Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

ArthroseSchwein und eine Tüte voll Medikamente :-(

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo allerseits.
    Gern hätte ich eure Meinung und Erfahrungswerte in folgendem Fall:
    Mein Fips (4,5 Jahre, kastriert) machte mir in den letzten Wochen immer wieder Sorgen. Er schläft viel, zieht sich total von den Mädchen zurück, frisst schlecht und macht insgesamt einen unglücklichen Eindruck. Zunächst hab ich gedacht, es liegt am Tod seines Partners und der Vergesellschaftung mit den beiden Mädels. Da es aber schlimmer wurde, bin ich letzte Woche mit ihm zum Doc (zu der Vertretung meines geliebten TA :? ) Nach oberflächlichem Check (abtasten, abhören,Zahnkontrolle ohne Narkose) nur Symptombehandlung, weil er ein bisschen aufgegast war: Metacam, Sabsimplex, Benebac. Da sich sein Allgemeinbefinden aber nicht wirklich besserte und ich immer unruhiger wurde, war ich heute noch mal beim TA (wieder nur bei der Vertretung). Auf mein Drängen hin kam er ins Röntgen. Sie hat ihn wieder nur oberflächlich untersucht. Dort wurde dann Arthrose festgestellt. Besonders an den Knien und an der Wirbelsäule. Nun habe ich folgende Mittel bekommen (in meinem Portemonnaie ist jetzt gähnende Leere): Zeel/ Traumeel plus Engystol/Nux Vomica je 0,5 ml 1xtäglich. Zusätzlich natürlich metacam 0,16 ml ebenfalls 1x täglich. Zu guter letzt noch RodiCare Artrin 0,5 ml 1x täglich.
    In Fips nur einen einzigen Tropfen rein zu bekommen ist eine Tortur! Ich habe leider niemanden, der mir dabei hilft, so dass er und ich das irgendwie allein schaffen müssen. Allerdings haben wir beide danach die Medis überall und nur einen Bruchteil davon da, wo es eigentlich hingehört :| schrecklich ...
    Meine Fragen: was haltet ihr von den Medis? Wie sind eure Erfahrungen hierzu? Habt ihr einen Rat bezüglich einer stressfreieren MediGabe für mich? Habt ihr auch ein ArthroseSchweinchen? Dickes DANKESCHÖN im Voraus!!

  • Das ist ja eine Menge, die da ins Schweinchen soll. Aber nicht aufgeben, man wird im Laufe der Jahre immer besser und geschickter. Ich bekomme jetzt selbst in Kampfschweine alles rein. Ich nehme sie mir vor die Brust auf ein Kissen, drücke den Kopf leicht an meine Brust und stopfe die Spritze in die Schnute.
    Oder das SChweinchen in einen Kuschelsack, so dass der Kopf rausguckt, dann den Sack so zuhalten, dass das SChweinchen sich nicht im Sack umdrehen kann. Dann bekommt man die Spritze auch früher oder später in die Schnute.


    Rodicare Artrin hasst mein Bock. Er hat seit über einem Jahr Probleme mit den Knien und der Wirbelsäule. Anfangs brauchte er nur nach Bedarf Schmerzmittel. Inzwischen muss er es täglich bekommen.


    Ich würde deinem Schweinchen erst mal zwei Wochen lang Schmerzmittel und Artrin geben. Dann würde ich probieren, ob er mit Zeel oder Traumeel zurechtkommt.

  • Hallo,


    Medigabe ist recht einfach.. du stellst Wutz aufrecht gegen deinen Bauch.. mit einer Hand greifst du über die Augen ins Mäulchen (um es sachte zu öffnen), mit der andern Hand dosierst du die Medis.


    Wenn die Augen bedeckt sind, sind manche Schweinchen ruhiger. Wird deine Wutz panisch, lässt du die Augen frei.


    Wichtig ist, das du Wutz Zeit zum abschlucken lässt und aufpasst, das es die Medis nicht wieder ausspuckt.


    lg Sue

  • Hallo


    Mag dein Fips den Päppelbrei?
    Damit bekomm ich bei fast allen Schweinen die Medis rein. Einfach ne 3 ml Spritze (oder ne andere :wink: ) zur Hälfte mit Päppelbrei füllen, Medis rein und ab ins Schwein. Das würd ich allerdings für jedes einzeln machen.

