• Hallo,


    Leider Gottes mussten wir gestern unser Meerschweinchen (4) einschläfern lassen, nachdem der Tiernotdienst festgestellt hat, dass es eine stark vergrößerte Leber hatte und untertemperiert war. Nun verhält sich unser zweites Meerschweinchen (4), ihre Wurfschwester, ziemlich komisch. Es verkriecht sich in ihrem Haus und kommt nur zum Essen heraus. Wir denken, dass sie genau weiss, dass ihre Schwester nicht mehr wieder kommt und deswegen traurig und einsam ist. Erst haben wir überlegt, sie in ein Tierheim zu geben, damit sie unter Artgenossen ist, aber das kommt für uns nun nach langer Überlegung doch nicht in Frage, da wir sie einfach nicht in fremde Hände geben wollen. Unser 'Plan B' ist es nun, zwei junge Meerschweinchen zu kaufen und sie nach und nach mit unserem Meerschweinchen zu integrieren. (Vergesellschaftung auf neutralem Boden.)


    Was ist euer Rat?


    Vielen Dank im Voraus.♥

  • Das kommt ganz auf die Platzverhältnisse an, bei einem Trio ist einfach mehr Platz notwenig als bei einem Pärchen, auch wäre es wichtig zu überlegen, ob man langfristig über eine Haltungsaufgabe nachdenkt und ein Leihmeerschweinchen eine Alternative wäre. Ich rate immer dazu, mindestens einen Kastraten mit einem Mädel zu halten, weil die einfach oft länger in der Vermittlung sitzen.

  • Hallo!


    Tut mir leid wegen Deinem Verlust. Ja, du hast recht, alleine kann sie nicht bleiben.


    Bitte nicht "nach und nach" aneinander gewöhnen, sondern ein ausreichend großes Gehege bauen, also ab 2x1 Meter, Futter rein, Schweinchen alle zusammen rein, fertig. Nicht eingreifen, einfach machen lassen. Nur viel Futter zur Ablenkung ist sinnvoll, gerne alle Stunde was geben. Sonst bitte nichts machen, nicht trennen.


    Wenn Dein normales gehege schon ausreichend groß ist, können die neuen Schweinchen da auch direkt rein, neutraler Boden und dann nochmal Gehege wechseln verzögert das Ganze eher. Außerdem wird der das Ganze auch nicht retten, wenn der Käfig am Ende doch zu eng wird.


    Zu einem Weibchen passt ein zweites Weibchen und ein kastrierter Bock am besten. Reine Weibchengruppen sind nicht so ideal.

  • Unser Käfig ist ausreichend groß, weil für uns wichtig ist, dass sie viel Platz haben. Wir haben uns erkundigt und würden gern alle drei Meerschweinchen in einen 'neutralen Stall', zum Kennenlernen und dran gewöhnen, tun, um auch Revier'kämpfe' zu vermeiden.

  • Ich schließe mich den vorherigen Ratschlägen zu hundert Prozent an. Wenn es zwei neue Meerschweinchen sein sollen und genug Platz da ist, sind ein Kastrat und ein weiteres Mädel die ideale Kombi. Ich würde keine ganz jungen Hüpfer dazu setzen, so ab 9 Monate wäre meiner Meinung nach passend.
    Und den doppelten Stress mit dem "berühmten" neutralen Boden würde ich den Wutzen auch ersparen.
    Ich habe immer direkt vergesellschaftet und nie nennenswerte Probleme gehabt.
    Natürlich wird die alteingesessene Dame das beste Haus verteidigen, aber das tut sie genauso, wenn man sich zunächst auf fremden Terrain begegnet ist. Neutral vergesellschaften bringt eigentlich keinerlei Vorteile.

  • Meerschweinchen sind nicht besonders Revierbezogen, sondern haben eher bestimmte Verstecke, die ihnen gehören, aber sonst teilen sie den Platz bereitwillig auch mit fremden Artgenossen.


    Also es kommt viel weniger auf einen neutralen Boden, als eher neutrale Einrichtung an, bzw. einfach ausreichende Anzahl an etwa gleich attraktiven Verstecken, Futterstellen, Heuraufen etc. damit sie sich da einfach nicht in die Quere kommen.


    Der "neutrale Boden" führt einfach nur zu einer Verlängerung der Zusammenführung, weil sie dann erst auf neutralem Boden klären müssen, wem welches Häuschen gehört und wer welche Heuraufe und welchen Napf nutzen darf. Und kaum haben sie das ausgemacht, kommen sie dann ins Gehege und müssen das alles nochmal von vorne ausdiskutieren.


    Wenn jetzt aber da dann Dein Weibchen merkt, dass es ja wieder zu Hause ist, wo die letzte Zeit ALLES ihr gehört hat, dann dreht sie da dann erst richtig auf, und niemandem ist geholfen.


    Da kommt dann eben ein Beitrag von Dir, warum die sich jetzt plötzlich streiten, wo es auf neutralem Boden doch so gut geklappt hat.


    Ich will echt mal wissen, wer den Quatsch mit dem neutralen Boden erfunden hat. Ahnung hatte der nicht. Und 20 Zusammenführungen auch noch nicht begleitet.

  • Hallo :)


    Ich war vor kurzem in einer ähnlichen Situation. Auch ich musste ein Meeri (altersbedingt) gehen lassen. Das Partnertier war dann leider allein.


    Ich habe aus dem Tierheim einen jungen Kastraten geholt. Die Vergesellschaftung fand direkt im Gehege statt. Ich habe es gereinigt und neu eingestreut. Zuerst wurde der neue Kastrat hineingesetzt und durfte sich ein paar Minuten lang orientieren. Anschließend kam "mein" Meeri dazu.
    Die Vergesellschaftung lief absolut super. 2 Minuten haben die beiden sich gejagt, dann war Ruhe und sie mögen sich seitdem sehr gerne.


    Zwei weitere Meerschweinchen sind keine schlechte Idee. Wobei es bei einem 4-jährigen Meeri nicht unbedingt Jungtiere sein müssen. Ich denke, eure Dame würden sich auch mit Meeris ungefähr in ihrem Alter wohlfühlen.
    Ideal wären ein Weibchen und ein kastriertes (!) Männchen. 2 Männchen sollten auf keinen Fall dazugesetzt werden.


    Fragt am besten mal bei Tierheimen oder Notstationen in eurer Nähe an. Vom Kauf in einer Zoohandlung kann ich euch nur abraten. Oft findet da keine Geschlechtertrennung statt und ein Mädel entpuppt sich hinterher schnell als Bock. Das wäre fatal, denn eine Trächtigkeit könnte für eure 4-jährige Dame tödlich enden.


    Für 3 Meerschweinchen ist ein Gehege von 2m x 1m angemessen. Ein Standard-Käfig aus der Zoohandlung ist leider für die dauerhafte Unterbringung nicht geeignet, auch wenn Etagen vorhanden sind.