• Hallöchen,


    Wer kennt sich mit der Haltung von Meeris in der Außenanlage aus?


    Wir haben derzeit ein Meeripärchen im Innengehege, welches auch immer bei uns in der Wohnung bleiben soll.
    Allerdings spiele ich schon länger mit dem Gedanken eine große Anlage für eine ganze Meerigruppe zu bauen.
    Wir haben eine große Grünfläche. Darauf steht ein mega Gewächshaus, welches unten gemauert ist.
    An der Stirnseite des Gewächshauses befindet sich ein bodentiefes Fenster.
    Folgende Idee kam mir dazu. Außerhalb an diese Stirnseite anschließend baue ich aus Holzbalken und sicherem Maschendrahtzaun ein begehbares Gehege. Das Fenster zum Gewächshaus bleibt dauerhaft geöffnet. So können die Meeris jederzeit rein und raus. Drinnen im Gewächshaus haben die Meeris dann ihren eigenen abgegrenzten Bereich. Dort hinein kommt auch das isolierte Schutzhaus (natürlich gibt es auch außen überall Häuschen usw.).
    Soweit ganz knapp die Idee.
    Jetzt meine Fragen:
    -Geht das überhaupt mit dem Gewächshaus? Wegen der teils extremen Temperaturen (wobei die Meeris jederzeit raus könnten)
    -Welche Sorte Maschendrahtzaun benötige ich (wir haben Füchse, Marder und Co hier...)
    -Ich dachte auch daran, den Maschendrahtzaun im Boden zu verlegen. Macht das Sinn? Gibt es bessere Ideen als Schutzmaßnahme vor Wildtieren?
    - Gibt es Anleitungen zu solchen Gehegen
    - Hat jemand ne Idee was sowas im Dreh kostet? (das Gehege außerhalb soll ca. 5qm groß werden...oder mehr...)


    Ich gespannt, was ihr dazu sagt :)

  • Hallo,


    wie ist denn das Raumklima im Gewächshaus im Sommer?


    Statt "Maschendrahtzaun" nimm punktgeschweißten Volierendraht.. da wird sich kein Fressfeind durch drücken können.. Maschendraht ist lose mit einander verbunden.. da kann sich leicht ne Ratte oder nen Marder durch drücken und dann steht es vor den Schweinchen.. und nun?


    Gegen eine geräumige Außenanlage ist nix einzuwenden, du musst es nur so konstruieren, das es von allen Seiten - Seiten, Boden und Decke - einbruchsicher abgesichert ist.


    lg Sue

  • Hallo!


    Im Sommer wird ein Gewächshaus viel zu heiß, und Meerschweinchen neigen jetzt sowieso schon zum Hitzschlag, sie sind nicht gerade begabt darin, sich kühle Ecken von alleine zu suchen. Das Risiko, dass sie die kühle Nacht im Gewächshaus verbringen, und dann morgens einfach nicht rechtzeitig raus gehen ist viel zu groß.


    Du bräuchstest also eine extra Gartenhütte aus Holz, groß genug, damit sie auch bei längeren Schlechtwetterperioden Platz haben, und müsstest das Gewächshaus in sonnigen Perioden sperren. Im Winter ist je nach Region oft eine Heizung zwingend notwendig. Wo es in Norddeutschland selten Frost gibt, geht es in Süddeutschland mit ganzjähriger Außenhaltung oft nur beheizt - oder man holt die Truppe gleich über Winter ins Haus.


    Billig ist so ein Außengehege allgemein eher nicht, alleine mit dem Material landest Du im mittleren bis oberen Dreistelligen Bereich, und das Gartenhaus kommt da erst noch dazu, und dann sehr viel Arbeit um alles gegen Untergraben zu sichern etc.


