Meerschweinchen Verhalten

Meerschweinchen extrem panisch und futterneidig

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo Ihr Lieben


    Wir haben seit über 20 Jahren Meerschweinchen, aber zum ersten Mal haben wir ein Problem, bei dem wir wirklich nicht mehr weiter wissen.


    Wir haben seit Jahren eine kleine Gruppe mit zwei Weibchen und einem Kastraten. Vor einem Jahr sind uns leider zwei Weibchen in kurzen Abständen gestorben (sie waren ca. 6 Jahre lang bei uns). Da wir für unseren Kastraten schnell eine Lösung finden mussten, damit er nicht alleine ist (er war damals schon 5 Jahre alt), haben wir ein junges Weibchen dazu geholt, mit der Absicht ein zweites, etwas älteres Mädel zu suchen. Sie war zu dem Zeitpunkt ca. 8 Wochen alt. Soweit so gut.


    Da begann das Theater. Die Kleine war von Anfang an extrem panisch, hat sich Futter geschnappt und es direkt in ihre Hütte gezogen. Wenn jemand in den Raum gekommen ist, ist sie panisch in den unteren Stock des Käfigs geflüchtet. (Wir haben einen doppelstöckien Eigenbau- Käfig der je 60 x 185 cm misst). Rausnehmen ging gar nicht. Wir wollten Ihr dann etwas Zeit geben. Mir fiel auf, dass sie einen ziemlich dicken Bauch hatte, ich habe es aber auf das extreme Fressverhalten geschoben. Als wir nach einer Woche von der Arbeit nach Hause kamen, waren 3 Meerie-Babys da. Der Schock war gross, aber sie war eine ganz tolle Mama. Für die beiden Böcklein haben wir ein neues Zuhause gesucht, das kleine Weibchen haben wir dann behalten. Somit war unsere 3-er-Konstellation wieder komplett.


    Leider gibt es mit der Mama immer mehr Probleme :(. Sie ist immernoch gleich panisch, d.h. wenn man sie rausnimmt verfällt sie in eine Angststarre, wenn man den Käfig öffnet rennt sie absolut panisch davon. Mittlerweile bleibt sie aber im oberen Stock, wenn man am Käfig verbei läuft und man kann sie ansprechen und ab und zu antwortet sie auch und schaut einen an. Käfig öffnen oder gar anfassen geht nicht. Neu dazugekommen ist in den letzten Monaten, dass sie angefangen hat die anderen Meerschweinchen zu beissen. Wir müssen sie zum füttern mittlerweile trennen, da sie immer das möchte, was die anderen haben. Selbst 5 Stellen im Käfig mit dem selben Futter bringen nichts. Sie beisst dann einfach die anderen Meerschweinchen und rennt mir dem Futter davon. Leider ist sie auch sonst eine Oberzicke und beisst auch schonmal zu, wenn ein anderer im Weg sitzt. Die Kleine hat dauernd offene Stellen. Teilweise werden ihr auch einfach die Haare ausgerissen. Die Mama ist absolut gesund, wir haben sie komplett durchchecken lassen. Sie ist einfach zu fett, weil sie immer Angst hat zu kurz zu kommen beim Futter.


    Unser Kastrat ist/war ein ganz gutmütiger Kerl. Er hatte klar das Sagen im Käfig und auf ihn ist sie auch nie losgegangen. Er hat ab und zu nach ihr ausgetreten und das wars. Beide kamen sehr gut mit ihm klar. Leider mussten wir ihn am Dienstag einschläfern lassen und jetzt ist es mit den Weibern noch viel schlimmer. Ich weiss einfach nicht mehr was ich machen soll und trau mich schon gar nicht mehr einen Kastraten dazu zu vergesellschaften aus Anst, dass sie ihn platt macht. Ich überlege mir schon, ob wir sie in eine grössere Gruppe abgeben sollen, ob das vielleicht eher etwas für sie wäre.


    Hat irgendjemand Erfahrungen mit so einem Tier? Sie tut mir unendlich leid, da sie wohl wirklich aus schlimmen Verhältnissen kommt, aber ich kann es auch nicht zulassen, dass sie meine anderen Tiere verletzt und es denen nicht gut geht wegen ihr :(. Die Kleine ist auch nicht mehr so zutraulich wie noch vor ein paar Wochen, da der Terror der Mama immer grösser wird.

  • Hallo,


    ja nen Tipp hätte ich tatsächlich.. gönn deinen Zicken einen Herren.. bestenfalls nen dominanten, der die Hosen an hat.


    Das Problem mit deiner Großen ist, das sie schlecht sozialisiert wurde.. sprich sie hätte eine Ältere Wutz gebraucht, die ihr Manieren bei bringt.
    Jetzt da noch nen Mädel rein zusetzen wird an der verfahrenen Situation nichts ändern. Leider. Nur ein dominanter Kastrat könnte das Ruder noch rum reißen.. oder eben eine größere Gruppe, bei der sich der Stress auf mehr Tiere verteilt.