  • Ich probiere eure Varianten nacheinander aus zur MediVerabreichung. Die mit dem Kuschelsack wäre glaube ich ganz gut für uns. Danke dafür!! Wenn er diese Spritze schon sieht und sie sich auf ihn zu bewegt ist das schon der Horror. Und dabei ist es egal, was drin ist. Päppelbrei ist auch igitt. :roll:


    Und Metacam wirklich lebenslänglich oder nur bei Bedarf bzw. akuten Schüben?

  • Ich bin verwirrt ob der Mittel


    Zeel ist ein Komplexmittel bei chronischen Gelenk- oder Rheumageschichten. Traumeel bei akuten Sachen wie Verletzungen/Prellungen und auch akuten Arthroseschüben.


    Soweit so gut.


    Nux vomica ist bei Verdauungsstörungen und für den Magen gut. Übelkeit usw.
    Engystol ist eigentlich für die Abwehr speziell bei Erkältungskrankheiten.


    Vielleicht hat das alles Hand und Fuß.
    Zb Nux vomica wegen Metacam, damit der Magen nicht angegriffen wird.
    Zeel UND Traumeel, damit ein akuter Schub schneller abklingt und die chronische Arthrose unterstützt wird.
    Engystol könnte ich mit viel gutem Willen als Abwehrstärkungsversuch ansehen.
    Und Artrin auch nochmal ein Gelenkmittel (Gluco, Hyaluron usw), dass ua durch Weidenrinde gegen Schmerzen helfen soll.


    Hm.


    Eigentlich hat es für mich aber ein Geschmäckle nach Abzocke und mit Kanonen auf Spatzen schießen. Irgendwas davon wird schon treffen.



    Hat der TA denn irgendwas erklärt?

  • Die beiden Ärztinnen haben ohne Unterlass auf mich eingeredet. Mein Kopf hat geschwirrt von all den Infos zu den Medis. Und ganz ehrlich: das Gefühl, dass es da um Umsatz geht, hatte ich auch! Ich bin heilfroh, wenn mein Doc wieder da ist. Dann spreche ich mit ihm das auch noch mal durch. Ich werde Fips jetzt bis dahin alles geben außer das RodiCare und das Nux Vomica. Ich weiß doch letztlich auch gar nicht, was überhaupt wirkt!! Bisher geht es ihm jedenfalls überhaupt nicht besser. Trotz Metacam. Dass die homöopathischen Lösungen natürlich etwas Zeit brauchen, ist ja klar...
    Mein armer Fips. Alles hat angefangen den Bach runter zu gehen als Fiete gestorben ist und die Mädchen zu ihm zogen. Mit denen will er überhaupt nichts zu tun haben. Dabei will ich doch nur, dass er glücklich ist (die Mädels natürlich auch). Ach, ich bin total geknickt gerade :cry:

  • Hallo!


    Das einzige, was von dem ganzen Kappes wirklich zuverlässig hilft, ist Metacam, und das ist auch das Einzige, was wirklich WICHTIG ist.


    Ja, dauergabe an Schmerzmitteln ist keine tolle Sache, aber frag mal einen Menschen mit fortgeschrittener Arthrose, was ihn am Leben hält.


    Der ganze andere Kram - naja, ganz viel Placeboeffekt, bzw. im Falle eines Tieres eben Placebo-by-proxy-Effekt, dazu die leise Hoffnung, dass in irgendeiner Studie Stoffe wie Hyaluron eine Besserung gezeigt haben, wenn man sie direkt ins Gelenk spritzt - aber halt nicht über den Magen verabreicht. Und natürlich wie üblich Homöopathischer Kappes ohne ein einziges Molekül Brechnuss drin. Wer dran glaubt, er wird besoffen wenn er einen Schluck Bodensee-Wasser trinkt, weil am anderen Ende jemand ein Stamperl Schnaps rein gegossen hat, dem möge das ja helfen, aber so als logisch denkender Mensch fehlt mir der Glaube.


    Warum jetzt ausgerechnet Brechnuss gut für den Magen sein soll, ist ohnehin schwer erklärbar. Aber so sind sie halt, die Homöopathen.


    Daher: gib das Metacam. Das ist das allerwichtigste. Ob Du von dem ganzen Rest was ins Schwein rein bekommst ist eigentlich wurst, weil es eben sowieso nicht erwiesenermaßen hilft, sondern nur teure Scharlatanerie ist. Das soll Dir nur ein gutes Gefühl vermitteln und schadet in erster Linie Deinem Geldbeutel - wenn Du ausschließlich das Metacam gezahlt hättest, wäre da noch mehr drin.



    Sonst würde ich auch weiterhin Ursachenforschung betreiben und nächstes mal fragen, wer beim Tierarzt da ist.