Meerschweinchen Vergesellschaftung

Kastrat zu 3 Weibchen

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo,
    Meine drei Weibchen (zwei knapp über ein Jahr alt, eine 9 Monate) leben in ihrem Eigenbau auf 3qm und vertragen sich meistens sehr gut (bis auf die üblichen Zickereien). Nun habe ich mit dem Gedanken gespielt, einen Kastraten aus dem Tierheim/aus einer Notstation aufzunehmen (wenn man bedenkt wie viel seltener sie vermittelt werden als Weibchen oder Babies). Dabei habe ich aber ein paar Bedenken:


    a) Ich hatte schon mal einen Kastraten aus dem Tierheim aufgenommen, der aber schwer krank war (blind, voll mit Milben und Läusen; angeblich wurde er am Tag zuvor vom Tierarzt angeschaut und sei kerngesund gewesen...), weswegen ich ihn zurückgeben musste (die Damen sind sehr aktiv, als blinder Mann hätte er das Futter nicht gefunden etc.). Deswegen habe ich die Annahme, dass ein Kastrat aus einer (guten) Notstation besser wäre? Hat da jemand Erfahrungen?


    b) Reichen 3qm für vier Meerschweinchen? Ich gebe ihnen eigentlich lieber mehr Platz, aber der Eigenbau ist momentan nicht erweiterbar (da ich ihn sonst direkt an die Heizung stellen müsste, was weder den Schweinchen noch dem Holz gut tun würde). Die Rechnung mit 0,5qm pro Schwein finde ich persönlich eher sparsam, die drei nutzen ihren Platz voll aus...


    c) Das Hauptbedenken gilt der Chefin: Sie ist sehr dominant, könnte sie sich einem Kastraten unterordnen? Die drei haben nie mit einem Kastraten zusammen gewohnt.


    d) Da ich Studentin bin, reisen die drei in den Semesterferien, zu Ostern und Weihnachten mit nach Hause (1-1,5h Fahrt; Aufenthalt dort immer mind. 1,5 Wochen bis max. 2 Monate), im Sommer hat es den Vorteil, dass sie dort auf die Wiese dürfen und sie scheinen die seltene Abwechslung nicht schlecht aufzunehmen. Nach der Ankunft erkunden sie im Allgemeinen alles sofort und zeigen keine Stressanzeichen. Nun gibt es natürlich auch sehr...strikte Tierheime etc, die etwas dagegen haben könnten? Bzgl. Kontrollbesuche wäre das wohl ungeschickt, wenn ich dann doch woanders gerade bin? Oder könnte man da Absprachen machen?


    Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen,
    Sabeth.

  • Hallo!


    a) Schade, dass Du bei dem Kastraten aus dem Tierheim so schnell aufgegeben hast. Blindheit ist für Meerschweinchen keine sonderlich große Einschränkung - ihre Tasthaare geben ihnen ein ausreichend gutes Abbild ihrer Umgebung, um nicht gegen Wände zu laufen. Das ist notwendig für Tiere, die in Höhlen leben, elektrisches Licht gibt es da halt keines.
    Auch die Nase hilft, um Futter zu finden, und Artgenossen kann man auch hören, um deren Verhalten einzuordnen. ich hätte dem einfach Zeit gegeben. Wenn Du dem nächsten Kandidaten einfach eine ernsthafte Chance gibst, dann kann der sich schon durchsetzen.


    b) 3m² für 4 ist auf jeden Fall ok, da hat einfach der Kastrat mehr positive Effekte als der Platz.


    c) Weibchen und Böcke haben keine gemeinsame Rangfolge, sondern es gibt pro Geschlecht eine Rangfolge. Warum sollte sie dann ein Problem damit haben? Ich würde aber einen Bock ab 1,5 bis zu 4 Jahre empfehlen, das klappt in aller Regel besser als mit einem Jungspund, der noch feucht hinter den Ohren ist.


    d) solange der Aufenthalt immer so lange ist, dass es sich wirklich "lohnt" sehe ich da kein Problem, wenn Du nur ein paar Tage weg fährst, würde ich es aber bevorzugen, wenn Du Freunde oder Nachbarn die Tiere im vertrauten Gehege versorgen lassen würdest.
    Wie oft meinst Du denn, dass da jemand zur Kontrolle kommt? Normalerweise ist das einmal, und das dann auch nicht unbedingt über die Feiertage, und dann nie wieder. Wenn Du sagst, dass Du für die gesamten Semesterferien mit den Schweinchen zu den Eltern gehst, wo es auch ein Gehege gibt, sollte das kein Problem sein.
    Du kannst auch gerne dein Smartphone zücken und ein paar Fotos vorzeigen, dann wissen die gleich, dass es bei Dir ok ist.

  • bzgl a) Er hatte auch Lähmungen und eine chronisch verstopfte Perinealtasche und war sehr panisch. Zusätzlich ging es mir zu dem Zeitpunkt psychisch nicht gut, ich habe ihn nicht freiwillig wieder weggegeben, sondern aufgrund meiner Eltern. Die Tierärztin wollte ihn aufgrund seiner Kondition einschläfern, deswegen war die Option ans Tierheim zurück die beste Möglichkeit. Anscheinend geht es ihm besser und er ist nun in einer großen Gruppe. Ich stelle mir da eher die Frage, wieso er krank vermittelt wurde...


    bzgl c) Da ich nie einen Kastraten hatte, war ich mir da nicht sicher, aber danke!


    bzgl d) Wenn ich nur ein paar Tage weg bin, ist mein Freund da, es handelt sich wirklich nur um längere Zeiten. Und welches Schwein kann schon nein sagen wenn es um eine große Wiese und Mengen an Vogelmiere geht ;)


    Vielen Dank auf jeden Fall!

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