Meerschweinchen Verhalten

Kastrat wird von seiner Freundin absolut ausgegrenzt

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo!


    Ich bin ganz neu hier, mache mir jedoch Sorgen um mein Böckchen. Er ist vom Tierarzt geschätzte acht Jahre alt (er sollte als Falkenfutter enden und ich holte ihn dann schnell zu mir, daher ist nichts von vorher bekannt). Auf einem Auge ist er blind, das war schon als ich ihn bei mir hatte, ist jedoch keine Einschränkung. Er ist inzwischen sehr abgemagert und haart, ich denke er wird einfach langsam alt, schließlich ist er mein stolzer Senior. Vor etwa sechs Wochen waren wir beim Tierarzt, es war alles gut.
    Als vor etwa eineinhalb Jahren seine Freundin, die ich ihm holte, starb, bekam er nach einer gewissen Wartezeit (etwa drei Wochen) eine neue Freundin. Sie ist inzwischen knapp vier Jahre alt. Sie verstanden sich schnell wahnsinnig gut.
    Vor etwa zwei Wochen änderte sich das plötzlich. Inzwischen ist es so schlimm, dass er sich in ein Eck stellt bzw legt und dort ins Eck schaut. Die ganze Zeit. Er macht sich dann ganz klein. Oft versucht er, zu ihrem gemeinsamen Lieblingsplatz unter dem Holzdach zu kommen, aber sie lässt ihn nicht mehr hinein, zuvor ließ er sie einige Wochen nur noch ungerne hinein und versteckte sich viel dort. Er ist noch fit genug um ab und an aufs Dach zu hüpfen, jedoch wird er wenn er Unterschlupf sucht, sofort angegriffen. Sie hüpft auf ihn zu und versucht ihn zu beißen und er fiept dann immer kurz auf nachdem er schnell zurück gewichen ist. Mir tut es total weh meinen kleinen Senior so leiden zu sehen, abgegrenzt und allein, obwohl er vorher doch so eine tolle Schweinchen/Beziehung pflegen dürfte. Vorher kam er auch immer super ans Futter, denn sie wartete beim Trockenfutter bis er fertig war. Inzwischen muss er warten, traut sich kaum ran obwohl er es so gerne mag und sie ist sehr gefräßig... Es sieht so aus als wäre er nicht mehr das Alpha-Tier, sondern sie. Und das absolut rücksichtslos, ihm geht es gar nicht gut so. Er traut sich nur noch langsam und vorsichtig nach vorne wenn ich den Käfig öffne um Futter zu geben oder mal hallo zu sagen. Sonst war er immer erster.
    Was kann ich denn tun, damit sich die Situation entschärft? Einzeln Futter geben, also einen der beiden zu den Futterzeiten herausholen und getrennt Futter geben? Im Käfig getrennt funktioniert es nicht, sie rennt zu ihm und nimmt sich alles, verscheucht ihn,.. Ich könnte einen zweiten Unterschlupf für ihn bauen. Aber ist das eine Lösung wenn er sich dauernd verziehen muss und keine schöne Gemeinschaft mehr hat? Ich weiß, wahrscheinlich werde ich ihn nicht mehr lange haben.. grenzt sie ihn seines Alters wegen vielleicht aus? Weil sie vielleicht merkt, dass wir ihn vielleicht nicht mehr so lange bei uns haben dürfen?

  • Hallo! :)
    Das klingt für mich sehr danach, als ob dein Kastrat krank ist. 8 ist zwar ein stolzes Alter, aber nicht so hoch, dass er innerhalb von 2 Wochen so sehr abbaut. Das Verhalten deiner Dame passt dazu und ist absolut natürlich: Kranke Tiere werden manchmal aus der Gruppe ausgeschlossen, zum eigenen Schutz, denn ein krankes Tier bei Fluchttieren ist eine Schwachstelle. In die Ecke starren die Schweinchen bei Schmerzen, nicht bei Gruppenstress, das ist ein deutliches Zeichen. Bitte lass den alten Herrn noch mal durchchecken, anfangen würde ich mit dem Urin (in eine saubere Transportbox pullern lassen und einen Urinstick aus der Apotheke rein) und dem Kot (drei Tage am Stück sammeln und auf Parasiten untersuchen lassen). Kommt dabei nichts heraus, würde ich ihn röntgen lassen, am besten der ganze Körper. Damit hast du dann schon mal einiges abgedeckt. Frisst er genug? Sonst wäre auch eine Kontrolle der Backenzähne unter leichter Narkose sinnvoll. Zum Füttern: Ich würde dir raten, das Trockenfutter langsam ausschleichen zu lassen. Es sättigt die Schweinchen zu sehr und begünstigt damit Zahnprobleme, da insgesamt zu wenig gefressen wird und schadet außerdem dem Darm. 150-200 Gramm Gemüse pro Nase täglich wären besser. Ein zweiter Unterschlupf ist absolut notwendig, die Faustregel ist, ein Versteck mehr als Tiere zu haben. Wenn sie nicht müssen (z.B. beim Ausmisten), liegen meine Tiere nur sehr selten und nur unter sehr großen Verstecken zusammen. Falls der Käfig zu wenig Platz dafür bietet, wäre ja vielleicht ein Auslauf vorm Käfig eine Option, z.B. mit PVC und Freilaufgitter drum?(gibt es günstig im Internet bei gängigen Anbietern für Tierbedarf)
    Liebe Grüße!

  • Hallo,


    plötzliche Verhaltensänderung bei Ihr kann auch für hormonell aktive Zysten sprechen. Das Alter hätte Sie definitiv.
    Wurde sie eigentlich schon einmal auf den Kopf gestellt?


    Naja, er ist eben nen Opi, sie eine Powerffrau - möglich das sich das Verhalten in einer größere Gruppe verteilt und besser wird..


    neben Gesundheitlichen Problemen, wie sieht denn die Haltung allgemein aus? Wieviel Platz haben sie? Wie viele Häuser?


    Trockenfutter kannst du absetzen, langsam über wochen.. oder alternativ sie ins Streu werfen. Das Problem mit TF ist, das es ei Überbleibsel aus der Kaninchenmast ist.. und die Tiere schnell fett macht.. sie bauen Fett auf, keine Muskelmasse.


    Was wiegen denn beide?


    lg Sue

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