    Wie dick ist sie denn?
    Was wurde alles beim TA gecheckt? Wurde auch auf Zysten untersucht via Schall?


    Es gibt immer wieder Meeris, die ängstlich sind und direkt verschwinden, wenn man rein kommt oder sich bewegt. Wie es auch Clowns gibt.. ist bei uns Menschen nicht anders..


    Anfassen, außer zum tüven brauchst du Wutzis gar nicht.. Schweinchen sind Fluchttiere, die sich durch weglaufen vor Feinden schützen.. die Angststarre, wenn du sie rausholst.. bedeutet mega Stress für die Kleine.. sie gibt sich auf.. du bist ihr überlegen und nutzt es aus..
    Damit baut man kein Vertrauen auf. Das sollte dir eigentlich klar sein.


    lg Sue

  • Danke für die Antwort. Ich habe nicht vor nochmals ein Weibchen rein zu setzen. Mir ist klar, dass da wieder ein kastrat dazu muss. Mit reinen Mädelstruppen hab ich schlechte Erfahrungen. Aber ich habe Angst, das sie den genauso verstört wie die Kleine :(.


    Doch, ich muss sie anfassen, damit ich die Krallen kürzen und die Zähne kontrollieren kann. Wir haben unsere Schweinchen nicht als Kuscheltiere, aber anfassen muss man sie trotzdem. War auch och nie ein Problem.


    Ja, beim TA wurde alles gecheckt, auch Zysten, da ich davon gelesen habe.

  • Okay, zum tüven ist anfassen vertretbar;)


    Ich kann dich beruhigen.. ich habe selbst 4 Zicken, die sich ohne Haremswächter extrem gegenseitig anzickten.
    Keine 4 Stunden nachdem unser alter Haremswächter - der unterlegene Teil eins Bockduos - verstarb, zickten sich die Mädels derb an.
    Ich bin zum Tierheim gefahren, habe tagsdrauf einen wirklich dominanten, jungen Kastrat mit gebracht.. und rein gesetzt.. die 5 kloppten sich 2 Tage lang.. so hatte ich sie noch nie zuvor erlebt. Da flogen Haare, Streu, die hatten sich verknäult - das volle Programm.
    Ich bin nicht dazwischen.. hab Heusud gekocht als 3 Mädels mit Stressdurchfall reagierten.. und siehe da, nach 2 Tagen hatte sich Er durch gesetzt.


    Seitdem sind meine Mädels wie ausgewechselt und zu derben zickereien ist es nicht mehr gekommen.


    Bestenfalls gehst du ins Tierheim oder zu einer Notstation und fragst nach einem dominanten Kastrat.. beide Stellen nehmen unpassende Herren der Schöpfung wieder zurück bzw. können sie ggf. austauschen.


    Wie alt ist deine Große jetzt? Ich würde ihr einen Kastrat vor die Nase setzen, der vielleicht etwas älter und etwas erfahrener ist - vom Alter her.. vielleicht kann er ihr noch etwas bei bringen?


    lg Sue

  • Sie ist etwas über ein Jahr alt. Es war immer ein Kastrat dabei und trotzdem war sie so zickig. Wir sind schon auf der Suche, aber es gestaltet sich etwas schwierig. Die einen vermitteln nicht in Innenhaltung, andere nur wenn man zwei Meeries nimmt (4 sind aber zuviel bei uns) und die anderen sind zu jung oder zu weit weg. Aber wir suchen weiter. Mein Mann will unbedingt wieder einen Peruaner, was ich auf keinen Fall mehr möchte, da sie mir einfach nur leid tun mit diesen Haaren.

  • Hallo,


    wo wohnst du? PLZ reicht aus. Vielleicht kennt jemand hier eine Notstation in deiner Nähe.


    Naja, bei Langhaartieren empfielt es sich ne schicke Sommerfrisur zu schneiden. Mach ich mit meinen beiden Rosetten-Langhaar-Mixen auch.. einer hat nen Shelti drin.. da muss man halt immer wieder bisschen nachschneiden.. ob Wutz das nun möchte oder nicht.


    lg Sue

  • Wird recht schwierig werden, die fehlende Sozialisierung im Griff zu bekommen. Meine Empfehlung ist, ebenerdig soviel Platz wie möglich zu schaffen und am besten gleich ein älteres, gut sozialisiertes Pärchen zu holen. Der Kastrat wird auch erstmal mit der zickigen Dame seinen Kampf ausfechten, was dann natürlich für den neuen Halter bedeutet, nicht gleich die Nerven zu verlieren und zu trennen. Sollte man sich selber unsicher sein mit der neuen Vergesellschaftung, dann halte am besten nach jemandem Ausschau, der die Schweinchen bringt.