    Also wenn, dann wird es schon eher aufwändig im Bau und wirklich teuer. Und dann ist auch die Versorgung der Tiere aufwändig und eher für "Naturburschen" unter den Schweinchenhaltern geeignet. Bei 20 Grad und Sonnenschein macht das Spaß, klar. Aber bei 5 Grad und Regen? Wenn es um 16 Uhr schon dunkel wird, und Du nach der Arbeit dann mit Taschenlampe raus musst? Oder gerade im Winter 5x am Tag Frischfutter und Wasser raus bringen, damit es nicht einfriert und jeden einzelnen Tag feuchte Einstreu entfernt oder mit trockener Streu überstreut werden muss (unendliche Mengen Müll die kein Kompost mehr packt).


    Natürlich müssen die Tiere auch und gerade im Winter und bei hoher Feuchtigkeit intensiv beobachtet werden, weil die Feuchtigkeit ihnen auf die Atemwege schlägt. Wenn Du nur beim Füttern 5 Minuten draußen bist, merkst Du es aber gar nicht, wenn eines komisch atmet, weil sie durch die Bewegung beim Fressen anders atmen. Atemgeräusche hört man vor allem in Ruhephasen, das heißt, Du musst so lange draußen sein, dass die Schweinchen da nicht in Erwartung von Futter wach sind.


    Eine Möglichkeit, die Gruppe rein zu holen braucht man trotzdem immer, es kann eben jederzeit eines schwer krank werden und rein müssen. Oder der Winter wird so extrem eisig mit 20 Grad Minus, dass es einfach nicht mehr tragbar ist. Oder ein Sturm beschädigt das Gehege so massiv, dass es unbewohnbar wird. Hat ja erst letzte Woche ein paar Leuten einen professionell erbauten Carport um die Ohren geweht, wie endet das mit einem eher provisorisch hingebastelten Gehege?


    Und was eben immer wieder passiert: wenn man umziehen muss, wohin mit den Tieren? In einer Facebook-Gruppe war gerade erst ein Fall, wo eine Frau sich einfach von ihrem Mann trennt und daher aus dem gemeinsamen Haus auszieht - und die Wohnung die sie sich leisten kann einfach keinen Platz für die große Schweinchentruppe bietet. Da mussten jetzt viele vermittelt werden.


    Klar kannst Du das machen, aber wenn dann eben richtig, und bedenke auch die Folgen, wenn es vielleicht anders läuft als geplant.

  • Vielen Dank für eure Antworten Curley Sue und Susanne!


    Genau Volierendraht brauch ich- notiert.


    Okay, also das war das was ich befürchtet hatte, dass die Schweinchen nicht selbst merken, wann es ihnen drinnen zu warm wird.


    Ich habe jetzt nochmal alles ausgemessen (meine Schätzung von insgesamt 5qm war grottig... :roll: ).
    Das Außengehege würde 3,20 mal 3,00 Meter werden. Innen im Gewächshaus könnte ich einen Bereich von 3,20 mal 2,00 abgrenzen.


    Wie wäre es, wenn ich in einer Hitzephase das Gewächshaus schließe und die Meeris sich ausschließlich im Gehege aufhalten würden (dementsprechend würde grundsätzlich die Gruppengröße auf die Größe des Außenbereichs angepasst, der Innenbereich wäre dann sozusagen Bonus vom Platz her).
    Der Außenbereich würde natürlich entsprechend hergerichtet (genügen Schatten, Wind/Regenschutz, Häuser, das isolierte Schutzhaus könnte man dann ja raus stellen...).
    Das Gewächshaus würde dann nur im Frühling, Herbst, Winter (also entsprechend der Temperaturen) als zusätzlicher Zufluchtsort dienen.
    Während dieser Zeit würde das bodentiefe Fenster (eher eine niedrige Tür), das Gewächshaus und Gehege verbindet, dauerhaft offen stehen. So dass die Luft gut zierkulieren kann.
    Wäre das dann nicht gut möglich?
    Ich würde gern auf ne Gartenhütte verzichten, wenn es geht :lol:


    Wegen des Pflegeaufwandes habe ich mir natürlich schon viele Gedanken gemacht. Ich spiele ja schon seit über einem Jahr mit dieser Idee.
    Ich habe drei kleine Kinder. Dementsprechend bin ich viel zu Hause und dann vor allem auch draußen unterwegs. Im Gewächshaus bauen wir auch an. Somit sind wir eh schon 1x täglich dort (wobei nie im Winter- wo es natürlich gerade ungemütlicher wird).
    Um sich die Arbeit (und Freude!) ein wenig zu teilen und auch in Krankheit/ Urlaub jemanden zu haben, würde ich das Ganze gemeinsam mit meiner Freundin und Nachbarin umsetzen. Sie ist genauso Meeriverrückt wie ich.


    Ich finde eigtl, das das doch gar nicht so abwegig klingt!?
    ...Oder?

  • Klingt schon machbar, solange es eben die Möglichkeit eines Plan B gibt, einen Umzug in ein Haus im Notfall.


    Ohne größeres Haus im Sommer sollte das Gehege teilweise überdacht sein, Gras wächst da ja sowieso keines, das wird zu schnell abgeweidet. Groß genug wird das ganze ja - allerdings wird so ein riesengroßes Gehege auch nicht billig, alleine Volierendraht und stabile Kanthölzer werden nicht billig.

  • deine Idee finde ich durchaus interessant. Wäre Interessant zu Wissen wie sich die Temperaturen in dem GWH entwickeln. Mit einem Max-Min-Thermometer müsste man da aber lange messen. Die meisten GWH kann man ja so weit öffnen das viel Wärme entweichen kann.

  • Ja, ein Plan B...also der schlimmste Fall wäre ja, wenn ALLE Meeris nach drinnen müssten oder?
    Übergangsweise würde das schon gehen, wenn wir die Gruppe auf unsere Wohnung und das Haus meiner Freundin aufteilen. Das ist eigtl. ein sehr guter Hinweis nochmal von dir Susanne. Bedeutet im Prinzip dass wir auch Materialien brauchen um entsprechend Klappgehege bauen zu können.


    Wegen der Kosten sammel ich gerade mal was das ganze Zeug im Einzelnen kostet.


    Ein Schrägdach soll drauf aus Wellpappe denke ich.


    Was ist denn ein Max-Min-Thermometer? Auf jeden Fall brauche ich etwas um die Temperatur ablesen zu können. Ich möchte auch wissen wie groß die Schwankungen sind von Nacht auf Tag.
    Fenster befinden sich an beiden Seiten des Gewächshauses entlang und oben im Dach. Außerdem noch die reguläre Eingangstür
    Man kann schon sehr schön durchlüften. Das haben wir letzten Sommer schon gut ausgetestet :)

  • Zitat

    Was ist denn ein Max-Min-Thermometer? Auf jeden Fall brauche ich etwas um die Temperatur ablesen zu können. Ich möchte auch wissen wie groß die Schwankungen sind von Nacht auf Tag.


    Das ist ein Thermometer das dir nicht nur die aktuelle Temperatur anzeigt, sondern auch die maximale und minimale Temperatur. Damit kannst du eben die Schwankungen von Tag und Nacht ermitteln.

  • Hallo!


    Naja, Meerschweinchen "vorübergehend" rein holen kann schon auch von November bis Ende Mai dauern, wenn es noch frostig ist, können sie nicht wieder raus, wenn sie sich erst Mal an die Temperaturen innen gewöhnt haben. Daher sollte die Gruppe nicht zu groß werden, damit man sie halt schon vernünftig unterbringen kann - und das besser, ohne sie trennen zu müssen. Es kommt aber z.B. auch ein Kellerraum in Frage, mit einer Tageslichtlampe geht das gut.


    Auch mit bedenken, dass die Tiere älter werden und mit 7-9 Jahren vielleicht einfach zu alt sind, um den Winter draußen zu verbringen. Insbesondere wenn Gruppen im Ganzen ähnlich alt sind - wenn es nur 1-2 alte Tiere zwischen 8 jüngeren sind, dann können die jungen sie mit wärmen.

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