppelst du am Tag bzw. pro Mahlzeit?
    Möglich das du ihn zu satt päppelst.. probier mal die Zeitabstände zu verlängern, vielleicht fängt er dann wieder von selbst an zu essen. Achte paralell aufs Gewicht, nicht das es zu weit runter geht.


    Wurde neben den Leberwerten noch anderes gemessen beim Blutbild? Sind da die Werte "normal"?


    lg Sue

  • Hallo!


    Dr. Drescher gilt ja im weiteren Umkreis als sehr erfahren in Bezug auf Meerschweinchen, aber ganz ehrlich, so wie es klingt, könnte es sein, dass man Deinem Merry wirklich nicht helfen kann, weil es in Richtung Hepatitis oder Lebertumor geht. Da kann man sogar bei Menschen nur bedingt helfen, nur die Symptome beherrschen, aber nicht wirklich heilen. Auch nicht jeder kranke Mensch wird wieder gesund, auch wenn man alles macht, was geht.


    Und bei Meerschweinchen ist es eben nicht anders, wenn mit den Organen was nicht stimmt, kann man eben nur in relativ kleinem Rahmen helfen, aber keine Wunder bewirken, und eine Dialyse geht eben auch nicht, wie man das bei einem Menschen mit Leberversagen machen würde.

  • Lass mal abklären, was mit der Leber ist. Eine Entzündung bekommt man ja meist in den Griff. Bei Degeneration oder Tumor sieht es schon schlechter aus. Bekommt er dieses Rodicare Hepato oder Hepar? Wenn es eine Entzündung ist, bräuchte er noch ein AB dazu. Das sollte Dr. Drescher wissen. Aber fragen schadet ja nicht. Röntgen oder US schadet auch nicht in dem Fall, damit man mal sieht, wie die Leber verändert ist.

  • Hallo ihr Lieben, danke schon mal für eure Anteilnahme. Leider musste ich meinen lieben, kleinen Merry heute gehen lassen. Gestern hat er den Päppelbrei immer wieder raus laufen lassen, bin dann abends noch mit ihm zu Dr. Drescher weil ich solche Angst hatte. Er hatte leicht erhöhte Temperatur, hatte auch Blut im Urin und die Leberwerte waren trotz Medis nach wie vor erhöht. Sie haben dann ein Röntgenbild gemacht (was man eig hätte früher machen sollen, bei so vielen Untersuchungen) und somit kam die schlimme Diagnose: stark vergrösserte Leber, erweiterter Magen, man konnte auf dem RB nicht mal mehr Nieren oder Blase erkennen. Drescher tippte auf Entzündung oder Tumor, man sah aber auch ein paar Punkte, was auf Metastasen hindeuten kann... Da die Tiere nicht nur mir sondern auch meiner Mutter gehören und ich ohne ihr Wissen gestern beim TA war wollte ich ihn nicht gleich einschläfern lassen. Habe vorher noch gefragt wie denn sein Zustand einzuschätzen ist, ob er im sterben liegt, das wurde von der TA verneint. Aber natürlich sollte man es nicht zu lange hinauszögern. Irgendwann hätten die Organe versagt. Wir haben ihn heute Vormittag gehen lassen. Es tut so weh... Ich habe ihn gestern Abend noch lange auf dem Arm gehabt, ihn gestreichelt, geküsst, ihm gesagt wie lieb ich ihn habe. Heute morgen auch nochmal und beim TA habe ich ihn auch gehalten und gestreichelt, auch seine Freundin Schnuppe (seine Partnerin) hatten wir beim TA dabei, damit er nicht alleine ist. Zu euren Fragen: der wacklige Zahn wurde erst abgeschliffen weil er vorne leicht spitz war. Er bekam nach den Zahnbehandlungen eine Woche lang Metacam. Sab Simplex habe ich ihm gestern Abend noch zweimal gegeben da er etwas Luft im Bauch hatte. Und zu der TA: ja sie gilt als erfahren, dennoch kann es irgendwie nicht sein, dass man nicht erst ein Röntgenbild macht sondern stattdessen dem armen Tier mehrere Behandlungen, Narkosen und viele Medis zumutet. Gerade weil sie erfahren ist erwarte ich das von ihr. In der letzten Zeit hatte ich auch das Gefühl, das man da abgefertigt wird. Sie sagt nicht richtig tschüss, sondern verlässt den Behandlungsraum und setzt sich an den PC. Hätte ich gestern nicht gefragt ob er Sab Simplex braucht, hätte sie mir keins mitgegeben. Auch wenn mein Tier unheilbar ist, es soll seine letzten Stunden nicht mit Schmerzen verbringen. Und sie wirkt gerade bei solchen Diagnosen recht kühl. Gestern Abend war noch eine Frau mit einem Meeri da, das musste leider auch eingeschläfert werden. Die Frau hat geweint, ich hab geweint. Es kam von seiten des Praxispersonals kein Mitgefühl herüber (abgesehen von einer Arzthelferin). Ich habe der Frau beim gehen gesagt, dass es mir leid für sie tut und ich meinen Merry auch einschläfern lassen muss... Finde gerade bei solchen Momenten ist Mitgefühl sehr wichtig... Wir waren heute zum einschläfern lassen bei einem anderen TA, der ist leider in Bezug auf Meerikrankheiten nicht so erfahren, aber menschlich ein ganz lieber, sehr herzlich und macht das Einschlafen für die Tiere so sanft wie möglich...

  • Mein Beileid für deinen Verlust.


    Behalte ihn bitte in Erinnerung wie er gewesen ist, nicht wie er sich die letzten Wochen verändert hat.


    lg Sue

  • Danke ihr beiden... CurlySue ich werde nicht vergessen wie er war, er war so ein liebes Schweinchen, das so zutraulich bei uns wurde... Die letzten Wochen hat er zwar kaum gefressen, wurde ruhiger (hat zb nur noch selten gebrommselt wenn ich ihn gekrault habe) und er war allgemein müder aber er war noch er selbst, immer wieder hat er gezeigt dass er noch Kraft hat. Er war ein starkes, tapferes Kerlchen...

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